Bootproblem nach Installation (gelöst)

jmt

Well-Known Member
Hallo,

ich habe vor, auf einem meiner Rechner NetBSD zu installieren. Es handelt sich um einen gewöhnlichen PC, MSI E-350 Mainboard, 8GB Ram, 4*Sata III. Installiert habe ich NetBSD 6.1.3 über USB-Stick. Die Installation verlief Fehlerfrei, allerdings war es nicht möglich das Installierte System zu Booten. Der Boot-Loader findet den Kernel nicht. Das Kommando "dev" zeigt alle Platten an und zeigt sogar die Labels auf der Boot-Platte. Allerdings steht hinter den einzelnen Labels "unknown" und nur beim USB-Stick steht "4.2BSD".
Ich habe die Installation sowohl auf einer Platte als auch auf einer SSD - hier soll sie eigentlich auch hin - ausgeführt. Das Ergebnis ist identisch. Hat jemand eine Idee, wie man NetBSD (bootbar) installiert bekommt? Ich hoffe, es gibt noch genug NetBSD-KnowHow hier im Forum. Wäre doch schade, wenn der Einsatz daran scheitert.

PS: Mein Testsystem in einer VirtualBox läuft ohne Probleme.
 
Servus,

mal so als ganz bloede Frage, hast Du es zufaellig auf dem Stick installiert statt auf der Festplatte/SSD? Oder habe ich gerade einen an der Waffel?!

Gruesse
swaf
 
..., hast Du es zufaellig auf dem Stick installiert statt auf der Festplatte/SSD?
Ich habe es definitiv auf der Festplatte/SSD installiert. 1.) Habe ich diese im BIOS als Boot-Option ausgewählt und 2.) habe ich mehrmals danach von dem USB-Stick installiert. Es wäre auch sehr komisch, wenn man nach dem Erstellen der Filesystems noch die Archive auf das gleiche Device kopieren könnte ?!?!?

Der Bootloader ist ja auch auf der Platte/SSD angekommen, er findet nur keinen Kernel. Mittels "dev" zeigt er alle gefundenen Devices an und der USB-Stick steckte noch im Rechner. Deshalb der Hinweis auf das Filesystem des Sticks.
 
@jmt
Boote doch nochmal vom Stick, starte aber nicht die Installation sondern die Shell und mounte erstmal wd0a in /mnt, dann nachschauen was los ist. '/' ist ro und vi geht erst nach dem die restlichen Partitionen eingehängt sind.

Also:
mount /dev/wd0a /mnt
chroot /mnt
mount -a
mount -u /
...

Viel Glück!
 
@jmt
Welche Platte hast du denn während der Installation ausgewählt bzw. partitioniert? Hast du die Geometrie verändert, das slice als 'netbsd' angelegt?

Eine Alternative wäre:
mit pdisk die Platte partitionieren (vor der Installation in der Shell)
newfs für die Partitionen / /usr /var /tmp /home ... anlegen, also z.B. newfs -b 8192 -f 1024 /dev/rwd0a, ...
dann /dev/wd0a in /mnt mounten
in /mnt (also Partition /dev/wd0a) die Ordner für die restlichen Partitionen anlegen ( etc, home, usr, var, tmp, ...)
dann eine fstab mit 'echo' ... >> fstab in /mnt/etc schreiben, swap nicht vergessen
/dev/wd0a aushängen
sysinst starten
NetBSD erneut!!! installieren, also die Option, in der man zusätzliche Pakete installiert usw.

Vorteil, 100% Kontrolle :)

VG aus LE
Franco

Sehe gerade, du hast keinen Apple ;-), also dann nicht pdisk, sondern ein anderes Tool zum partitionieren, disklabel z.B.
 
@franco98
Ich habe es auf einer alten OCZ Vertex 60GB SSD und einer 250GB WD 2,5" Festplatte installiert. Die bei der Installation angezeigte Geometrie habe ich stets übernommen. Auch hat der Installer die Platte partitioniert und einen MBR geschrieben. Ich habe dann lediglich die Größe der Labels bestimmt: 1GB /, 4GB swap, 512M /tmp (tmpfs), 8GB usr, 4GB var. Er hat danach auch alles einwandfrei formatiert und installiert.

Auf der SSD war eine GPT-Partition, weshalb ich erst die Wedges entfernen musste und die ersten 128M mit Nullen überschrieben habe.

