Grafikkarte zur Ansteuerung eines 4K-Bildschirms (MateView 28")

Morfio

Well-Known Member
Hallo zusammen,

ich habe einen MateView 28"-Monitor. Der hängt bei mir am Mac, ich würde gerne aber auch meine FreeBSD-Maschine dranhängen und wollte einmal nachfragen, ob jemand eine Empfehlung für eine günstige Grafikkarte hat, die gut unter FreeBSD läuft und einen solchen Monitor problemlos ansteuern kann.

Vielen Dank

Morfio
 
4K mit 60 Hertz sind an sich kein Problem mehr. Wenn deine FreeBSD-Box eine Onboard-Grafikkarte hat, hast du gute Chancen, dass es einfach geht. Wenn nicht, müsste man genauer schauen, ob der Ausgang nicht genügend Bandbreite hat oder das Kabel limitiert. Brauchst du eine externe Grafikkarte kommt es drauf an. Grundsätzlich sind externe Grafikkarten zwar wieder verfügbar und gar nicht mehr sooo irre teuer, allerdings ist die Holzklasse dank immer besserer Onboard-Grafikkarten weitgehend ausgestorben. Eventuell kann es sich daher lohnen, nach gebrauchter Hardware zu schauen:

  • Wenn du auf absehbare Zeit kein Wayland brauchst - ist unter FreeBSD derzeit eh noch recht wackelig und Nvidias Treiber sind dort auf dem Weg der Besserung - würde ich zu Nvidia raten. Denn Nvidias FreeBSD-Treiber ist immer noch die schmerzfreiste und stabilste Option. Wenn du eine neue Karte kaufst, sollte sie aus einer der aktuelleren Generation sein, denn Nvidia bietet "nur" ~10 Jahre Treiberunterstützung. Mit älteren Karten sparst du jetzt etwas Geld, verlierst aber nach hinten raus Lebensdauer. Damit wäre die Geforce 1650 so ziemlich die älteste Karte, die man mit etwas Wohlwollen noch empfehlen könnte. Gibt es ab Pi mal Daumen 190€. Neuere Karten sind schon deutlich teurer.
  • Wenn du Wayland brauchst oder dir freie Treiber wichtig sind, bleibt nur AMD. Ich habe recht wenig - das ist die nette Umschreibung für "praktisch keine" - Erfahrungen mit amdgpu auf FreeBSD. Da würde ich die Empfehlung jemand anderem überlassen. Rein nach Hardware wäre allerdings AMDs kleinste Karte die Wahl. Das ist im Moment die Radeon RX 6400. Gibt es ab etwa 170€ neu.
 
Hi,

vielen Dank für die Antwort. Ich habe zur Zeit eine "NVIDIA GeForce GT 730" drin. Ich hatte den Monitor mal über HDMI angeschlossen und bekam nur ein kaputtes, verzerrtes und kleines Bild angezeigt. Ich habe jetzt keine Ahnung, ob es am Kabel oder der doch schon älteren Graka liegt. Ich probiere mal noch ein anderes Kabel aus.

Viele Grüße

Morfio
 
Nach einer schnellen Google-Suche hat die Karte wohl HDMI 1.4b Ausgänge. Vorausgesetzt der Hersteller hat nicht am PCB gespart. Das reicht für 3840x2160, aber nur mit 30 Hz. Und 30 Hz sind schmerzhaft wenig, man wird die Maus ruckeln sehen. Außerdem hat die Karte lediglich 2 GB VRAM. Für einen einfachen Desktop ist es genug, sobald allerdings 3D ins Spiel kommt, ist ganz schnell Ende. Und auch Browser rendern inzwischen auf der GPU... Also kommt drauf an, wie viel du dran arbeiten wirst und wie schmerzresistent du bist.
 
Danke für die Antwort. Bin da nicht sonderlich schmerzresistent. Ich schaue mal nach 'ner neuen Grafikkarte, sonst macht das keinen Sinn.
 
Gegen das verzerrte Bild hilft womöglich https://www.nvidia.com/en-us/drivers/nv-uefi-update-x64/
Auch wenn da Displayport steht und deine GPU nicht als supported gelistet wird.

