FreeBSD im Versions-Chaos?

0815Chaot schrieb:
Nein, du hast kein BSD, und dieser Umstand mußte auch schon mal gerichtlich geklärt werden.

Du meinst sicher die Auseinandersetzung Anfang der neunziger Jahre mit AT&T und dem wohl alles entscheidenden Auslöser "0800-its-unix". (wobei ich mir bei der 0800 nicht so sicher bin).
Es ging darum ob BSD ein UNIX ist und ob es noch Quellen vom Ur-UNIX, AT&T enthält.
 
Lokadamus schrieb:
mmm...
Ich finde diese Aussage toll, sie ist so viel und gar nichts sagen.
Hehe, ich kann nun mit diesem Satz reichlich wenig anfangen ;-).

Ja, Linux ist "nur" der Kernel, er wird von einer neutralen Gruppe permanent weiterentwickelt (im Gegensatz zu FreeBSD oder OpenBSD). *BSD ist in diesem Sinne fest vorgegeben, NetBSD, OpenBSD und FreeBSD benutzen zwar einen identischen Kernel, aber jeder "muss" anders sein, ohne zentrale Entwicklung, ansonsten wäre es nichts anderes als bei Linux.

Sie benutzen einen identischen Kernel?
Was die Entwicklung angeht, so ist dies sicher nebensächlich, bzw. in dem Punkt wichtig das der Kernel und das System drumherum von unterschiedlichen Gruppen, unabhägig voneinander, entwickelt werden.
Unter Linux kann man den 2.4.x Kernel durch den 2.6.x Kernel austauschen, oder das System mit einem der beiden kernel booten. Wie machst Du das unter FreeBSD? Entweder oder. Woher stammt wohl die Aussage das userland und kernelland unter FreeBSD in sync sein müssen? Wenn diese es nicht sind kommt es zu unvorhersehbaren Abstürzen und anderem. Soll heissen, man kann den kernel von FreeBSD nicht als einzelnes betrachten sondern muss sich im klaren sein das das userland, das basesystem welches du mit einem make world wieder baust, mit dem kernel sync sein *muss*. Logische Schlussfolgerung, FreeBSD ist mehr als nur ein kernel, es ist ein komplettes System. Alles weitere hatte ich weiter oben schon geschrieben.

Wegen installiertem "cp" und "XFree86", der Aussage stimme ich zu, wenn jemand sagt, er hat Linux. Allerdings steht die Aussage in einem anderen Licht, wenn er sagt, er hat Suse oder Red Hat. Bei beiden ist XFree86 in der Standardinstalltion immer dabei und dennoch ist es "nur" Linux
...

Es ist eine Distribution mit einem Linux Kernel. Das war es. Installation, Konfiguration, Paketverwaltung, verwendete Bibliotheken (Versionsnummern), undsoweiterundsofort können/sind unterschiedlich bei einer SuSE 9.1 und einem Gentoo irgendwas oder einem Mandrake oder RedHat, oder oder oder.
Dagegen ist es wenn Du FreeBSD 4.10 installierst es bei jedem das gleiche. Das Basesystem hat bei jedem die gleichen Bibliotheken, den gleichen Versionsstand, die gleiche Paketverwaltung undsoweiterundsofort.

Ich dachte immer, BSD wäre ein Unix-Clone genauso, wie Linux ...

BSD is what you get when a bunch of Unix hackers sit down to try to port a Unix system to the PC. Linux is what you get when a bunch of PC hackers sit down and try to write a Unix system for the PC.
 
Perdurabo schrieb:
Die Verunsicherung stammt immerhin von zwei nicht unbedeutenden Leuten aus dem FreeBSD Umfeld. Ich finde es schon merkwürdig, wie man sich hier auf den Schlips getreten fühlt. Ich habe keinen persönlich angegriffen. FreeBSD oder ein anderes *BSD denunziert, obwohl ich mit Leichtigkeit die Finger in die schmerzenden Wunden legen könnte. Wenn absolute Linientreue verlangt wird dann ist das nicht mein Fall.

