Extrem langsame Festplatten auf frisch installiertem Server

A

alex27

Well-Known Member
Hallo,

ich habe heute einen neuen Server aufgesetzt mit FreeBSD 8.2-RELEASE. Der Kernel ist GENERIC amd64 und ich habe ein grosses Problem mit der Leistung der Festplatten.

Der Server ist ein HP Proliant DL120G5
CPU: Intel(R) Xeon(R) CPU X3210
8GB RAM

Die aktive HDD:
da0 at mpt0 bus 0 scbus0 target 1 lun 0
da0: <ATA Hitachi HUA72201 A3EA> Fixed Direct Access SCSI-5 device
da0: 300.000MB/s transfers
da0: Command Queueing enabled
da0: 953869MB (1953525168 512 byte sectors: 255H 63S/T 121601C)

Das Problem ist, das z.B. das entpacken der Ports über 30 Minuten braucht und in der Zeit sämtliche anderen Befehle die auf die Festplatte zugreifen, nur sehr verzögert ausgeführt werden. Ein einfaches "w" allein dauert schon mal 5 Sekunden. Der Server load is um die 0.02 und RAM ist fast komplett ungenutzt.

Was könnte da schief laufen ....
 
Ich kann da erst einmal nur raten: Diese Festplatten haben 4k Sektoren, geben gegenüber der Software aber 512b Sektoren an. Sind die Sektoren des Dateisystems nicht mit den 4k Sektoren ausgerichtet (was die Software nicht automatisiert kann), ist die Platte gezwungen bei jeder Operation den Sektor komplett zu lesen, die Änderung vorzunehmen und ihn wieder zu schreiben. Es ist also extrem wichtig, die Partitionen so aufzurichten, dass sie bündig an einem 4k Sektor beginnen.

Daher würde ich nun erst einmal repartitionieren, sodass vor der ersten Partition 1 Megabyte (2048 512b-Sektoren) frei sind. Damit hast du eine saubere Ausrichtung, was in Sachen Geschwindigkeit Wunder vollbringen kann. Hilft das nicht, kann man immer noch weiterraten. :)
 
Ich habe das alignment geändert und ich habe auch ein default FreeBSD 8.1 vom Recovery System aus dem Data Center meines Hosters versucht aber nichts hilft.

Zwei Sachen die mir aufgefallen sind, zum einen zeigt ein fast vergleichbarer HP Server bei den Platten:

ad2: 953869MB <MB1000EBNCF HPG0> at ata3-master UDMA100 SATA 3Gb/s

und dieser zeigt:

da0: <ATA Hitachi HUA72201 A3EA> Fixed Direct Access SCSI-5 device

was bedeutet das Fixed Direct Access?

Ausserdem steht da nicht einfach nur für IDE devices und ad für S-ATA? Oder täusche ich mich da?
 
Deine Platte hängt wohl an einem LSI-Kontroller (mpt-Treiber)
da0 at mpt0 bus 0 scbus0 target 1 lun 0
Zum Vergrößern anklicken....
daher stimmt da0 als device-Name für deine Disk schon.

IDE und S-ATA erscheinen bei FreeBSD 8.1 standardmässig als adX, falls ahci für SATA-Geräte geladen wurde als adaX. Speicher über USB (Sticks oder Festplatten) erscheinen auch als daX, dies kannst du bei dir ja aber wohl ausschliessen.;)

mousaka
 
Aha, mpt(4)! Folgendes: Wenn du S-ATA Platten an den Controller anschließt, wird deren Writecache nicht aktiviert. Ohne Writecache steigt bei S-ATA-Platten die Datensicherheit prinzipbedingt drastisch an (vor allem das "Leere Dateien nach unsauberen Unmount"-Problem verschwindet), die Schreibgeschwindigkeit geht allerdings ebenso drastisch in den Keller. Schaue mal was passiert, wenn die den Writecache explizit einschaltest.

In die /boot/loader.conf:
Code: 
hw.mpt.enable_sata_wc=1

Und danach reboot.
 
Ich bin begeistert :) Vielen Dank für die Hilfe !! Ich war schon am aufgeben, besonders nachdem sich das ganze jetzt auf einem neuen Server wiederholt hat.

Ich habe den Tech Support meines Hosters gebeten sich den Server anzusehen und dort kam man zu der Ansicht das die Hardware "seriously damaged" ist und hat mir einen neuen Server gegeben.

Auf diesem neuen Server hat das Entpacken der Ports 32 Minuten gedauert und das System hat nur sehr verzögert andere Befehle in der Zeit ausgeführt.

Nach dem Aktivieren des Writecache hat das Entpackern der Ports dann nur noch 2 Minuten gedauert ( Ich kann den Unterschied noch immer nicht glauben ). Lediglich der Load ist dafür dann deutlich angestiegen, um die 0.9 anstelle der 0.02 ohne Writecache.
 
Der P400 oder P410 hat seinen eigenen Cache zum Lesen und Schreiben. Ueblicherweise sind es 128 bis 512 MB, neuerdings auch 1024MB mit Flash statt Akku. Dabei wird per default der Schreibcache der einzelnen Platten deaktiviert und das ist auch gut so.
 
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