Betriebssysteme und Broterwerb

Verdienst du hauptberuflich mit einem Betriebssystem deinen Lebensunterhalt?

  • BSD (d.h. hauptberuflich BSD-Admin, BSD-Entwickler etc. - bitte kommentieren)

    Stimmen: 4 14,3%
  • Linux

    Stimmen: 13 46,4%
  • Windows

    Stimmen: 7 25,0%
  • MacOS

    Stimmen: 2 7,1%
  • Android

    Stimmen: 2 7,1%
  • iOS

    Stimmen: 0 0,0%
  • anderes Betriebssystem (bitte kommentieren)

    Stimmen: 4 14,3%
  • egal (das verwendete Betriebssystem spielt für meinen Broterwerb keine Rolle)

    Stimmen: 10 35,7%

  • Umfrageteilnehmer
    28
  • Umfrage geschlossen .

Azazyel

Well-Known Member
Der Thread über die Zukunft der einzelnen BSDs hat bei mir die Frage aufgeworfen: wer in BSDForen.de bestreitet eigentlich mit seinem Betriebssystem-Know-How hauptberuflich seinen Lebensunterhalt?

Ich meine damit NICHT: "Ich habe BSD/Linux/Windows/etc. auf dem (Firmen-)Desktop/Server."

Ich meine stattdessen: "Ich werde dafür bezahlt, tiefgreifendes Know-How über BSD/Linux/Windows/etc. bei Kundensystemen/Softwareentwicklung/etc. anzuwenden."

Als Softwareentwickler (der u.a. für seine Linux-Kenntnisse bezahlt wird) sehe ich trotz der momentan phänomenal guten Auftragslage mit unzähligen Projektangeboten keine einzige Ausschreibung mit BSD. Liegt es an meinem Tätigkeitsfeld oder gibt es tatsächlich so wenig Möglichkeiten, im deutschsprachigen Raum unmittelbar mit BSD seinen Lebensunterhalt zu bestreiten?

Ich würde mich über Erfahrungsberichte aus dem beruflichen BSD-Umfeld freuen. :)
 
noch nicht mal PCs spielen für meinen Broterwerb eine wichtige Rolle und als Hobby würde ich den Umgang damit auch nicht bezeichnen.
Es wurde allerdings irgendwann immer wichtiger, sich auch mit PCs zu befassen und da kam mir entgegen, dass ich in meiner Ausbildung Grundlagen dazu erlernt hatte. In unserem Unternehmen fingen wir so ungefähr mit Solaris-Rechnern an, benutzten SGI-Irix, dann schlagartig fast nur noch Windows und allenfalls für gelegentliche Sonderaufgaben mal etwas mit Linux oder QNX-Neutrino, meist zugekauft. Bei allen wird vorausgesetzt, dass wir, am unteren Ende der "Nahrungskette", keinerlei Betriebssystemkenntnisse brauchen. Ich repariere und da ist ein PC schon so in etwa die kleinst mögliche zu tauschende Einheit und es darf nicht einfach irgendein PC genommen werden, er muss identisch zum Vorgänger sein oder ein neuer muss validiert sein und damit auch der Prozess, wie die SW wieder auf den neuen PC drauf kommt. Ich darf mir da gar keine Eigenmächtigkeiten erlauben, Kreativität oder eigenes Wissen einbringen. Alles ist genau vorgeschrieben.

Trotzdem konnte ich in vielen Fällen mein Wissen schon einbringen und gerade dort, wo die Beschreibungen lückenhaft waren oder nicht auf die Situation vor Ort angewendet werden konnten, Dank meiner bescheidenen Kenntnisse viel Zeit und Geld sparen und manchmal überhaupt nur eine Situation retten. Dabei ging es dann vorwiegend darum, Windows-Systeme wieder zum Laufen zu bringen und ich nutze dazu häufig ein Live-GNU/Linux vom Stick.
Solche Ausnahmen werden aber immer seltener. Für alle neueren Geräte sind die Beschreibungen perfekt.
 
Zwar steht Linux aus Notwendigkeit und Quantitaet vor OpenBSD -- ohne letzteres wuerde aber keiner der etwa 10 aktuellen Kunden-Standorte funktionieren.
Jene sich uebrigens nicht "bewusst" fuer OpenBSD entschieden haben, aber solange die Anforderungen umgesetzt werden, juckt das die auch nicht.

