Desktop Festplatte im NAS?

bananenBrot

Well-Known Member
Hallo zusammen

Es wird ja immer gepredigt, dass man in NAS Festplatten im NAS benutzen sollen, weil die auf 24/7 Dauerbetrieb ausgelegt sind.
Jetzt läuft die Festplatte (zumindest bei mir) im NAS ganz sicher nicht 24/7 sondern wird nur ein paar Stunden am Tag verwendet und nachts ist die Festplatte eh im Ruhezustand.

Wäre bei dieser Betriebsart nicht eher eine Desktop Festplatte passend, die für regelmäßiges SpinUp/Down optimiert ist?

Was haltet ihr davon?

Gruß
 
Ich ignoriere solche Bezeichnungen seit es sie gibt und fahre damit ganz gut. Irgendwann stirbt eine Festplatte eben und das kann dir bei der teuersten oder billigsten schon nach wenigen Monaten passieren. Wichtig ist eben, sich nicht auf eine einzelne Platte zu verlassen und alles redundant zu halten, dann stellt sich die Frage gar nicht. :)
Beim Kauf sollte man aktuell für alles andere als Videorekorderzweck KEINE SMR-Platten einsetzen.
 
Ich sehe es ähnlich: Man sollte immer davon ausgehen, dass eine Festplatte eher früher als später den Geist aufgibt und für Redundanz und Backups sorgen. Dann ist es egal welche HDD im Betrieb ist.
 
Hatte google nicht vor 5 Jahren oder so mal eine statistik veröffentlicht das bei denen Desktop & Serverfestplatten nur unwesentlich unterschiedliche ausfallerscheinungen hatten?

Generell halten gefühlt Festplatten heutzutage dtl. besser als noch vor 15 Jahren, inbsesondere wenn man darauf achtet das sie nicht zu warm werden.

Generell ist natürlich ein gutes Backup am wichtigsten.
 
Hatte google nicht vor 5 Jahren oder so mal eine statistik veröffentlicht das bei denen Desktop & Serverfestplatten nur unwesentlich unterschiedliche ausfallerscheinungen hatten?
Das zwar nicht, aber es ist so, dass entweder eine Platte gleich am Anfang kaputt geht oder erst mal etliche Jahre hält. Nach 3-4 Jahren beginnt dann die Ausfallquote wieder allmählich zu steigen, um dann überraschenderweise im 5 Jahr wieder zu sinken.

Bezüglich Desktop-Festplatten gabs aber auch mal eine Statistik eines Cloud-Anbieters. Danach macht es tatsächlich nicht so viel Unterschied, ob man eine Desktop-Platte nimmt oder einer 24/7 Platte.

inbsesondere wenn man darauf achtet das sie nicht zu warm werden.
Ja. Temperatur scheint ein wichtiger Faktor zu sein. Ab 50-60°C steigt die Ausfallrate dramatisch. Festplatten dürfen aber auch nicht zu kalt sein. Aber ich sag mal mit allem zwischen 20 und 45 Grad ist man locker im grünen Bereich.

Generell ist natürlich ein gutes Backup am wichtigsten.
Echte Männer haben kein Backup. Echte Männer nutzen nicht mal Festplatten, sondern nur RAM-Disks. :-)
 
Hatte google nicht vor 5 Jahren oder so mal eine statistik veröffentlicht das bei denen Desktop & Serverfestplatten nur unwesentlich unterschiedliche ausfallerscheinungen hatten?

Google: Failure Trends in a Large Disk Drive Population

TLDR: Server-Festplatten lohnen sich nicht.

Generell halten gefühlt Festplatten heutzutage dtl. besser als noch vor 15 Jahren, inbsesondere wenn man darauf achtet das sie nicht zu warm werden.

Die Zeiten der "IBM Deathstar"-Festplatten scheinen tatsächlich vorbei zu sein.

Generell ist natürlich ein gutes Backup am wichtigsten.

Korrekt.

Bezüglich Desktop-Festplatten gabs aber auch mal eine Statistik eines Cloud-Anbieters. Danach macht es tatsächlich nicht so viel Unterschied, ob man eine Desktop-Platte nimmt oder einer 24/7 Platte.

Backblaze: Hard Drive Stats for Q2 2018

TLDR: Server-Festplatten lohnen sich nicht.
 
die schlechteste Erfahrung, die ich bisher machte, war, als ich eine externe Platte aus ihrem Gehäuse befreite und in mein NAS einbaute, weil ich gerade einen echten Engpass an Platten hatte und nicht das Risiko eingehen wollte, mit einem degraded Pool bis zum Eintreffen des adäquaten Ersatzes zu warten (nur eine Platte Redundanz im Pool und die war eben gerade ausgereizt).
Die Platte aus dem externen Gehäuse hielt unwesentlich länger, als bis der Ersatz dann eingetroffen war.
Das ist zwar ein Einzelfall, aber er zeigt vielleicht (was ich hernach auch bestätigt bekam), dass es schon Platten für Spezialfälle gibt. Die "externe" drehte langsamer und wurde nicht so warm, war aber ganz offenbar nicht für einen Dauerbetrieb im NAS ausgelegt.
Trotzdem war es vermutlich schon Zufall, dass sie derart schnell gestorben ist.
 