Aber selbst wenn es dann geht, 4k@30 machen einfach keinen Spaß. Ich habe eine mittlerweile uralte 1050Ti, die kann 4k@60. Wäre eine Überlegung, wenn du gebraucht eine für 50€ bekommen könntest (Vor zwei Monaten war der Preis der gleiche wie zur Markteinführung 2016 150€ :ugly:). Andernfalls ist die Empfehlung von Yamagi mit der 1650 und aufwärts solide. Bedenke aber, dass du eventuell auch das Netzteil aufrüsten musst, wenn die GPU extra Anschlüsse für Strom erwartet.
 
Ich hab ' ne AMD rx570 /Polaris10 und die läuft ohne Probleme mit amdgpu. Allwrdings kann ich nichts zu Rechnen auf der GraKa sagen. Das Verhalten von nvidia bzgl Treiber ist m.E. schon von oben herab. AMD kooperiert da mit der OpenSource Gemeinde . noveau ist dadurch leider eingeschränkt.
 
Villeicht hilft das noch als Info. Ich hab vorhin unter nomadBSD was gearbeitet, dabei war die Ausgabe auf meiner vega64, auch schon uralt, ich weiß, ich weiß :rolleyes:. Alles wurde automatisch erkannt und die Fenster ließen sich flüssigst schieben, alles auf 4k@60.
 

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Ich hab vorhin unter nomadBSD was gearbeitet, dabei war die Ausgabe auf meiner vega64, auch schon uralt, ich weiß, ich weiß
Naaja... Eine Vega64 mit einer GT 730 zu vergleichen, ist schon sehr gewagt. Die GT 730 ist eines dieser nvidia-typischen Sammelmodelle, die es mit mehreren GPUs und unterschiedlichen RAM-Konfigurationen gab. Das kleinste Modell mit damals schon rustikalem GF108 und DDR3-RAM am 64 Bit Interface ist sozusagen die Definition der Holzklasse. Womit ich die Karte nicht schlecht reden möchte. Für ihren Preis war sie damals sehr okay, wenn man einfach nur einen Desktop ausgeben wollte. Nur die Zeit steht halt nicht still.

Ich bin sowieso immer wieder erschrocken, wie grottenlahm bis Mitte der 2010er Low End Grafikkarten sein konnten. Beispielsweise schafft die integrierte GPU meines Thinkpad T430s mit Ivy Bridge CPU es nicht mal Quake II auf 1400x900 dauerhaft über 30 FPS zu halten. Und das Spiel war 2012, als der Chip auf den Markt kam, schon 15 Jahre alt. Darauf Firefox mit Webrenderer zur GPU-Beschleunigung zu nutzen, ist eine absolute Qual. Nicht mal sehr einfache Dinge wie GPU-beschleunigte Terminals wie Alacritty oder Kitty sind wirklich flüssig. Mit der Folgegeneration Haswell wurde es dann schlagartig wesentlich besser.
 
Sofern die Anforderungen nicht "Video & Videoschnitt" übersteigen (=="kein Gaming auf anderen Betriebssystemen") schließe ich mich der Empfehlung für eine passive NVidia "GeForce GT 1030" an - habe damit gute Erfahrungen gesammelt, benötigt keinen extra Stromanschluss und wird nicht zu warm, packt 4k@60Hz zuverlässig, und funktioniert auch einwandfrei unter FreeBSD. Und noch ist sie zu bekommen (akzeptablen Nachfolger konnte ich bislang nicht finden - stets steigt der Stromverbrauch in für mich inakzeptable Regionen, ohne einen Benefit zu bieten).
 
Das war eher gemeint im Sinne von 'diese gut gereifte amdgpu geht hier auch ootb', weil serie300 Polaris10 erwähnte und vielleicht optional attraktiv, wenn man gebraucht was abgreifen kann/will. Natürlich kein Vergleich zur oft in FertigPCs gestopften GT730, das sind Welten und für um die 200€ sieht man sie auch schon in ebay. :D
Als laute Gamingsäuferkarte verschrien, aber Idle/Desktopbetrieb geht leise mit 7W (laut Software) voran und man hätte mehr Reserven auf Abruf für ungefähr das gleiche Geld. https://gpu.userbenchmark.com/Compare/AMD-RX-Vega-64-vs-AMD-RX-6400/3933vsm1834749
Aber wie das halt mit Gebrauchtware so ist: 5 Jahre alte Technik, keine Garantie mehr, 3kg Staub reingesaugt, Lüfter durchgenudelt wegen Coins...
 
