Euere Meinung zu Microsofts OpenSource Beiträgen und Haltung

Lance

Well-Known Member
Moin, ich dachte mir ich eröffne hier diesen Thread da ich ja immer wieder z.B. bei Winfuture etc. dazu lese. Bei heise sind viele Linuxler, klar kommen da überwiegend negative Meinungen und (gerne auch dumme) Kommentare dazu, bei Winfuture sind die Leute eher richtung Windows.

Ich selbst traue dem ganzen überhaupt nicht. Zum einem weil Microsoft eine Firma ist, die bekannt ist, mit WIndows 10 Daten zu sammeln, User zu bevormunden (z.B. Option für Lokales Konto erstellen verstecken, geht gar nicht sowas!) ; die mir äusserst suspekt erschien beim Thema "Limux", genauer gesagt dem Treiben wodurch da wieder zurückgerudert wurde zu Windows (und jetzt doch wieder zu Opensource, die spinnen auch langsam... anderes thema...) und weil sie eben ihr Produkt Windows haben, welches (lizenz-) technisch und auch sonst nichts mit Linux oder Unix zu tun hat. (ausser dass einige Konzepte schlecht übernommen wurden).

Das Beispiel mit exFAT beeindruckt mich nicht, da die Community mit dem FUSE Treiber sowiso eine brauchbare Lösung hat(te). In meinen Augen wirft man da halt hin und wieder ein paar Brotkrümel hin. Aber ich denke sie wollen möglichst viel mitgestalten, kontrollieren, beeinflussen (um damit letztlich Geld zu verdienen und Macht zu haben).

Also ich traue denen nicht über den Weg und vermute im Prinzip reinen Eigennutz, was wohl für viele selbstverständlich ist. Trotzdem ist mir eine Firma Canonical mit ihrem Ubuntu sehr viel symphatischer, zumal Ubuntu kostelos ist (ich meine Updates usw, kosten bei Red Hat und Oracle Solaris ja was) und ich mich von denen nie ausspioniert oder bevormundet sehe in keiner Hinsicht. Und trotzdem stellen sie mir ein grossartiges funktionierendes System hin.

Bin neugierig auf euere Meinungen. Einen schönen Tag :)
 
Sorry, ganz ehrlich formulierungen über einen Weltweit agierenden Konzern mit 150000 Mitarbeitern wie

Also ich traue denen nicht über den Weg und vermute im Prinzip reinen Eigennutz, was wohl für viele selbstverständlich ist.

finde ich extrem schwierig.
Das ist nen Konzern, in unserem weltweiten Kapitalistischen System, wie Nestle, Audi, VW, Samsung oder Krauss Maffei.

Und die Aufgabe von Konzernen in unserem Kapitalistischen System ist es Primär Dinge zu entwickeln / bauen / zu verkaufen und da letztlich Gewinn durch zu erzielen idealerweise im Rahmen des gesetzlichen Rahmens.

Gegenüber nen Waffenproduzenten wie Krauss Maffei oder extreme Umweltsünder wie VW und Co halte ich das Unternehmen noch für halbwegs Okay.

Canoncial ist nen Mittelständler mit unter 500 MA. Selbst da fällt mir der begriff "Vertrauen" schon schwer.

Ich denke "die*" werden das nicht aus reiner nächstenliebe machen, aber schon mit der erkentniss das Linux "gekommen ist um zu bleiben" und es sicher nicht schlecht ist da nen bisschen aktiv zu bleiben und sich villeicht auch etwas beliebt zu machen und nicht immer nur als der "Böse" dazustehen.

*(Die als vermutlich irgend ein teil einer Management-Ebene)

OpenBSD wurde ja auch monetär z.B. dtl. unterstützt, ich glaube im zusammenhang mit dem einbau vom ssh-client.

Was / wem / wie möchtest du denn da genau "vertrauen"?
 
Ich find diese Thematiken nervig, schwierig und brandbeschleunigt spaltend. Ich höre schon die Sirenen und Tränen plätschern. Wo ist der downvote-Button?

