Boycott Systemd

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Ich habe gerade Twitter-Posts zum Thema "systemd" überflogen. Etwa 95% davon sind wütende Benutzer... im Minutentakt. Wenn wir es geschickt anpacken, dann holen wir den wütenden Mob auf "unsere" Seite. Werbung wirkt...
 
Der wütende Mob beginnt sich für OpenBSD zu interessieren. Armer Theo. Was da die nächsten Wochen auf misc@ los sein wird... :-)
 
Okay, so viel ich systemd auch hasse. Man muss schon sagen, dass wohl keiner auf Twitter gehen wird um systemd zu loben. Wenn es funktioniert sollte man ja davon nichts mitbekommen. Wg. meinem Rant oben: Die Probleme sind wohl vor allem built-in-Teile, die man nicht so einfach wegbekommt (normales disable reicht nicht), aber egal.

Die Sache mit OpenBSD und deren systemd-kompatiblen System scheint ja so eine Sache zu sein. Das was an systemd wohl nicht so toll ist ist ja, dass es der eine Prozess für alles sein soll. Wenn jetzt OpenBSD API-kompatibel sein will stelle ich mir das jetzt ein wenig schwer vor, denn wenn man die Dinge getrennt lässt braucht systemd so wie ich das sehe trotzdem tiefen Zugriff auf die anderen Teile. Ich bin da schon echt gespannt wie das aussieht, wenn das einigermaßen fertig ist, gerade wenn die Entwickler ordentlich auf Security und Simplicity wert legen. Ich halte es jetzt nicht für unmöglich, aber für ziemlich herausfordernd. Es scheint ja vor allem hier der Grund zu liegen, dass systemd nicht sonderlich portabel ist.

Verfolgt das Projekt eigentlich jemand? Ich finde da jetzt nicht soviel dazu, außer, dass es das Projekt gibt. Weiß jemand wie der Status ist?

Zu den Linuxern, auch wenn das ein bisschen Off-Topic wird: Zuletzt war ja das OpenBSD Projekt nicht besonders bedacht, was Hype-Freiheit angeht. Das hat wohl vor allem Donations gebracht. Und wenn man das macht, dann werden die Distributions-Springer drauf aufmerksam geworden. Aber hey, so sind die Meisten von uns auch zu BSD gekommen, oder? Vielleicht werden ein paar davon in zwei, drei Jahren ja Committer. :)
 
Ich glaube, dass im Moment die Diskussion um systemd mal wieder auflebt und sowohl OpenBSD als auch FreeBSD als mögliche Alternativen mehr ins Zentrum rücken, da Debian vor einigen Tagen für Jessie den Schalter umgelegt hat. Damit ist systemd plötzlich für eine große Menge erzkonservativer "Die Hard Admins", die sich hauptsächlich bei Debian tummeln und es bisher ignorieren konnten, sehr real geworden. Und daher glaube ich auch, dass das Thema zumindest für Debian noch lange nicht gegessen ist. Selbst wenn es ihnen gelingen sollte, über den Jessie-Releasezyklus hinweg die Diskussion unter dem Teppich zu halten, für das nächste Release kommt sie garantiert wieder hoch. Es sei denn, systemd sollte bis dahin deutlich stabiler und robuster werden. Aber das ist zumindest im Moment wohl eher schwer vorstellbar.
 
Um systemd wieder loszuwerden wird es wohl zu spät sein. Da wird die Diskussion bei Debian, wenn sie dann hochkommt, wohl in Streit und Fork enden und am Problem systemd nichts ändern.

Um auch mal zu heulen: Ich will meine rc.conf in Archlinux zurück. Bis ich FreeBSD mal richtig ans laufen bekomme, wird noch reichlich Zeit vergehen.
:grumble:
 
Euch sollte das allen egal sein, was Linux da implementiert. Das Problem besteht nur mit Applikationen und Diensten. Wenn jemand da genauso ignorant ist wie zur Zeit die vom KDE-Projekt ("Es ist doch OpenSource. Bastelt die Linuxismen doch selbst raus. Wir haben keinen Bock dazu.") dann wird es eng bei den BSDs. Das ist das einzige was mich sorgt.
 
Euch sollte das allen egal sein, was Linux da implementiert. Das Problem besteht nur mit Applikationen und Diensten. Wenn jemand da genauso ignorant ist wie zur Zeit die vom KDE-Projekt ("Es ist doch OpenSource. Bastelt die Linuxismen doch selbst raus. Wir haben keinen Bock dazu.") dann wird es eng bei den BSDs. Das ist das einzige was mich sorgt.

Hatten die nicht gesagt, die wollen vorerst systemd nicht voraussetzen?
 
Die Frage ist aber wirklich wieviel es denn in Software reingeht. Dass es reihenweise Daemons ersetzt ist eine Sache. Crons gibt es mehrere, NTPd auch, OpenSSH ist sowieso eine BSD-Sache.

Am Desktop wird's da wohl noch schwieriger, aber da ist es auch ohne systemd ziemlich wenig los. Klar, krude Hardware, aber das macht doch das typische Desktopsystem aus. Die teureren Thinkpads gingen da gut und System 76 soll auch ganz gute Rechner machen. Dann kommen noch Dinge wie Grafikbeschleunigung, Priorisierung/Scheduling, Flash, (teilsweise) Java, etc. dazu und dann erst kommt die eigentliche Anwendung. Andererseits gibt es einen ziemlichen Hype um's Web und solange WebGL und Sound gehen könnte man da gut dastehen. Aber trotzdem ist das größte Interesse von FreeBSD am Desktop wahrscheinlich bei Systemadministratoren. Sowas kann sich schnell ändern, wenn eine Hand voll Leute richtig Interesse dran bekommen (und vielleicht beim richtigen Unternehmen arbeiten), aber derzeit sieht es nicht danach aus. Da müsste sich wohl eher systemd durchsetzen und Leute verärgern, damit es BSD-Zulauf gibt. ;)

Und die Sache mit systemd ist ja jetzt nicht absolut in der Linuxwelt. Nur zu Erinnerung: Vor etlichen Jahren wurde RPM zum Standard-Packagemanger, als Teil der Linux Standard Base erklärt. Die Linux-Community ist trotz Ubuntu kein Einheitsbrei, auch wenn es manchmal so aussieht.
 
"Es ist doch OpenSource. Bastelt die Linuxismen doch selbst raus. Wir haben keinen Bock dazu."

Dazu fällt mir nur ein : Reisende soll man nicht aufhalten !

Ich finde die ganzen *BSD`s sollten sich auf ihre eigenen Dinge (stärken) konzentrieren !

Den Weg den PCBSD vorschlägt und auch umsetzt ist doch nicht schlecht !?
Eigener DM , eigener QT-Desktop ... etc. , einfacher Versuch aus den vorhandenen
Dingen etwas brauchbares und stabiles zu machen !

Ich bin KDE - Fan , aber wenn die nicht wollen , es gibt alternativen !

gruss
 
bluescreen, früher habe ich das auch gesagt und beleidigt alles abgelehnt was einem nicht gefallen hat. Aber es ist auch nicht die richtige Lösung und nicht diplomatisch, so vorzugehen. Es gibt viele Leute, die zum Beispiel KDE nutzen wollen. Guck Dir die ganze PCBSD-Gemeinde an. Mir ist praktisch KDE auch egal (ich bin mit Xmonad mehr als zufrieden) aber man sollte auch nicht so tun, als ob Anwendungsunterstützung unwichtig wäre.

Ich bin auf FreeBSD wegen der Anwendungen. Geht die Portabilität weg, muss ich auf jeden Fall FreeBSD verlassen. Ich will ja produktiv sein und nicht auf ein lebloses System starren.
 
Da fällt mir ein: Was macht Solaris eigentlich? Die haben doch GNOME.
 
Du machst da irgendwas falsch ... :cool:
Es gibt nun kaum etwas simpleres - zumindest wenn man keine krude Hardware dabei hat.
Die Installation ist ja nicht das Problem. Die ist absolut einfach. Ich habe bisher nicht ein Paket installieren können. Und wenn ich dann mal Zeit finde mich an den Rechner zu setzen liegen andere Sachen an, die mehr Zeit brauchen als ich es gerne möchte. Ist ja nicht so, dass ich an (Free)BSD keine Interesse hege.
 
Wie ich sagte , ich bin auch KDE-Fan ! Ich meine aber die Anwendungen ! Und diese laufen
meist auch standalone. Mit einer passenden QT-Umgebung kann ich gut und gerne auf
die Plasma-Geschichte verzichten !

Zum Thema Diplomatie :

"Es ist doch OpenSource. Bastelt die Linuxismen doch selbst raus. Wir haben keinen Bock dazu."

Auch nicht !

Wieso wieder irgendwelchem gefrickel hinterher hecheln ! Wieder Jahrelanges gebastel , dann
läufts wieder und schwups , denen fällt wieder ein das man dass Rad neu erfinden müsste !

:ugly:
 
Hatten die nicht gesagt, die wollen vorerst systemd nicht voraussetzen?

Ne, der kommt durch die Hintertür. Vorwand ist logind, welcher dbus braucht, welcher bald abgeschaft wird und dann mit systemd gebundelt kommt.

Bei Linux kann man keine Session-Verwaltung machen, außer man hat logind (die haben anscheinend kein PAM). Außerdem kann nur logind Rechte auf Geräte managen. Sie haben also auch kein modernes devfs wie wir. Und sie können nicht den Rechner herunterfahren, dazu braucht man den logind auch. sudo und zig andere Lösungen dazu haben sie anscheinend auch nicht.
 
Ich frag' mich eh', was die künstliche Verknappung soll. Ich wollte jetzt mal Slackware in einer VM eine Chance geben - braucht PAE. Warum, zur Hölle?
 
Doch, Linux hat das gute Linux PAM. systemd-logind integriert sogar darein. Es war wieder mal so ein Fall von "Die bösen Upstream-Entwickler haben über unsere Ideen nur den Kopf geschüttelt, also backen wir halt einen Abstraktionslayer oben rüber". Weil solche tollen und sinnvollen Funktionen wie "Anwendung A darf den Shutdown endlos blockieren" in PAM nichts zu suchen haben.
 
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