50 Jahre Mondlandung und wer kennt Margaret Hamilton?

pit234a

Well-Known Member
https://www.br.de/presse/inhalt/pressemitteilungen/fuenfzig-jahre-mondlandung100.html

keine Ahnung, wie weit das nun was mit FreeBSD zu tun hat.

Mir geht es nun darum, auch in diesem Forum dieses Ereignis zu erwähnen, das unter anderen für meine Frühkindliche Entwicklung so interessant gewesen ist.
Wenn es noch mehr Leute wie mich gibt, wollen die vielleicht auch ein wenig Nostalgie schnuppern und sich Beiträge ansehen, die mit Schwarz-Weiß-Röhren gemacht wurden.
Sehr interessant sind auch die Seiten der NASA, wo es Bild- und Ton-Dokumente gibt. Die verlinke ich nun nicht, sondern verweise auf die Reihe von Florian Freistetter, der einen Countdown zählt: http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2019/06/01/countdown-zum-50-jubilaeum-der-mondlandung/
Darin gibt es dann irgendwann auch mal die NASA-Links mit "the eagle has landed" als wav-Datei. Für mich noch immer Gänsehaut pur. Es gibt natürlich auch "That's one small step ...", aber das ist pure PR. "..we are breathing again, thanks a lot", das ist für mich der Höhepunkt der Mission!


Nun aber mal zu SoftWare, ohne die auch damals nichts gelaufen wäre und ja, jeder von uns kennt Ada Lovelace und hinter mir hängt ein berühmtes Bild von ihr (daneben hängt u.a. auch ein Bild von https://de.wikipedia.org/wiki/John_Jeremiah_Johnson und das relativiert es vielleicht ein wenig).

Aber Margaret Hamilton (https://de.wikipedia.org/wiki/Margaret_Hamilton_(Wissenschaftlerin)), wer kennt die denn schon?
Ich denke, zu den Bildern hinter mir, wird auch eines dieser Frau kommen müssen!
Natürlich brauchen wir keine Helden mehr. Aber manchmal kommen Leute zu mir und sehen die Bilder hinter mir und fragen mich danach. Ich möchte nach Margaret Hamilton gefragt werden, damit ich von ihr erzählen darf!
Mich beeindruckt das sehr, was ich über sie gelesen habe.


Aber generell ist das doch eine gute Gelegenheit, über SW und Betriebssysteme zu reden, sie zeitlich einzuordnen und in Zusammenhang mit "50-Jahre Mondlandung" zu betrachten, oder nicht?
 
Mir ist sogar beides schon länger ein begriff und ich finde das ganze Thema recht spannend.

Vom Freistätter höre ich auch immer gern den Podcast "Sternengeschichten".
 
Nun ja ... ist lange her!
In den letzten Jahrzehnten sieht es bei der NASA jedoch recht trübe aus! Das muss man auch sehen.

Die nach 8.5.45 durch Operation Overcast in die USA verbrachten deutschen Luft- und Raumfahrtpioniere um Wernher von Braun sind längst verstorben.
Das Space Shuttle, dessen aerodynamische Besonderheiten auf den deutschen Raketen Jäger ME 163 zurückging ist längst Geschichte.
Für den letzten Nachbau einer deutschen Entwicklung, den B2 Bomber der auf die Horton H IV zurückgeht, haben die Amis 40 Jahre gebraucht - und können das Teil auch nur mit unglaublicher Rechenleistung der Bordcomputer in der Luft halten ...

