Android und Chrome ohne Generalablass an Google

Rakor

Administrator
Teammitglied
Hallo zusammen!

Ich bin, muss ich zugeben, ein wenig paranoid wenn es um Google geht. Nun muss man aber auch zugeben, dass ich meist Recht hatte mit meiner Paranoia.

Ich würde mir nun gerne demnächst (naja so in nem haben Jahr) ein neues Mobiltelefon zulegen. Derzeit sehe ich als einzig vernünftiges Smartphone-OS neben iOS Android.

Nun meine Frage: Ist es möglich ein Android-Smartphone zu nutzen ohne mein Leben an Google zu öffnen? Mir ist schon klar, dass die Verwendung von GMail meine Daten an Google sendet... das ist mir klar. Aber wo sind denn unsichtbare "Fallen"?

Ich denke mir immer, dass durch die offene Entwicklung von Android wenige Lücken vorhanden sein sollten.... Andererseits muss man sich fragen: Wer liest sich das denn wirklich durch?! (Die ewige Frage von OpenSource-Projekten). Zumal die meisten Android-Gegner sich gar nicht erst damit befassen. Die Android-Jünger wiederum finden das "schon ganz OK", dass alle ihre Daten bei Google liegen... Der gute alte Satz "Ich hab ja nix zu verbergen".

Selbes Problem hab ich übrigens mit Chrome, der mir mittlerweile wirklich ein guter Browser zu sein scheint. Aber was bequatscht der Chrome mit seinem Herrn?

Dank euch für ne offene und objektive Diskussion!
 
@Rakor setze s/Paranoia/Lebensintelligenz/ ... und schon stimmts.
Wer so etwas wie Kontrolle über das Ding haben will, kommt nicht daran vorbei, es zu rooten, sich mit dem zu beschäftigen, was das Teil so treibt (Sysiphusarbeit).
Und soweit als möglich keinerlei wirklich wichtigen, und schon gar nicht vertraulichen, Daten damit irgendwie verwenden.
 
iOS, Android, Windows Phone, ... da ist überall jemand dahinter, der gerne mehr über dich wissen will. Ich denke bei Android hast du den Vorteil, dass du auf alternative Firmware-Modifikationen umsteigen kannst und durch die halboffene Entwicklung zumindest leichter herausfindest, was du vielleicht doch nicht willst. Was auch immer du wählst lies dir lieber die TOS durch!
 
Nun meine Frage: Ist es möglich ein Android-Smartphone zu nutzen ohne mein Leben an Google zu öffnen? Mir ist schon klar, dass die Verwendung von GMail meine Daten an Google sendet... das ist mir klar. Aber wo sind denn unsichtbare "Fallen"?

Bei Android wirst du bei jeder Einstellung, die Daten nach draußen schickt, vorher per Pop-Up um Erlaubnis gefragt.

Falls du das immer verneinst, gehen natürlich viele interessante Features nicht (Android Market, Standort-Dienste, etc.), aber du kannst ein Android-Handy nutzen, ohne jemals mit Google in Kontakt zu kommen.

Ich denke mir immer, dass durch die offene Entwicklung von Android wenige Lücken vorhanden sein sollten.... Andererseits muss man sich fragen: Wer liest sich das denn wirklich durch?! (Die ewige Frage von OpenSource-Projekten). Zumal die meisten Android-Gegner sich gar nicht erst damit befassen.

Android hat mit Sicherheit genauso Lücken wie jede andere komplexe Software auch, allerdings verhindert das Sicherheitsmodell (mit fein abgestuften Berechtigungen pro Applikation, die man vor der Installation erst bestätigen muss) sehr viele potientelle Gefahrenquellen.

Absolute Sicherheit gibt es aber auch dort nicht.

Die Android-Jünger wiederum finden das "schon ganz OK", dass alle ihre Daten bei Google liegen... Der gute alte Satz "Ich hab ja nix zu verbergen".

Die ich-hab-ja-nix-zu-verbergen-Fraktion ist bei Facebook. :-)

Bei Google ist die tausche-personalisierte-Werbung-geben-tolle-kostenlose-Features-Fraktion beheimatet.
Das prinzipielle Problem, persönliche Daten bei einem externen Dienstleister zu lagern, bleibt natürlich bestehen.

Ich betreibe ja meinen eigenen IMAP-Server zuhause, über den ich auch vom Smartphone aus Zugriff auf meine Mails habe, aber das ist für Otto Normalverbraucher keine Alternative.

Notiz am Rande:
Falls jemand einen brauchbaren Kalender-Server unter Unix kennt, der sich auch schön synchronisieren lässt, möge er Bescheid geben.