Bei heise sind viele Linuxler, klar kommen da überwiegend negative Meinungen und (gerne auch dumme) Kommentare dazu
Wieso klar? Ist es schon so weit, dass die erste Assoziation winbashing ist, wenn man in Linuxnähe kommt? :p
Heise hat die IT als Schwerpunkt, besteht auch schon lange. Wenn die akzeptieren, dass ihr Forum als Trollwiese nach bashinger Art umgebaut wird, dann soll es so sein. Unterm Strich gehts um Werbeeinnahmen, der clickbait ist stark.
Ich melde mich auch nicht im Bibelforum an und trolle mit meinen satanischen Übergedanken aus Langeweile.

bei Winfuture sind die Leute eher richtung Windows.
Sicher Zufall. Und bei BSDforen? :)

Ohne dir jetzt zu hart auf den Schlips trampeln zu wollen, stellt sich mir die Frage, warum du den Thread nicht auf heise oder winfuture geöffnet hast. Jup, weil die so vorbelastet sind, dass du die Antwort kennst und wahrscheinlich, weil du instinktiv weißt, dass hier Qualität herrscht. Das klappt aber nur, wenn und weil man sich und solche Themen fernhält vs. so in Einklang bringen, dass man niemandem den Mund verbietet.
Du merkst: Ich versuche hier aufzuzeigen, warum es wichtig ist, die Qualitätsfahne weiterhin oben zu halten. Heise z.B. hats nicht gepackt.
Schade. Aber soviel zu meiner Meinung. ;)
 
Könntest Du vielleicht mal konkrete Links zu "Opensource Beiträgen und Meinungen" posten, damit man genau weiß, was Du überhaupt meinst? Winfuture ist mir eigentlich nur bekannt al Seite, die Windows-Usern gute Tips und Tools zur Verfügung stellt, um den Umgang mit Windows zu verbessern.
 
Könntest Du vielleicht mal konkrete Links zu "Opensource Beiträgen und Meinungen" posten, damit man genau weiß, was Du überhaupt meinst? Winfuture ist mir eigentlich nur bekannt al Seite, die Windows-Usern gute Tips und Tools zur Verfügung stellt, um den Umgang mit Windows zu verbessern.

Bitte nicht!

Es ist ganz sicher nicht zielführend hier in diesem Forum über Threats, User oder die Meinungen von Usern aus anderen Foren zu sprechen!

Ich werde das entsprechend moderieren.
 
Sorry, mich hat die Thematik Microsoft und OpenSource mehr interessiert als Meinungen über Bill Gates. Aber wohl eben nur mich. Ich entschuldige mich daher für die Threaderöffnung.
 
Wie bitte was? Wenn darüber spekuliert wird, dass ein Konzern ja "eigennützig denkt", dann herzlichen Glückwunsch, Herr Tautologe – so funktioniert Kapitalismus. Und das war jetzt nicht wertend :)

Nun aber zur gefragten Meinung: Microsoft hat einen ziemlichen Strategiewechsel hinter sich. Man hat wohl erkannt, dass Gewinnstreben und Opensource Software keine Gegenpole sind, und auch, dass man mit zu viel NIH-Syndrom am Ende in der Bedeutungslosigkeit verschwindet (was sich mit dem Gewinnstreben ein wenig beißen dürfte).

Ich persönlich begrüße Microsoft's Opensource Initiativen. Insbesondere da ich beruflich im .NET Umfeld unterwegs bin ist es sehr erfreulich, dass man inzwischen nur noch auf Github schauen muss, wenn man wissen will, wie etwas in der .NET Core "standard library" implementiert ist -- kein teurer Supportvertrag plus NDA, nein, einfach nur Browser aufmachen. Das finde ich super. Dadurch entsteht auch eine neue Kultur, so manches aus der "Community" ist bereits in .NET Core eingeflossen. Die Plattform .NET hat durch Opensource definitiv an Attraktivität und Qualität gewonnen. Microsoft, gerne weiter so, auch wenn mich euer OS immer noch nicht vollständig überzeugen kann ;)
 
Leider kann ich nicht mehr editieren, also Doppelpost: In dem Kontext finde ich noch erwähnenswert, dass Microsoft lange versucht hat, eigene VCS-Systeme zu pushen (NIH-Syndrom!). SourceSafe war eine noch viel schlimmere Katastrophe als CVS (ja, das geht). TFS hat dann mit der Zeit ziemlich gute Collaboration-Tools bekommen, das einzige was gefehlt hat war ein gutes, zeitgemäßes VCS (so ähnlich wie Outlook/Exchange kann alles gut außer Email) – das TFS Eigengewächs war da so knapp auf dem Stand von Subversion. Seit einiger Zeit bietet TFS als VCS allerdings git an, mittlerweile ist das quasi der Standard. Da kann ich nur sagen: Super Entscheidung, endlich kann man mit dem Ding vernünftig arbeiten :)
(Und wer die PowerShell mag – noch sowas aus der NIH Kategorie *fg* – für den gibt es posh-git. Alle anderen nehmen "git-bash" oder gleich MSYS2 mit welcher Shell auch immer...)
 
