Zum Thema "Warum entwickeln wir kein europäisches Betriebssystem"?

Wenn schon die NSA kein Interesse daran haben sollte, daß es Systeme ohne Backdoor für sie gibt, warum sollten dann andere Stellen in Europa ein Interesse daran haben, Systeme ohne Backdoor für sie selber zu haben?
Weil es so etwas wie ein Allgemeines Interesse gibt das wichtiger ist als das besondere Interesse einzelner Institutionen, seien es Geheimdienste oder von wem auch immer. Und wer, wenn nicht staatliche/europäische Institutionen, kann das allgemeine Interesse gegen das partikulare durchsetzen?

Ich habe noch einmal über den von kith eingebrachten Einwand nachgedacht bzgl. der Erzwingung der Herausgabe von Schlüsseln durch richterlichen Beschluss. Ich denke das ist im Einzelfall gerechtfertigt, vorausgesetzt die rechtliche Basis ist ausreichend restriktiv. Mir ist nicht wohl dabei mir vorzustellen dass sich kriminelle, mafiöse oder terroristische Unternehmungen durch technische Mittel jeder Verfolgung entziehen können.
 
Mir ist eher nicht wohl dabei, dass man sich selbst belasten soll, damit Behörden bequem auf Hintern sitzen können und keine Beweise mehr sammeln müssen. Ich habe sehr private Sachen auf meinen verschlüsselten Platten, die wirklich keinen was angehen und Behörden sollten diese Sachen auch nicht interessieren. Schlüsselherausgabe kommt ÜBERHAUPT NICHT in Frage. Das fängt schon bei Artikel 1 an... Wir haben doch noch unser Grundgesetz oder kann man das auch mal ausknipsen, wenn es einem gefällt?
 
Erzwingung der Herausgabe von Schlüsseln durch richterlichen Beschluss. Ich denke das ist im Einzelfall gerechtfertigt, vorausgesetzt die rechtliche Basis ist ausreichend restriktiv. Mir ist nicht wohl dabei mir vorzustellen dass sich kriminelle, mafiöse oder terroristische Unternehmungen durch technische Mittel jeder Verfolgung entziehen können.
"Das Passwort hab ich vergessen"
Und nun? Willst Du jetzt foltern?
 
Mir ist eher nicht wohl dabei, dass man sich selbst belasten soll, damit Behörden bequem auf Hintern sitzen können und keine Beweise mehr sammeln müssen.
Solch diffamierende Äußerungen ärgern mich wirklich. Das ist doch Stammtisch-Geschätz von Leuten die nicht wissen von was sie reden. Idioten und faule Hunde gibt es überall, aber das sind in den Bürokratien wie überall auch nicht die Regel.
Ich habe sehr private Sachen auf meinen verschlüsselten Platten, die wirklich keinen was angehen und Behörden sollten diese Sachen auch nicht interessieren. Schlüsselherausgabe kommt ÜBERHAUPT NICHT in Frage.
Dein privater Kram interessiert doch auch niemanden. Ich sehe das Vergleichbar einer Wohnungsdurchsuchung im Falle von dringendem Tatverdacht eines Kapitalverbrechens. Auch da ist Schluss mit deiner Privatphäre. Und es gibt da nicht umsonst den Richervorbehalt über den in den TV-Krimis immer geklagt wird.
Das fängt schon bei Artikel 1 an... Wir haben doch noch unser Grundgesetz oder kann man das auch mal ausknipsen, wenn es einem gefällt?
Ich glaube nicht dass derartiges Grundgesetzwidrig wäre, dann wären Wohnungsdurchsuchungen das wohl auch. Aber ich bin kein Jurist.

Wenn es um die Verteidigung der eigenen Rechte geht ist jeder schnell bei der Hand mit dem Grundgesetz. Wenn es um die damit verbundenen Pflichten geht dann eher nicht. Natürlich kann man in einem Anfall von romantischem Anarchismus das Gewaltmonopol des Staates in Frage stellen, aber willst du das wirklich, ich meine i.d. Realität. Dann ist es schnell Schluss mit der Unversehrtheit der Person und seines privaten Raumes.
 
