Servicewüste im Computerladen

Durandal

Marathon4ever
Hi Leute!

Das was mir heute passiert ist kann ich immer noch nicht fassen.
Um es kurz zu sagen: Der Hammer!

Folgende Story:
Auf der Suche nach einer Digitalkamera für Bekannte habe ich bei einem Hamburger Computerhändler ein preiswertes Schnäppchen entdeckt.
3 Megapixel von Olympus, mit Akku, Ladegerät, Videokabel, USB-Kabel und Software für knapp unter 140 Euro.
Ich also gleich letzte Woche hin. Kamera nicht vorrätig, also wurde bestellt.
Habe brav eine Anzahlung gemacht von 20 Euro und bin von dannen.
Schade hatte mich doch so gefreut - naja.

Montag dieser Woche Anruf - Kamera eingetroffen.
Ich bin dann voller Freude Dienstag hin und habe sie mir abgeholt.
Rest bezahlt und ab nach Hause. Dort dann Abends Zeit gehabt mal reingeguckt in Karton und "dicke Backen" gemacht.
Kein Videokabel, Kein Ladegerät und statt Akku 2xAA Einwegbatterie.

Was ist passiert? Auf der Internetseite ist der falsche Lieferumfang angegeben.
Ich also Dienstag in der Zentrale angerufen und gefragt was man da machen kann.
Antwort: Gehen Sie in das Ladenlokal und tauschen Sie die Kamera. Drucken Sie aus was auf der Internetseite angegeben ist.

Ich mir dann heute morgen das "Angebot" ausgedruckt und ab in Laden.
Dieser ist in der Regel nach Feierabend immer brechend voll. Heute nicht.
Kein Kunde.
Wunderbar denke ich - ab zum Tresen. Und da kam auch schon der Verkäufer.
Ich habe ihm dann in freundlichsten Ton - in der Annahme das es ja ein Fehler des Händler ist - den Ausdruck auf den Tisch gelegt samt Kamera und auf das nichtvorhandene Zubehör hingewiesen.
Antwort: Da steht ja ohne Gewähr

Ich gucke den Verkäufer ungläubig an und schaue auf den Ausdruck und tatsächlich da steht unter der Beschreibung der Kamera: "Angaben ohne Gewähr"
Das kanns doch nicht sein habe ich gedacht und den Verkäufer drauf aufmerksam gemacht das die Ware falsch deklariert ist. (Weil ja die Teile fehlen)
Antwort: Das hätten Sie gleich beim Empfang prüfen müssen!

In diesem Augenblick fiel mir nix mehr ein.
Ich habe den Verkäufer dann drauf hingewiesen wie wohl der Betrieb laufen würde wenn jeder Kunde sämtliche Hardware auspacken und "prüfen" würde aber das hat ihn schon nicht mehr interessiert.

Ich habe nur noch nach den Chef gefragt aber leider stand er schon vor mir:
DER FILIALEITER!!! :eek:

Habe ihn dann nach seinem Chef gefragt weil mir das zu dämlich war und was kommt als Antwort?
"Der ist in Florida, soll ich den dan herholen oder was?" :apaul:

Ihr könnt Euch nicht vorstellen wie mir die Kinnlade runtergeklappt ist. :o
Dann wurde mir gesagt ich könne ja einen Brief an die Geschäftsführung schreiben.
(z.Hd. oder so)

In dem Augenblick wäre ich lieber über den Tresen gesprungen und hätte mal am liebsten diesen Wurm von Filialleiter an der Wand zerquetscht :ugly: aber naja man ist ja zivilisiert. Hab dann die Kamera gepackt und bin gegangen. :zitter:

Tja also Leute was soll man dazu noch sagen?
Ich habe eben erstmal eine Freundin welche Rechtsanwältin ist angerufen und mir Rat geholt. Also ich bin definitiv im Recht und kann entweder das fehlende Zubehör verlangen oder mein Geld. Werde morgen nochmal hingehen dann und es nochmal versuchen.

Was mich jetzt mal interessiert:
Hat jemand von Euch schon mal ähnliche Erfahrungen gemacht?
Sei es nun Läden, Versandhändler etc.? Wäre ja mal ganz interessant so ein paar Horrorstories zu nennen. Ich habe den Namen des Händler jetzt mal explizit nicht erwähnt.