Mit Microsoft und vor allem mit deren Firmenstrategie kenne ich mich gar nicht aus, es wundert mich aber nicht, dass sich solch ein Konzern "Breitbeinig" aufstellt.
Die Zeiten von Bill Gates und Steven Ballmer sind ja nun schon eine Weile vorbei und Erzrivale Steven Jobs ebenfalls schon Geschichte. Dass man sich in Zeiten von Alphabet mit ihren bekannten OpenSource Projekten dann auch einen etwas moderneren Anstrich verpassen möchte, wundert mich nicht.
Und ist auch nicht neu: man darf nicht vergessen, dass Microsoft auch mal ein Unix vertrieben hat und ich glaube sogar, lange Zeit die Lizenz zum Führen des Namens inne hatte.
Insgesamt gibt es doch einige Bereiche, wo Microsoft nicht Marktführer ist und genau in diesen sehen wir ganz häufig OpenSource und besonders oft mit einem Linux. Da will man sicher eher Türen öffnen, als sie sich zu verschließen.
Und dann konnte ja Microsoft in der Vergangenheit schon immer OpenSource nutzen. Die Codes liegen ja für alle offen und nicht nur "für die Guten". Ich könnte mir vorstellen, dass man vielleicht auch gemerkt hat, dass Vielfalt in der Entwicklung gut ist und schließlich, was bedeuten schon "die paar Mark", die man da rein hängt für solch ein Unternehmen. Ich schätze mal, dass die mehr Geld für die Kaffeküchen der Unternehmen ausgeben, als die komplette BSD-Entwicklung zur Verfügung hat.
 
Für mich ist ja die Hölle zugefroren als die OpenSSH ins Basisystem integriert hatten und in dem zusammenhang ja auch OpenBSD etwas unterstützt haben, also nicht nur nehmen sondern auch geben.
 
Ich haben den Eindruck, dass Microsoft auch begriffen hat, dass für einen längerfristigen Erfolg, Opensource und eine gute Zusammenarbeit mit der Community wichtig ist. Ich glaube, dass es eine längerfristige Strategie von ihnen ist, Opensource zu fördern. Natürlich insgesamt für das Wohl der Firma bzw. deren Shareholdern (nicht aus philosophischen, philantrophischen oder ähnlichen Gründen). Und mir ist klar, dass so eine Strategie irgendwann auch wieder geändert werden kann.

Und ganz konkret: Ich bin nicht total gegen proprietäre Software. Wo es für mich Sinn macht, kaufe ich auch mal eine Lizenz. Aber wenn ich die Wahl habe, nutze ich i.d.R. die Opensource-Alternativen. So habe ich kürzlich die automatische Verlängerung meiner PhpStorm-Lizenz gekündigt und bin auf Microsoft's editors/vscode gewechselt. Das scheint mir (noch) nicht ganz so komfortabel zu sein wie das proprietäre Produkt, das speziell auf PHP ausgerichtet ist, aber es ist für mich gut genug, mit Plugins erweiterbar und steht unter der MIT Lizenz.
 
Ich schätze mal, dass die mehr Geld für die Kaffeküchen der Unternehmen ausgeben, als die komplette BSD-Entwicklung zur Verfügung hat.
Microsoft ist zur Zeit das wertvollste amerikanische Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von fast 1,4 Billionen Dollar.

Übrigens ist IBM auch nicht gerade das Sozialamt, aber ohne IBM wäre die Entwicklung des Linux-Kernels wohl inzwischen eingestellt worden - RH allein könnte die Entwickler nicht bezahlen. Und natürlich macht IBM das nur, weil sie zig, oder gar Hunderte Millionen Dollar dadurch sparen.

Dieser Artikel ist zwar von 2014, aber die Unterstützung aus handfesten finanziellen Interessen bestimmt doch inzwischen die ganze Entwicklung: Linux: Immer weniger freiwillige Entwickler
 
Das Beispiel mit exFAT beeindruckt mich nicht, da die Community mit dem FUSE Treiber sowiso eine brauchbare Lösung hat(te).