Natürlich stelle ich alles was der Staat tut in Frage, wenn ich undemokratisches Vorgehen vorfinde. Erzähl mir bitte nicht, dass es möglich ist, ohne intimen und privaten Kram durchzuschauen, einen anderen Hinweis zu suchen. Ich möchte so ein Vorgehen nicht und würde meinen Schlüssel nicht preisgeben. Sich selbst belasten muss man auch nicht, noch nicht einmal als Verbrecher. Und erzähl mir bitte nicht, dass Privatleben durchzuforsten kein Low-Hanging Fruit wäre, so naiv bin ich nicht. Wenn ich den Staat für generell eine gute Instanz ansehen soll, dann sollen sie auch davon ausgehen, dass ich nur meine Privatsphäre schütze und kein Verbrecher bin.
 
Das fängt schon bei Artikel 1 an... Wir haben doch noch unser Grundgesetz oder kann man das auch mal ausknipsen, wenn es einem gefällt?
Man kann es leider un dman macht es leider. Denke an die Vorratsdatenspeicherung: sie wurde gegen den Rat von Verfassungsrechtlern beschlossen. Das Bundesverfassungsgericht hat das wieder kassiert. An die ersten zehn Artikel kommen die Regierungstypen zum Glück nicht so leicht dran.
 
Ich glaube nicht dass derartiges Grundgesetzwidrig wäre, dann wären Wohnungsdurchsuchungen das wohl auch. Aber ich bin kein Jurist.
Dafür gibt es den richterlichen Vorbehalt.
Wenn es um die Verteidigung der eigenen Rechte geht ist jeder schnell bei der Hand mit dem Grundgesetz. Wenn es um die damit verbundenen Pflichten geht dann eher nicht. Natürlich kann man in einem Anfall von romantischem Anarchismus das Gewaltmonopol des Staates in Frage stellen, aber willst du das wirklich, ich meine i.d. Realität. Dann ist es schnell Schluss mit der Unversehrtheit der Person und seines privaten Raumes.
Genau
 
Natürlich stelle ich alles was der Staat tut in Frage, wenn ich undemokratisches Vorgehen vorfinde.
Das sehe ich auch so, - wenn! Was man unter undemokratisch versteht ist allerdings ein schwieriges Problem. Undemokratisch sind alle die meine oder unsere Bewertung nicht teilen ...;)
Erzähl mir bitte nicht, dass es möglich ist, ohne intimen und privaten Kram durchzuschauen, einen anderen Hinweis zu suchen.
Bei der Bedeutung die die Technologie i.d. 2. Industriellen Revolution bekommt denke ich das nicht. Auch die Verbrechen werden virtuell.
Wenn ich den Staat für generell eine gute Instanz ansehen soll, dann sollen sie auch davon ausgehen, dass ich nur meine Privatsphäre schütze und kein Verbrecher bin.
Das wird jeder Mafioso unterschreiben! Aber klar, Zustimmung von der falschen Seite ist kein gültiges Argument.

Ich denke das ist einfach eine Güterabwägung wobei die Folgen höchst unterschiedlich sein werden. Die Frage ist: Wo liegt die größere Gefahr? Bauchschmerzen hätte ich in beiden Fällen ...
 
Ich denke nicht dass mit der derzeitigen Hardware ein sicheres OS möglich ist
Eine interessante Aussage. Kannst du das näher erläutern?

Eben! Die Logik des Marktes verhindert da jede Entwicklung die kommerziell uninteressant ist
Mh, ich denke nicht, dass es die "Logik des Marktes" ist, welche grundsätzlich daran hindert.

Ich denke es geht im wesentlichen um Zugriff auf das OS und sichere Verschlüsselung. Sicherlich lassen sich Kontakt-Daten, also wer mit wem, nicht verhindern. Aber das wichtige ist ja die Absicherung der Inhalte, insbesondere auch für institutionelle und industrielle Zwecke. Genau so wichtig ist natürlich der rechtliche Rahmen.
Sehe ich auch so.