Selbes Problem hab ich übrigens mit Chrome, der mir mittlerweile wirklich ein guter Browser zu sein scheint. Aber was bequatscht der Chrome mit seinem Herrn?

Das lässt sich dank wireshark & Co. relativ einfach nachvollziehen:
  • Statistiken (abschaltbar)
  • etwaige Absturzberichte (abschaltbar)
  • Updates
 
HTC macht jetzt seine Smartphones für root auf, ohne dass da großartig gefrickelt werden muss!
Für mich persönlich der einzige Hersteller, bei dem ich gerne mein iPhone tauschen würde. Alle andere spinnen zu viel rum, Motorola ist mir von der Hardwarequalität einfach zu billig, ich habe mal mit dem Gedanken gespielt gehabt (als der Hype mit Android los ging) eins zu holen, nachdem ich das Gerät in der Hand hatte, war es direkt vorbei!

Ein Freund von mir nutzt ein Desire mit Cynagemod und ist super zufrieden damit. Das "originale" OS wurde bei ihm direkt getauscht, er ist ähnlich Paranoid wie manch anderer User hier :-D
 
Bezüglich Android: Ein komplett freies Android, wo eine Manipulation/Überwachung auszuschließen wäre, lässt sich nicht wirklich betreiben (aber es wird daran gearbeitet [1]). Es gibt einen extra App Store (auch für normale Androids, wo nur freie Software drin ist [2].
Eine Distro, die einfach die normalen Google-Dienste ersetzt, ist Cyanogen [3].

Bezüglich Chromium: Das ist unbedenklich, man kann alles in den Optionen ausschalten. Auto-Updates gibts für FreeBSD auch nicht.

[1] http://cyanogenmod.com
[2] http://f-droid.org/
[3] http://trac.osuosl.org/trac/replicant
 
iOS, Android, Windows Phone, ... da ist überall jemand dahinter, der gerne mehr über dich wissen will. Ich denke bei Android hast du den Vorteil, dass du auf alternative Firmware-Modifikationen umsteigen kannst und durch die halboffene Entwicklung zumindest leichter herausfindest, was du vielleicht doch nicht willst. Was auch immer du wählst lies dir lieber die TOS durch!

Aber selbst dann mußt du einzelnen Leuten vertrauen, ich nutze hier beispielsweise ein HTC Desire mit Oygen. Ist alles ganz nett, aber man hat das Gefühl vor einer Linux-Kiste zu sitzen und Hinterherzuflicken.
 
Stimmt, aber an Vertrauen kommst du nicht herum. Es ist meines Erachtens aber schon mal deutlich besser, wenn du Optionen hast und dir aussuchen kannst wem du vertraust. Das Ganze ist auch etwas leichter nachvollziehbar, wenn du mal selbst kontrollieren willst. Ich weiß, das ist ein Aufwand, aber man sieht sich offene Sachen auch aus anderen Gründen an. Wenn man etwas verstehen oder lernen will. Da wird viel eher etwas gefunden und dann (möglicherweise) auch publik. Das heißt natürlich nicht, dass du vollkommenes Vertrauen haben kannst oder sollst, aber es ist einfach ein Unterschied da.
 
Es gab mal eine Open Android Alliance, die die unfreien Google-Programme aus Android gegen Freie Software austauschen wollte. Das Projekt ist ausdrücklich nicht Anti-Google und nutzt sogar deren Google Code Platform. Leider ist da schon länger nix mehr passiert und man muss wohl sagen: Es ist tot. Schade eigentlich, weil auch ich gerne ein Android nutzen wollte, aber es selbst in der Hand haben möchte, wieviel ich dabei Google anvertraue.
 
Wenn man standardmäßig ausschließlich die GPL erlaubt ist das aber für Entwickler sicherlich nicht besonders attraktiv. Dabei geht es garnicht darum, welche Lizenz besser ist, aber um ein einigermaßen vollständiges System zu haben braucht man nunmal Software, die unterschiedliche Lizenzen hat. Ja, ich habe gelesen, dass es nur am Anfang so ist, aber trotzdem fängt man damit nicht viele Mitstreiter. Trotzdem gut zu wissen, dass es solche Projekte gibt. Danke für den Link :)
 
Man munkelt es werde dieses Jahr (und garnicht so spät) noch 2 MeeGo (MeeGo/Maemo) Telefone von Nokia geben. Eins mit Tastatur, eins ohne. Auf ersteres werde ich, denke ich, warten.
 
Zurück
Oben