Bei den Open-Source-Beiträgen von Microsoft ist exFAT eher unbedeutend. Interessant sind eher Projekte wie Visual Studio Code oder TypeScript, die sich - zurecht - enormer Verbreitung und Beliebtheit erfreuen.

In meinen Augen wirft man da halt hin und wieder ein paar Brotkrümel hin. Aber ich denke sie wollen möglichst viel mitgestalten, kontrollieren, beeinflussen (um damit letztlich Geld zu verdienen und Macht zu haben).

Für Microsoft ist es natürlich auch hervorragende Werbung im Kampf um die besten Köpfe. Die Top 5 der Contributor zu Open-Source-Projekten im Jahre 2019 nach Unternehmen:
  1. Microsoft
  2. Google
  3. Red Hat
  4. IBM
  5. Amazon
Quelle hier, hübsche Diagramme hier.

Nun aber zur gefragten Meinung: Microsoft hat einen ziemlichen Strategiewechsel hinter sich. Man hat wohl erkannt, dass Gewinnstreben und Opensource Software keine Gegenpole sind, und auch, dass man mit zu viel NIH-Syndrom am Ende in der Bedeutungslosigkeit verschwindet (was sich mit dem Gewinnstreben ein wenig beißen dürfte).

Korrekt. Das ergänzt sich gut mit dem aktuellen Zug von Microsoft Richtung Cloud (wir hatten ja das Thema "Einrichtung des lokalen Kontos verstecken"). Auf Azure bzw. Microsoft 365 (a.k.a. Office 365) ist es Microsoft (ziemlich) egal, welches Betriebssystem die Kunden nutzen - sie verdienen immer daran.

Insgesamt gibt es doch einige Bereiche, wo Microsoft nicht Marktführer ist und genau in diesen sehen wir ganz häufig OpenSource und besonders oft mit einem Linux. Da will man sicher eher Türen öffnen, als sie sich zu verschließen.

Richtig. Microsoft verdient schließlich auch mit Linux sein Geld.

Übrigens ist IBM auch nicht gerade das Sozialamt, aber ohne IBM wäre die Entwicklung des Linux-Kernels wohl inzwischen eingestellt worden - RH allein könnte die Entwickler nicht bezahlen. Und natürlich macht IBM das nur, weil sie zig, oder gar Hunderte Millionen Dollar dadurch sparen.

Als Nummer 4 der Contributor leistet IBM zweifelsohne einen großen Beitrag. Soweit würde ich aber nicht gehen, die Einstellung der Entwicklung des Linux-Kernels im Falle von IBMs Rückzug zu postulieren.

IBM ist aber natürlich auch nicht völlig blöd und will sich entsprechend positionieren. AIX hat in 10 Jahren 60% seines Umsatzes verloren, während der Gesamtmarkt gewachsen ist. IBM ist sich bewusst, dass die Zukunft nicht auf AIX gebaut wird. Deswegen wird jetzt mit AIX die Vergangenheit gemolken. :ugly:

Dieser Artikel ist zwar von 2014, aber die Unterstützung aus handfesten finanziellen Interessen bestimmt doch inzwischen die ganze Entwicklung: Linux: Immer weniger freiwillige Entwickler

Aus dem zitierten Artikel:
Die Linux Foundation scheint auch den Grund für diese Entwicklung zu kennen. “Es gibt einen Mangel an Kernel-Entwickler”, so der Report. Jeder der unter Beweis stelle, dass er in der Lage ist, hier einen Beitrag zu leisten, kämpfe weniger mit dem Problem einen Job zu finden, als vielmehr damit, den zahlreichen Angeboten Herr zu werden. Daraus folge eben, dass freiwillige Entwickler nicht lange unabhängig bleiben.

Wenn schon jeder halbwegs engagierte Entwickler mit Angeboten überfrachtet wird, möchte ich nicht wissen, wie das in der Liga der Kernel-Entwickler abgeht... :eek:
 
Microsoft ist zur Zeit das wertvollste amerikanische Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von fast 1,4 Billionen Dollar.
Naja.
Das ist doch nur Analysten-Gequatsche und ich rede hier natürlich von Analysten des Kapitalmarktes und der Börsen.

