UFS2 für externe USB-Festplatte

carver

Member
Guten Tag miteinander,

hat jemand von euch möglicherweise eine USB-Festplatte mit UFS2 formatiert? Wenn ja, mit welchen Optionen?
Die Platte ist für Backups und als kleines (mobiles) Datenlager vorgesehen. Also nicht dauerhaft angeschaltet und/oder in Benutzung. Die Größe meiner Disk ist 5TiB. Die Verwendung ist ausschließlich für FreeBSD.

Vielen Dank schon mal.
 
Ja. Ich nutze sogar eine mit mehreren Partitionen - jeweils eine für Backups von FreeBSD (UFS2) und von Linux (ext4)... und eine kleine FAT-Partition zum Datenaustausch mit wem auch immer (FreeBSD, Linux, Windows). Gar kein Problem. Ich müsste nachschauen, welche Optionen ich bei UFS2 gewählt habe. Aber ich denke es waren Journaled Softupdates.
 
Nein, so etwas habe ich noch nicht gemacht, also nicht mit einer so gewaltigen Größe. Deshalb kann ich keine Antwort geben, aber ich will versuchen, meine eigenen Überlegungen beizusteuern. Also, worüber ich nachdenken würde, wenn ich so etwas machen wollte.
Da wäre der erste Punkt schon mal, ob ich da etwas verschlüsseln wollte. Also ein komplett verschlüsseltes Dateisystem oder mehrere Dateisysteme und davon welche verschlüsselt oder alles komplett ohne Verschlüsselung.
Sodann die Überlegung, ob das tatsächlich und für alle Zeiten immer nur eine Platte für FreeBSD bleiben soll. FreeBSD kann ja durchaus auch andere Dateisysteme, doch UFS(2), was FreeBSD ja nativ (neben ZFS) anbietet, können so gut wie keine anderen Systeme. Unix-Datei-Rechte werden nur auf "Unix"-Dateisystemen beibehalten. Wenn die Platte aber mal in ein Linux oder auf einem Mac-OS-X gemountet werden sollte, dann würde UFS misslingen. EXT hingegen wird von Linux nativ und von Mac über Fuse unterstützt.
Journals helfen, wenn Dateisysteme nicht sauber getrennt werden können und asynchron geschrieben wird. Die Gefahr besteht bei externen Platten, wenn sie unbeabsichtigt abgezogen werden können oder der PC abstürzt (evtl durch Stromausfall). Wenn diese beide Möglichkeiten vernachlässigt werden können, dann sind Journals eher nicht notwendig und würden mich persönlich sogar stören, denn ich möchte immer so wenig wie möglich Datenverkehr, gerade zu externen Geräten.
Generell gilt in dem Zusammengang auch, dass Dateisysteme bevorzugt werden sollten, die man mit Option sync und noatime mounten kann.
Dateisystemchecks würde ich nicht automatisiert laufen lassen.

Mit kleineren Platten hatte ich sehr gute Erfahrung mit ext2 gemacht.
 
Vielen Dank, das hat mir sehr geholfen.
Ich betreibe die Platte ausschließlich an FreeBSD. Werde sie ohne journaling betreiben.
Für mich ist der Thread somit gelöst.

P.S. Wie setzt man das auf "gelöst"? Irgendwie kann ich mir das nicht merken...
 
P.S. Wie setzt man das auf "gelöst"? Irgendwie kann ich mir das nicht merken...

Hehe, kommt mir bekannt vor, schau mal hier:
https://www.bsdforen.de/threads/gnu-linux-und-bsd-welches-filesystem-für-gemeinsame-dateien.32442/#post-279229

Mal ne Frage - okay, bin gerade ein wenig auf dem zfs-Tripp: Was spricht eigentlich dagegen, so eine Platte mit zfs zu formatieren? Wenn dann nämlich brutal der Mount unterbrochen wird, hat man, auch wenn man keinen redundanten Pool auf dieser Platte anlegt, dank des CopyOnWrite nach wie vor ein konsistentes Dateisystem.

Und wenn das eine Backup Lösung sein soll: Könnte man dann nicht zwei gleichgroße USB-Platten an den PC anschließen, und darauf dann per Mirror einen zfs-Pool anlegen?

