Also, die Netzfrequenz ist quasi das höchste Gut und wird in einem engen Band gehalten. Die Netzlast verändert sich jeden Moment (Industrie fährt hoch und wieder runter, einer schaltet den TV an, ein anderer schaltet sein Licht aus, etc.). Im Netz muss immer die Einspeisung zum Verbrauch passen. Haben wir zu viel Einspeisung im Netz nimmt die Frequenz zu, haben wir zu wenig Einspeisung nimmt die Frequenz ab. (Der Vergleich mit dem Fahrrad wird hier immer gerne genommen. Trittst du mehr als nötig wirds schneller, trittst du zu wenig wird es langsamer.)
Die Generatoren der konservativen Kraftwerke bilden in Summe eine sehr große Schwungmasse, die sich mit der Netzfrequenz dreht.
Das europäischen Verbundnetz ist ein sehr großes Netz, in dem logischerweise überall die selbe Frequenz vorherrscht. Zum Beispiel: Bricht in Frankreich die Frequenz ein, tut sie das bei uns exakt genauso, da es EIN Netz ist. Im europäischen Verbundnetz sind die Übertragungsnetzbetreiber für die Frequenzhaltung verantwortlich. Das Netz ist in unterschiedliche Regelzonen eingeteilt in denen der jeweilige ÜNB die Regelenergie zur Frequenzhaltung dispatcht.
Die Grundlast wird über konvertionelle Kraftwerke nach Fahrplan abgefahren. Alles was darüber kommt ist Regelenergie die durch schnelle Kraftwerke bereitgestellt werden. Gasturbinen können z.B. binnen Sekunden ihre Leistung anbieten.
Zu den Laständerungen die durch die Verbraucher hervorgerufen werden haben wir heute auch noch volatile Einspeiser. Wind und PV sind halt mal den Gegebenheiten der Natur unterworfen. Zieht mal eine große Wolke übers Land muss das auch durch Regelenergie ausgeglichen werden. Dazu muss man Wissen, dass Strom aus EEG-Anlagen abgenommen werden muss (das gibt uns das EEG vor).
Die ganzen kleinen Anlagen sind übrigens keine eigenen Netze, sondern schwingen mit dem großen Netz mit. Die Anlagen sind iA auch gar nicht inselfähig. (Wenn jemand also sagt er ist durch seine Anlage autark, dann gilt das im Allgemeinen nur bilanziell. Ist das 50Hz-Netz weg ist der auch dunkel).
Wird die Frequenz zu hoch wird Regelenergie heruntergefahren (das ist relativ klar). Wird die Frequenz zu gering muss Regelenergie nachgefahren werden. Wen es genauer interessiert kann sich mal den 5-Stufen-Plan ansehen der definiert wie bei Unterfrequenz vorgegangen werden muss:
https://de.wikipedia.org/wiki/Unterfrequenz
Zur Netzzeit. Da die Netzfrequenz iA recht genau 50Hz sind kann eine Uhr einfach die Sinusse der Netzspannung zählen und sagt immer nach 50 Schwingungen "jetzt ist eine Sekunde rum". Ist die Netzfrequenz nun längere Zeit unterhalb 50Hz wird die gemessene Zeit "langsamer" und umgekehrt.
Nochmal die Abweichung der Netzzeit ist nur für Uhrenbetreiber ein Problem.
Ein Spannungseinbruch führt im Übrigen auch nicht "in der Regel" zum Blackout. Die Gründe für Spannungseinbrüche sind meist einfach Schaltungen im Netz, das Zuschalten von großen Lasten (Industrie) oder Fehler im Netz (ein Baum fällt in ne Leitung oder der Bagger erwischt mal wieder ein Kabel).
Der Thread aus dem Forum welches sich mit Mikrocontrollern beschäftigt ist übrigens auch nicht sonderlich fachlich fundiert.