Durandal
 
ich würde spontan auf a....r......l.....t tippen, sowas hab ich bisher nur dort erlebt
 
bei onlinekäufen kann man innerhalb der ersten beiden woche die ware ohne angabe von gründen einfach zurückgeben. ich weis nu jetzt nich inwiefern das für den normalen
fachhandel zutrifft.
 
Ich denke auch, dass du auf jedenfall vom Kaufvertrag zuruecktreten kannst. Der Verkaeufer kann nicht erwarten, dass du die Sache direkt vor Ort auspackst und auf Vollstaendigkeit ueberpruefst (sind die bekloppt?), zumal in der Werbung stand (und die ist ja seit einem neuen Gesetzeserlass verbindlich!!), dass entsprechendes Zubehoer dabei sei.

Geld zurueck, und den Laden nie wieder betreten.
 
ich denke "ohne gewähr" ist eher die rüchversicherung falls mal ein tippfehler oder zahlendreher passiert, aber direkt die hälfte des produkte wegzulassen ist betrug.
vielleicht wirkt ja schon die androhung einer anzeige wegen unlauteren wettbewerbs, votäuschung falscher tatsachen oder vielleicht einfach nur betrügerische absichten.
 
@marzl
das was du meinst ist das fernabsatzgesetz. das gilt allerdings nur bei versand von händlern an den endkunden. man kann dann nach 2 wochen ohne grund das produkt einfach wieder zurückschicken und bekommst sein geld wieder.
aber sobald man etwas selbst abholt, auch wenn man es online bestellt hat, gilt das fernabsatzgesetz nicht mehr, da es dann einen ladenkauf darstellt. meiner erfahrung nach braucht man dann schon einen kulanten händler, da soweit ich weiss, der händler dazu eben nicht explizit gesetzlich verpflichtet ist das produkt wieder zurückzunehmen.
aber in deinem fall sollte das klappen Durandal, geld zurückverlangen und gut is. alles andere kostet denke ich nur zeit und nerven...
 
Willkommen in Deutschland. Hier gibt es zuviele dieser Servicewüsten. Kann ich Lieder von singen...
 
ich hab mir jetzt nicht jeden post hier durchgelesen, aber da hat er recht ... du musst die waren beim kaufen durchchecken wenn du raus bist und es passt was nicht = pech.

und es gibt kein umtauschrecht oder sonstiges, bei euch in deutschland (komme ja aus .at) wird ja eh ALLES! umgetauscht was bei uns eben nur selten der fall ist weil es eben kein gesetz gibt das dem "verkäufer"/denn shop dazu bindet das zu tun, und das ist auch gut so
 
@elgino
Durchecken muss man die Ware nicht sofort. Es sei denn man ist Händler und fällt unter das Handelsgesetzbuch. Das ist bei mir als Privatmann nicht der Fall (das Bürgerliche Gesetzbuch trifft zu). Und wenn der Händler mit etwas wirbt was nicht drin ist (In diesem Fall Akku, Ladegerät, Videokabel) dann ist das sein Fehler.
Da habe ich auch kein Pech gehabt. Das Paket hätte ja auch ein Geschenk sein können somit hätte ich das ja erst beim verschenken feststellen können wenn der Beschenkte es auspackt. Schon mal da dran gedacht?
 
Ich geh da immer (ja, sowas in der Art ist mir schon oft untergekommen) gleich vor.
(1) Freundlich die Konversation "was können WIR bei dem Problem machen"
(2) Chef geben lassen
(3) Mit diesem auch wieder freundlich
(4) Wenn es nicht freundlich geht wird der Ton schärfer
(5) Ich zetere so lange rum bis ich das erreiche was ich will
(6) Klappt das nicht, werfe ich ihm seine Ware vor die Füsse (wörtlich zu nehmen) und möchte umgehend mein Geld zurück. Evtl. Anspielungen das sich die Presse darüber freuen wird können auch noch fallen.

So in etwa in der Kurzform.
Ich habe nur gelernt, im Lauf der Jahre, mir nichts von diesen Verkäufern gefallen zu lassen und mit abspeisen so oder so nicht.
Oftmals eine anstregende lange Prozedur, aber anders scheint es bei einigen nicht zu gehen.

Dafür habe ich es schon erlebt das ich ein gekaufte Ware selbst kaputt gemacht hatte, ein Ersatzteil wollte, mir dann die gesammte Ware kostenfrei NEU zur Verfügung gestellt wurde. Auch sowas gibt es....
 