Hab ich was verpasst? Meinst Du die Aussagen von Oliver Fromme? Wa solls es ist eine Aussage (die ich teile). Der Unterschied ist dann bei uns beiden, und evtl. anderen, wie man damit umgeht. Entweder schwarzmalerei oder das Wissen, die Hoffnung, das es bald was wird und das was es wird auch gut wird. Ich sehe nur kein Problem dahinter.
Was meinst Du dann noch mit "denunzieren"? Ich hasst nichts mehr als mit etwas anzufangen (zu drohen) und dann nicht weiterzureden...

Ich habe nicht behauptet, das diese Äusserung den Tatsachen entspricht. Lese bitte mein Ursprungstext ich habe auf die Äusserungen von Oliver Fromme angespielt, dem DragonFly scheinbar etwas bedeutet und auf die Äusserung von Jörg Wunsch der selber zugibt, das er und andere nicht unbedingt ihre Ports Richtung 4.x betreuen.

Was heisst denn "bedeutet"? Starkes Wort für einen Fetzen des Postings das Du hier zitiert hast.
Es hat ihn beeindruckt. Ja und? Die Geschwindigkeit eines FreeBSD 4.10 im Vergleich zu einem, bei mir lahmen, 5.2.1 finde ich auch beeindruckend.
Und ja, DfBSD soll sich weiterentwickeln, so wie OBSD und NBSD auch. Jedes BSD profitiert doch von der Arbeit der anderen BSDs. Ist doch wunderbar das nun jemand, der andere Vorstellungen hatten und diese nicht durchsetzen konnte, sein eigenes Ding macht. Gutes wird zurückfliessen. Es ist doch ein steter Austausch unter den BSDs.
Was nun die Ports angeht, who cares. FreeBSD 4.x stirbt aus. Weg damit. Altlast. So ist das eben wenn es zu einem harten Umbruch kommt.

Ich bin bisher davon ausgegangen und nehme mal an, das es anderen auch so ging, das man diesen Umstand nicht kannte. Ansonsten hätte man auch nie gesagt, nimm 4.x sondern nimm 4.x und bedenke das einige Ports nicht mehr compiliert werden können.

Wie gesagt, bei 126 Ports keinerlei Probleme...

Auch das wäre nichts neues in der Geschichte der IT. Ausserdem wollen die nicht ihr eigenes Projekt sabotieren, wenn wir diesen Gedanken weiter spinnen, sondern nur die Basis für DragonFly. Also die Entwickler für 5.x haben ja mit 4.x nichts mehr am Hut.

Sicher habe die Entwickler damit nichts mehr am Hut, da FreeBSD 4.x ausstirbt. Es ist weg. Futsch. Wiedersehen. DragonflyBSD ist ein anderes BSD als es FreeBSD 4.x ist. Im Moment evtl. noch nicht so zu sehen, aber das steht ja auch noch am Anfang. Es wird als Basis die 4.x haben, das war es dann aber auch. Es ist aber ein eigenständiges Projekt.

Das ist nicht richtig, es sollte bereits 5.1 und zumindestens 5.2 stable werden. Auch 5.2.1 ist nur eine zwischengeschobene Lösung gewesen.

Das ist doch sowas von egal. Das einzige ist doch die Ungeduld wann es endlich ein 5-STABLE gibt. Wenn es nunmal so viele Baustellen gibt, dann gibt es diese eben und die Strasse kann noch nicht freigegeben werden. Warten wir also ab.
 
asg schrieb:
Es ist eine Distribution mit einem Linux Kernel. Das war es. Installation,
Konfiguration, Paketverwaltung, verwendete Bibliotheken
(Versionsnummern), undsoweiterundsofort können/sind unterschiedlich bei einer SuSE 9.1 und einem Gentoo irgendwas oder einem Mandrake
oder RedHat, oder oder oder.
Dagegen ist es wenn Du FreeBSD 4.10 installierst es bei jedem das
gleiche. Das Basesystem hat bei jedem die gleichen Bibliotheken, den
gleichen Versionsstand, die gleiche Paketverwaltung
undsoweiterundsofort.

Das kannst Du aber so nicht vergleichen. Wenn Du sagst SuSE 9. 1 und
Gentoo, musst Du doch auch sagen FreeBSD 4.10 und FreeBSD 5.1.
Ansonsten kann man doch schon sagen, dass SuSE 9.1 und ein
anderes SuSE 9.1 das Gleiche ist. Oder nicht?
 
flomul schrieb:
Das kannst Du aber so nicht vergleichen. Wenn Du sagst SuSE 9. 1 und
Gentoo, musst Du doch auch sagen FreeBSD 4.10 und FreeBSD 5.1.
Ansonsten kann man doch schon sagen, dass SuSE 9.1 und ein
anderes SuSE 9.1 das Gleiche ist. Oder nicht?

FreeBSD 5.x ist der Entwicklungszweig. Es gibt nunmal einen STABLE und einen CURRENT Zweig unter FreeBSD. Das tut aber nichts zur Sache da der Anwender, der Server, STABLE will und man bei diesen Dingen von der Entwicklungsart spricht.
Ein SuSE9.1 hier installiert oder in Australien ist das gleiche, stimmt. Es ging aber darum das Linux erstmal nur ein kernel ist und das sich die Distributionen voneinander unterscheiden. Sie sind alle "Linux" und dann doch alle irgendwie unterschiedlich. Das ist und war der Punkt.
 
asg schrieb:
FreeBSD 5.x ist der Entwicklungszweig. Es gibt nunmal einen STABLE und einen CURRENT Zweig unter FreeBSD. Das tut aber nichts zur Sache da der Anwender, der Server, STABLE will und man bei diesen Dingen von der Entwicklungsart spricht.
Ein SuSE9.1 hier installiert oder in Australien ist das gleiche, stimmt. Es ging aber darum das Linux erstmal nur ein kernel ist und das sich die Distributionen voneinander unterscheiden. Sie sind alle "Linux" und dann doch alle irgendwie unterschiedlich. Das ist und war der Punkt.

Ich glaube, ich versteh Dich jetzt.

Hmm... Aber ist es nicht auch so, dass die *BSD's auch alle "BSD" sind?
Ich meine klar hat jede Distribution seine eigenen Pakete aber das hat
jedes *BSD auch. Ich meine dieses feste Basissystem sagt doch eig-
entlich nur aus, dass Linux flexibler zu Handhaben ist. Mann ist eigent-
lich auch egal. Wieso frage ich überhaupt Dich aus, ich kann ja lesen. ;)

So jetzt dämmerts. Der Vorteil von BSD ist in dem Fall einfach, dass,
wo man auch an ein FreeBSD hinhockt, man das Basissystem vor-
findet, da es ein fester Bestandteil des Betriebssystemes ist. Somit
kann einer, der bei sich ein FreeBSD 4.10 drauf hat, auch mit einem
FreeBSD 4.10 umgehen, solange er die Basistools benutzt. Jedoch
kann die Installation von SuSE 9.1 bei dem Einen vollkommen ver-
schieden sein als beim Andern. Das heisst, er kann sich seine Packete
individuell zusammenstellen, so dass keine Gemeinsame Basis zwi-
schen dem einen SuSE 9.1 und dem andern SuSE 9.1 bestehen muss.

Ist das so korrekt?
 
Zuletzt bearbeitet:
> Ist das so korrekt?
Jein.

Um diese Diskussion vielleicht mal zu einem Ende zu bringen:
Es gibt bei all den Linux Distributionen _kein_ CURRENT (nein, debian-unstable ist auch kein CURRENT).

Zwar existiert ein Entwicklerzweig im Linux-Kernel, aber alle Distributionen verwenden ausschließlich "stabile" Versionen. (Ok, man kann bei manchen darüber streiten, ich erinnere mich an 2.4.11...)
Insofern hat der Vergleich FreeBSD 4.x vs. FreeBSD 5.x nichts mit einem Vergleich SuSE vs. Gentoo zu tun.
Ein Vergleich NetBSD vs. FreeBSD wäre da schon eher passend.

Gruss...

Der Indy
 
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