Bündeln von DSL-Anschlüssen

rMarkus

Chuck The Plant
Hallo,

das folgende Problem dürften viele Firmen haben:

Man bekommt als maximale Internetverbindung z.B. nur 3 MBit ADSL bzw. 2 MBit SDSL. Hiervon hat man mehrere Anschlüsse und versucht seinen Datenverkehr so gut wie möglich darauf aufzuteilen.

Dies hat aber folgende Nachteile:
- Auch bei Business-DSL wird nach 24 Stunden die Leitung getrennt
- Man hat eingehend keine Chance den Verkehr aufzuteilen, d.h. man muss sich mit einem Dienst auf eine DSL-Leitung und deren IP festlegen
- Pro TCP-Verbindung bekommt man nie mehr als die Leistung einer DSL-Leitung



Als Lösung habe ich folgende Idee, bei der mich wundert, dass das anscheinend kein Provider direkt anbindet:

- Man bestitzt mehrere DSL-Leitungen, welche mit PPPoe Verbunden sind
- Man mietet sich einen billigen dedicated Server
- Über die vielen DSL-Leitungen legt man je einen PP2P-Tunnel,
- Diese PP2P-Verbindungen bündelt man
- Die Endpunkte der PP2P-Verbindungen sind der Dedicated Server und ein Firmeninterner Server

Mit MPD sollte sowas relativ einfach zu realisieren sein.

Vorteile:
- Man hat immer eine statische IP
- Die DSL-Leitungen brauchen keine statische IP
- Stark erhöhte Ausfallsicherheit: Ein Ausfall (z.B. 24h-Trennung) einer DSL-Verbindung stört nicht, man hätte nur kurzzeitig etwas weniger Bandbreite
- Durch die Bündelung der DSL-Leitungen hat man ein homogenen IP-Transportweg
- Die Maximale Bandbreite ist die Summe aller DSL-Anschlüsse
- Providerunabhängig: Man ist nicht auf das Mitspielen von Verhinderungsprovidern angewiesen
- Man könnte in Kombination mit dynamischen Routingprotokollen, CARP oder dem QoS-Mechanismus von MPD sogar noch GSM-Leitungen als Backup verwenden

Also theoretisch sollte sowas doch funktionieren und klare Vorteile haben.
Ein Dedicated Host kostet nicht viel und man kann an den DSL-Anschlüssen das wahrscheinlich wieder einsparen (fest IP, Wartungsaufwand usw.).
Was denkt ihr?
 
Ein paar Anmerkungen
* Bei unserem Provider bekommt man auch 6Mbit SDSL Verbindungen.
* Die SDSL Verbindung wird nicht nach 24h gekappt.
* Loadbalancing von außen liesse sich bei festen IPs leicht mit simplem DNS Round Robin verwirklichen.
* pfSense beherrscht beispielsweise auch ein Loadbalancing über mehrere DSL Verbindungen und kann mit CARP ausfallsicher gemacht werden.

Richtig ist natürlich, dass je Verbindung maximal nur die Bandbreite einer DSL Verbindung zur Verfügung steht. Deshalb finde ich Deinen Tunnel-Ansatz sehr interessant.
Nur - wie willst Du die VPN Verbindungen bündeln, an welchen Mechanismus hast Du dabei gedacht?

Viele Grüße
schroeder
 
Die Idee ist nicht neu, ich hatte sie auch mal ;)

Hauptsache man hat ne Traffic-Flat auf dem Server.
Vielleicht hilft eine Kompression des Tunnels, um z.B. über reale insg. 6mbit vllt. 10mbit drüber zu kriegen.
 
Es gibt doch Hardware die mehrere DSL anschlusse zusammen fügen, habe kein link zu hand aber die gibt es
 
Hallo,

in Deutschland werden nicht alle Gebiete gleich behandelt, dank der Telekom.
Also bei uns ist nicht mehr möglich, auch nicht durch andere Provider, da die sowieso nur Telekom-Reseller sind.

* pfSense beherrscht beispielsweise auch ein Loadbalancing über mehrere DSL Verbindungen und kann mit CARP ausfallsicher gemacht werden.

Wenn der Provider nicht explizit mitspielt, dann wird das auch nur mit pfSense bei ausgehenden Verbindungen funktionieren, da man immer pro DSL-Anschluss eine IP zugewiesen bekommt.


Ich habe mir das so überlegt:
Man baut ganz normal seine DSL-Verbindungen auf, diese dienen aber lediglich als Transportmedium.

Über die DSL-Verbindungen baut man dann oberdrüber je einen Tunnel auf (z.B. pp2p usw.), welche als Endpunkt im Internet einen kleinen Mietserver in einem Rechenzentrum bekommt. Der andere Endpunkt ist dann im Firmennetz mit einem ähnlichen Rechner.

Das ganze basiert auf der Multilinkfähigkeit von MPD und darauf, dass man ein IP-over-IP-Tunnelprotokoll verwendet.
 
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