Aber die ernsthafte Frage ist was "offenes Internet" heißt: Wenn das heißt dass es keine Geheimnisse mehr gibt - seien es private, industrielle oder staatliche - dann hat das in der Tat Folgen deren Reichweite noch garnicht abzusehen ist.
Nein, "offenes Internet" bedeutet offene Standards. So zumindest meinte ich das.

Heute gilt das Internet als öffentlicher Raum. Aber auch im Öffentlichem Raum bestehen klare Regeln. Der Unterschied im realen öffentlichen Raum ist aber der, dass man direkt Einfluss nehmen kann (zB sich von potenziellen Zuhöhern abwenden usw). Auch im schriftlichen Postverkehr bestehten klare Regeln.
Couvertierte Briefe (Couverts/dt. "Briefumschläge") waren historisch gesehen, sogar der Beginn dessen was wir heute Datenschutz nennen.

Dein privater Kram interessiert doch auch niemanden. Ich sehe das Vergleichbar einer Wohnungsdurchsuchung im Falle von dringendem Tatverdacht eines Kapitalverbrechens.
Das sehe ich ganz anders.
Der "private Kram" ist sogar sehr wichtig in der Datensammlerei.
Umso mehr in einer Zeit, in der ohne Internet kaum mehr etwas läuft. Damit weisss man sehr viel über die einzelnen Leute, Bevölkerungsgruppen usw Bescheid.
Und die Grenzen zwischen Politik und Wirtschaft sind da fliessend.

Es kommt auch nicht auf das jeweilige politische System drauf an. Unterschiedlich fallen eher die Absichten, die konkreten Interessen aus.

Man kann es gar nicht anders sagen, als es bereits die Skeptiker Anfangs der 90er jahren meinten : Das Internet ist ein Geschenk für Datensammlerei und Überwachung.
Potenzielle kriminelle Tatbestände oder Beweisbeschaffung sind mir da nur Ausreden um solches zu legitimieren.
Wenn das so weiter geht, wird wohl jeder ein staatlich verordnetes UltraSuperCookie auf seinem Rechner akzeptieren. Und es wird genau so Pflicht wie Steuern bezahlen. Die Bequemlichkeit die das Internet im Alltag mitbringt, ist zu gross, als dass man sich heute noch ernsthaft dagegen wehren würde.

Die Zeiten, als man sich noch gegen solches wehrte, wie etwa 1983 &'87 in Deutschland (Volkszählung) oder später in der schweizer Fichen-Affäre, sind doch längst vorbei.

Das Argument, der Staat könne somit für mehr Sicherheit sorgen, ist aus meiner Sicht nicht richtig. Da müsste der jeweilige Staat schon adäquat vorlegen können, inwiefern Verkbrechensbekämpfungen alleine durch Internetüberwachung erfolgreich agieren konnte. Wenn, dann gelangen solche Aktionen über verdeckte Ermittlungen, als denn über blosse Datensammlerei.
 
Eine interessante Aussage. Kannst du das näher erläutern?
Ich denke dass das Setting eines Universalprozessors der alles kann und von Peripherie die nur lose gekoppelt ist zu viele Angriffsflächen bietet als dass das tatsächlich abgesichert werden kann. Ob das anders möglich ist weiß ich nicht, ich habe von Hardware nicht viel Ahnung.
Nein, "offenes Internet" bedeutet offene Standards. So zumindest meinte ich das.
Hmm, das versteh ich nicht. Standarts müssen offen sein, sonst sind es keine.
Heute gilt das Internet als öffentlicher Raum. Aber auch im Öffentlichem Raum bestehen klare Regeln. Der Unterschied im realen öffentlichen Raum ist aber der, dass man direkt Einfluss nehmen kann (zB sich von potenziellen Zuhöhern abwenden usw). Auch im schriftlichen Postverkehr bestehten klare Regeln.
Couvertierte Briefe (Couverts/dt. "Briefumschläge") waren historisch gesehen, sogar der Beginn dessen was wir heute Datenschutz nennen.
Sicherlich ist das ein öffentlicher Raum in dem Regeln gelten, z.B. die Regel dass man fremde Briefe nicht ließt. Dennoch wurden sie gelesen, z.B. von dafür extra legitimierten Instanzen, z.B. Gerichten. Und auch nicht legitimierten wie Geheimdiensten oder neugierigen Postboten. Das Rechtssystem hat dafür gesorgt dass das i.d. Regel auch funktionierte, zumindest haben wir uns darauf verlassen.

