"Standard-Anwendungen" zB firefox: default-browser einstellen

pit234a

Well-Known Member
Bei firefox ärgert es mich am stärksten, dass ich das nicht ändern kann. Generell stelle ich mir aber die Frage, wie denn "Standard-Anwendungen" festgelegt werden und manchmal sogar, wie ich deren Namen erkennen kann.
Lasst mich zunächst beim firefox bleiben.

Wenn ich mit dem firefox eine Datei downloade, dann kann ich durch Anklicken des Symbols die Download-Liste öffnen und darin wiederum gibt es ein kleines Icon, das den "Zielordner" öffnet. Den kann ich einstellen, klar, ich weiß, wohin das geladen wird.
Aber, der Komfort der gleichen Bedienung will sich einfach nicht einstellen, denn, es öffnet der "Zielordner" stets mit dem nautilus, dem Dateimanager aus GNOME, der mir als eine Abhängigkeit installiert wurde und den ich deshalb nicht so einfach deinstallieren kann, den ich aber eigentlich nicht brauche und nicht mag.
Mein "Standard"-Dateimanager ist inzwischen der pcmanfm geworden und ich habe auch wenige weitere installiert. Natürlich kann mein System ja nicht wissen, welchen davon ich als Standard benutzen möchte.

Irgendwo muss ich das bekannt machen. Das ist meine erste Hürde.
Während ich weiß, wie ich etwa Dateien vom Typ pdf einer Anwendung zuordnen kann, finde ich nichts dazu, wie ich einen Dateimanager zur Standard-Anwendung machen kann.

Und dann habe ich trotzdem mehrere Versuche gestartet, die alle erfolglos blieben und keinen Einfluss auf ff hatten, so daß ich mich außerdem frage, woher der seine Information eigentlich bezieht und ob es dann auch generelle Regeln bei anderen Anwendungen gibt, oder man sich jedes mal durcharbeiten muss.

Ein weiteres Beispiel ist nämlich das Programm, das bei Auswahl des Menüs "Drucken" erscheint. Dessen Name kenne ich gar nicht. Ich glaube, als ich noch KDE nutzte, da war das kprinter, aber nun kommen je nach Programm mitunter unterschiedliche Menüs und ich habe keine Ahnung, wie ich das vereinheitlichen könnte und dann auch das auswähle, was funktioniert. Einige Programme, etwa geeqie, kann ich nämlich gar nicht zum Drucken bewegen, andere, etwa "eye-of-gnome" drucken etwas, aber es kommt nur Müll dabei raus. Das ist merkwürdig.

Natürlich kann ich mir irgendwie behelfen, aber wenn ich wüsste, wie die Zusammenhänge sind, könnte ich es vielleicht so einrichten, wie ich mir das eigentlich wünsche.

Der Knackpunkt scheint mir zu sein, dass ich nicht immer die Anwendung kenne (benennen kann), die ich eigentlich default haben möchte und dann weiß ich auch nicht, wie ich das jeweils (Systemweit oder per User) setzen kann.
 
Wenn ich mich recht erinnere, kann ich zumindest unter dem Gnome- KDE- und dem XFCE Desktop die bevorzugten Standardanwendungen für Webbrowser, Mailclienten, Texteditor und Terminal einstellen. Bei KDE ist das Systemeinstellungen - Standard-Komponenten, bei Gnome und XFCE heißt es wohl Bevorzugte Anwendungen, bin mir aber nicht mehr sicher. Beim Firefox kannst Du doch einstellen, daß der als bevorzugter Browser gestartet wird. Meist benutzen die verschiedenen Dateimanager die nativen Dateidialoge, Dolphin eben KDE und QT, Nautilus den nativen Dateidialog von Gnome. Bei XFCe dürfte das noch der GTK2 Dateidialog sein. Das alles kann aber auch noch geändert werden, wenn ein anderes Icon Thema oder überhaupt das voreingestellte Standardtheme geändert wurde.
 
