ESR: "We Don't Need the GPL Anymore"

lars

vom mars
Eric S. Raymond (http://www.catb.org/~esr/), bekannt durch fetchmail und seine Bücher
(The New Hacker's Dictionary, The Cathedral and the Bazaar, The Art Of Unix Programming) zweifelt am Sinn der GPL.

Das Interview ist hier nachzulesen:
http://www.onlamp.com/pub/a/onlamp/2005/06/30/esr_interview.html

Unter anderem meint er, dass die GPL seine Existenzberechtigung aus folgenden Gründen verloren hat:
-Die GPL wurde aus der Angst geboren, Open Source Software müsse sich dagegen schützen, nicht weiterentwickelt zu werden.
Diese Annahme hält er für mittlerweile obsolet.

-Linux sei nicht durch die viralen Eigenschaften der GPL bekannt geworden,
sondern durch das Freie Open Source Entwicklungsmodell (Bazaar)

-Die virale Eigenschaft der GPL bringe der Software-Entwicklung nicht viel,
weil sie eine abschreckende Wirkung habe und weil sie prinzipiell falsch ansetzt,
nämlich, dass sie durch die GPL verbreitet werden müsse, statt durch überzeugende Eigenschaften.

[...dann folgt eine kleine Diskussion über Red Hat / Fedora, Copyright,
Patente, Bitkeeper und proprietäre Formate...]

Dann kehrt die Diskussion wieder zurück zu Fragen zur GPL.
Auf die Frage, was er zum Vorwurf meine, dass er wissentlich einen Streit um die
kommende GPL Version 3 entfachen wolle, wiederholt ESR seine Aussagen.

Das Open Source Entwicklungsmodell habe sich bewährt und sei den anderen
Entwicklungsmodellen überlegen. Er sehe keinen Sinn mehr darin Open Source Software
unbedingt unter die GPL stellen zu müssen.

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Anm. d. Verfassers:
Im Interview werden relativ komplexe und überladene Sachverhalte diskutiert,
Lizenzen, Copyright, Patente, Open Source, proprietäre Formate usw.
Es könnten sich in meiner Zusammenfassung Fehler eingeschlichen haben.
Lest daher am besten selber genau, was gemeint ist.
 
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