Gnome - nun mit Systemd Integration

darktrym

Fahnenträger
Nun ist es soweit, Gnome 3.4 wird massive Systemd Unterstützung bekommen. Mal sehen wann der funktionierende Rest rausfliegt.


  • Lennart Poettering ported gnome-screensaver to systemd-logind, while keeping a fallback on ConsoleKit when systemd is not found . (GNOME bug 669787)
  • He also added native systemd implementations of locking/session activation to gdm.
  • Matthias Clasen added a systemd implementation of the session tracking part of gnome-session . (GNOME bug 666891)
  • Matthias Clasen added optional systemd support to gnome-packagekit, to make it use systemd instead of ConsoleKit for rebooting . (GNOME bug 666788)
  • Matthias Clasen added optional systemd support to the user accounts panel of gnome-control-center . (GNOME bug 666573)
Red Hat wohl überall Commit Rechte.
 
Bezogen auf Gnome ist es natürlich kein Wunder, da das ganze Projekt mehr oder weniger auf deren Mist gewachsen ist. Darüber hinaus stimmt es aber und ist in meinen Augen sehr gefährlich: Wir sind inzwischen so weit, dass Red Hat (und eingeschränkt auch Canonical) einen Großteil der aktiven Entwickler vieler Opensource-Projekte im Desktopbereich stellen. Es beginnt oben bei den Desktopumgebungen, geht auf die Infrastrukturebene wie Xorg und Mesa3D herunter und endet schließlich bei den integralen Bestandteilen der Distribution selbst. Dabei denken sie irgendwo verständlich nur an sich selbst, committen blind rein, was ihnen gerade in den Kram passt. Für alle anderen (und damit meine ich ausdrücklich nicht nur BSDs oder Solaris-Abkömmlinge, sondern auch kleinere Linuxdistros oder Distros wie Debian mit Stabilitätsfokus) heißt es "friss oder stirb". Inzwischen denke ich, dass es eher zum "stirb" wird.
 
Im port gibts vielleicht option:
-DNO_LENNART = oder WITHOUT_LENNART = yes,

Gnome benutz ich eh nicht (Gänsehaut) ,
Gruß
 
Columbo0815 schrieb:
Glaubst du nicht, dass irgendwann ein Aufwachen durch die Reihen geht?
Schwer zu sagen. Aber im Moment habe ich nicht das Gefühl. Die eher auf Stabilität und Kontinuität Wert legenden Nutzer sind in der öffentlichen Wahrnehmung in der deutlichen Unterzahl, stattdessen gibt ein großer Schwarm "Ubuntu-Drohnen" den Ton an. Jeder, der Kritik an "Fortschritten" wie systemd übt, wird als ewig gestriger abgestempelt.
Darüber hinaus ist es halt ein Manpower-Problem. Wer die Entwickler stellt oder halt "macht", gibt am Ende auch den Ton an. Was zwangsläufig zu der Frage führt, ob die auf Stabilität und Kontinuität setzenden Distributionen und Nutzer überhaupt die nötige Manpower aufbringen können, an allen wichtigen Stellen im Ökosystem mitzuwirken. Im Moment würde ich sagen, dass es eher nicht der Fall ist, denn sonst wären wir erst gar nicht in diese Situation geraten. Man muss es mal so sehen: Herr Poettering ist keine Ursache, er ist ein Symptom. Weil niemand anders "Probleme" angeht oder aktiv mitgestaltet, setzt sich halt sein Murks durch. Beziehungsweise wird durch seinen Arbeitgeber durchgesetzt.
 
Manchmal stelle ich mir die Frage ob das hinterher laufen nicht mal ein Ende haben sollte. In der Vergangenheit hat jeder etwas auf den Markt geschmissen und andere haben es für sich Portiert, seit Jahren wird der Markt aber von den Linux leuten dominiert. Durch diese Situation kann aus anderen Ecken nichts mehr kommen das andere addaptieren möchten was im umkehr Schluss bedeutet, dass neuerungen aus Linux übernommen werden müssen und wieder weniger neuerungen von Anderen kommen ...
Ich denke niemand sollte zu sehr auf Linux schauen, lasst sie doch spielen und wer weiß, evtl. kommt ja wirklich was besseres dabei raus. Ich währe dafür das alle wieder etwas mehr auf die eigenen Projekte schauen und dort nach verbesserungsmöglichkeiten suchen. Dabei währe ich auch bereit etwas Komfort einzubüßen. Soweit ich weiß ist kein Unix den Windows "Technologien" hinterher gelaufen, eher umgekehrt.
Und um noch ein Argument gegen das nachlaufen zu bringen, hat schon mal jemand darüber nachgedacht wie sinnvoll es ist Software und Techniken zu portieren die nicht stabiel laufen und häufig abstürzen?
 