Aber heute ist dass bei E-Mail anders: Es gibt einfach keine Instanz mehr die mich vor Mitlesern schützt denn es gibt keine interntionale Institution die das könnte. Und die Technik erlaubt ungeheure Mengen an mails - und nicht nur die - zu lesen und auszuwerten. Das ist ein Quantensprung der die Definition von "Öffentlichkeit" ändert und damit kommen wir noch nicht klar. Wir müssen uns also selbst schützen, und das geht eben nicht individuell ...

So, jetzt ist erst einmal Fußball angesagt ... :cool:
 
Und wer bestimmt, was "allgemeines Interesse" ist?
Meint wohl "Im Interesse der Allgemeinheit".

Doch ein Aspekt wird ja selten genannt : was wären und was sind die Folgen für die entsprechenden Institutionen, Staaten, Firmen usw?
Bisher geht man ja immer davon aus, dass die Überwachung zu ihrem Vorteil wäre. Darin, dass sie überwachen können, trifft dies grundsätzlich schon mal zu.

Aber Kriminalität ist sehr erfinderisch. Bei einer akzeptierten Überwachung ist davon auszugehen, dass sich das organsisierte Verbrechen andere Kanäle suchen wird - wenn halt auch auf analoge, konventionelle ausweichend. Es kann sogar trügerisch sein, zu meinen, dass die organisierte Kriminalität sich der Überwachung preis geben würde - im Prinzip doch eine sehr naive Vorstellung.
Wie sieht es hinsichtlich Korruption oder Datenmissbrauch einzelner Staatsangestellter oder ganzer Stellen aus?

Fälle aus den zwischenstaatlichen Steuernstreiten (zB Daten-CD's welche von dt. Bundesstellen von Kriminellen gekauft wurden) beförderten gaben ja bereits einen Vorgeschmack darauf. So ist also absehbar, dass Staaten nicht nur Daten sammeln werden, sondern auch mit ihnen handeln werden. Was sie ja teilweise bereits tun.
Je mehr Daten vorhanden sind, desto eher steigt auch die Gefahr von Missbrauch, von Whitstleblowing, Spionage usw.

Der Fall Snowden sowie die Spionagefälle der NSA ist dahingehend interessant, weil sich die Staaten nicht zu mehr Offenheit veranlasst sehen, sonder die Spirale offensichtlich in Richtung "Einigeln" dreht.

Die Situation sieht also so aus, dass IT-Konzerne und Staaten von ihren Bürgern mehr Offenheit verlangen, gleichzeit Offenheit gegenüber den Bürgern damit verwehren.
 
Oh, da hat jemand in der Sueddeutschen einen streng riechenden Haufen gemacht. so dass es nur so spritzt, wenn man tröllig rein tritt. Aber da will ich auch mal, denn dann kann es eigentlich nur eines geben: Rücksturz auf den Plankalkül von Konrad Zuse! Schätze, dass der Plankalkül auch Politikerinnen und Politiker abschreckt. Wem schon in der Schule Mathe fies war, der wird vor dem Plankalkül wohl schreiend weg rennen.
Der Plankalkül grüßt die Welt:
Code:
R1.1(V0[:sig]) => R0
R1.2(V0[:m x sig]) => R0
0 => i | m + 1 => j
[W [ i < j -> [ R1.1(V0[i: m x sig]) => R0 | i + 1 => i ] ] ]
END
R1.3() => R0
'H';'e';'l';'l';'o';',';' ';'w';'o';'r';'l';'d';'!' => Z0[: m x sig]
R1.2(Z0) => R0
END
Das "END" anstatt ENDE irritiert mich etwas. Aber laut dem Hello World Poster von Lehmanns soll das so.
http://www.lob.de/pdf/helloworld.pdf
Kliki-Kliki? Nix da gibts! Aber deutsch ist der Plankalkül. :D

