BSDs Qualcomm Snapdragon X Elite ready?

fredfrommac

Well-Known Member
Sind die BSDs nun alle Qualcomm Snapdragon X Elite ready?
Speziell FreeBSD? FreeBSD aarch64 läuft in einer VM auch auf einem Mx (ARM) Mac.

Interessant wäre so ein leistungsfähiger Mini PC (etwa im Format wie MacMini oder Mac Studio) alle mal!
 
Schauen wir mal. Auf der CPU selbst wird FreeBSD/aarch64 sicher laufen, die Peripherie ist da eher das Problem. Und wenn man bedenkt, dass Qualcom (oder Qual-Com? ;)) durch ihren Unwillen Dokumentation zu veröffentlichen und vernünftige Treiber zu schreiben für einen wesentlichen Teil der immer größer werdenden Smartphone-Müllhalden verantwortlich ist, würde ich mir das erstmal keine allzu großen Hoffnungen machen... Auch mit der Leitung wäre ich erstmal vorsichtig, denn Geekbench kann jeder. Intel werden sie wohl schaffen, was bei deren anhaltenden Desaster nur gerecht ist, aber AMDs Phoenix liegt trotz einer Full Node Fertigungsrückstand kaum hinter Apple und es wäre schon beachtlich, da mit einem Produkt der ersten Generation gleichzuziehen.

Letztendlich ist die Architektur unwichtig. Die Sache hängt fast ausschließlich an der Physik. Und da zählen Fertigungsprozess, Integrationsdichte und Softwareanpassung. Bei allem 3 kann Apple seine Muskeln voll ausspielen. Weil Apples günstigste Produkte überhaupt erst in Preikategorien über dem durchschnittllichen Wintel-Laptop anfangen, können sie die besten Produktionsprozesse kaufen und schlechte Yields in Kauf nehmen. Weil es Macs nur von einem Hersteller in sehr wenigen Konfektionen gibt, können sie alles auf einem Träger zusammenlöten, was ganz massiv Energie für das Bussystem spart und hervorragende Latenzen gibt. Dann noch MacOS entsprechend angepasst und fertig ist die Wunder-CPU.

Qualcom ist vielleicht mehr als AMD und Intel in der Situation sowas anbieten zu können, aber weniger als Apple und bei der Software wird die Interation zumindest am Anfang, aber wahrscheinlich eher dauerhaft gering bleiben. Und daher sollte man sich erstmal keine Hoffnungen machen, dass da ein mit 'Macbook mit M3 CPU' vergleichbares Produkt bei rauskommt.
 
Das heißt im Klartext, bei einem kleinen “Stand“ PC eher auf die AMD als auf die Intel Welt zu setzten?
Genau genommen, sollte da alles drauf laufen können - Linux, BSD, Windows. Schade, dass Wechselplatten aus der Mode gekommen sind. Platte partitionieren und 3 OS installieren ist auch nicht so mein Ding.
Linux als Grund OS und BSD, Windows in VMs?

Sidestep, gute Musikplayer gibt es schon von JRiver - Mediacenter (ist nun für Linux vorhanden) und aus OpenSource DeaDBeeF.
 
Das heißt im Klartext, bei einem kleinen “Stand“ PC eher auf die AMD als auf die Intel Welt zu setzten?
Linux als Grund OS und BSD, Windows in VMs?
Ja und ja :) Um Intel steht es nicht gut. Sie sind inzwischen fast wie Boeing, ihre Produkte sind nur noch so lala, aber gleichzeitig sind sie too big too fail. Alleine schon, weil die Konkurrenz nach wie vor einfach nicht das Fertigungsvolumen hat, um Intel im Zweifel ersetzen zu können. Aber egal, ich würde eine APU von AMD nehmen und die ab Werk meist auf unbegrenzt eingestellte Energieaufnahme im BIOS aus einen sinnvollen Wert reduzieren. So erhält man ein effizientes, leises System. Linux als Grund-OS, denn Windows hat sich leider auch immer mehr in einen Abgrund aus Bloatware und Microsofts Datensammelwut verwandelt. Ich würde sogar behaupten, dass bei vielen neuen Apple-Kunden der Aha-Effekt mehr durch MacOS als durch die Hardware kommt. Da laufen halt keine ressourcenfressenden Malware-Scanner im Hintergund und der Updater (Microsoft zeigt dort unter Windows 11 jetzt allen ernstes an, das man sich bemüht durch effizientere Updates CO2 einzusparen) funktioniert auch. *BSD und Windows dann in VMs. Um den Hypervisor kann man streiten. Ich nehme seit Jahr und Tag KVM mit libvirt, aber VirtualBox hat auch viele Freunde.
 
