FreeBSD-Versionsnummern

hartmut

Debian user
Servus miteinand',
mir wird - übertrieben gesprochen - "angst und bang", wenn ich sehe, wie im Moment die FreeBSD-Versionsnummern "hochschnellen". Könnte das nicht dem positiven Image FreeBSDs als "konservativ" entwickeltem System abträglich sein? Oder sehe ich das zu dramatisch?
Viele Grüße
 
Moin,

was meinst du genau?

Den Sprung von 5.4 auf 6.0? Oder die 7.0, die AFAIK current entspricht?


Den Wechsel von 5.4 auf 6.0 empfand ich nicht beängstigend. Es hätte zwar auch gerne eine 5.5 sein können, aber ok, vielleicht war es einfach Zeit sich von der 5er Reihe zu lösen, um ein wenig "Abstand" zu Dragonfly und den 4ern zu bekommen.

Die 7er Reihe finde ich auch etwas übertrieben. Andererseits, gibt es in current vielleicht Änderungen, die so gravierend sind, dass ein solcher Wechsel angebracht wäre? Aber ich könnte auch noch zwei, drei Jahre mit 6.Xer Versionen leben. Schliesslich wollen wir erst mal sehen, dass die 7er Reihe auch stabil wird. Und das hat in der 5er ja auch sehr lange gedauert.
 
Du siehst das zu dramatisch. Das war schon zu Zeiten von 3.0, 4.0 und 5.0 so.

Außerdem will der Release Engineer die Anzahl der neuen Features pro Version minimieren :)
 
bis 7 stable wird, wird es noch dauern

den 5er zweig gab es doch eigentlich auch sehr lange. nur eben verhältnismässig kurz als stable. viele hatten mit 5 ein problem und so wurde 5.x ein synonym für das "schlechte". die war auch ein grund direkt auf 6 zu gehen. aber jetzt sind wir ja erst mal am anfang von 6.x :)
 
Ich sehe dein Argument nicht Hartmut. :) Wie Patrick schon ausführte blickt 5.x auch bald auf drei Jahre zurück (Release 5.0 war am 19. Januar 2003), laut Scott Long's Releaseplanung für 2006 erscheint 5.5 etwa im April und dann wird das noch mindestens 2 Jahre lang mit fixes weitersupportet. Wir sprechen hier immerhin von ca. 6 Jahren, das reicht imho. Vielleicht kommt dir das auch nur so vor, weil es 4.x schon so eeeewig lange gibt und weil man erst bei 4.11 halt machte, das verzerrt das Bild meines Erachtens völlig und wird sich so nicht mehr wiederholen. Und da wir grad dabei sind, man lese hierzu mal:

http://www.freebsd.org/doc/de_DE.ISO8859-1/books/handbook/history.html

Das Projekt hat bis November 1994 gebraucht diesen Übergang zu vollziehen, was dann zu dem im Netz veröffentlichten FreeBSD 2.0 und zur CD-ROM-Version (im späten Dezember) führte. Obwohl FreeBSD gerade die ersten Hürden genommen hatte, war dieses Release ein maßgeblicher Erfolg. Diesem folgte im Juni 1995 das robustere und einfacher zu installierende FreeBSD 2.0.5.

Im August 1996 veröffentlichten wir FreeBSD 2.1.5. Es schien unter ISPs und der Wirtschaft beliebt genug zu sein, ein weiteres Release aus dem 2.1-STABLE-Zweig zu rechtfertigen. Das war FreeBSD 2.1.7.1. Es wurde im Februar 1997 veröffentlicht und bildete das Ende des Hauptentwicklungszweiges 2.1-STABLE. Derzeit unterliegt dieser Zweig dem Wartungsmodus, das heißt, es werden nur noch Sicherheitsverbesserungen und die Beseitigung von kritischen Fehlern vorgenommen (RELENG_2_1_0).

FreeBSD 2.2 entsprang dem Hauptentwicklungszweig (“-CURRENT”) im November 1996 als RELENG_2_2-Zweig und das erste komplette Release (2.2.1) wurde im April 1997 herausgegeben. Weitere Veröffentlichungen des 2.2-Zweiges gab es im Sommer und Herbst 1997. Das letzte Release des 2.2-Zweiges bildete die Version 2.2.8, die im November 1998 erschien. Das erste offizielle 3.0-Release erschien im Oktober 1998 und läutete das Endes des 2.2-Zweiges ein.