@asg Also bis Punkt 4. bin ich gekommen. War schon am schreien(Das erste mal in meinem Leben so richtig sauer geworden). Insgesamt ging das schon 15 Minuten.
Nur ich schmeiss dem keine Digitalkamera im Wert von knapp 140 Euro vor die Füße...
(Den Gedanken hatte ich, wobei der Gedanke über den Tresen zu springen und den Typen an die Wand zu klatschen größer war, nur leider nicht zielführend).

Naja jedenfalls die Story geht weiter:

Habe heute morgen mal im Hauptlager beim Vertrieb angerufen. Dort wurde mir das gleiche erzählt.
"Man sei ja ein Discounter und kein Fachhändler"
"Damit hätte ich Pech gehabt"
"Die Produktbeschreibungen dienen als Anregung(!) und sind vom Hersteller kopiert"
"Oft kommen Leute und beschweren sich weil ein Produkt nicht so aussieht wie es soll"

Da sage ich dem das ich nicht komme weil mir die Farbe nicht passt sondern weil Teile (Akku, Ladegerät, Videokabel) fehlen.
Lapidare Anwort:"Pech gehabt"

Naja was soll man da noch sagen...
 
tjo sowas kenn ich auch. was mich am meisten daran nervt ist das gewisse firmen es sogar drauf anlegen weil sie genau wissen das vielen kunden die schriftliche beschwerde und mehrmaliges vorsprechen in der "filiale" einfach zu dumm ist.

ich meistens auch so vor wie asg es geschrieben hat wobei bei mir noch ein toller punkt 7 dazukommt der sich konsumentenschutz nennt (eine gemeinnützige organisation in .at die die den konsumenten kostenlos bei vielerlei fragen zur seite steht www.konsument.at ) . ich weiss nicht ob es sowas in der brd auch gibt aber ich nehms an :)

das wort konsumentenschutz treibt so manchen verkäufern schon den kalten schweiss auf die stirn :)
 
@Durandal
Geb das Ding zurück. Ich würde dem die 140 Euro nicht geben wollen wenn der sich so bescheuert anstellt.
 
kumpel von mir hat seinen rechner bei einem haendler abgegeben, zum aufruesten. er haette es natuerlich auch selbst tun koennen, aber hatte einfach keine lust dazu. naja... auf jedenfall haben sie seinen rechner verschlampt und wollten ihm nur die kosten der hardware ersetzen...
 
auch wenn jemand zur presse geht, das intressiert die nicht ... genauso wenn man zum komsumentenschutz geht juckts die auch nicht weil der verkäufer in diesem fall vollkommen recht hat.

... und es steht auch nicht wo das du die ware checken MUSST beim einkaufen aber (siehe hier) wäre besser es für dich/denn kunden.

... ich mein mir tuts leid für Durandal aber ich zB kauf nie dort wos am billigsten ist, nur dort wo es zu 100% lagernt ist und wo mir der shop vertrauenswürdig ausschaut ... für gute produkte gibt man immer gerne ein bisschen mehr aus.
 
eLgino schrieb:
auch wenn jemand zur presse geht, das intressiert die nicht ... genauso wenn man zum komsumentenschutz geht juckts die auch nicht weil der verkäufer in diesem fall vollkommen recht hat.

Das interessiert sehr wohl. Ich spreche dabei aus Erfahrung. Zumal der Verkäufer nicht "vollkommen recht" hat, so etwas kann man auch als arglistige Täuschung auslegen.
Da ein Streit dem verkäufer nichts bringt, bzw. er seinen Ruf wahren möchte, sind diese meist bereit das fehlende etwas noch dazuzugeben.

... und es steht auch nicht wo das du die ware checken MUSST beim einkaufen aber (siehe hier) wäre besser es für dich/denn kunden.

Er kann es immer noch zurückgeben. Was ich an seiner Stelle auch machen würde.

... ich mein mir tuts leid für Durandal aber ich zB kauf nie dort wos am billigsten ist, nur dort wo es zu 100% lagernt ist und wo mir der shop vertrauenswürdig ausschaut ... für gute produkte gibt man immer gerne ein bisschen mehr aus.