Ähnlich ist die Stellung von FaceBook und anderen, die eigentlich gar nichts haben und besitzen. Ich meine, eine Reihe von PCs anmieten und darauf eine SW laufen lassen, das bedeutet doch nicht, dass solch ein Unternehmen irgendeinen tatsächlichen Wert hat!
Auch der oft zitierte Wert der gesammelten Daten ist doch höchst fragwürdig.
Für mich ist das nichts, als ein weiteres Beispiel dafür, wie blind wir gegenüber tatsächlichen Werten geworden sind.
Dabei haben wir doch eben Corona und müssten etwas weiter sehen? Die Firma, die mein Klopapier herstellt, schafft doch einen echten Wert!

Oder anders gesagt: wie kann Microsoft(MS) so bedeutend sein, wenn ich selbst gar nichts davon brauche oder benutze?
Wenn Microsoft Morgen wegen irgendwelcher Börsenspiele plötzlich nicht mehr wäre und keines ihrer Produkte mehr verfügbar, dann würde ich das nicht mal merken.
Wie kann man da von wertvoll reden?
Und das gilt ebenso für FaceBook und Apple und viele mehr...

Natürlich bin ich nicht repräsentativ.
Ich nutze ausschließlich OpenSource und wenn ich damit etwas nicht machen kann, dann will ich das auch nicht!
Ich bin Bauer und Jäger und erzeuge einen Teil meiner Lebensmittel mit meinen eigenen Händen.
Ich arbeite nicht in und für IT und würde das auch nicht wollen.
Ich nutze kein FaceBook, keine WebCam, kein WhatsUp und was immer man mir da noch so aufdrücken will.
Ich mache keinen Urlaub. Ich wüsste auch nicht, was ich dort soll. Da kenne ich doch nichts und Niemand.
Ich gehe nicht ins Puff. Ich wüsste auch nicht, was ich dort soll. Da kenne ich doch nichts und Niemand.
GENUG.
Sollte nur ein kurzer Ausflug sein, um meine Wertschätzungen vielleicht besser verständlich zu machen. Also, für mich ist Microsoft vollkommen unbedeutend und wertlos, wie eben viele der Unternehmen, die mit hoher Marktkapitalisierung so gefeiert werden, würde ich keinen Cent dort investieren!

Und nun wird es beinahe schwierig, nicht ganz ins OT zu wandern.
Dass MS sich an OpenSource beteiligt ist gut.
Wie wäre es, wenn MS Wikipedia unterstützen würde?
Wir alle nutzen ständig Wikipedia und Wikipedia hat ständig Geldnot.
Eigentlich wäre es cool, wenn die Bundesregierung oder andere Staaten einen Beitrag zu OpenSource leisten würden und etwa Wikipedia oder FreeBSD dadurch unabhängig wären. Nur: wirklich unabhängig wären sie dann ja nicht und man würde immer vermuten, dass der Geldgeber auch Einfluss nimmt!
Wenn das stimmt und der Geldgeber immer Einfluss nimmt: wie kann man dann solche Projekte überhaupt noch fördern?

Derartige Bedenken habe ich natürlich dann, wenn ich lese, dass MS sich stärker in OpenSource einbringen will.
Und das liegt nicht an MS!
Das ist eine generelle Überlegung.
OpenSource braucht offenbar Unterstützung und kann diese nicht selbst requirieren und bezahlen.
Unternehmen und Leute, die das können, sind aber verdächtig, OpenSource zu korrumpieren, damit sie selbst einen strategischen Vorteil erwirtschaften.
Eine echte Zwickmühle!

Und mal wieder ein gesellschaftliches Problem.
Tut mir leid. Es ist wohl so, dass ich bei beinahe jedem Beitrag die Fehler des bestehenden Subventions-Kapitalismus ausmache und nicht wirklich Alternativen parat habe.
OpenSource ist für mich Pflicht und mehr, als die momentane Marotte eines Börsen-Giganten.
Wenn die momentane Marotte eines Börsen-Giganten OpenSource nützten kann, dann bin ich unbedingt dafür!
Warum unsere Gesellschaft so etwas nicht fordert und stattdessen den Freiwilligen Initiativen überlässt, sei zu überdenken!
 
Ich meine, eine Reihe von PCs anmieten und darauf eine SW laufen lassen, das bedeutet doch nicht, dass solch ein Unternehmen irgendeinen tatsächlichen Wert hat!

