Eine käterische Frage zu BSD, Porttree, Repository

boser

Wasserschlürfer
Hallo,

also ich hab da mal ein grundsätzliche Verständnisfrage, die mich ein bisschen konfus macht.
Also es gibt den Porttree mit seinem Befehlen, um ihn zu manipulieren und aus ihm heraus zu installieren.
zB. protsnap, portmaster, usw.
Jetzt gibt es aber auch den Befehl "pkg" mit seinen Arbeitsknächte "install", "remove", usw.
So wie ich das gesehen habe, installieren dieser Befhel aus den Rrpository heraus und nicht mehr aus dem Porttree.
Dh. für mich, das ich den Porttree mit seinen Befehlen löschen kann, da ich ja pkg habe. Oder sind meine Gehirnwindungen schief gewickelt?
Das war der erste Punkt.
Der zweite, der mich Interessiert.
Was ist besser zum installieren, aus dem Porttree heraus mit "make install clean" oder mit pkg und den Repository?
Meine Internetleitung ist sehr dünn und mein PC ist auch nicht das Übergerät mit allen Hochgeschwindigkeitsteilen drin.

Mögen die Diskussionen anfangen.
 
noch eine andere Frage.
Beim Installieren aus dem porttree heraus werde ich nach TotundTeufel gefragt, was ich wie mit welchen zusatz Paketen installiert haben möchte.
Bei pkg nicht, ?? , das versteh ich nicht!
 
Ja eben. Die Ports erlauben Dir, Feineinstellungen zu machen, bevor das Paket gebaut wird. Wenn Du die Pakete aus dem offiziellen Repository nimmst, dann hast Du vorkonfigurierte Pakete und zwar so, als ob Du "make config" nie gemacht hättest (das sind die blauen ncurses-Bildschirme, die man sieht, wenn man von Ports installiert).

Für mich persönlich sind offiziellen Pakete unbrauchbar. Ich benutze gerne portmaster zum Installieren. Das erlaubt auch auf Pakete zurückzugreifen (was ich aber nie mache!). Weswegen habe ich hier wohl nen fetten i7? Der soll mal was tun für sein teures Geld! ;)
 
Guten Morgen boser,

und los:

zu "So wie ich das gesehen habe, installieren dieser Befhel aus den Rrpository heraus und nicht mehr aus dem Porttree.")

Die Kommandos der pkg-Suite (ob alt oder nun pkgng) haben schon immer auf vorkompilierten Paketen operiert und noch nie auf dem Portstree (aus dem Pakete selbst nach Maßgabe erzeugt werden können). Wie von Dir richtig dargestellt, werden z.B. damit aus einem Repository fix und fertige Pakte installiert, die mit festgelegten und von dir erst mal nicht beeinflussbaren Voreinstellungen kompiliert werden.


zu "Dh. für mich, das ich den Porttree mit seinen Befehlen löschen kann, da ich ja pkg habe.")

Wenn Du mit den Voreinstellungen, mit denen die Pakete vorkompiliert wurden, leben kannst, dann benötigst Du den Portstree nicht.


zu "Oder sind meine Gehirnwindungen schief gewickelt?")

Nein, bis jetzt hast Du noch alle Latten am Zaun.


zu "Was ist besser zum installieren, aus dem Porttree heraus mit "make install clean" oder mit pkg und den Repository?")

Das hängt nun damit zusammen, was Du an Optionen im Paket brauchst bzw. nicht brauchst. Benötigst Du im mysql-Server z.B. kein SSL, weil z.B. nur die lokalen Jails darauf Zugriff haben sollen und kein anderer ferner Host, dann installierst Du vom Ports-Verzeichnis databases/mysql55-server und konfigurierst mit "$make config" die SSL-Option raus. Ansonsten lässt Du dir das Paket z.B. mit "pkg install" geben.


zu "Meine Internetleitung ist sehr dünn und mein PC ist auch nicht das Übergerät mit allen Hochgeschwindigkeitsteilen drin.")

Wenn man die Anwendung der Installations-Verfahren von der Physik und nicht von der Anforderung an die Software-Konfiguration abhängig machen will, dann würde man im ersten Fall das Portstree-Verfahren hernehmen, und in letzterem Fall das pkg-Verfahren.

Was dann für Dich optimal ist, das musst Du dann mal ausprobieren. Was aber gewiss ist, dicke Pakete wie LibreOffice (entsprechende Builds werden regelmäßig von bsdforen.de bereitgestellt) oder gar KDE werden dann wohl (KDE benutze ich nicht mehr) besser als pkg bezogen.

Was nun tatsächlich meine Meinung bzw. Procedere ist, ich erzeuge für den Desktop-freien Server entsprechend angepasste Pakete (je weniger Optionen verwendet werden können, umso sinnvoller erschien mir das bis jetzt) aus dem Portstree heraus, da weiß ich was ich habe und was kompiliert. Und wenn ich mal einen FreeBSD-Desktop benutze, und das ist leider selten, dann bin ich mittlerweile auf einen schlanken Windowmanager wie OpenBox gegangen.


zu "Beim Installieren aus dem porttree heraus werde ich nach TotundTeufel gefragt, was ich wie mit welchen zusatz Paketen installiert haben möchte.")