Ich finde es schon komisch, dass der MBR zwar den Bootloader lädt und auch die Labels findet. Er kann nur nicht darauf zugreifen. Ein ls im Bootloader findet nichts.
 
@jmt
Seltsam!
Ich habe NetBSD noch nie auf einer SSD installiert, kann also dazu nichts sagen. Ich halte auch nicht viel davon, aber egal... das ist OT.
Wenn du das System nur auf die 250er HDD installierst, geht es auch nicht? Oder hast du gemischt installiert, also die Partitionen über beide HDDs verteilt?

Versuch mal das Mounten von der Shell und schau dir deine root Partition an. evtl die Bootkonfiguration bearbeiten - s.o. mit vi usw. Ín der chroot kannst du einiges ändern, dann reboot.
Mehr fällt mir bei den paar Informationen i.M. nicht ein. Ich nehme für /tmp übrigens nie das tmpfs, ich lege es immer als normales ffs an. Aber das ist es sicher nicht als Ursache.
 
@franco98
Ich habe die Installation eigentlich so wie angeboten gemacht. Zuerst hatte ich in dem Rechner viel mehr Platten und einen 2. Sata-Controller. Ich habe aber sowohl die Platten als auch den Sata-Controller nach und nach entfernt. Die Installation lief immer 1a durch. /tmp auf tmpfs wird von der Installation vorgeschlagen. Die SSD lief in dem Rechner mit FreeBSD und die Platte mit OpenBSD. Die scheinen beide kein Problem damit zu haben.
Welche Informationen brauchst Du denn, um mehr sagen zu können? Ich suche sie dann raus, sobald ich wieder zu Hause bin. Und was soll ich an der Boot-Konfiguration ändern? Bisher habe ich das lediglich über den Installer gemacht.
 
@franco98
Ach ja, ich habe es gerade mal mit meiner VM verglichen. Er scheint noch nicht einmal auf die boot.cfg zugreifen zu können. Es fehlt nämlich das Menü. (1. normal boot, 2. single user, etc. )
Das würde mit der Anzeige des Kommandos "dev" passen, das kein Filesystem in dem Label erkennt.
 
@jmt
"/tmp auf tmpfs wird von der Installation vorgeschlagen" - Natürlich macht es das, du musst es aber nicht nehmen und kann eine eigene /tmp mit ffs erstellen. Aber das ist ja nicht dein Problem.
Installiere mal NetBSD nur auf der 2,5" HDD, lass alles andere ab. 8 GB für /usr könnte übrigens eng werden, wenn du deine Pakete direkt in /usr/pkgsrc baust und die Distfiles auch dort liegen. Aber das ist ja auch noch nicht dein Problem.
Die /boot.cfg enthält die Boot-Einträge, nützlich zu editieren, wenn man mehr als einen Kernel (netbsd) in / hat, z.B. nach dem Bauen eines eigenen Kernels. Aber auch das ist ... ;)

Ich hatte schon mal Probleme mit GPT Platten, die zu vor unter NetBSD liefen. Ich habe als Trick dann kurz ein Debian mit Standard MBR installiert und dann erst NetBSD, ist zwar umständlich, aber die Partitionstabelle war wieder i.O.

Viel Glück!

VG aus LE
Franco
 
So, das Problem ist gelöst. Es befand sich auf beiden Platten (SSD+Festplatte) noch Reste eines GPT-Volumes. Das hat den Boot-Loader wohl irritiert. Ich habe unter FreeBSD mit
Code:
gpart destroy -F ada2
die Volumes entfernt und danach noch sicherheitshalber die ersten 128M gelöscht.
Code:
dd if=/dev/zero of=/dev/ada2 bs=1M count=128
Das "dd" alleine hatte ja nicht geholfen. Danach einfach NetBSD 6.1.3 installiert und mein schönes NetBSD bootet ohne Probleme. ;)
 
@franco98
Besten Dank für Deine Hilfe! Vielleicht magst Du mir ja noch erzählen, wie man NetBSD Partitionieren sollte und warum Du für /tmp kein tmpfs und generell keine SSD verwendest.
 
@jmt
Sehr gut! Ich hatte ja auch das Problem GPT und alte FreeBSD Installation - mein Überschreiben mit Debian und dann erst die Installation mit NetBSD war sicher umständlich, aber viele Wege führen nach Rom.

