Die Diskussion über "die richtige"(tm) Partitionierung wird wohl nie zu einem Ergebnis kommen
Viel zu unterschiedlich sind nicht nur die Geschmäcker, sondern auch die Anforderungen. Je nach dem, was für einen Zweck der Rechner hat und was da normalerweise für Daten drauf rum geschoben werden, kann die Partitionierung doch sehr unterschiedlich ausfallen.
Es gibt zumindest im FreeBSD-Handbuch oder in der FAQ, ich weiß es nicht mehr, eine Entscheidungshilfe, was man wie partitionieren kann/sollte. Die Systeme sollten sich in der Hinsicht sicher ähneln.
Aber auf was willst du eigentlich hinaus? Ich mein, die Standard-Vorgabe ist halt nun mal so. Vielleicht für dich nicht passend, sicher, das ist nicht schön. Aber welche Partitionierung für deinen Rechner geeignet ist, müßtest du eigentlich selbst am besten abschätzen.
Hier mal die Partitionierung zweier Büchsen, die ich in der letzten Zeit aufgesetzt hatte:
- Netzwerkserver (überwiegend NFS- und NIS-Server sowie Internet-Gateway):
Code:
Filesystem Size Used Avail Capacity Mounted on
/dev/ad4s1a 1008M 43M 885M 5% /
/dev/ad4s1e 9.8G 202M 8.9G 2% /home
/dev/ad4s1f 15G 9.0G 4.6G 66% /opt
/dev/ad4s1g 9.8G 3.4G 5.6G 38% /opt/Multimedia
/dev/ad4s1h 9.8G 465M 8.6G 5% /tmp
/dev/ad4s1d 11G 556M 9.2G 6% /usr
/dev/ad4s2e 4.9G 4.0M 4.5G 0% /var
Dazu dann noch 2 * 512 MB Swap (eine im ersten und eine im zweiten Slice).
Wie man hier sieht, ist die Paritionierung nicht ganz geglückt.
Bei /home bin ich eigentlich davon ausgegangen, daß die Anwender ihr $HOME gut zuknallen. Waren aber sehr anständig.
/opt ist als einziges vielleicht schon ein bißchen knapp kalkuliert, je nach dem, was noch dazukommt. Zur Zeit liegen da sehr viele "optionale" Sachen, also Software-Packages, Dokumentationen, ISOs usw.
In /tmp wird alles mögliche gelagert (u.a. größere Internet-Downloads), das muß so groß sein, auch wenn zur Zeit nur 465 MB drin liegen (der Platz in dem Verzeichnis wird also passenderweise nur "temporär" gebraucht).
In /usr sollen noch einige Projekte angesiedelt werden, sollte aber noch Luft haben.
Und /var, überwiegend Mail-Spool, ist wohl auch auf absehbare Zeit zufrieden...
- zugehöriger Netzwerkclient, der sich /home, /opt und einen Teil von /tmp und /usr per NFS vom Server holt (hier nur die lokalen Partitionen ohne NFS-Mounts):
Code:
Filesystem Size Used Avail Capacity Mounted on
/dev/ad0s1a 1008M 33M 894M 4% /
/dev/ad0s1e 1008M 26M 901M 3% /tmp
/dev/ad0s1f 4.9G 1.2G 3.3G 28% /usr
/dev/ad0s1g 1008M 19M 909M 2% /var
procfs 4.0K 4.0K 0B 100% /proc
Tja, hier nichts besonderes. Nur die 1024 MB Swap sollte man noch erwähnen. Gelegentlich mal ein ISO-Image unter /tmp, in /usr eigentlich nur ein paar Programme und /var hat genug Platz für die Logs. Der eigentliche Speicherplatz ist auf den NFS-Server verlagert.
So, was haben wir also bei dir: 8 GB Platte und keine Möglichkeit einen Fileserver ranzuziehen, habe ich das richtig verstanden? Solche eine Kiste hatte ich schon länger nicht mehr in den Fingern. Ich bin da aber immer in etwa so vorgegangen:
Code:
/ 512 MB
Swap 512 MB
/home 512 MB
/tmp 1024 MB
/usr 5400 MB
/var 100 MB
Pi mal Daumen geben das 8 GB in der Summe. Aber wie gesagt, es kommt darauf an, was du machst. Wenn du öfters CDs brennst, brauchst du in /tmp vorübergehend Platz für die Images. Wenn Videoschnitt machst, brauchst du eventuell Platz in /home. Wenn du viele große Ports übersetzt, brauchst du unter /usr ausreichend Platz... Je nach dem, wie viele Mails bei dir gleichzeitig unter /var auf ihre weitere Verarbeitung warten, sind 100 MB meist ausreichend. Alles nicht so einfach.
Ich denke mal, mein Ansatz ist vielleicht ganz annehmbar. Du kannst ja mal eine zeitlang damit arbeiten und dann immer mal wieder mit df(1) überprüfen, wo du den Platz tatsächlich brauchst. Vielleicht kannst du dafür auch einen anderen Rechner, der vergleichbar genutzt wird, heranziehen.