Das ist uebrigens eine Administrator-Sicht - wenn Du mit BSD "Coding" in DE Geld verdienen willst, solltest Du mal bei 'genua' anklopfen.
 
Ich bin Oracle Admin und meine Firma hat den Packt mit SAP geschlossen, aus den beiden Gründen und weitere die ich hier mal weg lasse, muss ich auf Arbeit leider mit Linux arbeiten.
Da ich aber von BSD auf Linux abstrahieren kann, ist das relativ gleich.
Dennoch wäre mir ein Stabiles sauberes und aufgeräumtes FreeBSD lieber aber man zwingt mich mit Geld :D
 
ch meine damit NICHT: "Ich habe BSD/Linux/Windows/etc. auf dem (Firmen-)Desktop/Server."

Ich meine stattdessen: "Ich werde dafür bezahlt, tiefgreifendes Know-How über BSD/Linux/Windows/etc. bei Kundensystemen/Softwareentwicklung/etc. anzuwenden."
Verstehe den Unterschied glaube ich nicht. Was ist tiefgreifendes Know-How? Ich kenne und nutze FreeBSD zum Broterwerb, in etwa wie Programmiersprachen. Im Endeffekt ist das ein Teil einer Lösung für Kunden. Ich nutze ZFS, CARP, Ports, Jails, etc. weil das zur Verfügung steht und das am Server installiert ist.

Ist eine Mischung aus Admin und Entwicklung. Aber nicht BSD-Entwickler (im Sinne von Kernel oder ähnliches).

Zu Jobs: Ich kenne mittlerweile einige Unternehmen, die BSD einsetzen. Meist steht da nicht explizit FreeBSD drin, sondern oftmals Linux oder UNIX. Der Hintergrund ist, dass der Kandidat mit einer Kommandozeile umgehen können soll und ob der nun Linux, FreeBSD, MacOS oder Solaris genutzt hat ist eher zweitrangig, bzw. eher so wie in Master Foo and the Recruiter beschrieben.

Ich denke ehrlich gesagt nichtmal, dass zum Beispiel Sony explizit nach Leuten mit FreeBSD-Erfahrung gesucht haben, als sie Entwickler für deren OS gesucht haben. Und dort haben die Treiber geschrieben und ordentlich im Kernel gewühlt.

Wenn man gute Leute sucht ist explizit Technologien zu listen glaube ich etwas aus der Mode. Damit verjagt man Kandidaten eher. Es gibt natürlich Ausnahmen in Bereichen, wo es de facto eh immer das selbe Schema ist, wie iOS/Android-Entwicklung und auch teilweise Web-Entwicklung, wo halt Leute quasi für die Nutzung von Frameworks geht. Da kann man sich recht stark spezialisieren, und Zeit effektiver nutzen, wenn man da schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat. In anderen Bereichen wo man einigermaßen neue/einzigartige Probleme löst ist die Spezialisierung ein wenig generischer bzw. einfach anders. Also bei einem Sysadmin wäre es wichtiger, dass er was von Security, TCP, den eingesetzten Protokollen, etc. versteht. Bei so Dingen wie OS, und genaue Software oder welches Configuration Management jetzt genau genutzt wird sollte man denke ich eine gewisse Lernfähigkeit erwarten können. Wenn man jemanden nicht nur befristet anstellt, dann ist die Zeit dazu auch drin. Selbst bei sehr gut bezahlten Senior oder Executive Level Jobs. Gerade da will man sich mit der Anforderung ein bestimmtes OS verwendet zu haben nicht selbst ins Bein schießen.

Habe deshalb mal Egal genommen.
 
Verstehe den Unterschied glaube ich nicht. Was ist tiefgreifendes Know-How? Ich kenne und nutze FreeBSD zum Broterwerb, in etwa wie Programmiersprachen. Im Endeffekt ist das ein Teil einer Lösung für Kunden. Ich nutze ZFS, CARP, Ports, Jails, etc. weil das zur Verfügung steht und das am Server installiert ist.

Klingt für mich schon nach mehr als oberflächlichem Know-How. :)

Der Hintergrund ist, dass der Kandidat mit einer Kommandozeile umgehen können soll und ob der nun Linux, FreeBSD, MacOS oder Solaris genutzt hat ist eher zweitrangig, bzw. eher so wie in Master Foo and the Recruiter beschrieben.