das wird bei den *BSDs ähnlich aussehen

so ähnlich mache ich das ja auch "normalerweise".
Es gibt da die ~/.config/mimeapps.list und da steht so allerhand drin, ein Auszug:
Code:
[Added Associations]
application/x-cd-image=vlc.desktop;
application/x-shellscript=leafpad.desktop;mousepad.desktop;
application/xml=leafpad.desktop;
text/plain=mousepad.desktop;leafpad.desktop;
image/jpeg=geeqie.desktop;
application/pdf=atril.desktop;
...
[Default Applications]
...
application/octet-stream=leafpad.desktop
application/x-shellscript=mousepad.desktop
application/xml=leafpad.desktop
text/plain=leafpad.desktop
image/jpeg=geeqie.desktop
application/pdf=atril.desktop
und die passenden xyz.desktop Dateien findet man leicht in /usr/local/share/applications oder kann sich da gegebenenfalls auch eigene erstellen. Das ist soweit klar und einfach zu sehen, das atril mein Default pdf-reader ist. Wenn ich bei dem Beispiel bleibe:
cat /usr/local/share/applications/atril.desktop | grep -i mime
Code:
MimeType=application/pdf;application/x-bzpdf;application/x-gzpdf;application/x-xzpdf;application/postscript;application/x-bzpostscript;application/x-gzpostscript;image/x-eps;image/x-bzeps;image/x-gzeps;image/vnd.djvu;image/tiff;application/x-cbr;application/x-cbz;application/x-cb7;application/x-cbt;application/oxps;application/vnd.ms-xpsdocument;application/epub+zip;
Da sehe ich einfach nach und finde, für was atril verwendet werden kann, wähle das passende aus und schreibe die Zeile in die ~/.config/mimeapps.list. Da steht nicht viel drin bei mir, weil ich meistens Anwendungen mit Tastaturkürzel starte. Außerdem hat der pcmanfm eine eigene Liste mit Default-Anwendungen, die bei doppelklick auf ein Icon benutzt wird.
Wenn ich nun das gleiche Verfahren beim Dateimanager anwende, sehe ich:
Code:
pit@senyo ~:- > grep -i mime /usr/local/share/applications/pcmanfm.desktop
MimeType=inode/directory;
pit@senyo ~:- > grep -i mime /usr/local/share/applications/org.gnome.Nautilus.desktop
MimeType=inode/directory;application/x-gnome-saved-search;
ergänze dann meine ~/.config/mimeapps.list um den Eintrag :
Code:
[Default Applications]
...
inode/directory=pcmanfm.desktop
und nichts ändert sich!
Im firefox unter about:config kann ich suchen, wie ich will. Ich finde keine variable, die einen Dateimanager angeben könnte oder den Namen nautilus oder einen anderen Hinweis, aber trotzdem öffnet immer der GNOME-Dateimanager.

Natürlich könnte ich den in der /usr/local/bin umbenennen und einen Link nach pcmanfm legen. Vielleicht mache ich das auch noch, aber es wäre mir lieber, ich könnte diese doofe Frage endlich beantworten, wie das denn eigentlich funktioniert.
 
Es glaube, ich hab etwas falsch verstanden. Aber das kann vorkommen. Mir ist keine Möglichkeit bekannt, den Firefox dazu zu bringen, einen bevorzugten Dateimanager zu benutzen. Da es beim aktuellen Firefox wohl Abhängigkeiten zum GIMP Tookit gibt (GTK3), wird natürlich der dazugehörige Dateidialog benutzt, egal, ob Gnome mit Nautilus, KDE mit Dolphin oder der Pcmanfm installiert ist. Was anderes ist mir nicht bekannt.
 
Es glaube, ich hab etwas falsch verstanden. Aber das kann vorkommen. Mir ist keine Möglichkeit bekannt, den Firefox dazu zu bringen, einen bevorzugten Dateimanager zu benutzen. Da es beim aktuellen Firefox wohl Abhängigkeiten zum GIMP Tookit gibt (GTK3), wird natürlich der dazugehörige Dateidialog benutzt, egal, ob Gnome mit Nautilus, KDE mit Dolphin oder der Pcmanfm installiert ist. Was anderes ist mir nicht bekannt.
es gibt da zwei Sachen: der Dateidialog, der zum Firefox gehört und dann das Öffnen des Zielordners in der Download-Liste. Hier wird eine Applikation außerhalb von Firefox aufgerufen und die ist nicht einstellbar (ich finde keinen Schalter). Interessant ist aber, woher Firefox überhaupt weiß, dass Nautilus installiert ist und zur Benutzung bereit steht. Er wird ja nicht als Abhängigkeit zu ff installiert.
Lustig ist auch, dass gar nichts mehr passiert, seit ich
Code:
ll /usr/local/bin/nautilus
lrwxr-xr-x  1 root  wheel  22 19 Aug. 15:58 /usr/local/bin/nautilus -> /usr/local/bin/pcmanfm
habe. Rufe ich nun nautilus direkt auf, öffnet pcmanfm, wie ich mir das auch vorgestellt hatte. Aber im ff passiert einfach nichts mehr. Schon komisch.
Nun werde ich nautilus einfach mal löschen und sehen.
 