Viele Grüße,
Holger
 
Mal ne Frage - okay, bin gerade ein wenig auf dem zfs-Tripp: Was spricht eigentlich dagegen, so eine Platte mit zfs zu formatieren?
Klar, kann man machen. Es gelten die üblichen Einschränkungen: Müssen alte FreeBSD-Versionen darauf zugreifen können, die noch nicht ZFS können? Ist RAM ausreichend verfügbar (z.B. im Embedded Einsatz).

Und wenn das eine Backup Lösung sein soll: Könnte man dann nicht zwei gleichgroße USB-Platten an den PC anschließen, und darauf dann per Mirror einen zfs-Pool anlegen?
Kann man... aber will man das?! Ich würde eher das Live-System spiegeln und dann auf einfache Platte sichern. Die höhere Fehlertoleranz und Geschwindigkeit finde ich im Live-System interessanter. Aber das ist natürlich eine ähnliche Geschmachsfrage wie die nach dem "richtigen" RAID-Level.
 
Wie bereits gesagt wurde kann man ZFS natürlich auch per USB verwenden. Es gibt da auch ganz lustige Dinge im Internet zu finden wo ich glaube bis zu 64 USB-Sticks zusammengefasst wurden und dann jeweils gezogen werden etc.

Welchen realen Vorteil es allerdings haben soll 2 USB-Platten für Backups in nen Mirror zu nehmen ist mir noch nicht ganz klar. Brauchst du redundant ausgeführte Backups, dann empfehle ich den Griff zu einem NAS (ob nun selbst gebaut oder als appliance).
 
Noch ein Nachtrag zu @pit234a :
sysutils/fusefs-ext4fuse kann nur read-only mounten (unter MacOS X genauso wie unter FreeBSD)! Das funktioniert auch prima. Der Autor des Tools lässt wissen, dass er write-Support einbauen wird, wenn er dazu die nötige "Zeit, Wissen, Geduld und Nerven" hat...

Ich habe es schon länger nicht mehr benutzt. Da aber ext4 ohne Journals etc quasi ext2 ist, kann das sowohl lesend als auch schreibend benutzt werden. FreeBSD kann das ohne Fuse (nur als root), aber mir persönlich ist der ext4-fuse Port lieber gewesen. Wenn man dann Schreiben muss, nutzt er allerdings nicht viel, klar. Beim Mac bin ich mir nicht sicher, da hatte ich auch nur einen fuse-ext2 benutzt und weiß nicht, ob der schreiben konnte.

ZFS on USB, dazu habe ich sogar mal gelesen, dass jemand genau so seinen Backup-Mechanismus aufgebaut hatte und einen Pool mit zwei Platten benutzte, von denen er eine dann immer wieder entfernte und in Sicherheit brachte, den Pool dann wieder resilvern ließ usw.
Wie so oft, alles auch Geschmackssache. Mir persönlich will das nicht gefallen. Externe Geräte sind für mich immer ein wenig speziell. Ich habe viel damit gemacht und viel damit mit gemacht. Es gibt die unterschiedlichsten Strategien und Meinungen, zu Backups generell, zu Dateisystemen und auch zu externen Medien. Ich denke, E-Sata oder E-SCSI sind schon ganz andere Sachen, als USB. USB3 ist wiederum vollkommen unterschiedlich zu den Vorgängern. Da muss sich schließlich jeder für sich entscheiden und meine Entscheidung ist bisher: wenig Datenverkehr, nur sync, keine Journals, kein automatisches Mounten, gezielt umount nach dem beabsichtigten Transfer und wieder weg damit. ZFS scheint mir dafür weniger geeignet, vor allem an USB. Man hat ja dann den Flaschenhals USB zusätzlich und das "auf einen Rutsch"-Schreiben kann dann schon "mehrere Momente" dauern. Wenn dann gerade einer den Stecker zieht, scheint mir das dramatischer zu sein, als bei einem ext2 oder UFS, das sync gemountet ist und wo ich fsck habe. Vielleicht bin ich aber auch einfach zu skeptisch und hänge allzu-gern an bewährtem und altmodischem, das ich mir dann schön rede.
 
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