Das Problem am Nicht-Hinterherlaufen ist, dass es den Nutzerkreis der BSD-Familie reduziert. Wenn Gnome in naher Zukunft Linux-only ist, dann gibt es nur noch KDE fuer diejenigen, die das volle bunte Programm haben wollen (und das ist ja legitim).

Es ist einfach nicht gut, wenn nach und nach Optionen wegfallen, denn das hat den Unix-Desktop ausgemacht.

Fehlt nur noch, dass bei KDE der HAL-Support rausfliegt.
 
Das Problem am Nicht-Hinterherlaufen ist, dass es den Nutzerkreis der BSD-Familie reduziert. Wenn Gnome in naher Zukunft Linux-only ist, dann gibt es nur noch KDE fuer diejenigen, die das volle bunte Programm haben wollen (und das ist ja legitim).

Es ist einfach nicht gut, wenn nach und nach Optionen wegfallen, denn das hat den Unix-Desktop ausgemacht.

Fehlt nur noch, dass bei KDE der HAL-Support rausfliegt.


Das ist das was ich meine, durch das Hinterherlaufen kann niemand etwas neues entwickeln, da jeder mit Portierung und oder Implementierung von schlechten Linux Geschichten beschäftigt ist. Nehmen wir das Beispiel Gnome. Hier haben wir mit der Version 2 in der letzten Inkarnation ist doch ganz nett, wogegen ich und auch eine menge anderer Leute nichts mit Gnome 3 anfangen können. Ich denke doch das wir noch genug alternativen zu Gnome und KDE haben, auch wenn es etwas aufwändiger ist die ein zu richten. Und hier kommt wieder das Hinterherlaufen, hier ist etwas Arbeit nötig die liegen bleibt. Die ganzen GUI Geschichten sind ja auch sinnvoll, aber auch das System leidet unter dem Linux Fokus. Die Qualität ist nach wie vor super nur gibt es einfach nichts was andere haben wollen, wodurch die Verbreitung sinkt.
Ein Teufelskreis.

Das ist natürlich nur meine Meinung.
 
Mal 'ne andere Frage, können Daemons sowohl die alten Skripte nutzen und gleichzeitig für Systemd geeignet sein?
Es gibt noch Großprojekte wie cups, apache etc. liefern die dann Unterstützung für beides aus?
 
Naja, für einen FreeBSD-Desktop sehe ich da eh schwarz, bei der Entwicklung die da gerade so abgeht. Große Oberflächen wie GNOME oder KDE werden doch nach und nach immer mehr mit Linux verzahnt. Was bleibt sind kleinere Window-Manager.

Unter dem Deckmantel "ist doch alles OpenSource, musst du halt anpassen", ziehen sich die Linuxer gerade damit einen ziemlich heftigen Vendor-LockIn rein, so wie ich das sehe. Leider kann ich an der Uni darüber mit keinem diskutieren, da: "Mit Distribution XYZ ist das nicht so" und dann sieht man bei ihm das reinste Chaos, aber ihm gefällt's xD

Aber gerade wenn sich Oberflächen wie GNOME oder KDE systemd irgendwann als feste Abhängigkeit reinziehen (und das werden sie), dann ist's bald Schluss mit einer "Vielfältigkeit an Distributionen", weil doch gerade am Init-System haben sich viele Distributionen unterschieden.

Aber was soll man dagegen schon groß tun, wenn eine Horde Linuxer jubelnd auf alles zurennen, was gut vermarktet wird? Und dann wird jedes "Aber..." tot geredet.

Und wenn ich dann, wie im Wayland-Thread darüber nachdenke was Linuxer von einer "stabilen API" halten und dann sehe wie Sachen wie systemd und Wayland vom Linux-Kernel abhängen... oh weh... oh weh... das wird lustig... xD
 
Moin,

Schwer zu sagen. Aber im Moment habe ich nicht das Gefühl. Die eher auf Stabilität und Kontinuität Wert legenden Nutzer sind in der öffentlichen Wahrnehmung in der deutlichen Unterzahl, stattdessen gibt ein großer Schwarm "Ubuntu-Drohnen" den Ton an. Jeder, der Kritik an "Fortschritten" wie systemd übt, wird als ewig gestriger abgestempelt.
Darüber hinaus ist es halt ein Manpower-Problem. Wer die Entwickler stellt oder halt "macht", gibt am Ende auch den Ton an. Was zwangsläufig zu der Frage führt, ob die auf Stabilität und Kontinuität setzenden Distributionen und Nutzer überhaupt die nötige Manpower aufbringen können, an allen wichtigen Stellen im Ökosystem mitzuwirken. Im Moment würde ich sagen, dass es eher nicht der Fall ist, denn sonst wären wir erst gar nicht in diese Situation geraten.