Nein, jetzt mal im Ernst, die Frage nach einem "europäischen Betriebssytem" ist doch Kuhmist, die Frage wird weiteren Mist produzieren, denn sie zielt in die falsche Richtung, sind doch Politikerinnen und Politiker die Schuldigen. Sollte man etwa Paweł Jakub Dawidek und das sexy ZFS ablehnen, bloß weil PJD kein Deutscher ist? Überhaupt, es mag für solche Leute, die solche Fragen stellen, kaum vorstellbar sein, aber das wir heute TCP/IP haben, um damit über das Internet zu kommunizieren (weltweit!) verdanken wir Bill Joy, dessen Geburtsort Detroit in den USA ist. Und C ist auch in der USA zur Welt gekommen. Ein dreifach Hoch auf Dennis Ritchie und Ken Thompson!

Das wohl organisierte Verbrechen ist ohnehin überall auf der Welt in der Politik zu hause. Sah man ja an der verfassungsfeindlichen Vorratsdatenspeicherung in Deutschland, die dann vom Bundesverfassungsgericht verboten werden musste. Also ein "europäisches Betriebssystem" würde gegen die wohl organisierte Kriminalität in der Politik nicht helfen. Es bleibt nur wachsam sein.
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Und wer bestimmt, was "allgemeines Interesse" ist?
Wieso erwartest du dass das jemand bestimmt? Wer sollte das sein? So etwas kann nur das Ergebnis eines öffentlichen Diskurses sein. Und die Politik ist gut beraten dass dann umzusetzen und in rechtliche Normen zu fassen.

Na ja, ich erwarte da keine Wunder, aber man kann über das Thema zumindest mal nachdenken...:rolleyes:
 
... sind doch Politikerinnen und Politiker die Schuldigen.
Es ist doch immer wieder schön zu hören dass es Schuldige für die ganze Misere gibt! Immerhin: Die Schuldzuschreibung ist gendermäßig korrekt. In dieser Hinsicht läßt sich ein Deutscher nichts zu schulden kommen. :cool:

OK, mir reicht es, ich habe im wesentlichen gesagt was ich hierzu zu sagen hatte...
 
Es ist doch immer wieder schön zu hören dass es Schuldige für die ganze Misere gibt! Immerhin: Die Schuldzuschreibung ist gendermäßig korrekt. In dieser Hinsicht läßt sich ein Deutscher nichts zu schulden kommen. :cool:

Ich fürchte, selbst mit der Formulierung Politikerinnen und Politiker hat er sich nach heutiger Lesart schuldig gemacht: sie diskriminiert Menschen, die sich ihres Geschlechts nicht sicher sind. Pol_itiker*x wäre wohl die korrekte Schreibweise. :ugly:

OK, mir reicht es, ich habe im wesentlichen gesagt was ich hierzu zu sagen hatte...

Solange in diesem Land um Zehnerpotenzen mehr Geld in gendergerechte Sprache als in Betriebssysteme fließt, brauchen wir uns um die reale Umsetzung auch so schnell auch keine Gedanken machen... :mad:
 
In den Ländern in denen derartiges Recht besteht gibt es dann Erzwingungshaft.
Das ist dann ein Schritt vor legitimierter Folter. Andererseits - die USA hat schon zugegeben zu foltern und in Deutschland wurde das ja auch schon gemacht.
In diesem Sinne: Wenn eine höhere Macht es für richtig erachtet, müssen einzelne halt leiden.
 