Ich habe gestern auch ein 6.1.3 installiert, ich wollte nach meinem Debakel am WE mit 6.99.31 noch einen Versuch wagen. Ich habe meine 500GB HDD so partitioniert:

/ == 1024 MB
swap == 4096 MB
/usr == 20480 MB
/var == 5120 MB
/tmp == 1024 MB
/export == REST

Meine pkgsrc, distfiles und packages Ordner liegen auf /export und /usr/pkgsrc ist nur ein Link. Da reichen 20 GB für /usr. Der Ordner /home ist bei mir unter /export/home, also auch ein Link nur - ich komme halt von Solaris ;). Wobei dort /home beim Anmelden automatisch gemountet wird.

Ob man /tmp mit tmpfs oder ffs formatieren sollte??? Ansichtssache! Ich hatte unter Debian immer Probleme mein /tmp in den RAM zu legen, also ein tmpfs zu nutzen, dass hat sich auf NetBSD übertragen. Solaris war da noch anders gelagert. Da häufig meine Maschinen (i386) ohne PAE liefen, war auch der nutzbare RAM kostbar, also habe ich /tmp nie in den Arbeitsspeicher verlagert. Das muss nicht allgemein gelten!

SSD sind eine super Sache, das OS muss nur darauf eingestellt werden, sonst hält das teure Teil nicht so lange. Darüber steht viel im Web. Du musst das System so einstellen, dass du möglichst wenig Schreibzugriffe auf das Dateiensystem hast - hier wäre natürlich /tmp im RAM ideal. Also z.B. mit noatime mounten, die syslog.conf anpassen, evtl. log als Mountoption deaktivieren, und, und, und. Umständlich! Das ist aber meine persönliche Meinung zu SSDs unter Unix.

Das war mir immer zu viel Arbeit. Ich weiß nicht wie das unter FreeBSD oder OpenBSD läuft, vielleicht findest du da mehr Unterstützung und Hilfe. Ich werde mich sicher irgendwann mehr damit beschäftigen, z.Z. tun es die rotierenden Scheiben auch. Mir ist wichtiger, dass das System allgemein schnell ist, stabil dazu und ich möglichst viel selbst konfigurieren kann. Die Vorteile von SSDs sehe ich eher unter Windows8, es ist sehr gut darauf vorbereitet, aber das ist OT.


VG aus LE, wenn's Fragen gibt melde dich!
Franco
 
Moin!

ich verstehe nicht, warum das so problematisch ist... NetBSD habe ich bisher noch nicht installiert, kenne mich aber mit FreeBSD und Solaris gut aus.

Zu Solaris 11 kann ich sagen: es gibt relativ wenig Software Pakete, die ich brauche, und etliche Software, die ich hier nutze, benötigt Modifikationen im Source Code, bis sie dann läuft. Nun ja, ist halt Biologen Software - Bioinformatik ;-) Was mich unter Solaris 11 echt gestört hat, ist diese Automation in allem... Vor ca. 2 Jahren habe ich alle Server von Solaris 10 auf 1 umgestellt. Solaris 11 hat nach jedem Neustart alle Einstellungen in den Konfigurationsdateien überschrieben, bis ich endlich dieses Verhalten abgestellt habe. Ist ja alles ganz nett, aber ich bevorzuge lieber Konfigurationsdateien, anstatt immer "umständlich" irgeneinen Service aufrufen zu müssen...

Nun werde ich alle Server am Lehrstuhl auf FreeBSD 10 umstellen... Muss sagen, die Installation einer X2270 war super einfach. Hatte mir Scripte vorher gebastelt. Nach ca. 30 Minuten war die Kiste dann oben... Zum Booten bin ich über mfsbsd gegangen und dann ein Image geladen, dass per script auf die Platten geschrieben wurde. Dann weitere Einrichtungen. Es gibt nur einen einzigen Haken: Die Anbindun per NFS zu einem anderen (noch) Solaris 11 Server macht Probleme. Falls Interesse, siehe auch http://www.freebsd.org/cgi/query-pr.cgi?pr=186293

Ansonsten kein Probleme. Die X2270 läuft nun mir einem dicken 12 Core nutzenden RepeatMasker Job seit 4 Tagen... Es geht alles, was ich benötige: sogar NIS/YP im jail (muss man einen kleinen Haken umschiffen), also generell Jails, das Aufsetzen eines gepiegelten ZFS roots.

Viele Grüße, Norbert
 
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