Villeicht hilft das noch als Info. Ich hab vorhin unter nomadBSD was gearbeitet, dabei war die Ausgabe auf meiner vega64, auch schon uralt, ich weiß, ich weiß :rolleyes:. Alles wurde automatisch erkannt und die Fenster ließen sich flüssigst schieben, alles auf 4k@60.
Wie heißt der Port, den der Screenshot zeigt?
 
Kein port, das war unter Windows von GPU-Z die interne Shotfunktion (Kamera rechts oben). Das diente nur, um Specs zu zeigen.
 
Das diente nur, um Specs zu zeigen.
Ich sehe da "Bus Width 2048 bit", das scheint ja wirklich beträchtlich, wenn man bedenkt, dass viele Grakas normal nur 128 bit haben, manchmal sogar nur 64 bit, was sich auch erheblich auf die 3D-Performance auswirkt. Könntest Du vielleicht noch kurz etwas dazu sagen?
 
CPU-X gibt es aber auch fuer FreeBSD:

v4.0.0_CPU_light.png





Und den glcapsviewer gibt es auch unter FreeBSD:

 
Könntest Du vielleicht noch kurz etwas dazu sagen?
Ich weiß nicht, was ich dazu sagen sollte. Was willst du denn genau wissen? Vega64 war Ende 2017 Highend, HBM2 war exquisit, mittlerweile ein alter Schinken. Ich hatte nicht mehrere GPUs rumliegen als Gegenbenchmark.
Speziell meine ist das Referenzmodell ( https://www.techpowerup.com/gpu-specs/radeon-rx-vega-64.c2871 ) mit unterdimensionierter Kühlleistung von PowerColor, ich hab sie 2019 rum gebraucht für einen Schnapperpreis gekauft. Der Verkäufer hatte sie wegen der mangelnden Kühlleistung billig abgegeben und daher kaum in Benutzung. Das stimmte auch, das Ding hatte kein Staubkrümelchen drin. Damals hatte AMD unwissentlich Probleme mit den Hotspots, also den heißesten Punkten der GPU und man lief da ganz schnell rein (Drossel bis Absturz). Sich besser auskennende Nerds im Dunstkreis von und mit der8auer haben bemängelt, dass die thermal pads schnell austrocknen, zerbröseln und dass die Kühlleistung bei gleicher Menge Paste viel besser ist, wenn man die Schrauben am Ende nicht über Kreuz festzieht. AMD hat das aufgegriffen und so (auch bereits bei Reparaturen) übernommen.
Ich habe meine dann auch zerlegt, die pads weggeschmissen und frische Paste rein. So 'ne Scheißarbeit mache ich nie wieder und trotz aller Vorsicht ging ich davon aus, dass die Karte nie wieder nen post bringen würde, aber siehe da...es klappte. Der Anpressdruck dieses Spannblechs innen ist enorm, ich hatte kein Spezialwerkzeug und einmal mit dem Schraubendreher abrutschen würde das PCB zum Totalschaden machen.
Im Schnitt aber alle Temps mal um 5° runter, das ist doch schon was, der single-sideblower ist trotzdem überfordert. Man kann der Karte gut Feuer geben und sie übertakten (die Vega64er hatten nach oben ordentlich gestreut, ganz Verrückte hatten fürs letzte fps auch noch das BIOS gemoddet), dann dudeln aber locker ~300W allein durch die Karte. War auch daher als Säuferkarte bekanntgeworden...naja, andersrum/undervolten ging auch bequem via software. Da war der Trick pro state gerade nur so hoch zu volten, dass sie knapp unterm Drossellimit bleibt und das war Geduldsspiel, bis man das hatte. Nicht jede Karte war exakt gleich und nicht jedes Gehäuse kühlt gleich und nicht jeder hat die gleiche Raumtemperatur.

Ich würde nicht sagen, dass ich mit dem Kauf unzufrieden war (die Karte läuft immer noch), aber hätte ich von Anfang an gewusst, dass diese Karten den resetbug (man kann einmalig mit der GPU eine VM mit passthrough starten, beim reboot der VM hängt sich das Ding weg und die VM startet nicht mehr bis man den ganzen Host rebootet) haben, hätte ich es gelassen.
Ja, der workaround mit vendor-reset funktioniert mal mehr, mal weniger gut. Bringt aber Komplexität rein, die nicht sein müsste und es hat dazu beigetragen, dass ich da nicht mehr viel mit gemacht habe. Vom Hörensagen soll das jetzt mit neuen (AMD)GPUs gefixt sein, aber ich zocke derzeit eh nicht und mit Nvidia klappte das schon immer sauber.
 
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