Ganz, ganz schlechte Idee: Zum Hardwarekauf Fachforen fragen...

Na ja, wenn ich in unserem eigenen Forum um eine Kaufempfehlung bitte, setzt das doch voraus, das ich Vertrauen in die Kompetenz unserer Communitymitglieder habe. Bei fehlendem Vertrauen würde ich aber ein Qualitätsmerkmal in Frage stellen, nämlich das, was unser Forum im wesentlichen auszeichnet, die fachliche Kompetenz, anzweifeln und das will ich auch zukünftig nicht wirklich. Ich glaube nicht, das unterschiedliche Meinungen das Problem sind, sondern mangelnde Urteilsfähigkeit, das Richtige herauszufiltern.
 
wobei mir dann auch die Erinnerung an einen vergleichbaren Typ von "Ratgebern" kommt.
Da gibt es Leute, die viel Zeit dafür opfern, sich zu Spezialisten zu lesen. Einfach dadurch, dass sie sich entsprechende Beiträge im Netz ansehen und damit werden sie zu guten Onkeln oder Tanten (im Netz sieht man auch das nicht) und erleben eine gewisse Bestätigung, weil sie anderen Leuten zur Seite stehen können.
Tatsächliche Qualifikation oder gar eigene Erfahrung haben solche Leute gar nicht.
Hier fehlt die "kriminelle" Energie, Leuten etwas zu verkaufen. Welche psychischen Defizite das genau sind, kann ich nicht benennen, die da gepflegt werden. Solche Leute richten vielleicht auch nur geringen Schaden an, aber vielleicht eben doch mal.
Besonders solche Typen, die dann in Forenbewertungen schon ganz gut abschneiden (deshalb bewerte ich auch nur spärlich), erhalten auch eine gewisse Autorität, mit der sie andere und deren Meinung hinwegfegen können. Und das machen die auch, denn sie hängen ja sehr an ihrem Status.

Ich war selbst etliche Monate in einem Forum aktiv, wo ich einen solchen Typen indirekt kennen lernte und durch nichts erkennen konnte, dass der das entsprechende Hobby selbst überhaupt nicht ausübt. Erst ein leibhaftiger Bekannter klärte mich dann auf, weil er diesen Menschen kannte. Er hatte vehement Kontakt zu ihm gesucht, weil er ihn so sympathisch fand. Das war er auch, aber leider ein gelähmter und zur Untätigkeit verdammter Mitmensch, der wie gesagt niemals dieses Hobby ausgeübt hatte (dazu muss man körperlich unversehrt sein). Es war für ihn eine große Freude, um nicht zu sagen, ein entscheidender Inhalt seines Lebens, dass er in diesem Forum aktiv sein konnte und sich dabei auch Achtung erarbeitete.
Ich selbst bin damals schon nicht mehr im Forum aktiv gewesen und mein sehr weitläufig Bekannter hatte keine Ambitionen, den "Faker" zu outen. Das verstehe ich gut.

Die Älteren hier werden dem Spruch noch Bedeutung beimessen können: "Papier ist geduldig"
Wir sind im Internet!
Man kann alles schreiben und behaupten.
Wenn ihr viel Zeit damit verschwenden wollt, seht euch mal "Flache Welt"- oder "Hohlwelt"-Theorien an. Nicht, weil diese "Theorien" so interessant sind, sondern weil die Diskussionen darum und die Darstellungen des Themas für mich sehr deutlich zeigen, wie man sich "die Welt zurecht argumentiert".
Das geht natürlich auch in Buchform (und auch dafür gibt es zahlreiche Beispiele, ich nenne nur mal die Masse an Esoterik-Literatur, die es zu kaufen gibt) und dann kostet es sogar noch was.
Und ja, das gab es "schon immer".
Aber Internet ist schlimmer.
Da hat man nicht mehr einen Autor, den man erkennen und auf seine Black-List setzen kann, da schreiben plötzlich Leute, die nur mal kurz an einem Buch geschnuppert haben und tun, als hätten sie die Weisheit mit Löffeln gefressen. Und im schlimmsten Fall tun sie das mit hundert verschiedenen Identitäten!
Und es ist nicht so einfach und kann unglaublich viel Zeit kosten, den ganzen Mist zu sortieren.

Leider muss da @ralli ein wenig widersprechen.
Die eigene geistige Gesundheit ist sicher hilfreich, aber es gibt keinen verlässlichen Weg, einfach und schnell schwarze Schafe zu sehen.
Wir sind im Internet!
Glaube Nichts und Niemandem, wenn du auf der sicheren Seite bleiben möchtest.
 
Leider muss da @ralli ein wenig widersprechen.
Die eigene geistige Gesundheit ist sicher hilfreich, aber es gibt keinen verlässlichen Weg, einfach und schnell schwarze Schafe zu sehen.
Wir sind im Internet!
Glaube Nichts und Niemandem, wenn du auf der sicheren Seite bleiben möchtest.
Wir (meine Frau und ich) hatten genau heute morgen das thematisiert. Und sind genau zu diesem Ergebnis gekommen, das Du heute automatisch zum Kontrollfreak mutieren mußt, um Schaden von Dir abzuwenden. Ich bin nicht blauäugig, aber der Glaubwürdigkeitsverlust, der durch diesen Mißbrauch entsteht und das dadurch erzeugte Mißtrauen finde ich besorgniserregend, um es noch moderat auszudrücken. Ich wünschte mir eine Gesellschaft, in der das Vertrauen nicht gänzlich versiegt, denn das hat auch etwas mit Verläßlichkeit zu tun. Und ich weiß nicht, in diesem Forum gibt es eine ganze Menge von Communitymitgliedern, denen ich bedingunglos vertraue. Alles andere käme mir komisch vor .....
 
