FreeBSD UEFI Multiboot/Allgemeine Erfahrung/Fragen zu UEFI

edlomprul

Well-Known Member
Hallo!

Da FreeBSD 10.1 nun ENDLICH im UEFI Modus booten kann, wollte ich das ausprobieren.

Für mich war UEFI folgendes:
- Startvorgang wird durchschaubarer
- Multiboot ist ultraeinfach zu realisieren

Ich habe mit UEFI immer wieder rumgespielt, seit es die ersten Boards damit gab. Vor drei Jahren war das noch wesentlich abenteuerlicher als heute, da sich diverse Implementierungen (noch) weniger an Standards hielten, als es mein jetziges Supermicro-Board tut.
Ich dachte, ich hätte dadurch genug gelernt, aber jetzt tun sich trotzdem Fragen auf...

Ich wollte ein Multiboot aus Windows 8.1, Mint 17.1 und FreeBSD 10.1 aufsetzen. Das gestaltete sich aber als schwieriger als ich dachte...
Soweit ich das jetzt beurteilen kann, kann man nicht einfach Windows und FreeBSD in beliebiger Reihenfolge installieren, ohne dass danach etwas spinnt.
Beide erstellen in einer EFI Partition eine \EFI\BOOT\BOOTX64.EFI

Wenn ich erst Windows und danach BSD installiere, habe ich danach zwei EFI Partitionen. Ich kann zwar im BSD Installer die autokonfigurierte zweite EFI Partition gar nicht erst erstellen lassen, allerdings habe ich danach gar keine Möglichkeit BSD zu booten. Also muss ich die zweite (nicht standardkonforme?!?) EFI Partition erstmal stehen lassen und danach BSDs
\EFI\BOOT\BOOTX64.EFI umbenennen und in die erste reinschieben. Jetzt kann ich z.B. einen eintrag im UEFI des Mainboards erstellen, der auf die verschobene Datei verweist. Den vom Installer erstellten Eintrag kann ich getrost löschen genau so wie die zweite, jetzt nutzlose EFI Partition.
Wenn ich erst BSD, danach Windows installiere, überschreibt mir das Windows einfach die \EFI\BOOT\BOOTX64.EFI von FreeBSD ohne vorher nachzufragen. Warum auch sollte Microsoft dieses Verhalten bei UEFI ändern, wenns doch beim MBR die letzten 20 Jahre genau so gut funktioniert hat... -_-

Das ungefähre Verhalten eines Linuxes war mir schon vorher bekannt, da gibt es mehrere Möglichkeiten... LinuxMint benutzt die Kombination aus EFIstub+grub2, das heißt es wird der ganze Kernel in die EFI Partition geschrieben und wäre für sich alleine bootfähig. Weil man davon ausgeht, das viele Leute noch Windows mit draufhaben, bedient man sich zusätzlich noch grub2, welches die Windows \EFI\BOOT\BOOTX64.EFI findet und dann beim Start von Grub zur Auswahl angibt. Das wiederum funktioniert nicht mit der FreeBSD \EFI\BOOT\BOOTX64.EFI.
WARUM!?!?


Momentan benutze ich Refind, das nach Start sämtliche .EFIs in der EFI Partition sucht und pappt falls einschlägig bekannt, ein nettes Bildchen zum Klicken drauf.

Kann mir mal wer erklären warum das so schwierig ist, warum Microsoft sich in /EFI schon wieder mehr als ein Verzeichnis anlegt, anstatt eines?
Und was genau ist eigentlich eine .EFI Datei? Ich gehe davon aus, dass es eine Binary ist. Was ist, wenn ich aus Versehen meine EFI Partition lösche? Habe ich ähnliche Tools zum Erstellen neuer .EFIs zur Hand, wie ich sie in MBR Zeiten hatte?

Außerdem gibts für Windows momentan kein OpenSource Encryption Tool, welches mit UEFI zusammenspielt.
Und bei FreeBSD funktioniert Root auf ZFS (inkl. Encryption) nicht mehr, ich musste UFS verwenden. Ob damit auf irgendeine Art und Weise Verschlüsselung funktioniert weiß ich nicht, dafür hatte ich echt keinen Nerv mehr.


Für mich war UEFI folgendes:
- Startvorgang so durchsichtig wie ein Topf Tomatensuppe mit Deckel drauf
- Multiboot genau so beschissen wie vorher
- (mindestens vorläufig) weniger sicher
 
Zurück
Oben