Da wäre dann noch der Nachbau von Professor Sängers Antibodenbomber offen ( Berlin - Ostküste USA, weniger als 30 min ) - aber dafür brauchen die Amis wohl noch mal 50 Jahre

Außer großen Ankündigungen kommt da nicht mehr viel - von der anderen Seite des grosssn Teiches!
 
um Wernher von Braun sind längst verstorben.
wobei neuere Recherchen deutlich am Image des Übervaters der Raumfahrt kratzen. Ich halte nicht allzu viel von dieser Arbeit, aber sie ist immerhin mal aus einem alternativen Blickpunkt entstanden:
https://wrint.de/2019/01/15/wr903-wernher-von-braun/

Was "die Zeit der Nazis" angeht, bin ich generell zurück haltend. Ich maße mir da nicht gern ein Urteil an, denn ich bin nicht selbst dabei gewesen.
Ich bin nun, heute, dabei und verstehe Vieles nicht, halte die Richtung für falsch, in die wir uns bewegen und stehe dem doch machtlos gegenüber.
Wenn ich mir "die Zeit der Nazis" ansehe, dann gibt es dort einige Jahre, wo Deutschland komplett begeistert war. Vor irgendeinem Krieg. Da fand ein gesellschaftlicher Aufschwung statt, der zum ersten Mal in Deutschland soziale Schranken durchbrach und auch Kindern aus armen Familien eine Chance bot.
Die Formel "Nazi = Böse" scheint mir sträflich leichtsinnig vereinfacht, vor allem aus der Sicht der damals betroffenen, denen wir dadurch leichtfertig eine Schuld zuweisen, weil sie unsere einfache Formel nicht erkannten.

Doch, dass die Nazis auf dem Mond gewesen sind und dort sogar eine Basis errichtet haben, das ist totaler Tünneff!
Beispiel: https://de.wikipedia.org/wiki/Iron_Sky_(Film)
Und es geht da nahezu beliebig weiter, wenn man den Flugscheiben folgt und in der Antarktis nach Hitlers geheimer Festung sucht. Da gibt es einen regelrechten Wildwuchs an Verschwörungstheorien.

Jene eifrigen Verfechter einer alternativen Wahrheit, nach der die Amerikaner zumindest 1969 nicht auf dem Mond gewesen sind und alles nur in Filmstudios gefaked worden ist, nehmen sich da geradezu zivilisiert und harmlos aus.

Trotzdem: man muss genau hinsehen und nicht leichtgläubig annehmen.
 
Was "die Zeit der Nazis" angeht, bin ich generell zurück haltend. Ich maße mir da nicht gern ein Urteil an, denn ich bin nicht selbst dabei gewesen.

Rückblickend ist immer alles offensichtlich gewesen und zudem am heimischen Rechner leicht verurteilbar. Distanz schafft Sicherheit.

Ich bin nun, heute, dabei und verstehe Vieles nicht, halte die Richtung für falsch, in die wir uns bewegen und stehe dem doch machtlos gegenüber.

Was werden wir in unseren Enkeln sagen, wenn wir auf die Streichung der Strafbarkeit der Vorbereitung eines Angriffskrieges aus dem Grundgesetz, die völkerrechtswidrigen Beteiligung Deutschlands am Angriffskrieg gegen Syrien, die Propaganda gegen Russland und die massive Aufrüstung Deutschlands im Vorfeld des wohl jüngsten Tonkin-Zwischenfalls angesprochen werden?
 
Doch, dass die Nazis auf dem Mond gewesen sind und dort sogar eine Basis errichtet haben, das ist totaler Tünneff!
Beispiel: https://de.wikipedia.org/wiki/Iron_Sky_(Film)
Und es geht da nahezu beliebig weiter, wenn man den Flugscheiben folgt und in der Antarktis nach Hitlers geheimer Festung sucht. Da gibt es einen regelrechten Wildwuchs an Verschwörungstheorien.

J

Bin sehr enttäuscht von Dir, @pit234a, daß Du die Sachverhalte einfach so abqualifizierst...

Sehr enttäuscht, muß jetzt ernsthaft überlegen, wie ich Dich aus Deiner Filterblase heraus holen kann...


;'(
 
Galileo war von Beginn an ein rein politisch gewolltes Projekt, was ebenso von Beginn an unter politisch begründeten Vorgaben und Entscheidungen litt. Es ist weder ein Beispiel für die Möglichkeiten europäischer Hochtechnologie, noch für die europäische Raumfahrt.
 
