Morgen sind Wahlen und keiner geht hin?

piet99 schrieb:
kein Problem damit ...
bei einem System ähnlich wie Australien, wo man die Studiengebühren erst später nach dem Studium (wen man Geld hat/bekommt) zahlen müsste gerne ...

Das geht heute schon. Du bekommst Geld vom Staat für das Studium und kannst/musst es dann später, so Du denn arbeitest, zurückzahlen. Ausser es hätte sich in den letzten 10 Jahren etwas grundlegendes geändert, ist dies möglich.

die Sache ist nur die, dass ich nicht glaube, dass die Studiengebühren den Hochschulen/Fachhochschulen zugute kommt, die Kohle wird irgendwo laden...

Ein berechtigtes Vorurteil wenn man sieht das die sog. "Öko-Steuer" für das stopfen der Löcher in der Rentenkasse genutzt wird.
Aber mal anders rum gedacht. Wer zahlt die "Ausbildung" der Studenten? Der Staat. Wer gibt dem Staat sein Geld? Der Arbeitnehmer zum grossen Teil, jeder der einkauft, tankt, was auch immer macht. Wenn ein Studierender also Geld für seine "Ausbildung" zahlt, so kommt dies dem Staate zu gute. Was er damit macht ist egal, er hat mehr Einnahmen und kann dann besser haushalten und ich als Arbeitnehmer bezahle nicht einem Studenten seine langwierige Ausbildung und andere schauen doof in die Röhre weil sie nicht studieren.
Ein Teil des Geldes kann genutzt werden um die Hochschulen zu sanieren, ein weitere Teil fliesst in den haushalt des Staates und er kann auch an anderer Stelle investieren, die Steuern senken da ich als Arbeitnehmer nicht mehr damit belastet werden das Studium zu investieren. Und und und.
Ein hochkomplexes Thema.

sollte definitiv keine Heulerei sein ...
wie oben erwähnt,
gibts es System, die ich als Fair empfinde ... wenn das Geld dann auch an die Hochschulen gelangt ... wirds wohl leider nicht

Wird man sehen. Und wenn nicht, dann ist die Entlastung auf der anderen Seite vorhanden. Auch gut.
Ich kann es aber durchaus verstehen, und prangere dies auch an, das immer nach neuen Geldquellen gesucht wird um Löcher zu stopfen. Das geht auf Dauer nicht gut.
Reformen müssen her, auch bei den Studierenden und den Gebühren.

wollte eigentlich nur mal darstellen, dass nicht nur die SPD Kürzungen durchführt ...
geh aber bitte mal in eine Hochschule,
aber bitte nicht in eine Vorzeige-Hochschule in München oder so ... und auch nicht nur in die Vorzeigeräume (Audimax) ... sondern dort, wo man auch studiert ...
dann wirst du dich fragen, wie man überhaupt nur einen Cent sparen kann/will,
kleiner Hinweis : der letzte Anstrich war vielleicht von deinem Urgroßvater ;-)
oder die Ausstattungen echt antik ...

Ich kenn das. Aber ich wohne nicht in einer Hochschule ;-).
Schau Dir aber auch mal Hochschulen an was dort für Autos teilweise parken. Da wird mir ganz anders. Wenn man an manchen Hochschulen (bsp. Pforzheim) mit nem ollen klapprigen Golf auftaucht ist man der totale Assi. Wenn die Leute solche Autos fahren könne, Handys haben und und und, dann gehen auch Gebühren. Ja, es sind nicht alle, ich weiss. Diese können dann ein Stipendium erlangen, arbeiten oder über ein Darlehen beim Staat das Studium finanzieren.
Auch frage ich mich wie viele denn noch studieren wollen. Heute braucht man ja schon für eine Banklehre ein Abitur. Irgendwas stimmt da nicht mit der Relation.

kann ich nichts zu sagen, es wird aber kein Studium sein ...
klingt aber nach ähnlichen Verhältnissen wie bei Techniker/Meister-Schulen ... (wobei ich nie auf einer war ...)
naja, es gibt Meister-BaFöG ... muesste es wohl für die auch geben?!?