Welchen Wert kann Facebook samt WhatsApp schon haben, nur weil es aktuell von über 2 Milliarden Menschen für Kommunikation weit jenseits der Möglichkeiten von E-Mails genutzt wird? ;)

Warum zahle ich meinem Internet Service Provider jeden Monat einen zweistelligen Eurobetrag, wenn der mir als Gegenleistung nur ein paar schwache elektrische Signale auf einem Kupferkabel erzeugt? ;)

Warum zahle ich AMD oder Intel alle paar Jahre hunderte Euro für eine CPU, wenn diese nur ein Stück aufbereites Siliciumdioxid mit wenigen Cent Materialwert ist? ;)

Oder anders gesagt: wie kann Microsoft(MS) so bedeutend sein, wenn ich selbst gar nichts davon brauche oder benutze?

Wie kann Walmart ein bedeutender Einzelhändler mit rund 500 Milliarden Euro Umsatz und 2,2 Millionen Mitarbeitern sein, obwohl ich dort nicht einkaufe? ;)

Wenn Microsoft Morgen wegen irgendwelcher Börsenspiele plötzlich nicht mehr wäre und keines ihrer Produkte mehr verfügbar, dann würde ich das nicht mal merken.

Mir ist es egal, wie andere ihren Strom erzeugen - mein Strom kommt aus der Steckdose! ;)

Scherz beiseite. Auch als Landwirt nutzt du nutzt vermutlich Open-Source-Projekte, die auf GitHub gehostet werden. Bekommst Mails von Kunden, die Office 365 verwenden. Hast einen Tierarzt, dessen Praxissoftware unter Windows läuft. Profitierst vielleicht von einem Katastrophenschutzdienst, der auf Azure läuft. Und und und...

Natürlich bin ich nicht repräsentativ.

Wie passt diese Erkenntnis zur Frage, wie Microsoft so bedeutend sein kann, obwohl du keines seiner Produkte nutzt? :confused:

Wir alle nutzen ständig Wikipedia und Wikipedia hat ständig Geldnot.

Irrtum. Wikipedia steht finanziell hervorragend da - 120 Millionen Einnahmen und 28 Millionen Überschuss im letzten Fiskaljahr. Die Wikimedia Foundation hat inzwischen soviel Geld, dass sie problemlos ein Jahr komplett ohne Einnahmen leben könnte, ohne in Finanznot zu geraten.
 
Welchen Wert kann Facebook samt WhatsApp schon haben, nur weil es aktuell von über 2 Milliarden Menschen für Kommunikation weit jenseits der Möglichkeiten von E-Mails genutzt wird?
Ich denke ja schon, dass man mich richtig verstanden hat: dass viele viele Menschen aus unterschiedlichen Gründen Microsoft als Unternehmen hoch schätzen, ist mir vollkommen klar. Das wollte ich auch nicht anzweifeln.
Nur: für mich gilt das eben nicht und womöglich für andere auch nicht und jeweils auch aus unterschiedlichen Gründen.
Ich vergleiche es mal mit dem Papst und der katholischen Kirche. Die sind für viele Menschen auch sehr bedeutsam und wichtig. Für mich nicht und ich würde keine Träne weinen, wenn es sie plötzlich nicht mehr gäbe. Vielleicht wäre ich sogar ein wenig froh darüber, weil ich mir durchaus vorstellen kann, dass die Welt eine bessere wäre, ohne diese, also sowohl die katholische Kirche, als auch Microsoft.
Das ist aber nicht so, als dass ich gegen diese und andere kämpfen würde. Sie sind mir egal und für mich nicht von Bedeutung.

Darum ging es mir, zu zeigen, dass man auch andere Standpunkte haben kann und es nicht für alle wichtig ist, wenn ein Unternehmen von irgendwelchen Börsen-Analysten hoch eingeschätzt wird.

Was ich übrigens nicht nachgelesen habe und nicht will: ob die Zahlen auch tatsächlich stimmen. Es wäre nicht zum ersten Mal, dass die amerikanischen billions in deutschen Übersetzungen direkt und eben vollkommen falsch als Billionen übernommen wären. Was aber, wie schon erklärt, für mich ganz und gar unwichtig bleibt, weil das nur irgendwelche Zahlen sind, die mir nichts bedeuten.
 
Darum ging es mir, zu zeigen, dass man auch andere Standpunkte haben kann und es nicht für alle wichtig ist, wenn ein Unternehmen von irgendwelchen Börsen-Analysten hoch eingeschätzt wird.

