Aller (Wieder-)Anfang ist schwer....

u-boot

New Member
Wollte mal so paar Kleinigkeiten in einer Kurzstory zu meinen Installationskünsten loswerden.
Konkret habe ich OpenBSD installiert. Mit etwas Sarkasmus kann man das mit viel Hühneraugen zudrücken unter Funzone oder einfach Geplauder einordnen.
Für konkrete Fragen erstelle ich aber separate Threads in den entsprechenden anderen Kategorien.

Meine Ausgangssituation war wie folgt:
Rechner (schon einiges in die Jahre gekommen) soll neues OS erhalten. (2GB Ram... AMD dual irgendwas....)

Aufgrund der aktuellen oder auch schon nicht mehr aktuellen Diskussion um systemd unter Linux habe ich mich für eine wiederkehr zu BSD entschieden.
Für mich war endie gefühlte Sicherheit (weil ich nicht der Experte für die wirkliche Beurteilung bin) und Schnelligkeit (alte Hardware) wichtig.
Ich hab etwas vergessen:Im Prinzip wollte ich Anwender sein.

Nach etwas "Aufräumen" auf den unterschiedlichen Festplatten hatte ich dann auch eine komplette HDD mit ca. 32GB für das tolle System übrig.
Also lade man die ISO runter, brenne die schöne CD. Das übliche bei Installation eines OS. Es gibt ja einen Installer, der wird einen Schon den Weg weisen.

OK der Installer ist Textbasiert. Wir sind hier bei BSD. Ne ist gar kein Problem, was sollen auch überall die doofen Bilder und Klickereien.
Somit nichts ungewöhnliches. Die Sachen sind mehr oder weniger bekannt aus diversen anderen OS-Installationen. Doch dann kommts. Die Partitionierung!

Erst mal abbrechen... was will der nun von mir ?
Wie heisst die Platte wo es drauf soll?

OK nach 2-3 Neustarts, bis ich mir wirklich sicher war, wie die Platte heisst, kanns losgehn.
Man lese die vorgeschlagene Partitionierung. Kleines Rechenspiel.... Warum ist die Platte auf einmal von ca. 32GB auf ca. 60 GB gewachsen ?
Kann das sein ?!
Schauen wir nochmal
Kann nicht sein
Schauen wir nochmal
...nochmal
...

NIMM NUN ENDLICH DIE SCH- PLATTE WENN DU BSD MIR DIE PLATTE GRÖSSER MACHST ALS SIE IST DANN MACH HALT!

dumdidum.......Nervenkitzel... wars denn nun die richtige Platte oder macht das Ding auf ner anderen Platte weiter???? ... Dauert etwas .. wir machen die Installation immer weiter....

Ok es war die richtige Platte; hat mittlerweile nun auch wieder ca. 30 GB (s.u. Ihr braucht mir an dieser Stelle nicht erklären warum, ich habs schon rausgefunden)

Code:
obsd$ df -h
Filesystem     Size    Used   Avail Capacity  Mounted on
/dev/wd0a     1005M    251M    703M    26%    /
/dev/wd0k      8.8G    249M    8.1G     3%    /home
/dev/wd0d      1.8G    1.4M    1.7G     0%    /tmp
/dev/wd0f      2.0G    833M    1.1G    44%    /usr
/dev/wd0g     1005M    198M    756M    21%    /usr/X11R6
/dev/wd0h      4.1G    2.6G    1.3G    67%    /usr/local
/dev/wd0j      5.8G    2.0K    5.5G     0%    /usr/obj
/dev/wd0i      1.7G    2.0K    1.6G     0%    /usr/src
/dev/wd0e      2.8G   52.8M    2.6G     2%    /var

Warum man für /usr/obj nun 5,5 G braucht verstehe ich noch nicht, aber wir haben ja Platz

Okay dann booten wir mal neu. Wie erwartet kommen wir zum Login-Prompt.
Man gebe Root-Passwort . Ok ich bin in einer Kommandozeile. Glücklicherweise kenn ich noch ein paar Tasten.

apt-get...... ne mist wir sind in BSD, das gibts hier irgendwie nicht. Dann machen wir mal a <TAB> ok nichts brauchbares.... b <TAB>-nichts brauchbares......
ok wir finden pkg_add irgendwann.
Man wähle ganz unbedarft xfce4 und firefox.

