DragonFly BSD 1.5.4

schlesi schrieb:
Der Punkt für mich, DragonFlyBSD auszuprobieren, war dass die Jungs dort etwas neues probieren wollen, insbesondere die "Entmonolithisierung" des Kernels gefällt mir, auch die Idee des "Single System Image" ist cool.
Ich bin gerade noch mal in's Forum gekommen um genau das zu schreiben. Du warst zu schnell :)
in der Tat merke ich keinen Performance-Gewinn beim Vergleich von DragonFlyBSD zu Linux oder FreeBSD, auch wenn es sein mag, dass mein Notebook jetzt einen Tick schneller auf mich wartet ;)
Was machst du denn so auf deinem Computer, wo das auffallen könnte? Mit meinem Browser, Mailclienten und Editoren kann ich schwer was messen. Hätte da gerne mal ein paar Erfahrungen mit rechenintensiven Aufgaben gehört.

Und du hast völlig recht: ein stabiles und zuverlässiges System ist wichtiger als ein paar Extra-Performance-Prozente.
Wobei das eine das Andere nicht ausschließt! Bestes (bekannteres) Beispiel ist NetBSD.
 
Zuletzt bearbeitet:
@schlesi: [OT] welche HURD distro nutzt du denn? ich hatte viel auf Bee gesetzt, wegen pkgsrc und netbsd init system aber da passiert nichts mehr.... und bei debian gehen jede woche die abhängigkeiten aufs neue kaputt...:grumble: [/OT]
 
pit234a schrieb:

Doch, wenn mich nicht alles täuscht, sind das "nur" Verbesserungen gegenüber einem BSD, nicht grundsätzlich was anderes, wie plan9, oder?
Wäre es nicht sinnvoller, wenn mit Neuigkeiten gearbeitet wird, näher an die Forderungen zu rücken, die ein OS der Zukunft haben soll?
Also in Richtung Mach oder Amoeba, mit kleinem Kern und großer Zahl von Standard-Serverprozessen?

Ja, DragonFlyBSD geht ja genau in diese Richtung: der monolithische Kernel wird zwar kein Microkernel, wie z. B. Mach, wird aber tendenziell zu einem Hybrid-Kernel. Das ist IMHO neu für ein BSD.

Mach, ein 1st-Generation-Mikrokernel, scheint wohl nicht sehr zukunftssicher zu sein, zumindest ist das die Ansicht der Hurd-Leute (Hurd sitzt auch auf einem Mach-Kernel). Deshalb suchen die Hurd-Entwickler ja auch nach einer Alternative (in der Vergangenheit L4, jetzt evtl. Coyotos). Ich halte auch das Microkernel-Konzept für zukunftsweisend, deshalb habe ich auch mit Hurd 'rumgemacht und mich eine Weile im #hurd-IRC-Channel herumgetrieben. Leider sehe ich keinen wirklichen Fortschritt dort. Vielleicht wird ja Minix3 einmal zu einem Desktop-fähigen OS...

Das Problem ist, einen Kompromiss zwischen einem technisch fortgeschrittenem System (im Sinne von modernen, zukunftsweisenden Konzepten) und dessen Nutzbarkeit zu finden. Beides läuft oft auseinander. Benutzbarkeit bedeutet für mich: Stabilität, Sicherheit, annehmbare Geschwindigkeit, Anwendungsverfügbarkeit.


Athaba schrieb:
Was machst du denn so auf deinem Computer, wo das auffallen könnte? Mit meinem Browser, Mailclienten und Editoren kann ich schwer was messen. Hätte da gerne mal ein paar Erfahrungen mit rechenintensiven Aufgaben gehört.