Genau genommen, sollte da alles drauf laufen können - Linux, BSD, Windows. Schade, dass Wechselplatten aus der Mode gekommen sind. Platte partitionieren und 3 OS installieren ist auch nicht so mein Ding.
Hier als kleine Idee: Selbst in die kleinen buchgroßen Desktopkisten passen ja inzwischen wenn man die Augen auf hat beim kauf zwei NVME und eine große 2,5" SSD - genüg für drei Betriebsysteme, da braucht man keine müffelnden Wechselrahmen. Wenn man sich komponenten selbst zusammensucht oder zusammen schrauben lässt ist das sogar nochmal deutlich erweiterbar.

Aber natürlich gibt es auch noch Wechselrahmen aller art und Formen? (Imho wirklich sinn ergeben die nur noch für speziellere Systeme)
 
Linux als Grund OS und BSD, Windows in VMs?
Weitere Idee, wenn man etwas lern- und bastelwillig ist: Proxmox als base/hypervisor mit möglichst viel passthrough der Hardware. Damit das klappt, würde ich tendenziell zu AMD greifen, weil die bei den dafür nötigen Anforderungen hinsichtlich CPU/Board immer etwas spendabler waren. Kann sein, dass es jetzt aktuell anders ist.
Wenn du nur ein System gleichzeitig gebootet haben musst, kommst du mit einer "consumer"-GPU aus. Muss alles parallel laufen, brauchst du was vGPU-fähiges oder steckst mehrere GPUs rein.
Lässt sich zwecks Kaltstart alles automatisieren, sodass du quasi primär immer in deine linux-VM bootest.
 
OpenBSD unterstuetzt einige Rechner mit Snapdrageon: https://www.openbsd.org/arm64.html Lenovo ThinkPad X13s Gen 1 z.B. oder auch das Acer Aspire One. Es besteht also eine gewisse Chance, dass auch FreeBSD hier schon was unterstuetzt. Das sind allerdings Snapdragon 7cx und Qualcomm Snapdragon 8cx Gen 3. Von Qualcomm Snapdragon X Elite steht da allerdings nichts.
 
Ich würde aus meinen diversen Erfahrungen mit ARM und OpenSource aller art ARM ausschließlich für Bastelkram, aber nie für ein für mich relevantes System verwenden. Es gibt auch imho momentan keine Vorteile für ein Desktopsystem außer das man irgendwie Edgy sein möchte und "Nicht das haben möchte was alle anderen haben" oder son bullshit
 
Ein kleiner, leistungsfähiger und etwas ausbaufähiger (Grafik) AMD Barebone PC wäre da vermutlich am Besten.
Was gibt es da an empfehlenswerten Marken?
 
durch ihren Unwillen Dokumentation zu veröffentlichen und vernünftige Treiber zu schreiben

Wobei sie für die neue Snapdragon Notebook Generation durchaus aktuell recht viel Code in Linux Mainline einreichen und auch die ersten Benchmarks mit Linux als OS erstellt haben.

Ob das am Ende für einen vollumfänglichen Linux Desktop ausreicht, wird man dann ja sehen, aber sie sind zumindest aktuell nicht mehr ganz so verschlossen.

aber AMDs Phoenix liegt trotz einer Full Node Fertigungsrückstand kaum hinter Apple

AMDs Problem ist, dass sie aufgrund fehlender "Little" / "Efficient" Cores bei geringer Last relativ viel Strom verbrauchen, da in der Regel bei jedem Pups die Performance-Cores voll aufdrehen. D.h. die Akkulaufzeiten sind im Vergleich zur Konkurrenz recht niedrig. Sie kommen so auf 7-8h, während vergleichbare Notebooks von Intel und Apple auf >15h kommen.
 
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Ein kleiner, leistungsfähiger und etwas ausbaufähiger (Grafik) AMD Barebone PC wäre da vermutlich am Besten.
Was gibt es da an empfehlenswerten Marken?
Da würde ich nicht bei den Marken anfangen, sondern zunächst mal die Specs checken. Egal für welchen Hypervisor du dich entscheidest, am Ende brauchst du bei der CPU Intel EMT64 or AMD64 with Intel VT/AMD-V CPU flag sowie For PCI(e) passthrough the CPU needs to support the VT-d/AMD-d flag. Beides muss von CPU, Mainboard und dessen BIOS IOMMU unterstützt und freigeschaltet sein, wenn nur eines der drei Dinge nicht mitspielt, klappts nicht. Boards von Barebones sind manchmal künstlich kastriert, die könnten das technisch zwar, aber im BIOS kann man das nicht schalten und das wäre "game over". Es ist nicht die Regel, aber darauf musst du schauen. ;)
Vom Hörensagen können es die neueren HP-Würfelchen, aber ich hatte sowas noch nicht in den Fingern und es damit ausprobiert.
Ich war länger nicht mehr bei Proxmox deutsch aktiv, aber dort solltest du Kaufempfehlungen finden, die wurden eigentlich regelmäßig diskutiert, weil Deutschland die besten Strompreise bietet.

