GNU/Linux und *BSD - welches Filesystem für gemeinsame Dateien

H

holgerw

Guest
Hallo,

ich bin neu hier, befasse mich seit 1998 mit GNU/Linux in diversen Varianten, seit Sommer letzten Jahres mit FreeBSD, habe schon einige Threads hier auf bsd-foren gelesen, und mich deshallb heute entschieden, mich hier zu registrieren.

Falls es irgendwo einen geeigneten Bereich gibt für sogenannte "Vorstellungsthreads", poste ich da gerne noch ausführlicher (Details zu unserem Heimnetzwerk, den Client-PCs von meiner Frau und mir u.s.w.)

Ich möchte meinen PC von Grund auf neu aufsetzen, eine SSD mit MX-Linux, Void Linux und ein paar GNU/LinuxTest-Systemen, eine SSD mit DragonFlyBSD und FreeBSD und eine größere Festplatte mit 1 TB für gemeinsame Dateien.

Zur Zeit nutze ich ext2, weil von *BSD und GNU/Linux gut lesbar / schreibbar und Posix konform. Nun bin ich am Überlegen, doch ein anderes Dateisystem zu nehmen, denn ein fsck von 1 TB macht bei ext2 keine Freude und das kam leider schon ein paar mal vor).

fat32: Zu viele Limitierungen, kommt nicht in Frage
ntfs: robust, gut von Linux und BSD unterstützt, aber: Es fragmentiert im Laufe derZeit und ich kenne kein freies Tool zur Defragmentierung (und auf MS Windows habe ich keine Lust, weder nativ noch in einer VB)

So, aber nun wird es eng, da gibts wohl kein weiteres Dateisystem, was für meine Zwecke geeignet ist, oder doch?

Kann mich da jemaand mit weiteren Tipps unterstützen? Sonst wirds wohl doch wieder ext2.

Viele Grüße,
Holger
 
gegen ext2 ist meiner Ansicht nach nach nicht viel zu sagen. Als ext4 funktioniert es von BSD aus auch unter fuse. Für die ntfs-Lösung ist Fuse (ntf-3g) ebenfalls zu empfehlen. Zu ntfs las ich unter Ubuntu von zusätzlichen Tools zur Defragmentierung. Eingesetzt habe ich die nie. Alle Dateisysteme fragmentieren mit der zeit (habe ich mir sagen lassen).

Die Unterstützung des sehr guten XFS sieht unter FreeBSD leider nicht gut aus, sonst wäre das wirklich zu empfehlen.
reisefs stellt ebenfalls eine "klassische" Alternative dar.
Allerdings kann Linux wohl inzwischen auch ZFS sehr gut und wenn wirklich nur Linux und FreeBSD in Frage kommen, würde ich mir das mal ansehen.
DragonFly-Bsd ist dann wieder ein anderes Thema, keine Ahnung, was das kann und macht.
 
Moin holgerw,

dein Name kommt mir doch bekannt vor... ;) Willkommen!

In der Theorie sollte auch ein ZFS ein Dateisystem sein, das von allen beteiligten unterstützt wird (bei DragonFlyBSD bin ich mir nicht sicher). Für Linux sollte es jedenfalls Möglichkeiten geben.

Wenn ext2 geht nimm das. UFS ist jedenfalls keine Variante, die du haben willst.

HTH
 
Hallo,

danke für die Hinweise in so kurzer Zeit und das freundliche Willkommen.

Was zfs angeht, ist es sicherlich ein klasse Dateisystem für Server und große Workstations, aber es frisst mir zu viele Ressourcen, was übrigens ein Grund für mich ist, PC-BSD zu meiden, da geht nämlich kein ufs2 mehr.

Schade, dass xfs oder jfs nicht unter BSD laufen.

Wenn es denn freie Werkzeuge gäbe, um ntfs defragmentieren zu können?

Ich werde noch ein paar Stunden abwarten, vielleicht gibt es hier noch weitere Hinweise, dann entscheiden und hier auch dazu schreiben.