Für Festanstellungen gebe ich dir recht: dort neigen Firmen viel zu sehr ausschließlich nach Technologie XY zu suchen, wenn grundlegendes Verständnis der Materie bzw. Erfahrung mit der artverwandten Technologie XZ genauso reichen würde.

Bei Projektanfragen sieht es anders aus: die haben meist sehr überschaubare Laufzeiten und man möchte eben niemanden haben, der sich erst in Technologie XY einarbeiten muss. Wenn mehr als oberflächliche Unix-Kenntnisse gefordert sind, wird dort z.B. üblicherweise auch die eingesetzte Linux-Distribution erwähnt, weswegen mir die eklatante Abwesenheit an BSD-Anfragen so aufgefallen ist.

Ich denke ehrlich gesagt nichtmal, dass zum Beispiel Sony explizit nach Leuten mit FreeBSD-Erfahrung gesucht haben, als sie Entwickler für deren OS gesucht haben. Und dort haben die Treiber geschrieben und ordentlich im Kernel gewühlt.

Wenn ich mich recht entsinne, kam der Großteil der Kernelanpassungen und Treiber sowieso von AMD.

Wenn man gute Leute sucht ist explizit Technologien zu listen glaube ich etwas aus der Mode. Damit verjagt man Kandidaten eher.

Die Wahrheit liegt wie üblich in der Mitte. Die reinen Technologie-Checklisten ohne Kontext sind ebenso abschreckend wie Stellenanzeigen, die überhaupt nichts über die Technik verraten. Wenn man einer Admin-Stellenanzeige nicht entnehmen kann, ob jetzt Windows-, Unix- oder Mainframe-Kenntnisse gefragt sind, ist auch keinem geholfen.
 
Was mich angeht,

ich verdiene meine Brötchen mit Solaris und Linux Schwerdies seit Sechs Jahren im Projektgeschäft.
In fast allen Fällen mit dem Schwerpunkt, Hochverfügbarkeit. Sprich Solaris Cluster oder Corosync/Pacemaker.

FreeBSD, oder BSD im allgemeinen, spielt in meinem Kundenkreis leider so gut wie keine Rolle, obwohl ich persönlich als Solaris Mensch, genügend Benefits für FreeBSD in so manchem Szenario sehen würde.

Allerdings gilt eben, besonders bei IT Entscheidern.... wer bei Oracle/IBM/SAP/EMC/Redhat/ kauft wird nicht gefeuert und man kann den Support einkaufen um den Vendor anzurotzen wenn etwas nicht funktioniiert. :-)
 
Meine Brötchen verdiene ich mit Linux und VMware ESXi Servern. FreeBSD haben wir auf zwei Samba File-Servern am laufen. Das seit etwas mehr als 5 Jahren und das wohl auch nur, weil der ZFS Support damals bei Linux absolut grottig war. FreeBSD fehlt es an einem Active/Active Cluster-Filesystem (vmfs) wie auch am Support, welchen man einkaufen könnte. Daher ist es für uns leider nur im Einzelfall eine Option, obwohl die Vorteile in meinen Augen klar gegeben sind.
 
Vornehmlich Linux, ebenfalls 2 Fileserver unter FBSD (weil der ZFS Support unter Linux immer noch grottig ist, vorallem was Stabilität betrifft). Anonsten noch 2 weitere BSD Server die sich um Backup-Belange kümmern.
Was mir an FreeBSD weiterhin fehlt ist ein langer Support. Wir haben Projekte wo die Server länger als 5 Jahre laufen ohne erneuert zu werden, von den Virtuellen Maschinen will ich garnicht anfangen..
 
Solaris hat hier mehr Stimmen als Android (Disclosure: das wäre dann ich). Wieso gibt es trotzdem kein vernünftiges Solarisentwicklerforum?
 
Hier bei BSDForen? Hatten wir mal, ist aber irgendwann mangels Interesse in "BSD-Varianten & Unixes" eingegangen.
 
Nein - allgemein, also separat. So was wie Solarisforen.de (das wäre wegen des Traffics vermutlich dann auch wartungsarm), statt sich an ein BSD-Forum wenden zu "müssen".
 
Feel free.... ;) Schnapp dir ne Forensoftware und einen Hoster, les dich in deine rechtliche Zwickmühle ein und gründe eins. ;)
Die Frage ist ob es denn wirklich die kritische Masse gibt, dass sich sowas hält. Mach doch mal ne Umfrage ob es Interessenten gibt. Wenn sich eine Hand voll finden könnte das schon fruchten.