Kein nudging, wenn für proxmox geeignet, klappt sicher auch jeder andere für den du dich dann entscheidest. :)
 
AMDs Problem ist, dass sie aufgrund fehlender "Little" / "Efficient" Cores bei geringer Last relativ viel Strom verbrauchen, da in der Regel bei jedem Pups die Performance-Cores voll aufdrehen. D.h. die Akkulaufzeiten sind im Vergleich zur Konkurrenz recht niedrig. Sie kommen so auf 7-8h, während vergleichbare Notebooks von Intel und Apple auf >15h kommen.

Ich finde das tatsächlich für Anwendungsfall Miniserver/Homeserver/Spezial-Usecase-Server deutlich gravierender. Am Notebook sollten 8h eigentlich ausreichen, spontan fällt mir da nur der Transatlantikflug ein, und wer den häufig macht und dabei Arbeitet hat sicher auch Strom in der Businessclass ;)

Da eh alles per USB-C geladen wird, ist man auch nicht vom eigenen Ladegerät abhängig, und dank PD kann jedes Notebook jedem anderen Strom "spenden".
 
Ich finde das tatsächlich für Anwendungsfall Miniserver/Homeserver/Spezial-Usecase-Server deutlich gravierender. Am Notebook sollten 8h eigentlich ausreichen, spontan fällt mir da nur der Transatlantikflug ein, und wer den häufig macht und dabei Arbeitet hat sicher auch Strom in der Businessclass

Im reinen Idle sind sie jetzt nicht schlecht. Core Parking und tiefe Schlafzustände senken die Stromaufnahme im Leerlauf ganz gut. Es geht wirklich nur um niedrige Last.

Und ob 8h ausreichen ist halt auch immer ein Punkt was du tust. Ich war zuletzt auf einer Konferenz, ohne Möglichkeit kurzfristig irgendwo mal nachzuladen und gegen Ende wurde es schon echt arg knapp mit der Laufzeit. Und da hab ich schon angefangen die TDP massiv zu senken, den Bildschirm dunkel zu drehen und den Windows Stromsparmodus zu aktivieren.

Hätte persönlich jetzt etwas mehr Puffer für den Tag nicht schlecht gefunden.
 
AMDs Problem ist, dass sie aufgrund fehlender "Little" / "Efficient" Cores bei geringer Last relativ viel Strom verbrauchen, da in der Regel bei jedem Pups die Performance-Cores voll aufdrehen. D.h. die Akkulaufzeiten sind im Vergleich zur Konkurrenz recht niedrig. Sie kommen so auf 7-8h, während vergleichbare Notebooks von Intel und Apple auf >15h kommen.
Ich bin daher und auch aufgrund des immer noch sehr hohen Idle-Verbrauchs der "großen" CPUs gespannt, was Zen5 / Zen5c da bringen werden. Das Potential zu Besserung ist da. Nur hilft das recht wenig, wenn man jetzt Hardware kaufen will...

Nachtrag: Meteor Lake ist aus reiner Anwendersicht auch nicht unbedingt eine schlechte CPU. Die Probleme sind eher die extrem lange Vorlaufzeit (Tape-Out der CPU-Tile laut Intel im Sommer 2021!) und das der technische Aufwand mit vier Tiles von zwei Herstellern in drei Prozessen mit der Notwendigkeit eines komplexen Packageing in fragwürdigem Verhältnis zur erzielten Leistung und Effizienz steht. Und, dass ausgerechnet das CPU-Tile im langerwarteten Intel 4 Prozess eher enttäuscht, der allerdings noch dieses Jahr eh schon wieder durch Intel 20A ersetzt werden soll... Interessant wird es bei Intel allerdings in den nächsten Jahren. Die Aufholjagt in Sachen Fertigung bis runter zu Intel 18A angeblich schon nächstes Jahr, gerüchteweise komplett redesignete Kerne, was mit der Ankündigung die seelige Family 6 zu verlassen und diversen über die Stränge schlagenden Gerüchten harmoniert, etc. Vielleicht bekommt Pat das Schiff ja wirklich wieder auf Kurs.
 
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