Mal aus Interesse: Wie sind die Platten denn bei Dir gestorben? Einfach Licht-Aus oder kamen vorher Warnungen über SMART oder eine stark steigende Anzahl an defekter Sektoren?
 
Mal aus Interesse: Wie sind die Platten denn bei Dir gestorben? Einfach Licht-Aus oder kamen vorher Warnungen über SMART oder eine stark steigende Anzahl an defekter Sektoren?
wenn sich das auf meinen Beitrag bezieht:
Ich lese nur äußerst selten die SMART-Erkenntnisse. Unterschiedliche Platten liefern mitunter auch unterschiedliche Ergebnisse. Die Streuung ist in meiner Erlebniswelt extrem groß, Ich glaube nicht an statistische Methoden, einen individuellen Tod vorherzusagen. Dabei bin ich tatsächlich lernresitent.
Meist sehe ich erst, dass der Pool degraded ist und eine Platte fehlt.
Vorher auftretende Schreib- und Lesefehler nehme ich ernst und überprüfe die Verkabelung und lege schon mal eine neue Platte bereit.
In dem Beispiel oben und auch schon gelegentlich vorher, kam es auch zu tatsächlichen Störungen. Die Platte war damals so gestorben, dass sie den Pool mitgenommen hatte. Bis auf wenige Daten konnte ich zwar alles wiederherstellen, aber hier hatte die defekte HW einer Platte den kompletten Pool getroffen.
 
die schlechteste Erfahrung, die ich bisher machte, war, als ich eine externe Platte aus ihrem Gehäuse befreite und in mein NAS einbaute, weil ich gerade einen echten Engpass an Platten hatte und nicht das Risiko eingehen wollte, mit einem degraded Pool bis zum Eintreffen des adäquaten Ersatzes zu warten (nur eine Platte Redundanz im Pool und die war eben gerade ausgereizt).
Damit kann man (ok bei 3,5" wahrscheinlich weniger) auch eingehen... Ich hatte mal ein riesen WTF beim auseinander bauen eine 2 TB 2,5" glaub von WD (weiss nimmer war keine von meinen)... Die lies sich in dem Gehäuse von Mac und Win nicht starten und da wollte ich die halt versuchen in einer Festplatten Bay auszulesen.
öffnen ging problemlos... bloss war der Controller mit den USB3.0-Micro-B Anschluss an der Stelle der Festplatte wo normalerweise SATA Controller und Anschluss sitzt (also nix gesteckt, direkt so verdratet. Glücklicherweise ging sie nach Anschluss an ne APU wieder.
 
bloss war der Controller mit den USB3.0-Micro-B Anschluss an der Stelle der Festplatte wo normalerweise SATA Controller und Anschluss sitzt (also nix gesteckt, direkt so verdratet. Glücklicherweise ging sie nach Anschluss an ne APU wieder.
Das macht WD schon ne Weile, wahrscheinlich weil halt jeder nur noch die externen kauft und ausbaut (mach ich ja auch)
 
Meiner sehr bescheidenen Erfahrung nach ist der größte Einflussfaktor auf die Lebensdauer normaler, auf dem freien Markt gekaufter Festplatten nicht die Qualität der Festplatte selbst. Es gibt sowieso nur noch zwei Hersteller - Toshiba zählt nicht, ihr 3,5" Angebot war in Europa immer eher theoretisch zu sehen und inzwischen ist es auch noch sehr stark ausgedünnt - und deren Modelle sind schon aufgrund des Prinzips der Massenproduktion unabhängig der Verkaufsbezeichnung weitgehend bis komplett baugleich. Und beide Hersteller kaufen dann noch ganze Baugruppe ein, zum Beispiel stecken in den meisten (allen?) Festplatten Spindelmotoren von Nidec. Größere Unterschiede zwischen den einzelnen Serien eines Herstellers liegen allenfalls in der Firmware.
Nein, entscheidend für die Lebensdauer ist einfach, wie gut der Händler die Platten verpackt hat und was DHL und co. mit ihnen anstellt. Ein Karton, etwas Packpapier zum Ausstopfen und die lose Platte mitten drin vertragen sich nicht wirklich gut mit einer etwas rabiaten Sortieranlage im Paketzentrum. Und schon gar nicht mit den altertümichen Sortiertürmen. Gut verpackte Platten, also jede Platte einzeln in ihrem Karton mit Plastik-Abstandshaltern oder in der Luxusausführung in Schaumstoff lächeln da nur drüber.

Das haben wir in unserer "Flotte", als wir noch größtenteils selbst gehostet haben und ein paar hundert Platten laufen hatten, sogar ohne große Auswertungen beobachten können. Schlecht verpackte Platten verreckten innerhalb der ersten Wochen mit zweistelliger Wahrscheinlichkeit, gut verpackte Platten nicht. Nach einigen Monaten glich es sich dann an, von da an waren Hersteller und Verkaufsbezeichnung weitgehend egal. Es kam nur noch auf die Serie an, jeder Hersteller hatte mal gute und mal schlechte Serien.
Daraus folgte einfach, dass wir nur bei Händlern gekauft haben, die ihre Ware auch vernünftig verpackten. Kamen Platten in schlechter Verpackung, haben wir nur den Karton aufgemacht, Retourenschein reingeworfen und ungesehen zurückgeschickt. Und ich kann nur jedem empfehlen, es genauso zu machen. Anders verstehen die Händler es nicht.
 
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