Nichts, deshalb schrieb ich, dass mein Computer jetzt vielleicht etwas schneller auf mich wartet;) Ich benutze die Kiste für üblichen Desktop-Kram (Mail, Web, Chat, Video, Musik), deshalb kann ich da keine Aussage zu treffen.


soul_rebel schrieb:
@schlesi: [OT] welche HURD distro nutzt du denn? ich hatte viel auf Bee gesetzt, wegen pkgsrc und netbsd init system aber da passiert nichts mehr.... und bei debian gehen jede woche die abhängigkeiten aufs neue kaputt... [/OT]

Ich nutze auch die Debian-Distro, die geben sich Mühe, das System aktuell zu halten. Und ja, das mit den Abhängigkeiten ist so eine Sache...

Gruß
Thomas
 
pit234a schrieb:

Doch, wenn mich nicht alles täuscht, sind das "nur" Verbesserungen gegenüber einem BSD, nicht grundsätzlich was anderes, wie plan9, oder?
Wäre es nicht sinnvoller, wenn mit Neuigkeiten gearbeitet wird, näher an die Forderungen zu rücken, die ein OS der Zukunft haben soll?
Also in Richtung Mach oder Amoeba, mit kleinem Kern und großer Zahl von Standard-Serverprozessen?

Ja, DragonFlyBSD geht ja genau in diese Richtung: der monolithische Kernel wird zwar kein Microkernel, wie z. B. Mach, wird aber tendenziell zu einem Hybrid-Kernel. Das ist IMHO neu für ein BSD.

Mach, ein 1st-Generation-Mikrokernel, scheint wohl nicht sehr zukunftssicher zu sein, zumindest ist das die Ansicht der Hurd-Leute (Hurd sitzt auch auf einem Mach-Kernel). Deshalb suchen die Hurd-Entwickler ja auch nach einer Alternative (in der Vergangenheit L4, jetzt evtl. Coyotos). Ich halte auch das Microkernel-Konzept für zukunftsweisend, deshalb habe ich auch mit Hurd 'rumgemacht und mich eine Weile im #hurd-IRC-Channel herumgetrieben. Leider sehe ich keinen wirklichen Fortschritt dort. Vielleicht wird ja Minix3 einmal zu einem Desktop-fähigen OS...

Das Problem ist, einen Kompromiss zwischen einem technisch fortgeschrittenem System (im Sinne von modernen, zukunftsweisenden Konzepten) und dessen Nutzbarkeit zu finden. Beides läuft oft auseinander. Benutzbarkeit bedeutet für mich: Stabilität, Sicherheit, annehmbare Geschwindigkeit, Anwendungsverfügbarkeit.



Wenn ich noch ein wenig weiter mit Free-BSD klar komme, vielleicht versuche ich mich dann mit DF-BSD auf dem alten Linux, mal sehen. Interessieren täte mich der Vergleich denn schon.
DF-BSD ist nicht schwerer handzuhaben als FBSD. Statt den Ports wird pkgsrc zur Software-Installation benutzt. Die DF-Community ist sehr nett und hilfsbereit, es gibt übrigens auch ein paar deutsche Entwickler. Da das Team kleiner ist, wirst du tendenziell weniger Treiber haben. Aber ich habe auf Anfrage WPA-Verschlüsselung bekommen ;-)



Athaba schrieb:
Was machst du denn so auf deinem Computer, wo das auffallen könnte? Mit meinem Browser, Mailclienten und Editoren kann ich schwer was messen. Hätte da gerne mal ein paar Erfahrungen mit rechenintensiven Aufgaben gehört.

Nichts, deshalb schrieb ich, dass mein Computer jetzt vielleicht etwas schneller auf mich wartet;) Ich benutze die Kiste für üblichen Desktop-Kram (Mail, Web, Chat, Video, Musik), deshalb kann ich da keine Aussage zu treffen.


soul_rebel schrieb:
@schlesi: [OT] welche HURD distro nutzt du denn? ich hatte viel auf Bee gesetzt, wegen pkgsrc und netbsd init system aber da passiert nichts mehr.... und bei debian gehen jede woche die abhängigkeiten aufs neue kaputt... [/OT]

Ich nutze auch die Debian-Distro, die geben sich Mühe, das System aktuell zu halten. Und ja, das mit den Abhängigkeiten ist so eine Sache...