Am 20. Januar 1999 teilte sich der Quellbaum in die Zweige 4.0-CURRENT und 3.X-STABLE. Auf dem 3.X-STABLE-Zweig wurden folgende Releases erstellt: 3.1 am 15. Februar 1999, 3.2 am 15. Mai 1999, 3.3 am 16. September 1999, 3.4 am 20. Dezember 1999 und 3.5 am 24. Juni 2000. Letzterem folgte ein paar Tage später das Release 3.5.1, welches einige akute Sicherheitslöcher von Kerberos stopfte und die letzte Veröffentlichung des 3.X-Zweiges darstellte.

Eine weitere Aufspaltung, aus dem der 4.X-STABLE-Zweig hervorging, erfolgte am 13. März 2000. Bisher gab es mehrere Veröffentlichungen aus diesem Zweig: 4.0-RELEASE erschien im März 2000. Das letzte 5.4-RELEASE erschien im May 2005.

Das lang erwartete 5.0-RELEASE wurde am 19. Januar 2003 veröffentlicht. Nach nahezu drei Jahren Entwicklungszeit brachte dieses Release die Unterstützung für Mehrprozessor-Systeme sowie für Multithreading. Mit diesem Release lief FreeBSD erstmalig auf den Plattformen UltraSPARC® und ia64. Im Juni 2003 folgte 5.1-RELEASE. Das letzte 5.X-Release aus dem CURRENT-Zweig war 5.2.1-RELEASE, das im Februar 2004 veröffentlicht wurde.

Der Zweig RELENG_5 wurde im August 2004 erzeugt. Das erste Release dieses Zweiges ist 5.3-RELEASE. Dabei handelt es sich auch um das erste 5-STABLE-Release. Das aktuelle 6.0-RELEASE (dem weitere RELENG_5-Versionen folgen werden) erschien im Nov 2005.


Schlussbemerkung: Wenn du jetzt danach gefragt hättest, warum NetBSD auf einmal von 2.1 auf 3.0, dann 4.0 springt wäre das etwas anderes gewesen, aber diese Diskussion führen wir lieber im NetBSD-Unterforum. Ganz allgemein sagen Versionsnummern m.E. schlichtweg gar nichts aus...
 
Daniel Seuffert schrieb:
Ganz allgemein sagen Versionsnummern m.E. schlichtweg gar nichts aus...

So ist es.

Bei Linux ist das natürlich etwas anderes, denn der gemeine Linux-DAU schaut gerne, wer das modernere Linux hat. So mußte RedHat nach der 8.0 schnell die 9.0 bringen, weil SuSE ja schon Linux 9.0 hatte. :ugly:
 
Chic ist doch, es wie Electronic Arts oder M$ zu halten: Jahreszahlen.
Vielleicht noch mit Quartalsangabe, wie Sun: Solaris 10, Q3/5.

Ist doch egal :-)
 
Imo sagen Versionsnummern schon was aus (manchmal). Wenn die Versionsnummern schneller fortschreiten, entwickeln die Leute mehr und schneller, aber es wird (glaube ich manchmal) weniger getestet, und überlegt, da man Angst hat, den anderen hinterherzuhinken.

Ausserdem .. ich kenne einige, die immer noch sehr gerne ein FreeBSD 4.11 einsetzen, weil sie schon der 5er Reihe nicht trauen. Beim Wlan-bug hat man ja auch schon die Putten von den Dächern tröten hören
 
menace schrieb:
Wenn die Versionsnummern schneller fortschreiten, entwickeln die Leute mehr und schneller...

Nicht zwingend. Es gibt auch Systeme/Programme, die einfach zu einem bestimmten vorher festgelegten Zeitpunkt eine neue Version veröffentlichen, egal wie der Stand der Entwicklung ist. Dadurch schnellen die Versionsnummern in die Höhe und es wird der Eindruck erweckt, es werde rasend schnell entwickelt.

menace schrieb:
Ausserdem .. ich kenne einige, die immer noch sehr gerne ein FreeBSD 4.11 einsetzen, weil sie schon der 5er Reihe nicht trauen.

Das sind auch die Leute, die am Kiosk ein "Raider" bestellen, wenn sie ein "Twix" kaufen wollen, die alten Postleitzahlen verwenden und zu den neuen Bundesländern noch "SBZ" sagen. Manche Leute sind gegenüber Neuerungen sehr resistent! ;)
 
Ich sehe das ganz einfach:
Keiner will mehr ein ewiges Warten auf den nächsten STABLE-Zweig wie es bei der 5.X war.
Außerdem ist es doch logisch, dass bei größeren Änderungen im System auch die Versionsnummer erhöht wird.
 
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