Aufbau eines Heim-Netzwerk

Quasar

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Hallo zusammen,

Auch wenn ich FreeBSD eigentlich schon seit längerer Zeit als Gateway einsetze, zähle ich mich doch noch zu den Noobs.
Nicht zuletzt deswegen, da ich mich bisher noch nicht ausreichend mit dem System auseinander gesetzt habe.

Im Zuge der Umstrukturierung meines Heimnetzwerkes (soweit man die überhaupt als solche bezeichnen kann) habe ich mir gedacht, dass es vielleicht garnicht schlecht ist, anderen, und natürlich mir, aufzuzeigen, was sinnvoll ist und/oder bedacht werden sollte, bzw. was man braucht.

Kurz zur Situation:

Ich habe z.Z. nur 2 Rechner im Einsatz.
Jedoch sollen ein weiterer stationärer Server, sowie ein Notebook (Apple Powerbook) dazu kommen.
Rechner B und C (s.u.) sind z.Z. vorhanden.
Rechner B hängt z.Z. alleine am Internet und Rechner C ist via Hub (technische Gründe imho) mit Rechner B verbunden.
Alle stationären Systeme sind i386 und haben "einen" Prozessor.

Die W2k-Kiste ist leider notwendig, da darauf u.a. diverse 2D-/3D-Progs und ein paar Spiele (unter Emulator entweder garnicht oder nur langsam) laufen.

Auf Rechner A soll von aussen drauf zugegriffen werden können (Web-/FTP-Server).

Am anschaulichsten ist wohl die folgende von mir gedachte Aufteilung der Systeme mit den jeweiligen Funktionen:

netzwerk.gif


Über alles gestelltes Ziel ist, dass das Netzwerk möglichst gut abgesichert ist.
Ausser mir hat niemand lokalen Zugriff darauf.

Nun zu den Fragen ;) :

1. Ist dies eine praktikable Aufteilung des Netzwerkes, oder sollte/muß ich irgendwas verändern, bzw. einen Switch (an welcher Stelle?) einsetzen?
Muss zwischen Rechner A und B auch ein Hub, oder reicht ein besonderes Kabel (welches?)?
Oder sollte lieber Rechner B direkt ans Internet?

2. Ist die Minimalinstallation von Rechner A (Public Server) ausreichend, bzw. sollten zusätzliche Dienste/Programme/Dämonen installiert werden?
Welche sind da sinnvoll, auch im Hinblick auf Logging?
Auf Rechner A soll kein X installiert werden.

3. Sollte ein Detection Intrusion-System (welches?) auch/oder nur auf Rechner A installiert werden?

4. Sollte der Mailserver auf Rechner A statt B installiert werden?

5. Auf inetd will ich vollkommen verzichten.
Ist es sinnvoll den Zugang lokal nur per SSH zu erlauben, oder sollte ich z.B. Kerberos (Heimdal) einsetzen?
Oder was ist im Hinblick auf das Verhältnis Aufwand/Sicherheit besser?
Vor allem was auch den Schutz vor Zugriffen aus dem Internet angeht.

6. Welche zusätzlichen Überwachungsmechanismen/Programme sind auf welchem Rechner angebracht?

7. Sind die Mailserver-Komponenten vernünftig gewählt, oder sollte ich davon was ersetzen.
Bzw. kann der Mailserver auf Rechner B bleiben?

8. Meiner Meinung nach macht es keinen Sinn bei einem so kleinen Netzwerk DHCP zu installieren, oder liege ich da falsch?

9. Ist es sinnvoll Samba auch auf Rechner A zu installieren, oder sollte ich die Daten zum Web-/FTP-Server lieber per FTP dorthin schieben?

Für den einen oder anderen mögen die Fragen vielleicht ein wenig zu noobish sein, aber wie anfangs gesagt, denke ich, dass dieser Thread vielleicht auch dem einen oder anderen nützlich sein kann.

Ich habe bereits versucht einige Frage selbst zu lösen, jedoch sind die im Netz massenhaft verfügbaren Informationen etwas sehr verwirrend.
Das hat sicherlich nicht zuletzt damit zu tun, dass die Ansprüche der Leute zu verschieden sind und somit jeweils andere Prioritäten gesetzt werden.

Man kann sein halbes Leben lang lesen und hat letztendlich doch keine Lösung, weil man alles garnicht erfassen kann und nur verwirrter wird.
Geht mir jedenfalls so. ;)

Vielleicht gibt es ja weitere Probleme, die ich jetzt noch garnicht bedacht habe.
Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir diese aufzeigen könntet.

