Pentium D -> Core 2 Duo

pchris

Well-Known Member
Hallo!

Ich habe in einem meiner Rechner einen Pentium D mit 2,8Ghz eingebaut. Ich habe jetzt die Möglichkeit die CPU zu tauschen und würde einen Core 2 Duo (E4300) mit 1,8Ghz einsetzen.
Spürt man den Unterschied bei den Taktfrequenzen? Wie schaut es mit dem Stromverbrauch aus? Gibt es sonst was zu beachten?
 
EIn Core2 ist definitiv schneller, aber der umstieg von einem 2.8Ghz Pentium D auf einen 1.8Ghz Core2 wird dir nicht viel bringen außer deutlich niedrigerem Stromverbrauch. Was du auch unbedingt checken solltest ist ob dein Mainboard den Core2 mitmacht. Viele 945er Boards aus der Zeit der Pentium Ds sind _nicht_ Core2 kompatibel.
 
Ja, das habe ich bereits nachgeschaut. Ein paar von den Core 2 Duos stehen in der Kompatibilitätsliste des Mainboards.

Und was meinst du, wenn ich einen schnelleren Core 2 nehme? Einen E6600 (2,4Ghz) könnte ich auch noch aufs Mainboard stecken. Bringt das dann was für mich?
 
Also, wie MuffiXXL sagte, ist der Core2 meist schneller. Vor allem bei speicherintensiven Anwendungen merkt man das, da der lahme und aus gutem Grund bei den Nachfolgern ersetzte Frontside Bus stark bremst, was der Core2 durch seinen deutlich größeren Cache besser ausgleichen kann. Davon einmal abgesehen ist die absolute, rohe Rechenleistung pro Takt gleich, es ist ja schließlich das gleiche Rechenwerk.

Daraus folgt nun: Bei Dingen, die vor allem durch die CPU selbst begrenzt werden, wirst du jeden Verlust an Megahertzen bemerken. Das Gute ist, dass der FSB extrem bremst und es daher kaum praxisrelevanten Szenarien dafür gibt. Bei Dingen, bei denen der Speicher bremst, wirst du gewinnen. Nun heben sich Gewinn an "Speicherdurchsatz" und Rechenleistungsverlust aber irgendwann auf, wenn man mal Extremsituationen außen vor lässt.

Daher: Den E4300 würde ich auf keinen Fall nehmen. Du müsstest ihn schon extrem billig bekommen, damit er sich in Sachen Stromverbrauch rentiert und bei Leistung verlierst du auf jeden Fall. 1000MHz sind viel. Der E6600 ist da schon interessanter. Du verlierst zwar ein paar MHz, aber nicht so drastisch viele. Würde ich zumindest drüber nachdenken, aber Wunder bringt es nicht.

Ich sage mal so. Ein Mainboard kosten nun auch nicht mehr die Welt. Ich würde mich am Ende vermutlich dazu entscheiden, ein paar Monate zu warten und dann Mainboard + CPU + RAM gleich komplett zu ersetzen. Durch einen AMD Phenom II oder einen der neuen Intel Core i7 in 32nm, je nach Geschmack. Das ist zwar teuer, aber da ist das Geld für die neue CPU besser angelegt, weil es wirklich deutlich mehr Leistung bringt.
 
Hallo Pchris,

den E6600 wirst du schon merken, da der um einiges schneller ist. Allerdings sollten da die Randbedingungen stimmen, also geeigneter Chipsatz --> FSB 1066, RAM mit 1066 Mhz und und und. Letztendlich ist es eine Rechenfrage ob es sich lohnt in die CPU zu investieren oder das Geld zu sparen und sich bei nächster Gelegenheit einen anderen Rechner zu kaufen.

Gruß ré

P.S. ich habe gerade einen E6600 für ca. 55,- bekommen und ersetzte ihn gegen einen P4 Celeron mit 3,2Ghz ;-), da stimmt der FSB und der Speicher und Chipsatz
 
Also, wie MuffiXXL sagte, ist der Core2 meist schneller. Vor allem bei speicherintensiven Anwendungen merkt man das, da der lahme und aus gutem Grund bei den Nachfolgern ersetzte Frontside Bus stark bremst, was der Core2 durch seinen deutlich größeren Cache besser ausgleichen kann. Davon einmal abgesehen ist die absolute, rohe Rechenleistung pro Takt gleich, es ist ja schließlich das gleiche Rechenwerk.

Das stimmt nicht! Der Pentium D hat eine Netburst Architektur, wogegen der Core 2 auf dem Design des Pentium Mobile aufsetzt, welcher ein nachfahre des Pentium Pro und Pentium 3 ist. Ein Core 2 hat eine um mehr als 1/3 kürzere Pipeline und auch die deutlich höhere Leistung pro Takt. Wenn ich mich recht entsinne ist er auch der erste "echte" Dualcore von Intel gewesen also die erste Intel CPU mit Shared-L2 Cache. Aus der Vogelperspektive gesehen kann er damit je nach Anwendung doppelt so schnell sein wie ein alter Pentium D, welcher viele seiner Zyklen wohl mit Warten auf den Speicher und Load/Unload verballert.
 