Nun werde ich nautilus einfach mal löschen und sehen

da bin ich mal gespannt, wie das nun weiter geht. Löschen von nautilus genügte nicht. Danach hing sich ff eine Zeitlang auf, statt einen Dateimanager zu öffnen. Nachdem es sich wieder gefangen hatte, tat sich nichts.
Es waren aber einige Dienste mit dem gvfs gestartet worden, Dinge, die mich alle schon gestört haben und die ich doch gar nicht will. Es liefen da gvfsd, gvfsd-fuse, gvfs-hal-volume-monitor, gvfs-gphoto2-volume-monitor, gvfsd-burn --spawner, gvfsd-trash und gvfsd-trash --spawner. Nachdem ich die alle killte, öffnete plötzlich mein pcmanfm und tut es von da an auch als Default im ff.
Zuvor korrigierte ich die entsprechenden mime Einträge im ff auf FreeBSD gültige Pfade, aber damit hatte ich ja überhaupt angefangen.

Wie an anderen Orten schon gesagt, scheint mir dieses gvfs (gnome virtual file system, afaik) ziemlich lästig zu sein und ich glaube nicht, dass ich das wirklich brauche. Das kam als Abhängigkeit zu einer Anwendung, die ich haben wollte und es stört mich nun nur. Ich bin leicht erregbar in der Beziehung.
Meine Hoffnung für den Moment ist aber, da nun nautilus deinstalliert ist und deshalb nicht gestartet werden kann (was auch für evince und brasero gilt, die Abhängig von nautilus sind (blödsinn, in meinen Augen oder bei meiner Anwendung)), werden diese gvfs-Dienste hoffentlich auch Ruhe halten und dann funktioniert mein ff genau, wie ich mir das vorgestellt hatte hoffentlich lange weiter.
 
Zumindest wenn webdav benötigt wird, ist gvfs zwingend erforderlich.
 
Zumindest wenn webdav benötigt wird, ist gvfs zwingend erforderlich.
Danke für den Hinweis.
Alles, was damit zu tun hat, meide ich, wie der Teufel das Weihwasser.
Es ist mir schon klar, dass wir eine schöne neue Zeit haben und alle Menschen sehr froh mit ihren Daten im Netz sind und deshalb auch einfache Möglichkeiten zur Datenpflege suchen. Aber mir graust es davor, irgendwelche Daten von mir herzugeben und irgendwohin ins Netz zu organisieren. Vielleicht bin ich so ein Kontrollfreak. Keine Ahnung. Aber alle entsprechenden Ansätze habe ich bisher abgelehnt und fühle mich dabei auch wohl.
Genau deshalb ärgern mich aber manche Bevormundungen, die mich nicht mit meiner Entscheidung leben lassen, sondern immer wieder aufzwingen möchten, was andere für gut befunden haben. Das kann bei einem Icon-Theme anfangen und geht über Funktionen und Dienste bis hin zu unerwünschten Abhängigkeiten, die dann in Hülle und Fülle mitinstalliert werden, ohne dass ich sie will und ohne dass ich sie je nutzen werde.
Manches verkrafte ich gut und lange, anderes regt mich gleich auf. Wieso das so ist, kann ich auch nicht sagen.
Im Laufe der Zeit scheine ich mich immer häufiger aufzuregen.
 
https://wiki.archlinux.org/index.php/Default_applications

Du musst dann noch googeln nach den einzelnen Mimetypen, aber prinzipiell funktioniert es so.