Ok geben wir mal ein startx,

Nungut super Sache Mauszeiger bleibt in der Mitte. Egal ob mit Klick ohne Klick, Bewegungen gehen nicht.
grml.... Wir schalten nochmal aus. Maus aus- und wieder einstecken hat früher mal irgendwo funktioniert. Nur muss ich die natürlich vom hinteren USB auf Front-Usb dann umstecken usw.

somit

shutdown -h now

Doofes Ding --- hängt dann lustig und schält nicht ab. Also nehmen wir Ausschaltknopf etwas länger...
Das ist also unser kleinstes Problem. (ok ich bin lernfähig -> Heute ist mir bekannt: Für menen Zweck auf BSD nimmt man ein -p / evtl. auf Linux auch aber das interessiert jetz gerade nicht)

Sooooo erst mal Computer rausziehen.... Staub... Man ziehe den Stecker aus dem Port, ziehe an der Maus, jppie, fast wie neu...
in Front-USB einstecken...
starten.
STARTEN
Was ? Der Bildschirm bleibt schwarz? Noch nicht mal ein Zucken am Rechner, kein Lampe nichts!?
Altersschwäche ??? Also lass uns beten...

Wir erfahren irgendwann: Man sollte nicht an den Stromschalter/Stromstecker des Netzteils kommen beim Computer rausziehen....

Es geht weiter... starte die Kiste...
...startx

Mauszeiger bleibt in der Mitte....

Hey wir können mit Alt + Pfeiltaste die Maus bewegen - genial; aber Maus selber wär schon toll...
Man kann in das Konsolefenster so tatsächlich firefox eingeben....

Kurzum Firefox ohne Maus macht kein Spaß! Wirklich nicht!
Abgesehen davon wollte ich ja noch xfce zum laufen bringen.
Somit suchen wir mal.... Wer weiß, evtl läuft die Maus dann.

Nach diversen Suchen (ohne Maus!) was falsch ist finde ich Lumina-Desktop "Installationsanleitung"

Ok wenn xfce nicht so recht will, dann probieren wir das Lumina aus.
Ende vom Lied: da geht die Maus auch nicht. Letztlich habe ich so eine sehr lange Suche hinter mir.

Ergebnis ist, ich habe noch eine ältere Maus gefunden (Logitech LX3). Meine Speedlink-SL6341-SWT geht für mich mit OpenBSD einfach nicht. Und das 2019 auf aktuellem System wird einfach die USB-Maus nicht richtig unterstützt! Also man merke sich: Vor einer BSD-Installation, rechne mal bitte damit, dass Maus nicht gehen könnte. Vermutlich läuft OpenBSD auf so vielen Kaffeemaschinen und Kühlschränken, wo eine Maus die Hygiene einfach versauen würde.

So dann kommt die nächste Falle.
Root nutzer kann schön xfce laufen lassen; schöne Sache.... Super!
Ich probiere den "normalen User"
geht nicht.
hmm Fehlermeldung? Es riecht irgendwie nach Nutzerrechten. Schöne Sache in den *Nix-Systemen
Ich suche... suche.... finde in den Tiefen des Netzes: Irgendein +S hat man aus Sicherheitsgründen abgeschafft, daher gehts nicht!
Ich bin ja nicht so und setze das +S mal wieder.

Geht aber auch nicht weil dann Fehlermeldung kommt, dass jemand da setuid gesetzt hat.
Wir merken.... manchmal sind von den etlichen Wegen in BSD sehr viele versperrt....

Man sucht weiter und findet: Man benötigt xenodm. .oO Sag mir doch im Installer wofür ich das benötige.

Noch eine kleine Anmerkung:
Ja ich habe ein paar Anleitungen nicht rechtzeitig gesucht/gefunden. Ich bin vermutlich von komfortableren Installern anderer Betriebssysteme etwas "zu verwöhnt". Wer eine einfache! Desktop-Anwender-Installation möchte, der ist bei OpenBSD meines Erachtens falsch. Diese Zielsetzung hat OpenBSD wohl auch nicht bzw. zumindest nicht an oberster Stelle.


