Erfahrung mit FreeBSD als Desktop System nach langer Zeit

marzl

Well-Known Member
Hallo,

nach locker 10 Jahren Abstinenz (vielleicht kennt mich hier ja noch jemand), habe ich meine altes X240 mit FreeBSD 12 bespielt und alles andere runtergeschmissen. FBSD war zwar nicht abgeschrieben und zwischendrin hatte ich es immer wieder mal ganz kurz probiert (ich nutze sehr viel TrueNAS und opnSense), aber der Desktop kam immer zu kurz. Jetzt aber gerne mehr.

Anforderung war ein sicheres und schlankes System, da es viel mobil und meist im harten Netzwerk Installieren- oder fehlersuchenden Einsatz ist.
Debian nutze ich zwar auch sehr viel, aber FreeBSD ist immer noch eine Herzensangelegenheit. Was muss ich sagen, ich bin ueberrascht.
  • ZFS root laeuft, sogar mit Verschluesselung
  • Installation ueber WLAN im Installer eingebaut. geil.
  • PKG hat sich echt gemausert, das steht APT in nichts nach
  • Hardware im grossen und ganzen ordentlich erkannt
  • Sound klappt einwandfrei
  • Xorg (wayland ist nicht mein Fokus) startet sofort.
  • Softwareangebot mehr als gut

Das war ein starker Einstieg und damit wird sich die Tage mein Hauptrechner ebenfalls umdrehen. FBSD als Grundsystem und W10 als VM/bhyve
Dann lunger ich mal hier wieder etwas rum :D

Ich moechte jetzt keine Desktop Diskussion aufmachen, aber ich wollte auch mal GNOME3 kurz antesten und war verwundert, das das tatsaechlich aktuell fehlt.
Wird da grad was umgestellt oder fliegt das raus?
 
Welcome back!

Gnome3 wurde umbenannt in Gnome.
Am 31. Januar beschlossen das die Maintainer, siehe changelog in Freshports.

Der Metaport war zwei Wochen nicht mehr in den Repos, weder als Gnome3 noch als Gnome.
Mittlerweile ist er (seit einer Woche) als 'gnome' in der latest Repo wieder verfügbar. Ob der Port auf quarterly inzwischen wieder da ist, keine Ahnung.
Xfce4 ist das gleiche passiert, wurde umbenannt von 'xfce4' nach 'xfce'. Tauchte erst nach 10 Tagen wieder in der quarterly-Repo wieder auf, und war vor einer Woche noch nicht zurück in der latest-Repo.

Persönlich mag ich weder Gnome noch Xfce, aber es ist für mich doof, da der Skunk Installer (unter anderen) beide anbieten will, und solange die Repos noch nicht wieder richtig "da" sind, kann man den Installer noch nicht so richtig "bekannt machen". :(
 
Gnome3 wurde umbenannt in Gnome.
Am 31. Januar beschlossen das die Maintainer, siehe changelog in Freshports.
Alles klar, freshports hatte ich ganz verdrängt.

Ob der Port auf quarterly inzwischen wieder da ist, keine Ahnung
Ich hab auf latest umgestellt und werden es mal probieren.

Xfce4 ist das gleiche passiert, wurde umbenannt von 'xfce4' nach 'xfce'.
XFCE habe ich aktuell drauf. Das erscheint mir bis dato ein akzeptabler Kompromiss aus Usabilty und Schlankheit. Allzu oppulent ist es jedenfalls nicht.
Wobei Thunar leider nicht mit SMB vfs klar kommt :(, bzw, z.B. VLC um auf Netzfreigaben darüber zuzugreifen. Da mach ich mal einen seperaten Fred zu auf.

Persönlich mag ich weder Gnome noch Xfce, aber es ist für mich doof, da der Skunk Installer (unter anderen) beide anbieten will
Dein Skript habe ich schon gesehen. Gute Arbeit, da habe ich mir ein paar Pakete rausgefischt und dabei ist mir das aufgefallen:

1645278766670.webp


AMIGAAAAA

gruss,
Marzl
 
XFCE habe ich aktuell drauf. Das erscheint mir bis dato ein akzeptabler Kompromiss aus Usabilty und Schlankheit. Allzu oppulent ist es jedenfalls nicht.
Wobei Thunar leider nicht mit SMB vfs klar kommt :(, bzw, z.B. VLC um auf Netzfreigaben darüber zuzugreifen. Da mach ich mal einen seperaten Fred zu auf.
Auf jeden Fall!
Kein Bloat wie KDE. Z.B. Thunar hat auch einige nette Features wie bulkrename, die alleine schon die xfce-Installation rechtfertigen.