Du bist weder Schüler, da es eine Ausbildung ist, noch Auszubildender da Du kein Geld beziehst sondern zahlst. Bafög gibt es in diesem Fall nicht. Es gibt staatl. Schulen die aber wiederum teilweise eine Wartezeit von x Jahren haben. Ein Technicker/Meister ist schon Geselle, er verdient Geld, schon während der Ausbildung, anders da die Physiotherpeuten.

die SPD strafen sie weil sie kürzen, und die CDU lieben sie, weil sie kürzen wollen ...

Evtl. liegt es aber auch nur daran das der Kanzler mal so sagt, und dann so. Das vollmundig Dinge versprochen wurde die nicht einzuhalten sind. Das die ruhige Hand wohl eine Lähmung hat.
Man traut dieser Regierung einfach nichts mehr zu. Ob die anderen es besser machen sei dahingestellt, das weiss man nicht und erst wenn es soweit ist, dazu braucht es eine Kristallkugel. Daher zählt das "Jetzt" und das ist miserabel.
 
boah ... bei uns im Landkreis haben die Nazis ganz schön zugelegt ... vorallem das Nationale Bündnis in Dresden ... furchtbar ...

Nein, ganz natürlich. Eine ähnliche Situation (hohe Arbeitslosigkeit und keine Perspektiven) hatten wir schonmal. Die Leute möchten geordnete Verhältnisse, also wissen, ob sie ihren Lohn noch in 3 Monaten bekommen, oder der Laden wegen der 26. Ökostufe dichtmachen muss. Wenn die Leute, die halbwegs zufrieden sind nicht wählen gehen, legen radikale Parteien drastisch zu.
 
asg schrieb:
Schau Dir aber auch mal Hochschulen an was dort für Autos teilweise parken. Da wird mir ganz anders. Wenn man an manchen Hochschulen (bsp. Pforzheim) mit nem ollen klapprigen Golf auftaucht ist man der totale Assi. Wenn die Leute solche Autos fahren könne, Handys haben und und und, dann gehen auch Gebühren. Ja, es sind nicht alle, ich weiss. Diese können dann ein Stipendium erlangen, arbeiten oder über ein Darlehen beim Staat das Studium finanzieren.

Wehret den Anfängen, asg. Noch kann man sich das Studium durch Eigenfinanzierung leisten, schon bald wird das nicht mehr der Fall sein. Das Plenum der letzten Hochschulrektorenkonferenz vom 08. Juni 2004 hat sich in der Sache zu den Studiengebühren und deren Höhe neu positioniert: Hierbei geht es dem Vorsitzenden Peter Gaehtgens um Gebühren in Höhe von 1000,-- bis 3000,-- ¤ pro Semester - und zwar für alle Studierenden vom ersten Semester an! Solche Beiträge sind nicht mehr durch irgendwelche Mac-Jobs mit Stundenlöhnen von 10,-- ¤ für einen Studierenden zu finanzieren. (Dabei können wir uns hier noch glücklich schätzen: In einigen Bundesstaaten in den U.S.A. habe ich staatliche (!) Universitäten mit Studiengebühren von 20 000,-- $ per anno und mehr gesehen.) Auf der Hochschulrektorenkonferenz wurde behauptet, Studierende aus den oberen Einkommensschichten seien eh nur unterproportional an den Hochschulen vertreten - eine verhängnisvolle Desinformation, gerade das "Proletariat" sieht sich zu einer Begegnung mit der Hochschullandschaft aus rein pekuniären Beweggründen nicht mehr in der Lage. Und inwieweit Stipendien dann die wirklich leistungsstarken, aber verarmten Studierenden auffangen können, lasse ich mal dahingestellt sein. Ein Vergleich mit den U.S.A hinkt, weil der majorante Anteil an Spenden aus privaten Quellen kommt (deshalb sind die dortigen privaten Unis so unvorstellbar reich), eine solche Bewegung bekommst du in Deutschland nicht initiiert; schau dir mal das Straucheln von SIMT in Stuttgart an - die Zukunft dieser Buisiness School ist wegen versiegender Finanzspritzen mehr als ungewiss.

Studiengebühren werden zukünftig noch mehr Abiturienten ins soziale Aus stellen. Die Alternative einer Berufsausbildung ist schon jetzt angesichts knapper Ausbildungsplätze unattraktiv, zudem werden schon in der Gegenwart viele junge Leute "auf Halde" ausgebildet (siehe das unselige Beispiel der Fachinformatiker - wieviele von denen bekommen denn einen Job?).
 
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