Kleine Abkürzung zum jetzigen Stand, da der Thread eh schon viel zu lang ist und hoffe die Story hat ein bisschen zum Schmunzeln angestiftet:

Openbsd läuft einigermaßen brauchbar. (Bin stolz auf mich und ich stinke natürlich wegen Eigenlob und logischerweise auch wegen der langwierigen Sucherei)

Für Lumina und xfce4 habe ich unterschiedliche Nutzer angelegt.

Was das mit Consolekit sollte weiss ich nicht, aber ich habe es mal irgendwann installiert.

Warum so viele mit dem "doas" irgendwas wollen ist mir weiterhin unklar. Kann mich doch als Root einloggen wenn ich etwas installieren will. Warum sollte ich da noch anderen Nutzern die Rechte verteilen.. Warum sich doas für BSD und sudo in Linux namentlich unterscheiden wäre für mich aktuell unnützes wissen.

Lumina startet gefühlt schneller als xfce, weil man immernoch irgendwelche Zitate beim Start lesen darf!
Lumina setzt sich jedesmal auf englisch zurück!?
Lumina-Calculator kennt kein Komma.

Dokumentation / Foren zu Lumina an sich sind irgendwie schwierig zu finden.

xfce4-terminal kann man in Lumina starten. Neues Verhalten allerdings beim Aufruf über den "Flammen-Startbutton"; Hier kommt man "nur" in die Einstellungen für das Terminalfenster. Man kann das Terminal so an sich aber nicht starten !?

xfce an sich habe ich gerade seltener in Gebrauch, daher kann ich da nicht so viel berichten.

Es fehlt noch die Installation mit dem Druckergedöns, damit ich von einem Ubuntu-Rechner aus auf den USB-Drucker hier am OpenBSD-Rechner drucken kann.
 
Ersmal herzlich willkommen. ;-)

Zum Thema Maus kann ich dir keinen Ratschlag geben. Bei mir funktionieren alle USB-Maeuse problemlos.

Zum Thema Installation: OpenBSD hat eine sehr gute und vollstaendige FAQ und Man-Pages. Wenn man erstmal ein paar OpenBSD Installationen hinter sich hat, will man eigentlich keinen anderen Installer mehr. Ein grafischer Installer wie z.B. der Ubuntu-Installer ist zwar schoen und gut fuer Neulinge, aber er ist auch ziemlich limitiert, wenn man sein System abseits der Standardinstallation aufsetzen moechte.

https://www.openbsd.org/faq/index.html
https://man.openbsd.org/

Zum Thema Xfce: Nach der Installation von Xfce (und auch anderen packages) kommt normalerweise der Hinweis, sich die pkg_readmes anzuschauen. Falls Du das uebersehen hast, findest Du die unter /usr/local/share/doc/pkg-readmes oder guckst Du hier: https://cvsweb.openbsd.org/ports/me...in?rev=1.14&content-type=text/x-cvsweb-markup
 
Warum man für /usr/obj nun 5,5 G braucht verstehe ich noch nicht, aber wir haben ja Platz

Wenn Du dein System aus dem source code baust, patches compiles oder Entwickler bist, dann landen deine object files in /usr/obj. Ich habe vor einiger Zeit mal den gcc von Hand gebaut und /usr/obj war allein damit schon mit einigen GB an object files gefuellt.

Was das mit Consolekit sollte weiss ich nicht, aber ich habe es mal irgendwann installiert.

Nur installieren reicht hier nicht. Du musst es auch starten, genauso wie dbus (messagebus). ;-) Siehe die pkg-readme von Xfce.

Warum so viele mit dem "doas" irgendwas wollen ist mir weiterhin unklar. Kann mich doch als Root einloggen wenn ich etwas installieren will. Warum sollte ich da noch anderen Nutzern die Rechte verteilen.. Warum sich doas für BSD und sudo in Linux namentlich unterscheiden wäre für mich aktuell unnützes wissen.

doas ist die Antwort auf sudo, denn sudo ist mit der Zeit ein ziemlicher Wildwuchs an undurchsichtigem Code geworden, dass die Wartung dieses sicherheitsrelevanten Codes schlicht unmoeglich wurde.

Es fehlt noch die Installation mit dem Druckergedöns, damit ich von einem Ubuntu-Rechner aus auf den USB-Drucker hier am OpenBSD-Rechner drucken kann.

Schau dir mal cups an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben