freeBSD Desktop produktiv einsetzen

Hier geht's auch ja nicht darum einen EDV-Menschen auszustatten, sondern es geht um "normale" Anwender, die in der Regel keine Ahnung von den Hintergründen haben und auch nicht haben müssen.
 
Ich will mal meine Erfahrungen beisteuern. Es handelt sich hierbei zwar um GNU/Linux, aber auf der reinen Desktop- bzw. Anwendungsebene, d.h. Webbrowsen, Mail und Office sollte kein relevanter Unterschied zu *BSD-Systemen bestehen.
Ich betreue seit ca. sieben Jahren Mitarbeiter in unserer Firma in Sachen EDV.
Ich habe wenig mit den zu verarbeitenden Daten zu tun, vielmehr mit den eingesetzten Systemen. Nahezu alle Anwender kannten bis zum Zeitpunkt der Mitarbeit bei uns nur Windowssysteme. Nach einigen Tagen Hilfestellung kamen allerdings alle ohne Probleme mit dem eingesetzten Desktopenvironment zurecht. Die größten Probleme lagen darin, dass die gewohnte Ordnerstruktur nicht vorhanden war und die - meiner Meinung nach - wesentlich logischere Struktur unixoider Systeme erst erläutert, und der Umgang damit eingeübt werden musste. Nach wenigen Tagen (also zwei bis drei) war jeder User in der Lage ohne größere Probleme die ihm anvertrauten Aufgaben durchzuführen.
Das bedeutet, dass bisher ca. 100 rein windowsgewöhnte Mitarbeiter ohne größere Probleme zur Zusammenarbeit mit den gängigen Desktopenvironments zu bewegen waren. Ein FreeBSD mit bspw. XFCE, GNOME oder KDE3 sollte also ohne Probleme produktiv bei selbst unixungeschulten Personen einsetzbar sein.
 
am PC und nutzen da Mac-OS-X.

Mac OS X läuft nicht (legal) auf einem PC.

Weil GIMP immer noch keine vernünftige CMYK-Unterstützung hat und man damit seine Erzeugnisse für den professionellen Druck vergessen kann.

Weil das UI von OOo irgendwann mal im letzten Jahrtausend stehengeblieben ist und man mit der Konkurrenz schneller ans Ziel kommt.

Du hast das Posting nicht verstanden. Es ging um das zugrundeliegende Betriebssystem, nicht das Programm.
 
Das mit Mac OS X und "legal" ist so nicht richtig. Zumindest nicht in Deutschland.

Nach geltendem kodifiziertem Recht und ein paar vernünftigen Richtern muß man die EULA vor dem Kauf erstmal zur Kenntnis nehmen und ihr ebenso vorher zustimmen. Ist das nicht passiert, dann ist sie zum Teufel.

Problem bisher: Niemand hat jemals dafür oder dagegen geklagt und so ist es eine dieser ewigen Streitfragen in der Juristerei ...
 
Hier geht's auch ja nicht darum einen EDV-Menschen auszustatten, sondern es geht um "normale" Anwender, die in der Regel keine Ahnung von den Hintergründen haben und auch nicht haben müssen.

Genauso wie jemand mich nicht auf eine andere Plattform zwingen sollte, würde ich nie versuchen andere mit Sachen arbeiten zu lassen, die sie am Arbeiten hindern.

Man kann schon FreeBSD so einrichten, dass Anwender nichts Administratorisches zu tun haben und einen normalen voll funktionstüchtigen Desktop vor der Nase kriegen. Das hängt aber stark vom gegebenen Szenario ab. Wenn jemand damit anfängt, MS-Windows-Applikationen aufzuzählen, die er haben will, dann hast Du schon verloren. Besser ist, sich mit Software gut auszukennen und mit den internen Abläufen und dann schauen, ob man die Abläufe abdecken kann.
 
Wenn der Aspirant Windows-Apps haben will, dann schau ich in der AppDB von Wine nach, ob die brauchbar laufen können. Dann kann man sich Windows eventuell schenken ...
 
Gerade kleinere Unternehmen sollten eigentlich recht flexibel sein was den Arbeitsplatz bzw. die Workstations angeht (wenn es nicht gerade CAD oder andere spezialisierte Anwendungen sind).

Das ist immer alles sehr schnell gesagt. Wir setzen in einer Firma fast komplett KDE ein, gerade eine kleiner Firma hat hier aber enorme Probleme, weil Entwicklungen sich nur auf wenige Arbeitsplätze verteilen. Die Kosten sind prozentual zum Ertrag höher, als bei grossen Firmen.

Es gibt im Moment keine OSS-Warenwirtschaft, die die Anforderungen erfüllt. Also wird ne selbstgefrickelte Lösung mit TK-Basis genutzt. Schnittstellen für Bank, Datev, Logistik, Anlieferer.. All das muss individuell erstellt werden.
Dank Banken und Finanzamt kann auf Windows nicht komplett verzichtet werden. Dazu kommen dann noch Druckereien, die Photoshopdateien wollen, Grosshändler, die einem Abszes, Excel und ähnliche Ferkeleien schicken. Auch wenn viele OpenSource-Taliban dann sagen, dass man die dann erziehen muss und solche Dateien einfach zurückschickt - das geht nicht. Das sind Kunden.

OSS im kleinen Unternehmen ist machbar. Wir sind da ziemlich stolz drauf. Es ist aber ne elendige Frickelei und dauernd explodiert irgendwas, weil irgendwer ne Schnittstellenänderung macht und einem ne exe schickt, statt ner Beschreibung.
 
Meine Antwort auf die Frage wäre definitiv: nein (in meinem Umfeld halt). Windows 7 / 2008 R2 / Exchange / SQL 2008 R2 / ... rennt einfach zu gut um sich das herumgefickel auf den anderen Systemen anzutun. Aber Right Tool for right Job ...
 
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