Als der User für den du die Default Application einstellen willst, z.B.:
xdg-mime default midori.desktop x-scheme-handler/http
xdg-mime default midori.desktop x-scheme-handler/https

Systemweit kann ich dir leider nicht weiterhelfen im Moment

EDIT:
xdg-mime default pcmanfm.desktop inode/directory

sollte dir helfen
 
@ bsfd

das beschreibt sehr genau, was ich auch gemacht habe und dass bei mir der pcmanfm als Default gesetzt ist, zeigt:
Code:
pit@senyo ~:- > xdg-mime query default inode/directory
pcmanfm.desktop

der Eintrag einer passenden Zeile in der [Default Applications]-Sektion der ~/.config/mimeapps.list setzt genau die entsprechende Anwendung auf Default. Das hatte ich ja gemacht und das war mir auch so bekannt.
Nur, für diese Aufgabe musste ich noch lernen, dass inode/directory der Ausdruck für die Aufgaben eines Dateimanagers ist. Das durchblickte ich nicht sofort, weil nautilus mehrere Möglichkeiten in seinem .desktop-file aufweist und ich zunächst nicht bei pcmanfm nachgesehen hatte. Im Arch-Wiki wird das aber auch gut erklärt.
Aber trotzdem akzeptierte firefox diese Einstellung nicht und öffnete in einem fort den nautilus.

Auch in ~/.mozilla konnte ich nichts entsprechendes finden. Woher ff auch immer die Information genommen hat, dass er nautilus nehmen soll, er blieb so lange dabei, bis die gvfs-Dienste gekillt waren. Erst danach entschloss er sich, die eigentliche Default-Einstellung zu berücksichtigen. Zwischendurch hatte ich ff immer wieder neu gestartet, was auch nicht geholfen hatte.
 
ah, nebenbei vielleicht noch dies: Opera zickte nicht so rum und hatte meine Einstellungen sofort umgesetzt. Nur hatte ich da zuvor nie getestet, was überhaupt genommen wird, wenn kein Default von mir bestimmt wird.
 
Das ist schon immer so ein Problem mit den Defaultanwendung(en), ich vermute, dass irgendwo bei dir der Nautilus eingetragen ist und dieser Eintrag bevorzugt wird. Entweder im Firefox oder doch irgendwo anders im Home.

Falls du es lösen kannst, wäre interessant zu wissen, was das Problem war.
 
Falls du es lösen kannst, wäre interessant zu wissen, was das Problem war.

nunja, ohne nautilus Installation funktioniert es nun ja, wie es soll und ich will den nautilus ja sowieso nicht, also bleibt er weg. evince und brasero hatten ihn mitgebracht. evince habe ich lange schon nicht mehr benutzt, darauf kann ich verzichten und CD habe ich auch lange schon keine mehr gebrannt. Ich denke, ich lasse das genau so und wenn doch mal eine CD gebraucht wird, dann mache ich das vielleicht von Hand.
 
Weisst du wie es gehandhabt wird wenn man keine mimetypes angelegt hat? Dann nimmt er ja per default die zuletzt passende installierte Software für den Dateityp.
Wie kommt das zustande?
 
Hast du mal ein paar andere Dinge, als inode/directory probiert? Sowas, wie:

x-directory/normal=foo.desktop
 
Hast du mal ein paar andere Dinge, als inode/directory probiert? Sowas, wie:

x-directory/normal=foo.desktop

nein. Ich wusste zunächst nicht, was denn ein Dateimanager braucht. Dann habe ich mich weiter durchgelesen und gefunden, dass die tatsächlichen mime-Typen einer Anwendung in ihren xyz.desktop files stehen. Dann habe ich dort nachgesehen und da bei pcmanfm nicht anderes steht, habe ich auch nichts anderes probiert. Ah, doch, den zweiten Typ, der in nautilus stand, den hatte ich auch probiert, aber vergessen, welcher Typ das war.
Wie auch immer: es geht nun, also denke ich, dass der Eintrag so grundsätzlich schon passt.

Sag mal, weisst du wie es gehandhabt wird wenn man keine mimetypes angelegt hat?
nein.
Ich denke, dass grundsätzlich immer irgendwelche mime-typs angelegt werden und auch die xyz.desktop Dateien.
Allerdings ist es schwer zu sagen, wie da alles immer zusammenhängt.
So benutze ich keinen Desktop, also kein Programm, dass viele Leute normalerweise benutzen und meist in einem DesktopEnvironment einsetzen. Wenn man so etwas nutzt, können da eine ganze Reihe weiterer Mechanismen greifen und Vorzugswerte hinzu kommen.
So hat auch mancher Dateimanager eine eigene Liste bevorzugter Programme, um damit Applikationen direkt zuzuordnen und auch die Browser können sich solche Einstellungen grundsätzlich merken, etwa womit sie denn ein pdf öffnen sollen.
All das funktioniert irgendwie ungeordnet und dezentral.
Und deshalb habe ich ja auch schließlich gefragt, weil ich da selbst nicht den Durchblick habe.
 
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