Ich hoffe, dass Ihr mir bei meinen "Problemen" helfen könnt und bedanke mich schonmal im voraus.

Quasar
 
Zuletzt bearbeitet:
Waahh, da wird man ja förmlich erschlagen ;-).

Rechner A:
Lass auf der Büchse doch alle Dienste rennen, also httpd, FTP, SMTP.
Diese Dienste packst Du dann noch in eine Jail und leitest die Ports einfach via natd weiter.

Ob Du 2 FW für Dein Heimnetz nimmt bleibt Dir überlassen, ich finde das ist dann doch etwas overkill, imho.
Sperre alle Ports von aussen auf Deine Büchsen die zu sein sollen, und erlaube nur das wichtigste (80, 25, 22, 110).

zu (2)
Installiere noch aide (tripwire) und portsentry

zu (4)
Rechner A

zu (5)
SSH reicht aus

zu (7)
postfix, amavis, clamav (virenscanner), courier-imap (pop3)

zu (8)
DHCP braucht man bei den 4 Rechner nicht

zu (9)
Samba auf Rechner B

Es gibt wahrscheinlich mehr Möglichkeiten, VOrschläge wie man dieses Netz aufbauen kann als es User hier im Forum gibt....
 
Hallo asg,

Vielen Dank für Deine schnelle Antwort. :)

Ich werde Deine Vorschläge beherzigen.

Aber noch mal zum grundsätzlichen Aufbau des Netzwerks an sich:
Habe ich den Hub an der richtigen Stelle positioniert, oder sollten die Rechner B, C und D gleichberechtigt am Hub (oder besser Switch?) hängen?

Eine weitere Frage hatte ich oben doch noch vergessen. ;)
10. Ist es sinnvoll auf Rechner A einen richtigen Nameserver (nicht nur cacheable) oder gar einen Proxy laufen zu lassen, oder ist das overkill?
<EDIT>
Momentan habe ich vier DynDNS-Domains auf dem Webserver (z.Z. Rechner B) laufen, welche per Nameserver (cacheable) aufgelöst werden.
</EDIT>

Quasar
 
Zuletzt bearbeitet:
Du kannst den Router (Rechner A) ans DSL Modem anschliessen, und die zweite NIC in diesem Rechner an den HUB und alle anderen Rechner auch an den HUB ran. Ist einfach und funktioniert.

Du kannst aber auch zw. Rechner A und Rechner B einen HUB setzen, Rechner B einen Proxy rennen lassen und eine zweite FW und Samba. Von diesem Rechner B an einen zweiten HUB und an diesen alle Client anschliessen.

Du kannsr auch für eine DMZ sorgen. Oder oder oder....

Einen Nameserver brauchst Du wohl kaum, kannst aber einen aufsetzen. Proxy ebenso, brauchst Du nicht unbedingt, aber schaden tut es auch nicht.

Man kann alles kompliziert machen, oder einfache. Sicher oder sicher oder sicherer. Es kommt nur darauf an wieviel Zeit Du investieren möchtest.

Ich halte es bei mir simpel.
Einen FreeBSD Router auf dem in jails die Dienste SMTP, POP, HTTPD, PROXY und FTP laufen. Dann einen HUB, an diesen alle Clients dran. Naja, nicht ganz, in dem Router steckt noch eine WLAN Karte die als AP für mein iBook arbeitet...
 
>Aber noch mal zum grundsätzlichen Aufbau des Netzwerks
>an sich:
>Habe ich den Hub an der richtigen Stelle positioniert, oder
>sollten die Rechner B, C und D gleichberechtigt am Hub
>(oder besser Switch?) hängen?

was meinst du mit "gleichberechtigt am hub" ?
prinzipiell kann man an einem hub keine großartigen einstellungen vornehmen ...
(sprich : entweder der rechner ist am hub angeschlossen oder nicht)

man kann aber einem switch einige dinge einstellen, die du aber wohl auch alle über den server steuern kannst, ich vermute mal, du möchtest die bandbreiten für die einzelnen rechner steuern, wie das geht, weiss ich allerdings nicht

da du aber anscheinend bereits einen hub hast, behalte den hub und benutze den

der unterschied zwischen hub und switch ist der, dass bei einem 100 Mbit/s-netzwerk, du bei einem switch an jedem port des switches 100 Mbit/s hast ...
bei einem 100Mbit/s-hub teilen sich die 100 Mbit/s auf alle rechner auf
also hättest du an jedem rechner 25 Mbit/s

sprich egal ob du dsl oder isdn hast (vermutlich hast du dsl, du willst ja eine homepage betreiben) die geschwindigkeit für die einzelnen rechner im internet bleibt gleich (können denn dann alle rechner ins internet ?? ) ...

ich glaube deine skizze scheint falsch zu sein ....

rechner A müsste mit einer netzwerkkarte am internet hängen(oder ISDN-karte) und mit einer anderen netzwerkkarte am hub hängen ....
siehe skizze
 

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Tach auch!

Also ich würde die Netztopologie wie folgt gestallten:

Internet <---> A --- HUB/SWITCH --- B, C, D ...

Wenn Du gelegentlich Gäste hast kann DHCP sinnvoll sein, die eigenen Knechte können ja 'ne fest IP haben.

Ansonnst hat gunix schon alles gesagt.
 
Vielen Dank für Eure Antworten.

Ich werde wohl die von asg vorgeschlagene Kombination
Internet <-> A <-> Switch <-> B <-> Hub <-> C,D
nehmen.

Vorteil ist, dass das LAN dann nochmals gesondert gesichert wird.
Nachteil natürlich, dass, wenn ich mal mit Rechner C ins Internet muss, muss neben Rechner A auch Rechner B laufen.

DMZ ist wohl doch zu übertrieben. ;)

Quasar

PS. Asche auf mein Haupt, hätte den Thread in FreeBSD-Netzwerk setzen sollen (sorry, habs übersehen :( ).
 
Naja, wie gesagt, ich würde, wie bei mir zu Hause, nur einen Rechner vorschalten, so dass auch nur ein Rechner rennt. Ich finde es etwas bloated für zu Hause 2 Rechner rennen zu lassen damit einer ins Netz kann...
 
<quote>
der unterschied zwischen hub und switch ist der, dass bei einem 100 Mbit/s-netzwerk, du bei einem switch an jedem port des switches 100 Mbit/s hast ...
bei einem 100Mbit/s-hub teilen sich die 100 Mbit/s auf alle rechner auf
also hättest du an jedem rechner 25 Mbit/s
</quote>

Ein Hub teilt die Bandbreite nicht auf, es bleiben immer
noch 100 MBit je Kabelseqment.
Der wesentliche Unterschied ist, daß ein Hub nichts anderes,
als ein Multiportrepeater ist und auf OSI Schicht 1 arbeitet
und daher Traffic auf alle Leitungen sendet (der richtige
Empfänger muss sich seine Information entnehmen),
ein Switch ist hingegen eine Multiport-Bridge und arbeitet
auf OSI Level 2. Da es MAC Adressen kennt, sendet es
gezielt nur auf das Kabel, an dem der gewählte Empfänger
sitzt.

Da die Preise für kleine Haus Switche stark gefallen sind,
dürften Mini Hubs kaum noch auf dem Markt sein.
Die bessere Wahl ist auf jeden Fall ein Switch.

bnerft
 
@bnerft

originalzitat aus einem buch

>HUB
>Ein Verteiler im Netzwerk, der einem sternförmigen Anschluss
>der PCs erlaubt. Ein Switch ist ebenfalls ein derartiger
>Verteiler, wobei dieser den Vorteil hat, dass sich die zur
>Verfügung stehende Bandbreite hier nicht durch die Anzahl
>der netzaktiven PCs deaktiviert.

du hast geschrieben :

>Der wesentliche Unterschied ist, daß ein Hub nichts anderes,
>als ein Multiportrepeater ist und auf OSI Schicht 1 arbeitet
>und daher Traffic auf alle Leitungen sendet (der richtige
>Empfänger muss sich seine Information entnehmen)

sprich einer sendet an alle,
alle anderen können somit NICHT senden und müssen warten

ein switch umgeht das problem, da er direkt an den vorgesehenen empfänger sendet, da er auf einem (wie du schon erwähnt hast) anderen OSI-LEVEL arbeitet,
er arbeitet mit den MAC-Adressen (ist eine art kenn-nummer der netzwerk-karten und ist unter normalen umständen nur einmalig vergeben) und weiß auf welchem port welche MAC-Adresse liegt und sendet seine daten direkt an den einen vorgesehenen empfänger und nicht an alle netzwerkteilnehmer,
 
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