Hab allerdings ADHS, und daher ist sogar die XFCE-Oberfläche für mich zu grellbunt, und lenkt mich zu sehr ab.
Weit weniger aufdringlich als die grellbunt blinkende KDE-Reeperbahn! Aber im Vergleich mit meiner superspartanischen ADHS-FVWM-Konfig (nix ausser Pager und Meow/Purr-Menü) doch schon fast noch wie das Geleuchte auf der Grossen Freiheit :) Ausserdem, ständig an Windows 95 erinnert zu werden...


:D

BTW, das sprang mir erst jetzt ins Auge:
die "Guru meditation extradepth $extradepth" if (not defined $extradepth);

Habs gleich mal berichtigt schäm :facepalming:
 
Ich hab auf latest umgestellt und werden es mal probieren.
So, gnome probiert und wieder runtergeworfen. Zu traege und zu unstabil.
Auf jeden Fall!
Kein Bloat wie KDE. Z.B. Thunar hat auch einige nette Features wie bulkrename, die alleine schon die xfce-Installation rechtfertigen.
Das wird dann doch wieder der Haupt WM. Ich habe mal einige Zeit versucht mit openbox klar zu kommen, aber ich habe da noch keine gute Linie gefunden. Oft ist das dann optisch ein wilder Mix der mir missfaellt. Wenn da mal einer einen heissen Tipp fuer einen minimal WM hat, dann immer her damit.
 
Ich nutze seit über 15 Jahren fast exklusiv xfce4 unter *BSD und Linux und war eigentlich immer zufrieden - heutzutage lässt aber das Multimonitormanagement etwas luft nach oben, aber das hängt auch stark von der Nutzung ab.

Zwischen meinen Unixoiden Kisten nutze ich nur NFS so das ich zu deinem smbfs Problem leider nichts sagen kann.
 
Willkommen zurück, @marzl

Gibt's auch Negatives, was dir aufgefallen ist und was man vielleicht verbessern könnte?

Gruß

lme / laemodost
 
@lme zwar hast Du mich nicht gefragt, ich antworte trotzdem.

Was mich momentan am meisten ärgert, ist vt newcons.
Dieser "Ersatz" für die traditionelle sc-Konsole ist extrem verbugt (hier meine Bugsammlung).
Und es ist keinerlei Interesse oder Initiative seitens der bezahlten (sponsored) Entwickler zu erkennen, die z.T. bereits seit 8 Jahren offenen Bugs zu fixen.

Noch ärgerlicher als Black screens oder kernel panics, welche nur in bestimmten, atypischen Umständen auftreten und durch vorbeugende Reboots umgangen werden können, sind für mich die Bugs, die dafür sorgen, dass mit vt newcons...
  • ...auf allen Rechnern, die nicht Intel/AMD drm-kmod verwenden, suspend/resume nicht funktioniert. Dazu muss man die sc-Konsole verwenden.
  • ...zwar Optionen anbietet, Positivdarstellung (z.B. schwarz auf weiss) zu aktivieren, nur funktionieren diese nicht. Schlecht wenn man schlechte Augen hat. Auch da bleibt nur, die sc-Konsole zu nutzen.

Hast Du evtl. eine Idee, wie man die vt newcons-Entwickler motivieren könnte, mal in einem Aufwasch die ganzen Bugs zu fixen?
 
Gibt's auch Negatives, was dir aufgefallen ist und was man vielleicht verbessern könnte?

Mhm, die Frage ist gar nich so einfach zu beantworten, denn es kommt auf den Standpunkt und die Erwartungshaltung an.
Will man ein vollwertiges System, was einfach so als Desktop funktioniert, koennte WLAN und Bluetooth eine Rolle spielen. Auch die Grafikeinbindung ist ein Thema fuer sich. Aber im Grund ist das nicht meine Sicht darauf und auch nicht mein Anspruch.

