hjl schrieb:
So, da ich unbewusst Ausslöser für diesen Thread war, will ich mich heute nochmals dazu äussern und damit auf keinen Fall einen Flame auslösen. Ich betone, ich gebe hier nur meine unmassgebliche Meinung kund.
Das macht jeder hier, seine Meinung kund tun. Und von daher sollte es auch nicht passieren das es zu einem "flame" wird. So eine Diskussion ist sicher interessant, wird aber nie eine Lösung bringen da,
(a) meinen das *BSD als Desktop OS geeignet ist
und
(b) sagen das es dies nicht ist
Neben ein paar die sich in einer Grauzone befinden.
Damit hier nicht der Eindruck entsteht, dass ich von der Materie kaum Ahnung habe, will ich es hier kurz erklären: schon vor knapp 20 Jahren habe ich in RPGII programmiert (auf IBM 34/36) und die Finanzbuchhaltungssysteme bei der mittelständischen Kundschaft installiert; da hat der Eine oder Andere von Euch noch in der Sandkiste gespielt.
RPG? Oh Gott, wenn ich die alten Programme auf unserer AS400 sehe, da blickt kein Schwein mehr durch. Der eigentliche "Vebrecher" lange in Rente, die anderen "Verbrecher" die daran rumgestrickt haben wissen nicht mehr wo hinten und vorne ist. ;-).
CPM, DOS und Windows stellten mich vor keine grossen Probleme, Linuxnutzer seit drei Jahren (kurzfristig SuSE, RedHat, Mandrake und die meiste Zeit Debian Woody).
Was ich von FreeBSD erwarte, habe ich geschildert. Schaue ich mir aber die Umfrage zu diesem Thema an (Zeitpunkt des Verfassens dieser Zeilen) sind 12,5% dafür, keine DAU's anzuziehen und 29,17% sagen, dass FreeBSD kein Desktopsystem sei. D.h.: ca. 41,0% von Euch sind gegen mögliche Nutzer wie mich. Ist das nicht schon Ausgrenzung? Ihr wollt in Eurem kleinen Kreis bleiben mit Eurem Wissen und Können? Diese Einstellung widerspricht aber dem Sinn dieses Forums: Usern helfen.
Ja, das ist irgendwie als "Ausgrenzung" zu verstehen, nein, es ist sicher auch so gemeint. Ja, ich lehne mich damit weit aus dem Fenster, habe aber auch meine Gründe dafür dies zu glauben.
Ich selbst denke mir, es sollen mehr und mehr *BSD nutzen, *aber* diese Leute müssen auch einsehen, das ihnen nichts in den Schoß gelegt wird, das ihnen nicht alles vorgekaut wird, sondern das es manpages gibt, und weitere Quellen. Erst wenn diese ausgeschöpft sind und man nicht weiterkommt (sei es das man diese nicht versteht oder sonstiges) sind Fragen angbracht. Nein, ich meine damit nicht Dich persönlich, sondern allgemein.
Viele *BSD User sehen was im "Linux Lager" los ist. Da kommen user die nicht 1 von 0 unterscheiden können und wollen irgendeine Lösung, mundgerecht, fertig serviert. Sie machen sich nicht die Mühe zu verstehen, sie wollen nur konsumieren.
Unter den *BSDs ist das bei den meisten nicht so gerne gesehen, hier soll der User, so er Interesse hat, etwas dafür tun. Ist *BSD deshalb nicht für den Desktop geeignet? Doch, sicher, nur fällt einem nicht alles in den Schoß. Wenn man davon ausgeht das der User keine Arbeit, kein Hirschmalz in ein funkt. Desktop-OS stecken will, warum auch immer, dann ist *BSD dafür nicht geeignet. Auch das würde stimmen.
Summa sumarum, *BSD ist für Leute Desktop geeignet die sich für das OS interessieren und "Arbeit" hineinstecken. Für die meisten 08/15 user ist es daher ungeeignet, diese verstehen gerade mal 1% der Funktionen von WORD.
Es ist viel geschrieben worden über die Installation, die ist m.E. o.k., wenn man das Handbuch neben sich liegen hat. Graphisch - ich weiss nicht; textorientiert mit mehr Hinweisen fände ich gut. Ich habe auch nichts dagegen, in Dateien zu editieren, weil ich dadurch nur lernen kann. Ich habe auch nichts gegen das Einlesen!
Dann bist Du ein User der für *BSD gemacht ist.
Aber.......wenn ich hier nach wirklich ausführlichen Anweisungen (ich nenne hier mal AndreasMeyer, Danke!) keinen Erfolg habe, bin ich natürlich enttäuscht und verärgert. Beispiel: die Sache mit Java: der Rechner hat 8 Std. 23 Min. kompiliert, Erfolg = 2 Errors = alles für die Katz. Jetzt kommt von Euch wieder: das liegt nicht an FreeBSD sondern an Java. Mag schon sein, kann ich nicht beurteilen. Es widerspricht aber der "Werbung" von FreeBSD für ein Desktopsystem.
Das Problem, man sitzt nicht vor Deinem Rechner, dann wäre es sicher einfacher zu sagen woran es liegt. ferndiagnose gelingt bis zu einem gewissen Grad und Prozentsatz.
Ein Desktopsystem muss für den Anwender einrichtbar sein ohne eine Programmiererausbildung in Unix zu haben. Solange hier von FreeBSD in diese Richtung nichts unternommen wird, bleibt FreeBSD ein elitäres System für eine Minderheit von Anwendern. Auch zum Stichwort "kostenlos" habe ich bereits meine Meinung kundgetan: das OS ist kostenlos, weil es (noch) nicht zu verkaufen ist.
Wie ih schon schrieb, es ist für den Anwender einrichtbar, es kommt darauf an wieviel Zeit man investiert. Will man dies nicht, so muss man etwas anderes nehmen. Aber es gibt doch sicher Gründe warum der eine oder andere zu *BSD wechselt.
*BSD lässt sich durchaus verkaufen und ich würde es umgehend jedem verkaufen und einrichten.
Schau Dir Linux an, hier verdienen die Firmen durch den Support (IBM und Co.). Wäre das OS also einfach, dann müsste es kein Support geben. Das Forum bietet support, und wie ich meine fabelhaften, und das unentgeltlich.
Warum ich "unbedingt" FreeBSD nutzen wollte, kann ich Euch sagen: es war die "Werbung" von FreeBSD als Desktopsystem, die Meinungen, die ich mir vorher hier im Forum geholt habe und "persönliche" Verbindungen.
Wie gesagt, FreeBSD ist als Desktop OS wunderbar nutzbar. Man muss nur lesen lesen lesen und etwas Zeit investieren. Das OS "schenkt" einem erstmal nichts, ist man aber fertig, so sieht man das man einiges gelernt hat.
Aber die von Euch teilweise vertretene Meinung, ich solle doch bei Linux und Windows bleiben unterstreicht m.E. nur die Meinung der o.a. ca. 41%, dass FreeBSD nur in einem kleinen, erlauchten Kreis genutzt werden kann und darf.
Ja, *BSD User können arrogant sein, oder sind es sogar.
Oder aber, sie glauben das Dir als user die Arbeit zuviel ist, das Du eben ein OS willst was umgehend das für Dich bietet was Du willst. In Minuten.
Wenn dann der Vorschlag kommt das Du ein anderes OS nehmen sollst, so mag das arrogant ankommen, ist meist aber nicht so gemeint, sondern einige glauben das Du mit einem anderen OS besser bedient wärst und es stört sie nicht wenn ein user "verloren" geht.