Ich gebe auch nichts auf den Blick von Börsenanalysten in die Glaskugel.

In einem Diskussionsforum probiere ich aber nach Möglichkeit, mich von der eigenen Nabelschau zu entfernen, nachdem ich auch nur einer von 7,8 Milliarden Menschen bin und in meiner eigenen Filterblase lebe. Ob jeder Einzelne Nutzer hier im Forum persönlich Microsoft-Produkte nutzt, macht für das große Ganze wenig Unterschied. In einem Diskussionsforum finde ich persönlich die unterschiedlichen Perspektiven und Ansichten auf das Thema des Threads interessanter. Ansonsten könnten wir das Thema auch über Umfragen mit ja/nein abhandeln.

Was ich übrigens nicht nachgelesen habe und nicht will: ob die Zahlen auch tatsächlich stimmen. Es wäre nicht zum ersten Mal, dass die amerikanischen billions in deutschen Übersetzungen direkt und eben vollkommen falsch als Billionen übernommen wären.

Wo liest du "Billionen"? :confused:
Ich habe "Milliarden" geschrieben.

Quelle: https://www.theverge.com/2020/2/12/...lion-monthly-active-users-encryption-facebook
 
Wo liest du "Billionen"?
Microsoft ist zur Zeit das wertvollste amerikanische Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von fast 1,4 Billionen Dollar.

Auf diesen Satz bezogen sich meine Darstellungen.
Dass ein ein Unternehmen von Analysten als wertvollstes amerikanisches Unternehmen bezeichnet wird, sagt eben für mich nichts über den Wert dieses Unternehmens aus. Da gibt es deutlich mehr, wonach man sehen sollte. Für mich ist Microsoft eben überhaupt nicht wertvoll, auch Facebook nicht.

Ich versuche mal diesen Ansatz.
Diese Unternehmen können nur deshalb Geld verdienen, weil sie ihre Produkte geschützt haben, eine Art Monopol darauf halten. Sie sind nicht so begehrt, weil es etwas wesentlich besser machen, sondern, weil andere ihre Produkte nicht nachahmen dürfen.
Ich weiß, dass diese "Patentgesellschaft" heute durchaus unwidersprochen akzeptiert wird. Ich finde aber, dass man darüber nachdenken muss, ob diese Praxis nicht auch tatsächlich einen Fortschritt verhindert und immer gut und richtig ist. Dazu erwähne ich nur meine Zweifel hinsichtlich von Patenten in der Gentechnik. Aber grundsätzlich deuten wir heute Urheberrecht als Recht zur Vermarktung und nicht als Recht, den Urheber zu schützen. Daraus resultieren dann solche Geschäftsmodelle, wo nicht wirklich etwas hergestellt wird, nichts wirklich gut gemacht wird, besser, als die Konkurrenz. Wenn ich mir ein Messer kaufe, sehe ich mir an, wie gut es gebaut ist und entscheide dann nach Bedarf, Kosten und Nutzen. Der Anbieter, der ein Produkt herstellt, dass mir am ehesten entgegen kommt, verdient Geld an mir, die anderen gehen leer aus. Würde es nur einen Anbieter von Messern geben und zwar, weil die Herstellung von Messern ein geschützter Prozess wäre, dann könnte der einfach machen, was er möchte und die Qualität wäre nicht mehr wichtig.
Bei Facebook oder teilweise auch Microsoft finde ich dann die Einschätzung von Börsen-Analysten besonders fragwürdig, ja möglicherweise sogar gefährlich. Ihr Wohlergehen hängt nur an gesetzlichen Regelungen, nicht an der besonderen Qualität ihrer Erzeugnisse. Ich finde das durchaus etwas bedenklich.
 
Was ich übrigens nicht nachgelesen habe und nicht will: ob die Zahlen auch tatsächlich stimmen. Es wäre nicht zum ersten Mal, dass die amerikanischen billions in deutschen Übersetzungen direkt und eben vollkommen falsch als Billionen übernommen wären. Was aber, wie schon erklärt, für mich ganz und gar unwichtig bleibt, weil das nur irgendwelche Zahlen sind, die mir nichts bedeuten.
Das ist die korrekte deutsche Übersetzung, im Original steht da natürlich die amerikanische Zählweise, nämlich Trillion. Im amerikanischen kennt man keine Milliarde, Billiarde, usw., daher entspricht eine US-Billion der deutschen Milliarde, und folglich eine US-Trillion der deutschen Billion. Alles klar? :rolleyes:
Microsoft das letzte Börsenunternehmen mit einem Trillionenwert

Und wer es genauer wissen will :eek: :
Von Billionen und Milliarden
 
Und ein weiterer Thread der von einer schon sehr allgemeinen Frage letzlich in eine Diskusion des aktuellen Weltwirtschaftsystem abgeglitten ist bzw. sich mit der Ablehnung des selbigen einzelner beschäftigt.