Nein, Margaret Hamilton kannte ich bisher nicht, habe mich aber ein wenig eingelesen. EIne tüchtige und faszinierende Wissenschaftlerin, die zudem am gleichen Tag Geburtstag hat, als ich.:) Und wer am MIT in einer führenden Position tätig war,hat bereits meine uneingeschränkte Zustimmung und Sympathie. Die Mondlandung erlebte ich hautnah mit (gerade 18 Jahre alt), wenn ich mich recht erinnere, war es am sehr frühen Morgen so um halb vier in etwa. Mein Chef hatte einen kleinen tragbaren schwarz/weiss Fernseher mitgebracht und wir hatten uns sehr früh in der Firma verabredet. Die Bilder waren qualitätsmäßig eher grottenschlecht, aber das minderte unsere Ehrfurcht vor diesem historischen Ereignis in keinster Weise.
 
Es ist weder ein Beispiel für die Möglichkeiten europäischer Hochtechnologie, noch für die europäische Raumfahrt.

Jeh nun, eigentlich doch schon.
Denn eigentlich läuft das Projekt doch beinahe ausgezeichnet und wirklich gut.

Auf einem Rhetorik Kurs meinte mal einer der Instruktoren: ""Eigentlich" meint ja genau genommen: "eigentlich nicht""
Die Verwendung von "eigentlich" ist also gewissermaßen immer schon verräterisch.
Dennoch benutze ich das hier nun ganz bewusst und genau in diesem Sinn.

Brauchten wir überhaupt ein zusätzliches Navigationssystem für Europa?
Eigentlich nicht, denn wir hatten GPS und irgendwann GLONASS verfügbar. Gemeinsam können theoretisch Auflösungen bis unter 15cm erreicht werden, was jedenfalls in der Theorie ausreichend ist.
In der Praxis sind wir froh, wenn wir auf einen Meter genau auflösen können.
Wer auch immer sich die Verhältnisse vorstellt, dass da Sattelitten im Orbit kreisen und über 20.000 km entfernt ihre Bahnen ziehen und man nun aus deren Referenzsignal die Position auf der Erde ableiten möchte, muss eine gewisse Ehrfurcht vor dieser Technologie entwickeln. Das ist schon Grass!!!
Die grundsätzliche Idee, ein offenes und von anderen politischen Mächten unabhängiges System zu entwickeln, finde ich aber verständlich.

Und die Umsetzung, von einigen Merkwürdigkeiten bei der Vergabe mal abgesehen, ist doch schon gut gemacht. Das ist gut geplant und auch gut durchgeführt. Es läuft fast ab, wie am Schnürchen. Leider nicht ganz problemlos und die Schwierigkeiten, die nun aufgetaucht sind, können nicht einfach so behoben werden. Es kann ja niemand mit einem Messgerät an einen Satelliten und man kann auch nicht einfach so HW tauschen. Die größeren Probleme scheint es aber mit Uhren an den Bodenstationen zu geben. In den Sattelitten gibt es mehrere Zeitsysteme, ich denke, dass da was zu retten ist, auch wenn ein Typ offenbar spinnt.

Mal sehen, wie es weiter geht.
 
Jeh nun, eigentlich doch schon.
Denn eigentlich läuft das Projekt doch beinahe ausgezeichnet und wirklich gut.
...

Naja - ursprünglich sollte Galileo 2008 in Betrieb gehen.
Jetzt haben wir 2019, sind noch in der Erprobung - und haben derzeit einen mehrtägigen Totalausfall

https://www.google.de/amp/s/www.hei...n-kein-Termin-fuer-Reaktivierung-4473325.html

Und was die Technik grundsätzlich betrifft - jetzt beziehe ich mich auf NAVSTAR ( also das GPS des US Pentagon - was wir bisher nutzen )
das ist prinzipiell schon Technik aus den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts.
 
