@asg: Die Frage war zwar nicht an mich gestellt, aber ich antworte trotzdem mal darauf. (:
# Ich frage mich nur, warum setzt Du FreeBSD ein, wenn Dir die Lizenz stinkt, das Portsystem oll ist
# und es bei anderen Projekten mehr Entwickler gibt... Was macht es für Dich dann zum System der Wahl?
1) Die BSD-Lizenz ist ungeeignet. Die BSD-Lizenz ist geeignet. Die GPL ist ungeeignet. Die GPL ist geeignet. Kommt drauf an, was man will. (: Schade ist auf jeden Fall, daß Linux von BSD Sachen übernehmen kann, umgekehrt die GPL im Weg steht.
2) Ich habe hier ja ebenfalls geschrieben, daß ich die Ports nicht wirklich berauschend finde. Sie sind brauchbar, aber nicht unbedingt so herausragend, daß man sie besonders hervorheben müßte.
3) Die Anzahl der Entwickler ist mir persönlich relativ egal. Wieviel ein Entwickler in welcher Zeit schafft und wieviel Zeit er investiert, ist für mich nicht ersichtlich, auch wenn es immer heißt, daß die BSD-Entwickler etwas weniger Freizeit für BSD investieren als das bei beispielsweise vielen Linux-Entwicklern der Fall ist (Dillon sprach davon erst neulich im "IRC-Interview"). Recht eindeutig ist außerdem, daß Linux einem stärkeren Hype unterliegt und entsprechend viele Unternehmen darauf anspringen und Code beisteuern. In einem Maße, den man bei FBSD nicht findet. Aber wie gesagt, das interessiert mich eigentlich wenig.
4) Warum trotzdem FBSD, obwohl ich die Ports eher mittelmäßig finde? Übrigens wird bei FBSD 5.x bei mir auch der Sound bei hohem Platten-IO ziemlich verzerrt, XMMS braucht 10% CPU-Zeit (unter Linux nur ein ca. 1/50 davon, was schon enorm ist), das gleiche gilt für MPlayer/Xine/ogg123/mpg123/mpg321, mir konnte bisher niemand eine Möglichkeit nennen, wie ich unter FBSD Platten runterfahre, etliche Software wie Realplayer oder Acroread muß "emuliert" werden, Mozilla Nightly Builds gibt es nicht für FBSD und so weiter. Mich stört auch ein wenig, daß etliche Systemtools in FBSD GNU-Software sind oder sein müssen (grep beispielsweise, oder gmake), obwohl es dafür fast keinen rationalen Grund gibt. Ein Dateisystem mit Bitmaps und Listen ist auch nicht mehr unbedingt "state of the art" und auch nicht effizient.
ABER das ordentliche Dateisystemlayout, der professionelle Eindruck, die Konsistenz, die Manpages, die Einheitlichkeit, die Dokumentation, die Sauberkeit (auch des Codes, wobei ich für solche Beurteilungen eher der falsche bin), Systemtools aus einer Hand und ähnliches sind für mich Grund genug, FBSD zu nutzen. Persönlich wären mir etliche Sachen aus Linux lieber und ich würde sie gerne in FBSD sehen, oder umgekehrt. So muß ich mir eben das kleinere Übel aussuchen, das ist nunmal FBSD.
Es ist im Endeffekt nicht der Linux-Kernel, der mich stört, von dem 2.6er halte ich relativ viel. Es geht mir um das Drumherum, in der Regel GNU. Man gucke sich allein die Größe von der glibc an. Oder man gucke sich ps an, wo es schwer ist, durchzublicken. ps e ist nicht ps -e, ps aux ist nicht ps -aux (ist nur ein Beispiel, vielleicht ist es gerade bei -e doch identisch, habe keine Manpage hier). Das ist grauenvoll. Die Kleinigkeiten machen es aus, beispielsweise, daß man 2 oder 3 Sekunden warten muß, wenn man beim Login das Paßwort falsch eingibt. Klingt nach einer Kleinigkeit, aber die Summieren sich zu einem negativen Gesamtbild auf. Mich stört, daß /bin/sh ein Link auf die Bash ist und diese selbst im SH-Modus SH-inkonforme Syntax erlaubt. Ich mag kein GNU mehr, was ein guter Grund gegen GNU/Linux ist. (:
Mich stört die Tatsache bei Linux, daß man RPM, DEB, TGZ, TBZ2, XYZZY Paketfiles hat, jede Distro unterschiedliche Configs nutzt und trotz LSB Runlevel nicht eindeutig sind (Debian hält sich beispielsweise nicht dran, daß X in Runlevel 5 startet). Dann kommt einer mit einer Frage und hat Yast, daß Änderungen an /etc/X11/XF86Config-4 wieder durch selbstverwaltete Configs plättet und ich muß SuSE kennen, nur um jemanden bei X zu helfen. Das gefällt mir nicht.
Der Linux-Hype verursacht außerdem einen "starken" (relativ) Zulauf von Leuten, die als root arbeiten wollen, mit chmods 777 großzügig umgehen und ähnliches. Vielleicht kommt da in den nächsten Jahren noch etwas größeres auf "uns" zu. Mit FBSD gehe ich dem vorerst aus dem Weg.
Die Tatsache allein, daß ich FBSD nutze, heißt aber nicht, daß ich FBSD nun abgöttisch liebe. Teilweise ist es genial, teilweise ist es das nicht. Es ist nicht perfekt und nur weil ich es nutzt, werde ich nicht mit Kritik daran sparen. Und das XMMS das fünfzigfache an CPU-Zeit benötigt und das Sound (nicht nur bei mir) verzerrt wird, wiegt sehr schwer und hat mich lange Zeit ins Schwanken gebracht, om ich das akzeptieren kann (ich habe auch etliches probiert und hier, im IRC und Usenet gefragt, niemand konnte mir helfen, vereinzelt gab es nur Bestätigungen, daß ich nicht der einzige mit solchen Problemen bin).
DragonflyBSD könnte in dem Zusammenhang der Ports jedenfalls noch richtig interessant werden und vielleicht springt ja dabei dann auch etwas für FBSD raus. (: