BSD-Problem! WInXP hat geholfen ;-)

wobo

Vorsichtigreintapsender
Ein kleiner Anfängerfehler und schon geht die Sucherei los, aber der Reihe nach:

Habe auf meinem neuen PC, dessen HD natürlich voll mit WinXP belegt war, erstmal eine Mandrakelinux-CD genommen und damit die WinXP-Partition zusammengeschoben. Anschließend habe ich auf der zweiten primären Partition FreeBSD installiert, etwa 30GB blieben darüber hinaus ungenutzt. Der Bootloader von FreeBSD zeigte auch sehr schön die Auswahl zwischen Win und BSD
(F1 bzw. F2) an. Mit F1 kam man auf Win, mit F2 in das Menü des Loaders.

So far, so GNU. Getern abend hatte ich die Notwendigkeit, hinter das BSD noch einmal Mandrakelinux aufzuspielen. Kein Problem, dachte ich und installierte Linux auf dem ersten Laufwerk einer extended partition (das, was der Nicht-BSDler mit /dev/hda5 bezeichnet).

Ich machte nur den Fehler, den Linux Bootloader (LILO) in der Rootpartition zu installieren, da ich dachte, ich könnte Linux dann über den BSD Bootloader starten. Dass dem so ist, wisst ihr schon lange, ich jetzt auch.

Also Linux-CD eingeworfen und im Rescue-Modus gebootet. Option "Bootloader LILO wieder herstellen" ausgewählt, fertig. Dachte ich. Da ich aber den LILO bei der Installation in die Rootpartition installiert hatte, wurde er auch da - völlig unnötig - wieder hergestellt.

Wie also werde ich einen BSD Bootloader . und zwar den, der im MBR sitzt - wieder los?

Nach ca 2 Stunden Sucherei in allen möglichen Foren (auch hier), dazu mit der Unterstützung eines etwas erfahreneren BSD-Users und Lesen von Manuals musste ich feststellen, dass das garnicht geht oder zumindest nicht dokumentiert ist. Also so etwas wie 'lilo -U' unter Linux gibts anscheinend bei *BSD nicht. Der Befehl boot0cfg weist in seiner man page keinerlei Option zur Entfernung auf.

Also kam die Lösung unter etwas peinlichen Umständen:

1. Mit WinXP-CD gebootet
2. Bei der ersten gelegenheit auf die DOS-Ebene
3. Eingabe von 'fdisk /mbr'
4. Neu booten - "Kein Betriebssystem"

Aha. Der Rest war einfach: Linux-CD zum Booten genommen, mittels /mount und chroot den LILO in den MBR verlegt. Dann, nach normalem Start habe ich unter Linux den Grub Bootmanager installiert, dem ich für FreeBSD nur die Option /dev/hda2 und ein Label (BSD) mitgeben musste. Schon ist alles so, wie ich es wollte.

Merke:
1. Wenn man mit FreeBSD Probleme hat, hilft WinXP!
2. Ein erneuter Beweis der zerstürerischen Kraft von DOS!

wobo
(Die beiden Merksprüche nicht so ernst nehmen :rolleyes: )
 
da frage ich mich doch warum du nicht einfach

dd if=/dev/zero of=/dev/hda bs=512 count=1

gemacht hast um den mbr zu loeschen :)
 
@roman
dd if=/dev/zero of=/dev/hda bs=512 count=1
damit ist dann auch die Partitionstabelle weg.

Ich würde den Befehl so eingeben:
dd if=/dev/zero of=/dev/hda bs=446 count=1
 
Ich habe daran gedacht, hatte aber genau die Furcht davor, mir die Partitionstabelle zu zerschiessen und wusste den Parameter bs446 nicht genau.
Ausserdem habe ich - da ich ja als Linuxuser an 'lilo -U' gewohnt war - nicht im Traum daran, dass es für BSD so eine Option des einfachen Entladens nicht gibt. Also habe ich die ganze Zeit nach etwas gesucht, das meiner Erfahrung nach eigentlich vorhanden sein müsste, so wie man in einem Grafikprogramm automatisch annimmt, dass es eine Undo-Funktion geben muss.

Selbstverständlich war mir auch die Lösung über die Win-CD schon zu Anfang bewusst, nur suchte ich eben den "richtigen Weg"[TM[.

wobo
--
"If you don't believe in OSS, don't do OSS!"
Gaël Duval, Mandrakeoft
 
Nur so als Tipp: schau dir mal GAG an (http://gag.sourceforge.net), bootet bei mir absolut problemlos alle möglichen installierten Systeme und lässt sich ziemlich fix von einer Boot Diskette (CD-ROM ist glaub ich auch möglich) installieren.
 
bs bedeutet bei dd die Blocksize.

Fixmbr Repairs the master boot record of the boot disk. The fixmbr command is only available when you are using the Recovery Console

fixmbr [device_name]

Parameter

device_name

The device (drive) on which you want to write a new master boot record. The name can be obtained from the output of the map command. An example of a device name is:

\Device\HardDisk0.

Example

The following example writes a new master boot record to the device specified:

fixmbr \Device\HardDisk0
 
Illuminatus schrieb:
bs bedeutet bei dd die Blocksize.

Wie gesagt, das mit der Blocksize war mir bekannt, nur wusste ich nicht die Größe.

Und Dr. Sweety, ja, gag habe ich auch als Tipp in den unzähligen Dokus und Forenbeiträgen gestern mehrfach gelesen. Da ich aber Grub sowieso von Mandrakelinux aus mit ein paar Bewegungen installieren konnte (ist bei der Distribution dabei) und Grub schon von Linux her kannte, habe ich das genommen und gut is.

Ich wollte mit meinem Beitrag eigentlich keine große Diskussion lostreten, sondern nur mal zeigen, wie man von seinen Erfahrungen her eine Erwartungshaltung hat und wenn diese nicht erfüllt wird, ganz schön rotiert. Ich erwartete eine Option zur Entfernung des Bootloaders aus dem MBR und konnte es nicht glauben, dass es das unter BSD nicht gibt.

Wenn ich diese Erwartungshaltung nicht gehabt hätte, wäre ich 2 Stunden eher zum Ziel gekommen, egal wie jetzt, ob per dd oder per Win-CD. das war der eigentliche Grund meines Beitrages hier.

wobo
 
Wolfgang, es sind eben, trotz so vieler Gemeinsamkeiten, Unterschiede zwischen *BSD (FreeBSD) und Linux. Man lernt neu, obwohl man viele Sachverhalte schon kennt oder anders in Erinnerung hat.

Aber es lohnt sich, wie du ja auch selbst weißt.

Keep on 'ixing.

Thorsten
 
Naja, jetzt bin ich schon soweit, dass ich alle ganz normalen täglichen Sachen mit FreeBSD mache und Mandrake nur noch wegen der Arbeit auf dem Rechner habe. Jetzt muss ich dem FreeBSD nur noch das Brennen von Daten-DVDs beibringen - sollte ja kein Problem sein. Dann ist Linux wirklich nur noch als Referenz für die Arbeit da.

Das geht dann solange, bis Du mich zum nächsten OS animierst. ;-)
 
Ihr verderbt mir wirklich den Spaß! Ich wollte das selbst rausfinden! Das war von mir nicht als Frage gemeint, hatte ja auch kein Fragezeichen. ;-) Jetzt verrate ich besser nicht, was ich noch alles mit FreeBSD machen will, sonst erzählt ihr mir noch alles und die Überraschungen sind weg!

wobo
 
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