Full Disk Encryption Festplatten

hirnsaege

Member
Hallo euch!

Es gibt ja mittlerweile Festplatten, die anscheinend Cryptohardware verbaut haben.
Ein Beispiel ist z.B. die Seagate Momentus 7200 FDE. Von Hitachi heißt das ganze dann Bulk Data Encryption.

Die oben verlinkte Seagate Platte ist ja auf mobile Endgeräte ausgelegt, daher gibts z.B. bei manchen Thinkpads ein BIOS-Update, welches dann einen zusätzlichen Menüpunkt zur Verfügung stellt, wo man das Passwort der Platte ändern kann.

Ich kann mir nur nicht ganz vorstellen, wie das ganze ohne einen solchen Menüpunkt im BIOS ablaufen soll, bzw. mir ist das ganze System relativ unklar. Bildet der Controller in der Platte dann eine Passphrase über die restliche Hardware? Oder wird beim ersten Start eine zufällige Passphrase in ein EEPROM oder so geschrieben?

Wie siehts mit der Performance aus? Seagate schreibt, die Performance würde nicht beeinträchtigt werden. Kann man das glauben?

Ich wäge gerade Sinn bzw. Unsinn der Idee ab, einige solcher Platten in einen Server zu verbauen. Bloß, nach jedem Neustart einen Monitor anschließen zu müssen um dann >=4 verschiedene Passwörter eingeben zu müssen, is halt doch ein No-Go.
Allerdings is es auch nicht Sinn der Sache, die Daten solange zugänglich zu haben, solange sie im selben selben System verbaut sind bzw bis man ein Knöpfchen auf der Rückseite drückt um das Passwort zu resetten... :D

Für mich sieht das Ganze ja im Moment aus, als wär das echt nur für Desktops bzw. Laptops geeignet, im Endeffekt eigentlich nach einem Marketing-Gag - 25€ Differenz zwischen FDE und Nicht-FDE. Außerdem wird Software-Verschlüsselung ja immer gängiger bzw bekommt mehr Aufmerksamkeit durch Implementierungen wie BitLocker oder FileVault, was bei den heutigen Systemen ja keinen allzu drastischen Performanceeinbruch mehr verursacht (diese Aussage möcht ich jetzt gerne auf den Homeuser-Bereich beschränken, bevor das jetzt hier das Thema wird :ugly:).

Vielleicht hat ja jemand von euch Erfahrungen mit solchen Platten und daher konkretes Wissen bzw. eine fundierte Meinung bezüglich der verwendeten Technik?

Danke,
Felix
 
Dir erstmal danke für den Hinweis auf diese Platten ... ;)

Mich selbst würde das Ganze auch sehr interessieren, besonders im Hinblick auf einen nachträglichen Einbau ins Notebook. Und preislich sind die ja jetzt auch nicht grad außergewöhnlich, wenn man das Zusatzfeatures beachtet.

Hat jemand Erfahrung mit solchen Platten? Würde mich brennend interessieren ...

Noch mehr frage ich mich allerdings, wie die Verschlüsselung als solches überhaupt realisiert wird (bei diesen Platten jetzt) ...
 
Die Encryption ist bei solchen Platten afaik immer aktiv, nur ist der Schlüssel dann in dem Fall 0000000 ..., weshalb es auch keinen Performance Unterschied macht ob man die Verschlüsselung nutzt oder nicht nutzt.

Voraussetzung ist, dass der Festplattencontroller grundsätzlich die security extensions von ATA unterstützt, das ist z.B. bei MacBooks (Pro) nicht der Fall, weshalb hier eine solche Festplatte völlig unnötig ist.

In Soekris/Wrap und co wird es vermutlich ähnlich aussehen.
 
fuer detailfragen empfehle ich dir das studium dieses artikels:

http://www.heise.de/kiosk/archiv/ct/2008/22/80_kiosk

aber die hatten afaik schonmal eine platte getestet die nichts weiter gemacht hatte als jeden 512-byte block einfach nur mit der immer gleichen sequenz zu xor-en.

:belehren:
und ansonsten ist die zeit die benoetigt wird um einen block zu entschluesseln auch klein gegenueber der zeit die benoetigt wird um ihn zu lesen. die meisten platten haben ja heutzutage schon megabyte-weise cache mit an board. um sich staendige schreib/lese-vorgaenge sparen zu koennen. wenn die daten nun auf dem weg von der magnetscheibe dorthinein noch durch einen vernuenftigen crypto-prozie gepiped werden ist das eigentlich nicht wirklich spuerbar im laufenden betrieb.

aes-128 zum beispiel schafft man schon bei 25mhz mit 3,2gbit/s. allerdings mit einer latenz von 440ns ;)
 
Hallo euch!

Es gibt ja mittlerweile Festplatten, die anscheinend Cryptohardware verbaut haben.
Ein Beispiel ist z.B. die Seagate Momentus 7200 FDE. Von Hitachi heißt das ganze dann Bulk Data Encryption.

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Vielleicht hat ja jemand von euch Erfahrungen mit solchen Platten und daher konkretes Wissen bzw. eine fundierte Meinung bezüglich der verwendeten Technik?

Danke,
Felix

Ja, wir haben hier in der Firma ein wenig Erfahrung mit solchen Platten / Controllern und auch USB-Sticks. Leider muss ich sagen, dass die oft ihr Geld nicht wert sind. Kaum hatten wir so ein Ding, kam die Meldung auf golem.de bzw. heise.de/security, wie primitiv die zu knacken sind.

Wenn es um Sicherheit/Verschlüsselung von Datenträgern beim Thema FreeBSD geht, würde ich bei geli bleiben.
Eine AES256-CBC-Verschlüsselung auf dem ganzen Device per externem, gut aufgehobenen Key (mit Passwort) ist jederzeit so einer windigen Bla-Marketing-Lösung vorzuziehen....
 
Sicher, dass ihr Meldungen von geknackten FDE HDDs im Kopf habt und _nicht_ von geknackten "sicheren" externen USB-Loesungen?

Also die externen USB-Loesungen sind oft extrem unsicher. Das FDE HDDs geknackt sind waere mir neu.
 
Da schließe ich mich auch an, ist mir auch neu.

Afaik macht die vom Threadersteller genannte Seagate Momentum AES128, mehr dürfte wegen den US-Exportregulierungen nicht erlaubt sein. Was die Performance angeht liegt sie im Bereich anderer Platten in der 2,5" 5400RPM-Klasse. Die Crypto wird schließlich mittels ASIC in Hardware realisiert.
Wenn man sie verschlüsselt erstellt sie dann am Anfang der Platte eine kleine Partition in der die Software für passwortabfrage etc liegt. Das gedönst ist meines Wissens Linux basiert.

Was Kompatibilität angeht hat führt Seagate eine Liste an kompatiblen Chipsätzen oder sogar Boards, ich denke andere Hersteller tun das ebenfalls. Das verwendete Betriebssystem muss aber afaik auch kompatibel zu der Platte sein.
 
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