Nochmal BananaPi-M5 - diesmal mit OpenBSD

berni51

Open-Net-FreeBSD user
Nachdem meine BPi-M5 mit Arch- bzw. Armtix-Linux ordentlich laufen, will ich mich über die Feiertage bemühen, ein BSD auf die Maschinchen zu kriegen. Anfang des Jahres hatte ja @zoidb3rg beschrieben, wie er erfolgreich ein OpenBSD auf einem BPi 1 installiert hat. Hab ich mir alles noch mal gründlich durchgelesen und auch versucht, aber das konnte ja nur schief gehen: Ein BPi ist nunmal kein BPi-M5, da passt ja garnix, andere CPU, kann also nicht gehen. Und so war es auch: So sagt der M5 keinen Mucks, kein Bild, kein Ton.

Dann die OpenBSD-Arm Mailing list durchgearbeitet. Ein Tipp war, das u-boot vom Odroid C4 zu nehmen. Ging aber auch nicht, vermutlich weil die SoC nicht ganz identisch war: Anfangs hatte der C4 wohl eine amlogic S905X2, während der BPi-M5 eine S905S3 hat. Und es schien tatsächlich so, dass für den BPi-M5 kein u-boot zur Verfügung steht.

Aber dann der entscheidende Hinweis: Ein mainline u-boot, auch den BPi-M5 sollte existieren (Thanks a lot, Mark), den Link gabs dazu.
Und dann war alles ganz einfach:
OpenBSD arm64 als install72.img herunterladen, hier gabs das u-boot.
Zuerst das OpenBSD image auf eine uSD Karte geschrieben:
# dd if=install72.img of=/dev/sd5c bs=1m
Dann in zwei Schritten das u-boot auf dieselbe SD gebracht:
# dd if=u-boot.bin.sd.bin of=/dev/sd5c bs=512 skip=1 seek=1
# dd if=u-boot.bin.sd.bin of=/dev/sd5c bs=1 count=444

(sd5 natürlich nur bei mir)
Klar, dass die Ausgabe zunächst auf den UART ging, kannte ich ja schon vom Raspberry. Weniger klar war, dass die Ausgabe nicht auf den UART der GPIO geht war, sonder auf den debug_uart auf dem Board. Natürlich nicht dokumentiert, so dass ein bisschen Gefrickel nötig war.

Aber OK, jetzt gabs Daten, hab dann das System installiert, was gewohnt einfach war. Das / hab ich auf die interne emmc (16GB), alle anderen Partitionen auf eine externe (USB) SSD mit 128 GB.
Nach der Grundinstallation noch set tty fb0 in die /etc/boot.conf geschrieben, damit ab jetzt alles auf HDMI geht.
Der erste Bootversuch ging dann aber doch schief, weil das u-boot den falschen Datenträger booten wollte. Dabei zeigte sich, dass die interne emmc im laufenden Betrieb als sd0 erkannt wird, beim Booten aber als sd1.
Dagegen half ein weiterer Eintrag in der /etc/boot.conf: boot sd1a:/bsd. Damit war die Welt wieder in Ordnung, das System bootet ordentlich und auch schnell, denn die emmc ist deutlich flotter als eine uSD Karte.

Jetzt kann ich in aller Ruhe über den Jahreswechsel sehen, was alles funktioniert. Für meinen angedachten Einsatzfall ist der Banana aber jetzt schon geeignet, wlan und sound brauche ich nicht, werds aber trotzdem checken.

Das war's, was ich euch kurz (fast) mitteilen wollte.

LG
Berni

Auf dem ersten Bild läuft der Banana noch unter Armtix, danach schon unter OpenBSD.
 

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Kleiner Nachtrag: Noch besser läuft die ganze Geschichte, wenn man den Bootloader, also das u-boot, auch auf die emmc schreibt (mit den gleichen beiden dd-Kommandos wie oben) und die µSD ganz entfernt. Dann ist der Bootvorgang noch etwas schneller. Ansonsten läuft das System Banana+OpenBSD einwandfrei und rock solid.
 
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