CPU-Kühlung

guru

Well-Known Member
Guten Abend,

ich habe meinem Computer, bei dem das Mainboard (ASUS Z170-P) offenbar an Tabakrauch verstorben ist, aufgefrischt und merke, dass die CPU laut ist, ein i7-6700k. Ich hatte keine Wärmeleitpaste und bei der Transplantation der CPU das gelassen, was drauf war. Suboptimal, aber wenn man die Temperatur im Auge hat, geht's. Sind meistens 55°C, bei Spielen 70°C. Das treibt den Standard-Intel-Kühler halt in die Höhe.

Zugegeben, ich habe den Computer etwa ein Jahr lang nicht benutzt, von daher hab ich keinen direkten Vergleich. Stört aber genug, um die Investition in meine erste Wasserkühlung zu erwägen.

Wurde die Software derart anspruchsvoller? Ein Core 2 Quad macht keinen Spaß mehr, klar, aber verändert sich die Software- und auch Webwelt innerhalb eines Jahres so sehr, dass jetzt die Lüfter störend laut sind? Welche Einflüsse auf die Rechenlast bzw. den Stromverbrauch der CPU gibt es da? Ich nehme an, dass Kühlung, Stromverbrauch und Rechenlast zusammenhängen und dass die Ansprüche von Software an die CPU über die Jahre linear ansteigen.

Welches Kühlsystem könnt ihr mir empfehlen? Ich sehe, dass ein zweilüftriger Wasserkühler von BeQuiet 70€ kostet, in etwa so viel wie ein guter Luftkühler.

Kann neue Wärmeleitpaste alleine das Problem lösen? Die jetzige ist von 2016.

Cheers,
guru
 
Einen 6700K mit seinen 91W TDP wirst du problemlos luftgekühlt kühl und leise bekommen. BeQuiet hat da auch passende Kühler im angebot, die leiser und günstiger sind als die meisten AIOs mit ihren gut hörbaren Pumpen.
 
Die menge der benötigten Kühlung und damit auch der Lüfterdrehzahl ist auf der einen Seite natürlich auch abhängig von der Auslastung des Prozessors die sich natürlich Wiederherum daraus ableitet was gerade so an Software läuft.

Und ja, tendenziell wachsen die Anforderungen und damit auch die benötigte last*, aber ein wichtiger Faktor ist natürlich auch der Anwender und "was er der CPU so zu tun gibt" - egal ob viele offene Tabs, Browsen und Videos gucken auf 2 Bildschirmen oder so.

Die andere Seite ist dann wieder die CPU selbst - modernere CPUs sind oft bei gleichem Load energiefizienter, aber auch zwischen den CPUs gibts ja gewaltige Unterschiede

Ich bin da nicht der ganz riesen experte, aber du hast da eine CPU die lt. Internet eine TDP von fast 100W hat, das ist recht viel.

Ich würde wenn das noch der 4-5 Jahre ale Boxed-Lüfter ist und der dir zu laut ist tatsächlich nicht nur über neue Wärmeleitpaste nachdenken, sondern evtl. auch über einen neuen Lüfter. Ob das unbedingt eine Wasserkühlung sein muss, ist eine schwierige Frage die auch oft teil des persönlichen Geschmacks ist. Soweit ich weiß erzeugen Wasserkühlungen auch Geräusche.

Wenn Energiefizienz und Lautstärke für dich aber ein extrem wichtiger Faktor sind, ist die CPU evtl. nicht die richtige Wahl.

*(Ich mach da keine Messungen, aber ich hab nicht das Gefühlt das "normales" Websufen z.B. die letzten 5 Jahre z.B. erheblich mehr Leistung frisst, meine fast 8 Jahre alte CPU (FX-8350) wird selbst mit sehr vielen Tabs + nem Video auf 2 Bildschirmen nicht wirklich ausgelastet, und ich habe auch nicht das Gefühl das der Browser wirklich "langsamer" ist als auf aktuellen Rechnern)
 
Suboptimal, aber wenn man die Temperatur im Auge hat, geht's. Sind meistens 55°C, bei Spielen 70°C. Das treibt den Standard-Intel-Kühler halt in die Höhe.
Hab seit Jahren nen i5-2400 (ungef. gleiche Power-Liga wie dein i7) mit fast keiner Wärmeleitpaste (nur sehr hauchdünn, man sieht das Metall des Heatspreaders noch gut) und nem Arctic-Freezer (Luft-)Kühler mit Linux (und manchmal BSD) am laufen;
Die Cores sind bei idle und bei Webbrowsing/YT ca. 30°C, bei Unigine Valley Benchmark ca. bei 40°C - über 50°C komme ich selten, Board-Settings zur Lüfterregelung sind auf "Silent" - ich würde also sagen, bei deinem Setup "ginge noch was" (mit nem anderen Kühler).
 