Pit234a und co, wenn euch das so am herzen liegt, wäre da nicht ein Thread der das zum Thema hat sinnvoll anstelle da schon wieder einen zu "kapern" der sich mit einen der beteiligten Unternehmen primär beschäftigt?

Wir sind hier doch schon wieder sehr weit von der Ursprungsfrage entfernt.
 
Klar ist es Werbung, klar ist es Eigennutz, klar ist das kein selbstloses Verhalten. Microsoft ist kein selbstloser Verein oder so, sonder ein Aktienunternehmen. Der Aufgabe ist es nicht mal Dinge zu entwickeln, sonder den Aktionären Dividenden auszuzahlen.

Damit war's das aber auch schon, was man über ein Unternehmen sagen kann.

Mal abgesehen davon, dass man auch in einem Non-Profit oder so arbeitet, aber ist das bei euch anders? Hängt klarerweise ein wenig mit der Firmenstruktur zusammen, ob da noch wirklich Platz für andere Dinge gibt, aber im Grunde ist das oberste Ziel Gewinn zu generieren und natürlich ist das bei Aktiengesellschaften noch stärker ausgeprägt, als anderswo.

Natürlich, wenn ein bedeutsamer Teil der Aktionäre meinen, da fehlt es an Moral wäre das anders, aber wenn man sich die Wirtschaft so ansieht, dann muss man auch sehen, dass die, die die Aktien halten selbst wieder Unternehmen sind, Finanzunternehmen, die für Ihre Kunden Finanzprodukte schnüren. Da könnte man ja sogar sagen, dass die unmoralisch handeln, wenn die Verluste in Kauf nehmen. Kann ja sein, dass die damit Leute um ihre Pension bringen.

Dann kommt man natürlich zur Frage des Wirtschaftssytems. Aber das ist ja gewissermaßen durch die Fragestellung gegeben.

Ist hier Eigennutz das Ziel? Ja klar, als Firma machst du Geld. Warum ist das nicht anders? Weil das System so gebaut ist.

Und Canonical ist da null anders. Die gehen das halt anders an. Aber klarerweise kann man dann drüber philosophieren, ob man denkt, dass man das besser findet, wie die das machen. Hat auch viel mit Marketing zu tun.

Es haben auch beide Firmen kostenlose, kostenpflichtige und Open Source und Closed Source Produkte. Das Cloud-Zeug macht die Sache nochmal komplizierter.

Von dem was ich sehe sind beide Unternehmen aber zumindest weniger bekannt dafür so richtig Super-Bösewicht-Dinge, wie sagen wir mal Nestle oder Amazon zu machen. Das hat natürlich auch damit zu tun, was deren Produkte sind, wie die ihr Geld machen und so weiter.

Ich glaube da sollte man bei sich selbst anfangen und nicht nur auf Firmen zeigen und dann im schlimmsten Fall noch in Ohnmacht verfallen. Man ist ja ganz schnell mal dabei da sein Geld direkt oder indirekt den Fortbestand von solchen Praktiken zu investieren.

Die Tatsache dass all die in diesem Thread erwähnten Unternehmen ohnehin einen signifikanten Teil der Marktkapitalisierung nicht aus den Bilanzen, sondern durch den Markenwert erreichen heißt, dass man sie durch Imagekampagnen und das dadurch resultierende Kaufverhalten potentiell beeinflussen kann. Kann natürlich teilweise nach hinten losgehen, wie mehr in Marketing, Anwälte und Geheimhaltung von in der Öffentlichkeit nicht so gut ankommenden Praktiken, aber am Ende des Tages ist das bei einem gewinnorientierten Unternehmen eine Frage der Kosten. Alternativ geht's mal wieder ums's Wirtschaftssystem. Oder halt so Themen wie Copyright und Patentrecht. Aber da findet man ja genug dazu im Internet.
 
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