Genau, der schnellere Speicherzugriff trägt natürlich auch zu einem Geschwindigkeitsgewinn bei, aber auch die Rechenwerke und der Bus wurde bei der "Core" Architektur komplett überarbeitet. So braucht er für bestimmte Gleitkommaoperation nur noch einen Taktzyxklus als wie vorher zwei. Daraus resultiert eigentlich die wesentlich höhere Leistung, obwohl die Taktfrequenz sogar zuerst deutlich unterhalb denen der Netburst-Heizer waren. Außerdem haben sie noch intelligentes prefetching die vorrausschauend Teile in den Cache vorladen und berechnen. Es gibt sicherlich noch eine ganze Reihe anderer nennenswerter Aufzählungen wie ausgefeiltere Stromsparmechanismen, aber um das kurz zu sagen, würde ich auf jedenfall den Wechsel von einem Celeron-Netburst auf einen c2d vornehmen, wenn du das kannst.
 
Das stimmt nicht! Der Pentium D hat eine Netburst Architektur, wogegen der Core 2 auf dem Design des Pentium Mobile aufsetzt, welcher ein nachfahre des Pentium Pro und Pentium 3 ist.
Oh, kacke. Ich habe das mit dem neuen Pentium auf Core2-Architektur verwechselt. Danke für die Korrektur. Wäre ja auch zu schön, wenn man es mal schaffen könnte, Prozessoren sinnvoll zu benennen :)
 
Genau, der schnellere Speicherzugriff trägt natürlich auch zu einem Geschwindigkeitsgewinn bei, aber auch die Rechenwerke und der Bus wurde bei der "Core" Architektur komplett überarbeitet. So braucht er für bestimmte Gleitkommaoperation nur noch einen Taktzyxklus als wie vorher zwei. Daraus resultiert eigentlich die wesentlich höhere Leistung, obwohl die Taktfrequenz sogar zuerst deutlich unterhalb denen der Netburst-Heizer waren. Außerdem haben sie noch intelligentes prefetching die vorrausschauend Teile in den Cache vorladen und berechnen. Es gibt sicherlich noch eine ganze Reihe anderer nennenswerter Aufzählungen wie ausgefeiltere Stromsparmechanismen, aber um das kurz zu sagen, würde ich auf jedenfall den Wechsel von einem Celeron-Netburst auf einen c2d vornehmen, wenn du das kannst.

Das Prefetching wurde ja zu Netburst Zeiten so weit verfeinert da es da ein fach unabdingbar war um die CPU in irgendeiner Weise in Performante Regionen zu bringen da sie sonst zu viel mit Laden und Entladen der Pipeline beschäftigt gewesen wäre. Darin sehe ich auch einen der großen Vorteile den Intel zur Core2 Ära gegenüber AMD hatte. AMD hatte einfach ein effizientes Rechenwerk, konnte sich zu Netburst Zeiten also eine recht große Anzahl an Cache Misses leisten da ja die Pipeline nicht so lang war und das Rechenwerk schneller als bei Intel. Mit dem erscheinen des Core2 wurde es jedoch zum Nachteil für sie denn mit dem Core2 hatte Intel ein vergleichbar performantes Rechenwerk aber das deutlich bessere Prefetching. Ich weiß nicht wie das Prefetching sich bei AMD mit dem Phenom und jetzt Phenom 2 weiterentwickelt hat aber was Intel sich damals abgebrochen hat während Netburst Zeiten um die CPU zu optimieren zahlt sich nun einfach für sie aus. Sie haben im Detail enorm verbessern und optimieren müssen, quasi die Grenze des bis dahin möglichen deutlich erweitern, um konkurrenzfähig sein zu können. Für AMD dagegen war es ja eher eine lockere Zeit da AMD schlicht und einfach das bessere Konzept hatte als Intel.
 
Das Prefetching wurde ja zu Netburst Zeiten so weit verfeinert da es da ein fach unabdingbar war um die CPU in irgendeiner Weise in Performante Regionen zu bringen da sie sonst zu viel mit Laden und Entladen der Pipeline beschäftigt gewesen wäre. Darin sehe ich auch einen der großen Vorteile den Intel zur Core2 Ära gegenüber AMD hatte. AMD hatte einfach ein effizientes Rechenwerk, konnte sich zu Netburst Zeiten also eine recht große Anzahl an Cache Misses leisten da ja die Pipeline nicht so lang war und das Rechenwerk schneller als bei Intel. Mit dem erscheinen des Core2 wurde es jedoch zum Nachteil für sie denn mit dem Core2 hatte Intel ein vergleichbar performantes Rechenwerk aber das deutlich bessere Prefetching. Ich weiß nicht wie das Prefetching sich bei AMD mit dem Phenom und jetzt Phenom 2 weiterentwickelt hat aber was Intel sich damals abgebrochen hat während Netburst Zeiten um die CPU zu optimieren zahlt sich nun einfach für sie aus. Sie haben im Detail enorm verbessern und optimieren müssen, quasi die Grenze des bis dahin möglichen deutlich erweitern, um konkurrenzfähig sein zu können. Für AMD dagegen war es ja eher eine lockere Zeit da AMD schlicht und einfach das bessere Konzept hatte als Intel.
Dem kann ich eigentlich nicht viel hinzufügen. Nur meiner Meinung nach benutzt Intel beim c2d nicht nur prefetching, sondern rechnet mit den Werten auf gut Glück rum, um evtl. nachher Zeit zu sparen und ein paar Rechnungen schon vorweg genommen zu haben. Ich denke wir sind uns einig, das das ein wirklich komplexes Feld ist und eigentlich ist auch OT in dem Thema. Von AMD ganz zu schweigen. ;)
Also um das mal zusammenzufassen: Die Technik der neueren Generation ist um einiges ausgefeilter und ein Umstieg lohnt sich (imho) schon.
 
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