Es ist schon alles gesagt, aber nicht von Allen.;) In unserem Land wird (nicht nur) auf höchstem Niveau gejammert,genörgelt und kritisiert. Auch ich sehe unseren augenblicklichen Gesellschaftscharakter mit kritischen Augen. Oft wurde mir gesagt, wenn Du etwas ändern willst, dann geh doch in die Politik. Das ist natürlich reines Stammtischgeschwätz. Da kannst Du dann gestalten ... ob wohl damit natürlich beherrschen und kontrollieren gemeint ist. Aber so einfach ist das nicht. Denn dann müßte ich mich seelisch und geistig prostituieren und mich dem Parteienproporz unterordnen. Dafür habe ich gottlob keine Begabung. Ich strebe nicht nach Macht, denn Macht korrumpiert das Gewissen. Und autistische Fähigkeiten habe ich ebenfalls nicht. Die augenblickliche Politikverdrossenheit kommt ja nicht von ungefähr. Aber ich möchte auch Politiker nicht alle über einen Kamm scheren. Es gibt auch heute noch integere Politiker, die auch den Mut haben, gegen den Strom zu schwimmen und sich der Wahrheit und dem Wohle des deutschen Volkes verpflichtet fühlen. Allerdings habe ich den Eindruck, das diese Spezies leider einer aussterbenden Art angehören. Trotz und alledem sollten wir von Politikern nicht übermenschliches verlangen. Wer hätte gedacht, das Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg ziemlich schnell wieder in die Völkergemeinschaft aufgenommen würde und das wir mit Willi Brandt den ersten Friedennobelpreisträger bekommen würden und die deutsche Einheit auch ohne Blutvergießen verwirklicht wurde, um nur ein paar Meilensteine zu erwähnen. Wenn das 1945 jemand prognostiziert hätte, wäre er für verrückt erklärt worden! Die Politik hat auch einiges geleistet, auch wenn das nur wenig gewürdigt wird. Ansonsten ist es Fakt, das wir an den herrschenden Verhältnissen nicht viel ausrichten können. Sie werden uns immer abhören, was machbar ist, das wird auch umgesetzt, denn ich denke, das die Freiheit des Internet für Machtpolitker eine große Bedrohung ist. Ansonsten bin ich für Völkerverständigung und Frieden und für die Nichteinmischung in inernationale Konflikte.
 
Konkrete Fragen von Post #33-#36 die zumindest den Sinn eines europäischen OS andeuten könnten hast du galant ignoriert.
OK, dann will ich das mal nachholen. Nich galant ignoriert sondern ich dachte dass das aus dem gesagten implizit hervorgeht. Wie auch immer:

Das Problem ist m.E. Kontrolle. sowohl der Hardware als auch des OS. Zur Zeit haben Firmen die Kontrolle, Intel, Google, MS & Apple (Red Hat?). Als Institution die die Kontrolle übernehmen könnte, kommt m.E. nur die EU in Frage denn darauf kann man politisch Einfluss nehmen, alles andere liegt außerhalb der Reichweite. Ich weiß, Politik ist für viele hier der Teufel überhaupt, aber das sehe ich eben anders. Klar ist auch dass was immer da gemacht wird, den jetzigen Lösungen (sofern sie eine Lösung, und nicht das Problem sind) überlegen sein muss, insbesondere hinsichtlich Fragen der Sicherheit des Zugriffes. Dazu scheint es mir Sinvoll einen Schritt zurückzugehen und zu überlegen an welchen Stellen die Dinge aus dem Ruder gelaufen sind und evtl. liegen gebliebene Technologien aufzugreifen. Sicherlich ist dazu einiges an Forschung notwendig.

Was wäre überhaupt ein europäisches Betriebssystem? Nur Europäer dürfen Quellcode commiten? Oder nur in Europa lebende Programmierer? Nur Europäer dürfen das System nutzen? Wie würde sichergestellt, dass Commiter nicht für ausländische Geheimdienste arbeiten? Kann dieses europäische System auch nicht-europäische Software ausführen?

Ich phantasiere mal (wie bislang auch!): Als Träger kann ich mir eine europäische Institution wie z.B. die deutsche Max-Plank Gesellschaft vorstellern in deren Aufsichtsrat alle relevanten Gruppen vertreten sind und der die grundlegenden Entscheidungen trifft. Die Finazierung dürfte ausschließlich durch die EU erfolgen da ansonsten nationale und wirtschaftliche Interessen allzu stark hineinspielen. Wer dort arbeitet ist egal, hauptsache sie sind gut und loyal, - Europäer, Amerikaner, Asiaten, Afrikaner, wer auch immer. Entscheident ist allein die Kontrolle durch eine einzige Institution. Und natürlich muss das offen sein, gegenüber internationalen Standards sein und ich denke auch das derart neue, sinnvolle Standarts durchgesetzt werden können, dazu ist der europäische Markt groß genug.