Ich bewege mich gerne auf der Konsole und scheue nicht davor etwas einzustellen wenn es einzustellen ist. Das ist hier der Fall.
Was ich aber hasse ist gefriemel und Workarounds die nur duch Forensuchen und ausprobieren dann klappen. Das konnte ich bisher vermeiden.
Bis auf den Punkt von skunk, was ein sehr gutes Beispiel fuer solch einen Fall ist:
Was mich momentan am meisten ärgert, ist vt newcons.
Hat mich nicht gestoert, aber das mit dem Standby konnte ich nachvollziehen und habe newcons deaktiviert. Das klappt.

Ansonsten: Laeuft! Und die Programme an fuer sich sind ja eigene Themen, fuer die FBSD nix kann.
 
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Was WLAN betrifft, zumindest bei der Konfiguration könnten sich die anderen BSDs echt eine Scheibe von OpenBSD abschneiden. Simpel, sinnvoll und funktioniert gut. Meines Erachtens auch eine der am Besten zu BSD/Unix passenden Lösungen. Anderswo fühlt sich die Netzwerkkonfiguration was WLAN angeht manchmal wie ein Fremdkörper an, der irgendwie separat vom Rest läuft.

Also für alle die es nicht kennen. Man hat ein /etc/hostname.$interfacename (hostname.if[5]). Da schreibt man dann sowas rein, wie
Code:
join home-net wpakey passwordhere
join work-net wpakey passwordhere
join cafe-wifi
inet autoconf

Wobei home-net, work-net, cafe-wifi die WLAN-ESSIDs sind. Je nachdem was sichtbar ist verbindet es. Die Zeilen selbst sind grundsätzlich einfach ifconfig(8)-Befehle. Wenn man das wirklich überall haben will müsste man also ifconfig angleichen oder zumindest ähnliche Möglichkeiten haben. Dafür würde sich auch sicher recht einfach in eine GUI einbinden lassen wenn man sowas mag. Wäre nett wenn man nicht zwangsweise NetworkManager und Co. nutzen muss um einigermaßen komfortabel WLAN-Verbindungen aufzubauen.

Hoffe, ich hijacke den Thread damit nicht, aber ich glaube das wäre schon eine feine Sache wenn das in allen BSDs klappen würde.
 
Will man ein vollwertiges System, was einfach so als Desktop funktioniert, koennte WLAN und Bluetooth eine Rolle spielen.
ohne zu weit gehen zu wollen, ist das meiner Ansicht nach auch immer noch eine Frage der System-Philosophie. Während ich zuerst bei einem meiner Ubuntu-Versuche sehr entsetzt war, dass das Netzwerk erst nach Einloggen des Users stattfindet und somit gar nicht Sache des eigentlichen Systems ist, sehe ich inzwischen doch einen Sinn darin. Ein Desktop-System ist heute vorwiegend in vielen Netzen zu Hause und es gibt oft nur noch einen einzigen Nutzer, der dann auch Herr über das Netzwerk sein sollte.
In FreeBSD ist das nicht so und es versteht sich auch nicht als Desktop-System.
Gleichwohl bietet es doch einige Desktop-Environments zur Installation und dabei möglicherweise auch Tools, das Netzwerk als User zu bedienen.

Ich selbst nutze auf meinen Laptops
Code:
networkmgr-6.1_1               FreeBSD/GhostBSD network connection manager
und sehe da noch einige weitere bei einer Paketsuche. Das ist zumindest schon mal ein Ansatz in Richtung Desktop.
 
In FreeBSD ist das nicht so und es versteht sich auch nicht als Desktop-System.
Das liest sich auf der FreeBSD-Homepage aber ein bisschen anders. Gleich der erste Satz lautet:
FreeBSD® ist ein Betriebssystem für Server, Desktops und eingebettete Systeme [...]
Da ist "Desktop" sogar explizit erwähnt. Und wenn ich mir die Ports/Packages angucke finde ich da auch sehr viele Packages mit Desktop-Programmen und Desktop-Umgebungen. Die Aussage das FreeBSD sich nciht als Desktop-System versteht finde ich da schon ziemlich gewagt. :-)
 
Bitte bei einem Mod aussagekräftigeren Threadtitel vorschlagen. Dann macht der auch wieder auf.

Gruß
 
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