Öhm, seit Äonen wird die Shell bei mir mit der BATCH-Umgebungsvariable initialisiert (setenv BATCH in der tcsh), dann werden die Voreinstellungen für den Port genommen ohne weiter mit dem Dialog noch einmal danach fragen zu lassen (s. man 7 ports).
 
Hi boser,

ich finde auch: Wenn Du mit den Standard-Packages gut auskommst, gibt es überhaupt keinen Grund, Ports selbst zu kompilieren.

Ich habe immer schon versucht (hauptsächlich) mit den offiziellen Packages zu arbeiten - aber erst seit uns St. Bapt pkgng gebracht hat, ist es richtig gut geworden. Neulich auf BSDNow erzählten Alan und Kris, dass sie noch nie soviele MacBook Besitzer auf BSD-Konferenzen gesehen hätten, die tatsächlich FreeBSD auf ihren Rechner laufen ließen - pkgng hat's möglich gemacht.

Trotzdem komme ich nie ganz ohne Ports aus. Mal gibt es kein Standardpaket für einen exotischen Port, mal benötige ich eine bestimmte Konfiguration und mal macht es die Software überhaupt erst benutzbar (wenn ich emulators/virtualbox-ose-kmod nicht selbst kompiliere, crasht mein FreeBSD 9.3 seit einigen Monaten regelmäßig beim Starten einer VM). Auf meinem Arbeitslaptop kann ich die per portmaster selbst kompilierten Ports allerdings an einer Hand abzählen - bei insgesamt knapp 1000 installierten Packages.
 
Was ist besser zum installieren, aus dem Porttree heraus mit "make install clean" oder mit pkg und den Repository?

Ob Ports oder Binärpakete : das sollte keine ideologische Frage sein, sondern nach stest individuellen Aspekten beantwortet werden.

Aspekte wären :

- eigene Fähigkeiten

- Lernwillen (für noch Ungeübte)

- Notwendigkeit

- evtl Rechnerleistung

usw

Für mich als Anfänger (und bei mir OpenBSD anstatt FreeBSD) sind Binärpakete schon sehr sinnvoll. Alleine mit Port's hätte es es bestimmt lange gedauert bis ich endlich mal ein funktionierendes System auf dem Rechner gehabt hätte. Binärpakete mögen sicherlich ab und zu mal unnötige Dinge mitinstallieren, aber auch dieses "unnötigt" ist individueller Natur.
Es mag sicherlich löblich sein den Ehrgeiz zu haben, ausschliesslich oder vorwiegend aus Ports zu installieren. Für mich sehe ich da aber keine Notwendigkeit.
Diese wäre mir dann gegeben, wenn bestimmte Software nicht in aus Binärpaketen heraus installierbar wäre.
Auch wenn dank portmaster usw der Umgang mit Ports vereinfacht wurde, so braucht man schon zu wissen, was man da tut. Gerade als Anfänger neigt man da vlt schnell mal dazu, sowieso nach vorgegebenen/vorgeschlagener Konfiguration zu installieren oder eben Fehler zu machen.

Zudem hinterfragt sich mir der Sinn (mit Ausnahme des Ehrgeizes) einerseits ausschliesslich aus Ports zu installieren, gleichzeitig aber trotzdem nicht auf ressourcen-hungrige und aufgeblähte Impelentierungen verzichten zu wollen. Es erschliesst sich mir zB die Logik nicht, Dinge wie KDE, GNOME usw usw auf dem Rechner haben zu müssen, aber gleichzeit zu meinen, kann könne das System schlank halten.
Nicht wenige prahlen einerseits damit, ausschliesslich des Prinzip's wegen aus Ports zu installieren, haben dann andererseits trotzdem ein aufgeblähtes System vor sich, weil sie nicht auf Arbeitsumgebungungen mit sämtlichem Schnickschnack und gar auch Multimediaanwendungen verzichten wollen.

Ähnlich sieht's für mich hinsichtlich "Vertrauen" aus. Wer zB meint, zusätzlichen Abhängikeiten aus Prinzip nicht vertrauen zu können, wie kann man das bei den Anwendungen selbst? Hierfür braucht man schon wirklich gute Programmierkenntnisse. Toll wer's hat :)
InternetBrowser sind ja ein gutes Beispiel, hier lassen sich so manche von vermeintlicher Schlankheit verleiten.

Anders als im Client-Bereich kan man das sicherlich im Server-Bereich sehen. Wo es vlt schon alleinig aus Sicherheitsgründen wichtig ist, die installierten Programme bzw deren Konfiguration so schlank wie nur möglich zu halten.

Fazit : es schadet ganz bestimmt nicht, den Ehrgeiz zu haben aus Port's zu installieren und es kann ebenso auch mal notwendig sein. Aber ich finde, man sollte daraus keine Ideologie kreiieren.
 
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