Und ich weiß nicht, in diesem Forum gibt es eine ganze Menge von Communitymitgliedern, denen ich bedingunglos vertraue. Alles andere käme mir komisch vor .....

Die Bedingung wird doch gerade in diesem Forum (ich gehe jetzt mal davon aus dass du nicht Geplauder, Fun und Chillzone meinst sondern bsdforen.de in der Gesamtheit) bereits durch das Haupt-thema BSD gesetzt.
Bedingungslos würde ja bedeuten, "die Person schreibt hier Gute Artikel und ich hatte auch schon recht gute Fachtalks mit ihr, zu welchem Automobil sie mir rät kann da sicher auch nicht falsch sein".
Sicher kann man hier Freundschaften aufbauen deren Vertrauen sich über das Fachthema hinaus entwickeln. Die müsste man dann aber getrennt vom Forum betrachten. Die sollten auch nur eine Teilmenge vom fachlichen Vertrauen sein.
Und auch beim rein fachlichen Vertauen (also ich vertraue darauf das sie weiss was sie in Sachen BSD tut) halte ich eine aussage wie Bedingungslos (ich kann dass was sie gesagt/geschrieben hat bedenkenlos in Production ausrollen) für gewagt... es gibt hier auch einige deren Urteil in Sachen BSD ich vertrauen. Aber keinen dessen Urteil ich gleich oder gar über mein eigenes Stellen würde... weil man ALLES was einen selbst (und seis auch nur zum Teil) betrifft, auch selbst Verantworten muss. Und alles was ich selbst Verantworten muss, sollte einer Prüfung standhalten... bei Computer Hardware ist es z.B. "Eine oder mehrer Personen meines Vertrauens haben gesagt das taugt, wird bestellt, taugt es MIR behalte ich es, taugt es MIR nicht wird es zurückgeschickt, weiterverscherbelt oder weggeschmissen.". Das muss noch nicht mal zwangsläufig zu nem Vertrauensverlust führen, da man alles im Kontext betrachten muss. Sie kann ja gute Erfahrungen damit gemacht haben wo ich sie nicht finden konnte.
Bei Software wird es halt getestet bevor es in den Alltag einfliesst. Flamewars bringen einem nur für sich selbst die bessere Wahl zu treffen und überhaupt zu erkennen, das man eine Wahl hat. Entscheiden muss man so oder so selbst
 
Gut, @SierraX das bedingungslos streiche ich mal, weil zu absolutistisch. Würde auch bedeuten, das ich alles ohne es zu validieren, kritiklos übernehme. Das ist natürlich nicht der Fall, mein Vertrauen geht aber schon in Richtung fachliche Kompetenz in Software und auch in Hardware. Und die ist schon reichlich vorhanden. Virtuelle Freundschaften habe ich nicht, im richtigen Leben aber sehr wohl, einige über Jahrzehnte. Nun wird es mir aber zu speziell, wir kommen mal wieder vom Hundertsten ins Tausendste und damit vom eigentlichen Thema ab. Ich vertraue, ist doch nicht so schwierig oder? Auch nicht, das ich von mir, und nur von mir spreche, andere werden und dürfen das natürlich anders sehen. Jeder darf nach seiner Fasson selig werden, wie oft habe ich das schon geschrieben? So, ich werde dieses Thema nicht weiter verfolgen. Das wir hier einen auch nur kleinen, gemeinsamen Nenner finden, habe ich auch nicht erwartet. Das erfordert nämlich auch Toleranz, guten Willen und Respekt. Hab ich alles schon unendlich oft gepostet. Und die Fähigkeit zu echtem Dialog. @rubricanis hat mal geschrieben, wer nur einen Hammer hat, für den sieht die ganze Welt wie ein Nagel aus, wie wahr, wie wahr.
 
Woher kommt dieses unbedingte Bedürfnis, seinen eigenen Horizont, seine eigenen Erfahrungen für das zu halten, was jedem gefallen muss?

Glaub zwar das was ich jetzt schreibe wurde schon mehrfach gesagt und geschrieben.
Ich halte es für die Ausgeburt eines überzogenen Schwarz/Weiss denkens. Wenn es nur einen "richtigen" Weg gibt, müssen alle anderen Wege ja falsch sein. Problem ist natürlich es gibt nie nur einen "richtigen" Weg. Schon garnicht bei einer unendlichen Zahl von Situationen.

Und wie löse ich jetzt und in Zukunft das Problem der Entscheidung für oder gegen einen Kauf? Würfel sind wenig empathisch und verständig, fürchte ich.
Das Internet macht so vieles so viel schwerer.

Schwerer? Ich weiss nicht ... ggf. langwieriger... man sollte vorher wissen was für Eigenschaften ein Produkt haben sollte. Durch das Rückgaberecht das einem beim Kauf im Internet eingeräumt wird ist man z.B. nicht mehr gezwungen mit einem Produkt zu leben. Anders als z.B. im klassischen Handel wo eher Gekauft wie gesehen gilt und man nur bei einem versteckten Sachmangel das Teil wieder los kriegt. Ein grosser Vorteil ist dass das "Aufschwatzen" im Internet (noch) nicht geht (Ach, das wollen Sie doch garnicht. Sie als <hier Geschlecht oder Sexuelle Orientierung einfügen> von Welt brauchen unbedingt dass hier, für nur einen geringen Aufpreis) . Und imho geht man seltener mit mehr Sachen raus als man eigentlich wollte, weil man auch weniger abgelenkt und geleitet wird. IKEA wäre nie so gross geworden nur mit Katalogen oder Onlinehandel.
 
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