leicht OT: Übertragungsraten USB <-> IDE

pit234a

Well-Known Member
ich weiß, das gehört nun nicht wirklich an diese Stelle, doch vielleicht kennt jemand hier eher die Anwort, als sonstwo.

Was mir aufgefallen ist: mein neues GNU/Linux, das auf einem USB2 Stick wohnt, ist an meinem Firmen-Laptop verdammt schnell. Sehr viel schneller, als alles, was bisher auf diesem Rechner lief.
Wenn ich das richtig verstanden habe, ist die maximale Datenrate an einem USB2 Medium 480 MBit/s und selbst, wenn ich annehme, dass dies alles brauchbare Daten sind, komme ich doch dann "nur" auf 60 MByte/s und das müsste doch von der eingebauten SATA-100 Platte um einiges getopt werden.
Deshalb vermute ich, dass die 100 bei der IDE Platte auch irgendwie ein künstlicher Wert ist und nicht 100 MByte/s tatsächliche Daten fließen. Vielleicht ist das nur der maximal mögliche Wert, wenn alle Daten schön hintereinander gelesen werden können und nicht noch die Köpfe zwischendrin geschwenkt werden müssen? Leider konnte ich dazu nichts finden, sondern nur allgemeine Festlegungen der Standards und eben die Aussage, ATA7 ist dies und ermöglicht Datentransfer mit.., wie dieser Transfer zu bewerten ist, wurde dabei nicht erwähnt. Weil alle IDE-Platten ja mehr oder weniger unter den gleichen Bedingungen zu leiden haben, genügen die üblichen Angaben ja für einen Vergleich der Platten-Daten untereinander. Nun scheint es mir aber im vergleich zum USB-Stick ein irreführender Vergleich zu sein, denn wie gesagt, der ist echt verdammt schnell bei mir.
 
ich sprech jetzt hier mal aus eigener erfahrung:

man sollte NIE glauben, was drauf steht. das UDMA33/66/100/133 ist der theoretische wert, was der BUS bringt - wenn platte A mit 60 MB/s liest, und platte B mit 40MB/s schreibt, ist der UDMA100 an der theoretischen Grenze. In der Praxis wird dies NIE erreicht. Genauso bei SCSI: die U320 sind verteilt auf den ganzen SCSI-Bus, und auch nur in der theorie, und der PCI-Bus bringt eh nur 133MB/s maximal, in der praxis etwa 100MB/s. bei PCI-X sieht es etwas anders aus. Eine S-ATA150 Platte erreicht in etwa 60 - 70 MB/s. USB2 = 480Mbps = 60MB/s - theoretisch. in der Praxis werden in etwa 30 - 35 MB/s erreicht, weil die CPU "mitarbeiten" muss. ein USB Stick ist in der Regel nochmals eine Bremse - ca. 25 MB/s
 
Vermutung: Zugriffszeiten auf den USB-Stick dürften um einige Faktoren besser sein. Gerade beim Start dürfte die Dauer-Transferrate auch eine untergeordnete Rolle spielen.
 
Yep, diese Vermutung habe ich auch.

Gute Info über Festplatten habe ich bei www.storagereview.com gefunden, auf deren Angaben gebe ich was. Der Flaschenhals ist auf jeden Fall die Festplatte.

Meine persönlichen Erfahrungen und Eindrücke:
SCSI-Platten positionieren ihre Köpfe *viel* schneller als IDE-Platten (SATA-Platten haben den gleichen internen Ausbau, außer der Raptor-Serie), das bringt einen deutlichen Vorteil
SCSI-Platten drehen schneller, auch das bringt was
die hohe Datendichte der IDE-Platten gleicht die oben genannten Nachteile etwas aus (gegenüber meinen recht alten SCSI-Teilen)
IDE-Zugriffe erzeugen eine sehr hohe Prozessorlast, ich habe 30 bis 40 % beobachtet gegenüber 1-2 % bei SCSI (Athlon 3000 unter Debian, 200G IDE-Platten am on board-Controller, 18G SCSI am Adaptec 29160 auf PCI 32 bit, also auch eingebremst)

Sollte Dein Stick real über ernstlich mehr als 20 MB/s kommen, sollte ich direkt über einen Wechsel nachdenken...
 
genau, es geht hauptsächlich um den Geschwindigkeitszuwachs beim Start von Applikationen. Ich muss aber auch vorsichtig sein, um nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Dazu sollte ich erklären, dass ich immer KDE nutze und alleine das genügt ja schon, viele wegen des Resourcenverbrauchs zu schocken. Es ist innerhalb weniger Augeblicke aus dem KDM heraus geladen und zwar inklusive meiner offenen Anwendungen vom letzten Mal und steht bereits, während meine Startmelodie noch läuft. OpenOffice etwa ist nach ca. 2Sekunden bereit zur Eingabe, der gimp braucht etwa genauso lange und Anwendungen, wie avidemux2 oder audacity uns so fort, öffnen direkt unter dem Mauszeiger. Das hat mich sehr beeindruckt!
Der Rechner ist aber auch schnell. Mit den 2GB RAM und einem 1.6GHz Intel CoreDuo, ist er deutlich schneller, als mein Arbeitstier, mit seinem Free-BSD und seinen beiden betagten 750MHz PIII. Dabei habe ich, wie schon häufiger, den Eindruck, dass Linux die beiden Kerne oder generell mehrere Prozessoren besser zusammenschaltet, als dies bei Free-BSD geschieht.
Trotzdem, die beiden XP-Installationen auf der internen Festplatte und ein anderes GNU/Linux auf einer externen Platte, sind deutlich langsamer beim Starten und beim Starten von Anwendungen, als ich dies nun so positiv überrascht vom Stick erlebe. Der Stick ist dabei auch in ext2 formatiert, es erfolgen also keine Journal-Einträge.

Wenn es also so ist, wie wir hier ja bisher alle vermuten, dass Festplatten dadurch verlieren, dass sie ihre Köpfe hin und her schwingen müssen, stelle ich mal wieder die Vorgabe beim Installationsmenü von Free-BSD in Frage, wo ja immer noch in mehrere Partitionen geteilt werden will. Bei nicht SCSI Platten und nur einer einzigen davon, ist das doch wohl eher nicht mehr ganz zeitgemäß. Die Positionierzeit (read und write access time) wird ja auch bei modernen, schnellen Platten in Größenordnungen von 10 ms angegeben, wenn ich das nicht falsch verstanden habe. Zwischen zwei unterschiedlichen Positionen, kann also mein Stick bereits über 500KByte Daten geliefert haben (wenn ich keinen Rechenfehler machte). Das kann gerade beim Start von Anwendungen ganz offensichtlich ein großer Vorteil sein.
 
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