@menuhin:
das wird nun etwas OT, aber was solls.
Ich gebe dir Recht.
Mein Beispiel ist, daß ich für eine AG arbeite, obwohl ich aus moralischen Überlegungen heraus gegen die derzeitige Form des Wertpapierhandels bin und enstprechend also gar nicht für solch eine Firma arbeiten dürfte, die sich selbst zum freien Handel anbiedert.
Job ist wichtig und da haben wir den Regeln zu folgen, die andere für uns aufstellen!
Leider ist es mitunter so, daß diese Anderen wirken, als säßen sie auch auf einem anderen Stern. Es ist vollkommen klar, daß jemand kaum von seinem Chef verlangen kann, auch für Zeiten bezahlt zu werden, wo er private Dinge erledigt, oder? Es kann auch übel aufstoßen, wenn jemand für private Zwecke Ressourcen vergeudet, die doch für das Firmeninteresse angeschaft wurden und gefälligst hier auch genutzt werden sollen.
All diese Dinge kann ich gut nachvollziehen.
Im Detail bedeutet das aber, daß ich als Firma sehr viel in die Überwachung der Mitarbeiter investieren muß. Schließlich kann jemand auch angestrengt auf einen Bildschirm schauen und mit seinen Gedanken tatsächlich tief in der Pause sein. Ein anderer kann tippen wie wild und lauter Mist fabrizieren, während ein Könner locker vom Hocker mit dem gleichen Pensum in wesentlich kürzerer Zeit fertig wird. Die Erfassung des Nutzens und Schadens, der von den einzelnen ausgeht, ist eine immense und difuse Angelegenheit.
Letztlich halte ich selbst es für die beste und kostengünstigste Lösung, wenn Mitarbeiter motiviert sind und ihnen deshalb vertraut werden kann. Ja, solches Vertrauen schaft nachgeradezu auch Motivation. In Kurzform: Lust an der Aufgabe geht über Kontrolle!
Da ist natürlich der hier vorgestellte Fall ein typisches Beispiel dafür, wie eine Leitung es falscher nicht machen kann. Die Regeln und Anordnungen basieren auf Dummheit und Unkenntnis der wahren Situation. Deshalb kann ich gut verstehen, daß jemand das nicht so einfach hinnehmen will, weil da kein Sinn drin steckt und weil es die pure Willkürherrschaft ausdrückt.
Doch, ich glaube, das habe ich auch so vermittelt, wenn das nun mal so ist, dann gibt es leider keinen anderen Weg als sich eine neue Arbeit zu suchen, wenn man mit Anstand überleben will. Wenn man das als zu gewagt empfindet, was sicher eher die Regel denn eine Ausnahme ist, dann muß man sich fügen, auch, wenn es weh tut. Die Schmerzen müssen eben abgewogen werden und jeder muß finden, wofür er sich entscheidet.
Davon abgesehen, daß es heute wirklich nicht so teuer ist, einen brauchbaren DSL-Anschluß zu bekommen und dann all diese Dinge auch über Nacht zu Hause (bei eigenen Stromkosten dafür!) laufen zu lassen. Es ist ja auch ungerecht, wenn jemand da einen Vorteil hat, weil er auf einer weniger bewachten Behörde arbeitet, während der Rest der Welt hart dafür arbeiten muß, sich diese Freiheiten leisten zu können. Sicher wird das mit steigenden Energiepreisen ein immer wichtigeres Thema. Ein Kollege beschwert sich gerade darüber, daß er nun schon den dritten oder vierten Tag einen System-Update auf einem BSD Testrechner fährt. Er erklärte mir, daß er da mit SUSE deutlich geringere Energiekosten hätte! Wird wohl so sein.
Das ist eine interessante Frage im Zusammenhang mit Freiheit und was sie kosten darf hinsichtlich der Freien Betriebssyteme und OpenSource.
Aber, wie schon gesagt, OT. Ich glaube, dieses Thema könnte geschlossen werden.