Gruß
Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, DragonFlyBSD geht ja genau in diese Richtung: der monolithische Kernel wird zwar kein Microkernel, wie z. B. Mach, wird aber tendenziell zu einem Hybrid-Kernel. Das ist IMHO neu für ein BSD.

Was mich und meine unmaßgebliche, nicht fundierte Meinung dazu anbelangt, sehe ich nicht die riesigen Unterschiede zwischen Microkernel und "großem Kern", mit ladbaren Modulen. Also, zur Laufzeit ladbare Module, meine ich damit natürlich.
Ich glaube, dass eine viel größere Steigerung der Effezienz erreicht wird, wenn ein kluger Umgang mit Messaging und Paging erreicht wird. Ob ich das nun richtig geschrieben habe?
Ich meine mich zu erinnern, dass hier vie unnötige Arbeit verbraten wird um Programmcode unangetastet hin und her zu kopieren, teilweise sogar unter Einbeziehung derfestplatte, was ja wirklich lahm ist.
Auch die Ausgewogenheit der zugeteilten Resourcen auf anstehende Prozesse kann eleganter gelöst werden.

Nur, ich sehe das einem Kernel nicht an, wie er das macht und was genau er da nun tut. Und ich spüre scheinbar auch keinen Unterschied.
Früher hatte ich beruflich häufiger mir Unix Systemen zu tun, SUN Solaris auf deren alten Sparc hauptsächlich. Frag mich einer, was die für einen Kernel hatten, wo der überhaupt lag und ob die Quellen mitgeliefert wurden?
Als Anwender hatte mich das nicht interessiert und als Entwickler tauge ich nichts, bin ich zu inkompetent.
Und im Vergleich zwischen Free-BSD und GNU/Linux schneidet bisher Free-BSD für mich besser ab, weil es eher aus einem Guss daher kommt, nicht so zerfleddert ist, ein sauberes Konzept hinsichtlich der Anwendungen hat, tatsächlich funktioniert und nicht nur andeutet. All das hat nichts mit dem Kernel zu tun.

Nebenbei, es gibt auch einige Sachen, die mich eher bei Linux überzeugen. Derzeit aber steht die Begeisterung auf Free-BSD und vielleicht dann in Zukunft mal auf DF-BSD.

Mal ne Frage vorab, wenn ichmir das Szenario Vorstelle:
eine Installation der Live-CD von DF_BSD ist ja recht dürftig. Offensichtlich kann ich dann Pakete nachinstallieren, um zu einem Desktop zu kommen. Dann hänge ich also wieder Wochen am Netz?
Wäre es nicht möglich, ein Free-BSD zu installieren, mit allen Anwendungen, die auf der CD schon mitgeliefert werden und die ich also für sinnvoll halte und dann anschließend den Kernel zu tauschen?
 
pit234a,

zu den Vor- und Nachteilien lies dir doch mal bitte diesen Artikel zu Mikrokerneln durch.

Ein wesentlicher Vorteil von Microkerneln ist deren bessere Wartbarkeit und Sicherheit durch die Reduktion des allmächtigen Kernels auf "das wesentliche". Zusätzlich solltest du auch mal nach den Artikel von Andrew Tanenbaum googlen.

Zu DragonFlyBSD: die Installation kannst du bequem inclusive Anwendungen an einem Abend durchziehen. Das Betriebssystem selbst wird von CD installiert, nach der Installation kannst du da 'reinbooten und es benutzen. So weit, so gut.

Für die Anwendungen benutzt DragonFlyBSD das pkgsrc-System. Dieses kann sowohl Anwendungen compilieren, ähnlich FreeBSD ports, als auch Binärpakete installieren (mit pkg_add). Beides lässt sich mischen. Hier findet du die Pakete, die bereits binär vorliegen. Ein Howto zum Paketierungssystem gibt es hier.