Du hattest noch nach der Sprache gefragt: Englisch in die lingua franka unserer Zeit, oder ? Und natürlich können Lizenzen an Dritte vergeben werden, aber das Original kommt dannn eben nur aus Europa...

Ich glaube einfach nicht (mehr) an das romantische das Bazar-Modell der Entwicklung, das ist von den IT-Gorillas ausgehebelt worden und auf eine Nieschentechnologie eingehegt und damit pazifiziert.

Dass da mehr Fragen offen bleiben als von mir beantwortet werden können sollte klar sei, aber ich denke das Bild wird deutlich, oder ? Ab und zu kann man ja mal hinter den Horizont schauen ...:rolleyes:
 
...
Sicherlich ist das ein öffentlicher Raum in dem Regeln gelten, z.B. die Regel dass man fremde Briefe nicht ließt. Dennoch wurden sie gelesen, z.B. von dafür extra legitimierten Instanzen, z.B. Gerichten. Und auch nicht legitimierten wie Geheimdiensten ...

Ich kenne ja deine Vorstellung von Geheimdiensten nicht, aber die Geheimdienste in den Ländern sind legitimiert Dinge zu tun, da würden Dir die Ohren schlackern.

Wieso erwartest du dass das jemand bestimmt? Wer sollte das sein? So etwas kann nur das Ergebnis eines öffentlichen Diskurses sein. Und die Politik ist gut beraten dass dann umzusetzen und in rechtliche Normen zu fassen.

Wenn Du etwas konkretes erreichen möchtest, dann müssen konkrete Menschen, konkrete Dinge tun. Sonst wird das nix.
Du sprachst vom allgemeinen Interesse - nun schiebst Du einen sehr weichen Begriff von öffentlichem Diskurs ein und beschließt, das letzten Endes die Politik das beschließt.
Da sind wir dann wieder am Anfang der Katastrophe eines gescheiterten Projektes.

Unsere Vorfahren bauten Kirchen und Heiligtümer, sie bauten riesige Straßennetze durch die ganze Welt, sie verwüsteten diese Welt in Kriegen und bauten sie wieder auf ... ich habe Zweifel, daß sich die Leute an verantwortlichen Stellen heute noch zwei Schuhe fehlerlos hintereinander zubinden können, ohne beim ersten Schritt auf die Schnauze zu fallen und da möchtest Du ein oktruiertes OS?
 
Das wird jeder Mafioso unterschreiben! Aber klar, Zustimmung von der falschen Seite ist kein gültiges Argument.
Na wenn ein Verhalten eines Mafiosos sich nicht (unter einem bestimmten Aspekt) von einem Normalbürger unterscheidet, dann sollte man einsehen, dass man auf dem falschen Dampfer ist, wenn es um Beurteilung von Menschen geht.
 
Ich habe noch einmal über den von kith eingebrachten Einwand nachgedacht bzgl. der Erzwingung der Herausgabe von Schlüsseln durch richterlichen Beschluss. Ich denke das ist im Einzelfall gerechtfertigt, vorausgesetzt die rechtliche Basis ist ausreichend restriktiv. Mir ist nicht wohl dabei mir vorzustellen dass sich kriminelle, mafiöse oder terroristische Unternehmungen durch technische Mittel jeder Verfolgung entziehen können.
Das Problem dabei ist, das es nicht dabei bleiben würde. Das erinnert mich an die unsägliche Diskussion mit dem KiPo-Filter in Deutschland. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass KiPo nur der Vorwand war, um einen Content-Filter zuinstallieren, weil die meisten Bürger es in diesem Fall für ok gehalten hätten. Wäre er gekommen, wäre sein Einsatzbereich auch ausgedehnt worden.

Wenn der Staat Bürger zur Herausgabe von Schlüsseln und Passwörtern zwingt, dann läuft etwas schief. Und wenn er Kriminelle nur dann verurteilen kann, dann hat er entweder seine Hausaufgaben nicht gemacht, oder will es sich zu einfach machen. Und das Kriminelle auch mal davon kommen ist auch nichts neues.
 
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