Samsung kauft Joyent

Ich denke, dass "ZFS an Linux pushen" ziemlich unabhängig davon ist. Zum einen wird ZFS deshalb keine andere Lizenz bekommen und zum Anderen hat Ubuntu ohnehin schon mit der Arbeit an ZFS begonnen.

Aber wie das Illumos/SmartOS beeinflusst ist eine interessante Frage.
 
Ich denke mal die Leute von Joyent haben mehr den Durchblick was noch fehlt und lohnenswert nachzurüsten. Die Benchmarks zeigen immerhin das BTRFS eine deutlich bessere Performanz in manchen Fällen bietet.
 
Da wird sich auch Nix dran ändern. Samsung hat mit Linux - außer durch Ubuntu IMHO auch nicht so viel am Hut. Die Übernahme macht daher für mich auch keinen rechten Sinn.
 
btrfs ist inzwischen ein Treppenwitz der Dateisystemgeschichte. Es begann als "Me Too"-Projekt von Oracle, um einen Konkurrenten zu ZFS zu schaffen. Schon früh wurde btrfs sehr hart für sein algorithmisches Design kritisiert, die Reaktion der Entwickler auf die Kritik war eher unwillig. Oracle verlor dann recht schnell das Interesse, nachdem sie Sun übernahmen und damit Solaris mit ZFS unter ihre Fuchtel bekamen. Seitdem kriecht die btrfs-Entwicklung im Schneckentempo dahin. Auch wenn inzwischen die größten Kritikpunkte wie z.B. bei fast jedem Crash bis zum Totalschaden zerdepperte Dateisysteme ausgeräumt sind, bleibt btrfs nach wie vor unfertig und unoptimiert. Das führte dazu, dass es inzwischen zwei recht deutliche Statements gegen btrfs gibt:
  • Red Hat entschied sich als Dateisystem RHEL 7 für XFS auf LVM2 und modernisierte es mit großen Aufwand.
  • Canonical nahm lieber das auch nicht gerade optimale ZFS on Linux für Container.
Ich glaube nicht, dass ZFS on Linux jemals zu einer wirklichen Alternative für die Dateisysteme im Mainline-Kernel wird. Aufgrund der Lizenz kann es nie in Mainline eingehen und das OpenZFS relizensiert wird, ist extrem unwahrscheinlich. Da müssten inzwischen einfach viel zu viele Entwickler zustimmen. Aber außerhalb des Kernel leidet es unter Linux instabilen APIs, rennt der Entwicklung immer hinterher und ist daher praktisch nur mit LTS-Kerneln zuverlässig kombinierbar. Außerdem können die ZFS on Linux Entwickler eben nur ZFS anpassen und nicht wie unter FreeBSD und den verschiedenen Solaris-Nachfolgern den Rest des Kernels, also hauptsächlich das VM. Daher leidet ZFS on Linux noch immer unter den Problemen, die ZFS unter FreeBSD in den ersten Jahren hatte. Übermäßigen Speicherverbrauch, Fragmentierung des Kernelspeichers bis an den Rand des Crashs, teils stark einbrechende Performance... Mit mehr Entwicklern könnte man das sicher abmildern, aber wirklich zu lösen sind diese Probleme kaum.
 
Samsung ist ja nicht gerade dafür bekannt, besonders geile Software zu fabrizieren. Das wird noch lustig.
 
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