Du wirst wahrscheinlich einfach nur neue Paste brauchen. Die wird nicht 'schlecht' mit der Zeit, sondern sobald man den Kühler abgenommen hat, schließt das nicht mehr sauber ab. Bei matschiger Paste mag das als Übergang funktionieren, aber bei ausgehärteter oder einem bröckeligen Wärmeleitpad kann man das vergessen.
Soll heißen, alte Paste restlos abwischen, neue auftragen. Der neu aufgetragene Klecks verteilt sich dann durch das Andrücken gleichmäßig und in die minimalen Unebenheiten, darauf kommt es an.

Den reinen Kühlkörper kann man bei starker Einstaubung auch mal unter den Wasserhahn halten, wenn man mit Auspusten nicht weit kommt.

Im BIOS kann man dann noch schauen, was man da an Lüftersteuerung setzen kann und im Betriebssystem, ob die CPU auch korrekt hoch/runtertaktet.

Wenn das System dann anscheinend 'nichts' macht und der Lüfter dennoch heult, dann könnte man noch einen Mining-Trojaner vermuten.
 
In meiner FreeBSD-Box steckt genau der Core i7-6700k auf irgendeinem Gigabyte-Board. Die CPU ist wirklich absolut problemlos zu kühlen, die TDP verteilt sich mit 78W auf die CPU und 17W auf die integrierte GPU. Anders als moderne CPUs überschreitet er seine TDP praktisch nie. Der Ryzen 3700X in meiner Linux-Box ist trotz einer TDP von nur 65W und einem Powerlimit von 89W wesentlich aufwändiger zu kühlen, alleine schon, weil die Compute Dies deutlich kleiner als das kombinierte Die der Skylake-Architektur sind. Und obwohl der Headspreader des i7 nur mit besserer Zahnpasta verklebt ist, bei dem Ryzen hingegen verlötet.

Eigentlich wurde hier schon alles gesagt:
  • Ein mittelgroßer Towerkühler sollte reichen.
  • Dazu braucht es frischer Leitpaste.

Dazu kann man vielleicht noch anfügen,dass ein vernünftiger Luftstrom im Gehäuse die Kühlung von CPU und Grafikkarte deutlich unterstützt. Selbst nur ein sehr langsam laufender und praktisch unhörbarer 120 Millimeter Lüfter jeweils vorne (drückt Luft ins Gehäuse) und hinten (saugt Luft aus dem Gehäuse) können wahre Wunder vollbringen. Sie verhindern Wärmestaus. Bei Wasserkühlungen braucht man sie auf jeden Fall, denn sonst braten die Spannungswandler, die meist im Luftstrom des CPU-Kühlers liegen, im eigenen Saft.

Die Kühlung der FreeBSD-Box ist inzwischen 12 Jahre alt (begann mit meinem Phenom X4 940) und tut immer noch gut. In der 2019 gebauten Linux-Box habe ich:

Noctua kostet zugegeben sein Geld und mit minimal schlechterer Performance in Sachen Lautstärke und Kühlleistung kommt man bei der Konkurrenz mit der Hälfte der Kosten weg. Aber dafür hält der Kram dann auch problemlos die nächsten zehn Jahre, über mehrere CPU-Generationen weg. Bis mindestens 140W CPUs sollten damit problemlos zu schaffen sein. Die Box ist im Leerlauf unhörbar, auch dank des Zero-Fan Modes der Radeon 5700XT. Unter CPU-Volllast rauscht sie hörbar, aber nicht unangenehm. Unter GPU-Volllast bleibt die Radeon bei etwa 50% Lüfterdrehzahl und geht trotzdem nicht über 90°C hinaus.
 
Danke vielmals für den Input!

Werde stressfrei die Welt nach einem neuen Luftkühler abgrasen. Noctua ist sicher eine gute Wahl. Und ich habe das Gefühl, noch froh zu sein, von einer Wasserkühlung Abstand gehalten zu haben.
 
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