Kleider machen Leute? Tolle Shops die gut aussehen und evtl. vertrauenwürdig erscheinen müssen es ist nicht sein.

und es gibt kein umtauschrecht oder sonstiges, bei euch in deutschland (komme ja aus .at) wird ja eh ALLES! umgetauscht was bei uns eben nur selten der fall ist weil es eben kein gesetz gibt das dem "verkäufer"/denn shop dazu bindet das zu tun, und das ist auch gut so

Alles umgetauscht? Wenn man so will, dann kann man Waren umtauschen. Das ist auch das gute Recht eines jeden. Leider passt das Verhalten der Dienstleister nicht mit diesem zusammen. Kundenbindung ist ein Fremdwort, bzw. rennen die Kunden dann doch wieder in den laden und kaufen dort wieder ein.
 
nein es gibt KEIN umtauschrecht (zumindest in .at nicht ich schätze in .de is das nicht anders), und bezüglich shops hab ich schon erfahrungen und ich bin immer richtig gelegen man darf halt auch nicht einen preisnachlas "beanspruchen" wenn man mehrere dinge kauft, jeder muss ja sein geld verdienen.

aber bei einem discount hätte ich mir das anders vorgestellt die nehmen doch eh alles retour (siehe Aldi).
 
marzl schrieb:
ich denke "ohne gewähr" ist eher die rüchversicherung falls mal ein tippfehler oder zahlendreher passiert, aber direkt die hälfte des produkte wegzulassen ist betrug.
vielleicht wirkt ja schon die androhung einer anzeige wegen unlauteren wettbewerbs, votäuschung falscher tatsachen oder vielleicht einfach nur betrügerische absichten.

Das kannst du knicken. Die Webseite ist eine Werbung und als solche eine "unverbindliche Aufforderung zum Kauf". D.h. dieses Angebot ist in keiner Weise rechtsverbindlich, genauso wie. Bspw. die ALDI-Werbung in einer Zeitung oder die Prospekte vom $SUPERMARKT.

Rechtlich verbindlich sind nur die Preisausschilderungen und Leistungsbeschreibungen im Laden bzw. mündliche/schriftliche Zusagen eines Verkäufers.

Wenn der Käufer also nicht nachweisen kann das der Lieferumfang dem *Kaufangebot* nicht entspricht, hat er idR keinerlei rechtliche Handhabe.
 
Hmm was mir gerade noch einfällt, wenn das Geld elekronisch bezahllt wurde einfach über die Bank zurück holen lassen und gar nicht mit dem Dödel diskutieren. Der meldet sich dann schon. Falls nicht sieht es wohl echt blöd aus... Gesetz hin, Gesetz her wegen 140 Euronen wird sich der Anwaltsstreß wohl kaum lohnen auf den es hinausläuft...
 
das produkt entspricht nicht den zugesichertene produkteigenschaften.
damit hat der kunde immerhin ein recht auf wandlung. sollte das nicht möglich sein,
gibts das geld halt zurück. ansonsten halt mal eine kleine betrugsanzeige starten.
macht sich immer seeeehr schlecht in der öffentlichkeit wenn das jemand mitbekommt
(hinweis an die lokale zeitung). hart aber gerecht :)

[edit] ich war zu langsam :)
@kaishakunin: ich hatte in meiner alten firma en fall das auf der webseite
die technische beschreibung nicht gestimmt hat.
der kunde hatte damals das recht bekommen sein produkt zumindest gegeb das andere, richtige umzutauschen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kleiner Nachtrag:
Werde wohl Dienstag zum Verbraucherschutz gehen und denen das mal schildern.
Vielleicht ist der "Laden" ja schon bekannt für sowas.

Hab noch ne andere Meinung im Internet zu dem Laden gefunden. Beschrieben wird das Verhältnis vom Kunden zum Verkäufer.
Ich zitiere:
Das Verhältnis der Verkäufer bei XXXX zu den Kunden ist wie das eines Henkers zu seinen Opfern: Natürlich ist es Pack, aber ohne wäre man arbeitslos...

Ich halte Euch auf dem laufenden...
 
Also beim Verbraucherschutz bekommt man für wenig Geld (16 Euro) eine Rechtsberatung. Desweiteren erreicht man das die Verbraucherschutzzentrale aufmerksam auf den Laden wird. Vielleicht bin ich ja nicht der erste der "verarscht" wurde. Auf jeden Fall hat die Verbraucherschutzzentrale noch andere Möglichkeiten "Druck" zu machen als eine Einzelperson. Mal gucken. Vielleicht sagen die mir ja auch das alles rechtens ist und ich wirklich der gelackmeierte bin wer weiß das schon...
 
Zurück
Oben