Also, FreeBSD bildet nun ja schon lange - sicher an die 20 Jahre - die Grundlage für mehrere weit verbreitete, kommerzielle Storage-Produkte. Unter anderem NetApp und EMC Isilon basieren auf FreeBSD Nach FreeBSD 8.0 begann man mit Hilfe einiger dieser kommerziellen Anbieter FreeBSDs eigenen Storage-Stack deutlich zu verbessern und seit etwa FreeBSD 10.0 muss man sich auch nicht mehr hinter Linux verstecken. Mit GEOM gibt es ein entsprechend performantes Framework, mit CAM einen sehr reifen Stack für S-ATA, SAS und NVME. Der ganze Middleware-Kram wie iSCSI, OFED und co. wird unterstützt. Und oben drauf ZFS. Und ja, man kann darauf mit ein wenig Hirnschmalz sehr große, (hoch)verfügbare Storage-Systeme bauen. Die Frage ist eher, ob man das will, denn das ist ein komplexes Thema mit vielen Fallstricken und bei Problemen hängt der eigene Hintern im Kugelhagel.
Und dann sind wir bei den beiden Schwestern FreeNAS und TrueNAS. FreeNAS ist eine reine Softwarelösung, für die Hardware sorgt man selbst. Allerdings gibt es inzwischen Angebote aus fertig konfigurierter Hardware, die direkt mit FreeNAS vorinstalliert kommt. TrueNAS sind fertige Storage Appliances von iX Systems, auf denen eine (leicht) angepasste Version von FreeNAS läuft. In ihren Möglichkeiten sind beide Lösungen in etwa gleich, FreeNAS bietet anders als TrueNAS allerdings kein Clustering und damit auch kein High Availability. Außerdem gibt es für TrueNAS Enterprise Support und das Ding ist für diverse Einsatzzwecke (u.a. VMWare) zertifiziert.
Letztendlich kommt es halt drauf an, welche Ziele man erreichen will und wie viel Budget zur Verfügung steht. Mit allen 3 Lösungen - FreeBSD selbst, FreeNAS und TrueNAS - kann man sehr große Storage Arrays bauen. TrueNAS skaliert im Moment bis zu etwa 5 Petabyte.