Man muss halt auch hier sagen, dass die Abfrage bei BSDForen.de nicht unbedingt eine repräsentative Umfrage ist ;).

So aber nun zurück zu Thema.
 
Bin gelernter Systemintegrator und verdiente Geld mit Windows. Dieses beschissene Gefühl, eine Landschaft in einer Firma zu übernehmen und dir der vorherige Admin verbrannte Erde ohne Doku hinterlässt. Priceless und keine Seltenheit!
Das Luftanhalten, wenn du den Server neu startest und eigentlich in den Feierabend willst...naja und dann wirds doch 22:30 Uhr, da diskutiert deine Freundin auch nicht mehr mit dir.
Meinen damaligen Ausbilder traf ich nochmal auf einer Beerdigung und er sagte während dem Smalltalk nur "Scheiß-IT, ich mach damit auch nix mehr." Das war dann auch so meine Bestätigung, dass ich da beruflich (Support) keine Lust mehr drauf habe.

Mittlerweile habe ich das Betätigungsfeld IT verlassen und mache was ganz anderes. Allerdings nutze ich für meinen Betrieb hauptsächlich OS, da ich keine Lust auf Lizenzgängelei habe.
ZFS war damals mein Einstieg, mittlerweile fühle ich mich auch heimisch und Windows fühlt sich 'falsch' an.

Um zum Thema zurückzukommen: meinem Brot ist das Betriebssystem egal. ;)
 
JunOS (was auf FreeBSD basiert), OpenBSD für die Vernetzung (IPSec und routing) und FreeBSD, wo wir kein Linux einsetzen müssen (wegen Java oder MySQL). Windows haben wir gar nicht im RZ und darum kümmert sich auch ein anderes Team.
 
In der Firma "betreue" ich einen Server mit vmware esxi und Windows Server als Gast. Leider ist die Buchhaltung auf Datev angewiesen und daher ist Windows notwendig. Allerdings habe ich mich hier durchgesetzt und nun nutzt jeder in der Firma Firefox, Thunderbird und Libreoffice anstelle Lotus Notes und Microsoft Office. Das war ein harter Kampf mit der Geschäftsführung. Auf dem Router laeuft OpenBSD, damit auch die externen Mitarbeiter per VPN ins Firmennetzwerk kommen. Der Webserver und Mailserver laeuft auch unter OpenBSD.
 
BSD konnte ich leider nicht auswählen, da Ihr damit primär BSD Admins und Entwickler adressiert.
Ich beziehe aber seit mehr als einer ein Dekade mein ganzes Wissen aus meiner privaten Beschäftigung
mit openBSD. Getreu dem Motto kannste *nix kannste alles. Sogar Windows!
 
Ich verdiene meine Brötchen hauptsächlich mit Android(-Anpassungen) und Linux. Bin im Projektgeschäft tätig und die meisten Kunden wollen explizit Linux. Und da meine Kollegen auch kein BSD kennen/können ist auch nichts mit "ist doch egal mit was man die Anforderungen umsetzt".
 
ich habe mit Interesse hier mal reingeschaut. Besonders würde mich FreeBSD interessieren - welche Firmen nutzen es denn wirklich? Ich habe es auf die Server "meines" Lehrstuhls gespielt - läuft gut. Nur ist nicht jeder hier gleich Freund damit - viele hätten wohl lieber Linux. Aber damit habe ich auch meine Erfahrungen gemacht. Z.B. auf einem Lenovo Laptop W500. Habe FreeBSD 11 und Windows 10 installiert - lief ganz ok. Bei BSD musste ich wegen der Auflösung 1920x1200 ein bisschen nachhelfen :) Jetzt unter Ubuntu 16.04 geht es auch, aber weniger gut - da gibt es so einige sonderliche Sachen: z.B. kann der Nutzer seinen Laptop nicht mit Knopfdruck runterfahren und xterm macht Probleme...

Naja - zurück zum Topik: wer kennt Firmen die (Free-)BSD echt einsetzen?

VG Norbert
 
Warum?

Natürlich kenne ich die aber auch - wenn ich in einer Firma oder einem Verein einen Server "nach Belieben" aufsetzen soll, dann ist BSD normalerweise meine erste Wahl, weil ich da meistens weiß, was ich tue. Den Firmen ist das meist völlig egal, so lange es läuft.
 
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