Ein "Kernelaustausch" ist nicht möglich. dazu haben sich DragonFlyBSD und FreeBSD schon zu weit voneinander entfernt.

Gruß
Thomas
 
ok, werde mir das mal durchlesen, wobei ich meine, den Tannenbaum Artikel als eine Kritik zu Linux schon zu kennen.

Im Augenblick schwinden mir die Sinne, meine Älteste feiert ihren 14ten und ich habe den Braten gerade eingeschoben (was nicht unbeding nur mit dem Geburtstag zu tun hat) und dabei einen 1992er Bordeaux benutzt, einen Teil davon, um später eine feine Soße zu bekommen. Den Rest habe ich inzwischen anderweitig benutzt und fühle mich derzeit so richtig wohl...
Allerding treffe ich doch gelegentlich schon die falschen Tasten und sollte deshalb auf andere Dinge achten.

Bis demnächst.
 
Das mit den Paketen ist doch bei allen BSDs gleich. Egal ob DragonFly, Free, Net oder OpenBSD. Wo hat man bei FreeBSD Pakete mitinstalliert? Hab ich da wirklich was übersehen?
 
Wo hat man bei FreeBSD Pakete mitinstalliert? Hab ich da wirklich was übersehen?

Als Neuling will ich hier natürlich entsprechend vorsichtig mit meinen Äußerungen sein, erst Recht, nachdem nun noch eine weitere dieser Bordeaux bluten musste.
Also, zum Beispiel hatte ich KDE komplett von CD installiert. Halt nicht, was absolut aktuell ist, doch es gab schon eine schöne Auswahl an Dingen, auch außerhalb KDE, die ich gleich mit installieren und nutzen konnte.
Was mir fehlte, zum Teil Kleinigkeiten, wie iftop, installierte ich dann mittels pkg_add nach, auch größere Dinge, wie verschiedene Multimedia Anwendungen.
Was ich nicht als binary fand, installierte ich aus den ports. Dabei hatte ich erste Hürden zu nehmen, als die win32.codecs nicht dem Stand entsprachen, der von den ports gefordert war.
Die größte Herausforderung war bis Dato JAVA. Das kostete mich tatsächlich einige Tage.
Insgesamt lief alles so weit gut, außer einmal, wo ich einen Fhler machte und die kdelibs ungewollt updatete. Na ja. Das steht in einem anderen Thread...

Jedenfalls sehe ich all jene vielen Dinge bei DF-BSD nicht, oder habe ich das übersehen?
Deshalb vermute ich, dass hier noch viel mehr Anwendungen über Netzwerk gefunden werden müssen, weil halt weniger auf CD drauf ist.
Und alleine, wenn ich KDE (dabei bleib ich halt aus Tradition) aus dem Netz installieren muss, sind meine Rechner Tage beschäftigt.

Ich bin nun ganz gespannt, auf einen Fehler aufmerksam gemacht zu werden. Wie gesagt, bin ich hier echt Neu und Anfänger. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich was übersehen habe und nicht weiß, wie ich mir das Leben einfacher machen kann, ist echt groß.
 
Die DFly-CD wurde AFAIK absichtlich schlank gehalten, damit ihr Download nicht so lange dauert (denke an die Leute ohne Breitbandanschluss!).

Aber wie ich schon sagte: du kannst die Installation an einem Abend erledigen, inclusive KDE-Installation - zumindest, wenn du einen Breitbandanschluß hast und die Binärpaketr benutzt.

Die Binärpakete sind bei DFly vom Betriebssystem getrennt, denn man teilt sich das Installations-Tool mit anderen Betriebssystemen. Die URL für die Binärpakete habe ich ja schon gepostet, wenn du sehen willst, welche Pakete generell verfügbar sind (also Binärpakete und von Source compilierte), guckst du hier
 
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