2 Internetleitungen mit unterschiedlichen Bandbreiten bündeln

bananenBrot

Well-Known Member
Hallo!

Ich habe 1x einen DSL (2 MBit) Anschluss und einen LTE "Anschluss" (50 MBit).
Die DSL-Verbindung läuft ohne Trafficbeschränkung auf 2 MBit.
Die LTE-Verbindung läuft die ersten 15 GB mit 50 MBit und danach mit 64 KBit

Jetzt möchte ich diese gern schick bündeln, so dass der Router zuerst die 2 MBit voll auslastet und danach Verbindungen über die LTE Verbindung routet.

Jetzt habe ich mit als Beispiel pfsense angeschaut, dort gibt es die Möglichkeit 2 WAN Schnittstellen zu einer Gruppe zu bündeln, welche dann über Round Robin benutzt wird.

M.E. ist Round Robin eher für zwei Verbindungen mit gleicher Bandbreite gedacht, oder?
Über die Metriken im Betriebsystem kann ich auch nur den Failover-Zustand definieren.

Mir fällt derzeit keine Möglichkeit ein, dies (kostengünstig) zu realisieren.
Hat da jemand vielleicht eine Idee?

Danke und Gruß
 
mit Squid parents und Gewichtung kannst du Traffic verteilen der durch den Proxy gehen kann. Leider ist Multipath TCP noch nicht wirklich verbreitet.
 
Die Telekom wird ein solches Produkt, das xDSL und LTE bündelt, anbieten. Auf dem Kapitalmarkttag im letzten Jahr ist es unter dem Arbeitsnamen "Hybrid Access" für 2014 angekündigt worden.
 
In der vorletzten c't gab's zu dem Thema auch eine Leseranfrage.
 
Mein erster Reflex geht zu lagg. Dort wird neben roundrobin auch der loadbalancing Modus unterstuetzt. Was auch immer loadbalancing in diesem Zusammenhang meinen mag. Und falls pfsense fuer lagg nur den rr modus anbietet, koenntest Du ueber die Konsole in den lb modus umschalten ...
 
crest: Dass lagg nicht genau das tut, was gefordert ist, ist mir klar. Aber wieso meinst Du, dass der Weg "voellig" falsch ist. Weisst Du genaueres ueber den loadbalancing Modus von lagg?
 
Ja. Die lagg Pseudointerfaces dienen dazu Redundanz und Lastverteilung auf Ebene von Interfaces zu erreichen. Es gibt folgende Protokolle:
  • Failover: Nur der Master wird verwendet. Restliche können optional Empfangen.
  • Loadbalance/FEC: Packets werden über einen Hash auf alle Interfaces verteilt.
  • LACP: Packets werden über einen Hash auf aktiven Interfaces verteilt. Die Gegenseite handelt aus welche Interfaces aktiv sind.
  • Round-Robin: Die Packets werden abwechselt auf alle Interfaces verteilt.
Bei der Berechnung des Hash werden nur Felder berücksichtigt die für alle Packets eines Flows identisch sind um out of order Delivery zu minimieren.
Deine Pakete nun einfach über LTE und DSL zu verteilen bringt nichts, weil es keine Gegenseite gibt, sie wieder sinnvoll zusammenfügen kann. Ohne NAT würdest du an fehlenden Rückrouten und BCP38 scheitern. Mit NAT müsstest du schon einzelne Verbindungen verteilen. Das lässt sich mit PF und Umleitungen (zu Tables) zwar umsetzen, aber es wird mit so unterschiedlichen Anbindungen keine Freude machen die Last (möglicherweise gewichtet) auf die Anbindungen zu verteilen. Mehr Sinn macht es schon Traffic zu unterscheiden und entsprechend zu verteilen und ALTQ oder Dummynet zu Traffic shaping zu verwenden z.B. DNS, VoIP und SSH per DSL verschicken, weil Latenz wichtig ist, HTTP per LTE (wenn aktiviert) für den Durchsatz und FTP mit geringer Gewichtung übers DSL, weil dort eine echte Flatrate verfügbar ist. Somit kann man mit viel Mühe und Handarbeit das letzte aus einer derart beschissenen Anbindung holen. Viel Freude wird man damit noch immer nicht haben.
 
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