Brauchten wir überhaupt ein zusätzliches Navigationssystem für Europa?
Nein. Denn mit einem Korrektursignal wie es z.B. über SAPOS angeboten wird, kommt man auch mit GPS auf sehr hohe Auflösungen. Und selbst wenn man hohe Auflösungen ohne Korrektursignal erreichen will, wäre es wirtschaftlich sinnvoller gewesen eine entsprechende Zusammenarbeit mit den USA zu vereinbaren und sich an der Entwicklung der nächsten GPS-Generation entsprechend zu beteiligen, als inzwischen mehr als 5 Milliarden Euro für die Neuerfindung des Rads auszugeben und für Jahrzehnte ein eigenes, teures System unterhaltewn zu müssen.

Das einzige wirkliche Argument für Galileo war immer die wirtschaftliche Unabhängig von GPS. Denn wer garantiert, dass die USA nicht trotz aller Beteuerungen morgen wieder das zivile GPS mit Absicht auf eine niedrige Auflösung von unter 100 Metern begrenzen. Oder es im Falle eines Terroranschlags oder Kriegs komplett abschalten? Es war auch dieses Argument, aufgrund dessen sich auch Nicht-EU-Staaten wie Australien und zeitweise sogar China an Galileo beteiligen wollten.
Nur hat man genau diesen Punkt ausgehebelt, als man 2004 dem politischen Druck der USA (genauer gesagt der Bush Junior Regierung) nachgab und der zivile Teil Galileos auf eine zu GPS vergleichbare Bandspreizung wechselte. Damit ist den USA möglich Galileo ebenso wie das zivile GPS zu stören, ohne das militärische GPS in Mitleidenschaft zu ziehen. Der nicht-zivile Teil von Galileo wurde übrigens erst Jahre später, ich meine 2008, ein Teil des Galileo-Projekts.
 
aber das werden wir wohl nie erfahren.
oder gezielte Sabotage?
Also, ICH möchte ja keine Verschwörungstheorien in Umlauf bringen und habe ausnahmsweise an der Stelle auch mal so gar keinen konkreten Verdacht und schon gar nicht gegen Russen oder Amis.
Aber vorstellen kann man sich so etwas doch schon, wenn man sich die Geschichte mal ansieht. Vielleicht irgendwelche Spielkinder...
...aber das werden wir wohl nie erfahren
 
Ich glaube da wurde einfach viel Murks gebaut, das Projekt ist schon bei den dreifachen Kosten, da wird nicht viel Budget für QA übrig sein.
Dass in einer wissenschaftlichen Station Windows im Einsatz ist glaub ich nicht so recht. Ich hab mal ne Doku über die IT am Cern gesehen, es ist schon beeindruckend was da an KnowHow vorhanden ist.
 
mal ehrlich. Ich finde die Beschreibungen über technische Details und Herausforderungen, inklusive der damals gefundenen Lösungen, wesentlich spannender als das, was wir von Hollywood oder generell von den Medien erfahren.
Natürlich verstehe ich, dass wir echte Helden wollen und vermutlich auch brauchen.
Aber sind das wirklich jene Typen (alleine), die verrückt genug sind um als Piloten (oder Astronauten) an solchen Missionen teil zu nehmen?
Für mich jedenfalls nicht und auch nie gewesen.

Klar, ich verstehe nicht alles, was da technisch beschrieben wird und es täte mir gut, viele Dinge erst erklärt zu bekommen. Sich aber dann alternativ auf eine Person, eine bestimmte Persönlichkeit zu konzentrieren und diese zum bestimmenden Helden zu machen, wie das ja quasi mit Armstrong und anderen passierte, das widerstrebt mir schon.

Und es wird auch der Bedeutung vieler Beteiligter nicht gerecht und genau deshalb wollte ich die Margaret Hamilton unbedingt mal stellvertretend erwähnen, nicht, um sie zu einem neuen, anderen Helden zu machen.
 
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