Hm, wäre es denn nicht eine Möglichkeit, sich mit den Debian-Entwicklern zusammenzuschließen und so gemeinsam das systemd-freie Ökosystem am Leben zu halten?

JueDan
 
Nicht unbedingt eine "Möglichkeit", stattdessen eher eine "Notwendigkeit". Wenn ich die Entwicklung der letzten Jahre so sehe, ist der einzige Weg für die auf Stabilität und Kontinuität bedachten Systeme (BSDs, Solaris-Abkömmlinge, evtl kommerzielle Unixe) und Distributionen (Debian, Slackware, vielleicht Archlinux und einige andere), ihr langfristiges Überleben sicherzustellen ein eigenes Ökosystem zu schaffen. Das kann auch nicht nur auf den Fall "systemd" begrenzt bleiben, es muss ein ganzheitlicher Ansatz sein. Es muss auf den unteren Ebenen beginnen und hoch bis zur Desktopumgebung selbst gehen.
 
Nicht unbedingt eine "Möglichkeit", stattdessen eher eine "Notwendigkeit". Wenn ich die Entwicklung der letzten Jahre so sehe, ist der einzige Weg für die auf Stabilität und Kontinuität bedachten Systeme (BSDs, Solaris-Abkömmlinge, evtl kommerzielle Unixe) und Distributionen (Debian, Slackware, vielleicht Archlinux und einige andere), ihr langfristiges Überleben sicherzustellen ein eigenes Ökosystem zu schaffen. Das kann auch nicht nur auf den Fall "systemd" begrenzt bleiben, es muss ein ganzheitlicher Ansatz sein. Es muss auf den unteren Ebenen beginnen und hoch bis zur Desktopumgebung selbst gehen.

Aber wer bekommt die "zusammen an den Tisch"?
 
Muß man ehrich sein, man wird nie die Entwickler von Debian und FreeBSD oder BSD's geschweige noch Lennart an einen Tisch kriegen. Man steht genauso in Konkurrenz wie im normalen Wirtschaftssystem und wer die meiste Kohle oder finaziellen Mittel besitzt gibt den Ton an. Vielleicht machen paar Jungs einen Fork von Gnome 2.x oder 3.x und alles geht normal weiter. Wer weiß das schon. Es gab unter Linux auch schon viele Entwicklungen und viel ist auch wieder verschwunden und untergegangen mit der nächsten Distribuntion. Schlimm finde ich das mehr kommerziell Gedacht wird und umgesetzt wird, also das soziale im OSS-Lager untergeht oder verschwindet.

Gruß
 
moin

ist systemd nicht da ding was beim booten permanent errors wird ( error 4 glaube ich )

und das das booten beschleunigen will , damit der desktop 15 sekunden frueher auftaucht ?
wer will so einen mist ? pulsaudio ist doch auch von dem pottering oder so und ich
schmeiss das ding runter weil zig programme nicht richtig oder garnicht laufen.

ich denke gerade selber darueber nach wie man eine linux dist bauen kann ohne diesen
mist.

holger
 
Das Problem am Nicht-Hinterherlaufen ist, dass es den Nutzerkreis der BSD-Familie reduziert. Wenn Gnome in naher Zukunft Linux-only ist, dann gibt es nur noch KDE fuer diejenigen, die das volle bunte Programm haben wollen (und das ist ja legitim).

Es ist einfach nicht gut, wenn nach und nach Optionen wegfallen, denn das hat den Unix-Desktop ausgemacht.

Fehlt nur noch, dass bei KDE der HAL-Support rausfliegt.

HAL ist schon lange veraltet und KDE hat sich auch schon längst auf Linux-only eingestellt: http://www.golem.de/1108/86049.html
 
Ich denk mal das Englightenment 17 Environment besitzt eventuell Potential bzgl. Entwicklung einer DE, die nicht Linuxkernel spezifische APIs als Abhaengigkeiten vorraussetzt.
#
# http://www.enlightenment.org/p.php?p=about&l=en
#

Habe kuerzlich den Qellcode einiger EFL Bibliotheken ueberflogen, da steckt Potential drin.

Der derzeitig zu beobachtende Trend (Linuxism) bzgl. Entwicklung von DE Software im Feld der Freien Software fuehrt das der Freien Software zugundelegende Prinzip ad Absurdum.
 
Wie wärs mit Etoile oder GnuStep?

Hammer - Etoile, das kannte ich bisher noch nicht. Ein DE System mit Entwicklungsumgebung auf Objective C Basis hat was. Das werde ich mir mal jetzt mal naeher anschauen.

Interessanter Loesungsansatz den momentan existierenden Teufelskreis bzgl. Gnome und nicht portabler NIH-Schichten zu durchbrechen.
 
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