Viele Grüße,
Holger
 
Habe nochmal nachgelesen und erkenne, dass ich mich wohl irrte.
Da ist von ntfsfix die Rede und das habe ich wohl verwechselt. Es wäre im Übrigen auch bei FreeBSD enthalten. Hier zu dem Text, den ich falsch erinnerte:

Aus https://wiki.ubuntuusers.de/Windows-Partitionen_einbinden/NTFS-3G/
Tool-Sammlung "ntfsprogs"

Mit den Routinen der Sammlung ntfsprogs lassen sich verschiedene Aufgaben mit NTFS-Partitionen durchführen. Seit der Ubuntu-Version 11.04 enthält das Paket ntfs-3g verbesserte Versionen der Werkzeuge aus den ntfsprogs. Man sollte deshalb die alte, eigenständige Sammlung nicht parallel zu diesem benutzen.

Um Versionsnummer und Syntax der einzelnen Routinen zu erhalten, genügt es, diese in einem Terminal ohne Parameter aufzurufen.

Derzeit sind folgende Routinen vorhanden:

"ntfsprogs"
Befehl Beschreibung
ntfsfix Identifiziert Fehler auf NTFS-Partitionen und versucht, diese zu bereinigen. Zwingt Windows, beim nächsten Aufruf die NTFS-Partition zu prüfen. ntfsfix ist kein vollwertiges Äquivalent zum Windows-Befehl chkdsk. Zwar werden von ntfsfix Dateifehler zuverlässig erkannt, doch können damit derzeit noch nicht alle davon auch repariert werden.
mkntfs Formatiert eine Partition mit dem NTFS Dateisystem.
ntfslabel Zeigt das Label einer NTFS-Partition an und erlaubt es, dieses zu verändern.
ntfsundelete Stellt gelöschte Dateien auf einer NTFS-Partition wieder her.
ntfsresize Ändert die Größe von NTFS-Partitionen. Kann (angeblich) auch ohne vorherige Defragmentierung verwendet werden.
ntfsclone Erstellt ein Abbild einer NTFS-Partition und stellt diese aus dem Abbild wieder her.
ntfscluster Ermittelt den Besitzer eines bestimmten Sektors oder Clusters auf einer NTFS-Partition.
ntfsinfo Zeigt einige Informationen zu einer NTFS-Partition oder zu einer darauf befindlichen Datei/Ordner.
ntfsls Listet Informationen über Dateien in einem Verzeichnis auf einer NTFS-Partition auf.
ntfscat Verbindet Dateien auf einer NTFS-Partition und gibt deren Inhalt aus.
ntfscp Überschreibt Dateien auf einer NTFS-Partition.

Zur Anwendung der Routinen brauchen die betroffenen NTFS-Partitionen nicht eingebunden (gemountet) zu sein. Die früher vorhandene Routine ntfsmount ist durch ntfs-3g ersetzt.
Defragmentierung

Die Dateisysteme VFAT und NTFS neigen bekanntlich zur Fragmentierung und sollten deshalb nach längerem Gebrauch defragmentiert werden. In der Werkzeugsammlung ist bisher noch keine Routine zur Defragmentierung enthalten.

Zur Defragmentierung von VFAT- und NTFS-Partitionen eignet sich z.B. das Open-Source-Programm UltraDefrag {de}. Das Programm wurde primär für Windows erstellt; eine geplante Linux-Version wird offenbar nicht mehr weiter entwickelt (Stand Juni 2014).

Die Bedenken hinsichtlich ZFS kann ich verstehen und würde es genau aus den gleichen Gründen eher nicht haben wollen. btrfs hatte ich neulich auf einem alten PC mit einem GNU/Linux erfolgreich eingesetzt, das scheint da besser zu sein, aber nutzt uns auch nichts, weil eben in FreeBSD nicht unterstützt.

Für einen Dauereinsatz und ausschließlich FreeBSD und Linux scheint wirklich ein EXT die bessere Wahl. Besonders mit dem FUSE-Port habe ich damit gute Erfahrungen gemacht, der bringt weitere Optionen und eben auch ext4 lesend und schreibend mit.
DragonFly ist eine komplett andere Welt.
 
Hallo @pit234a,

danke für Deinen sehr ausführlichen Kommentar und die Recherche. ntfsfix ist ganz nett, damit habe ich mal unter Linux eine externe Festplatte repariert, die nicht ordentlich ausgebunden wurde und daher ein beschädigtes Dateisystem hatte. Zum Defragmentieren ist das Tool wohl nicht zu gebrauchen.

Viele Grüße,
Holger
 
Hallo,

ich werde wohl doch bei ext2 (eventuell ext4, wenn das unter FreeBSD auch schteibbar ist) bleiben. Ich kann die Partition ja als noauto in die fstab eintragen und bei Bedarf mounten.

Danke für die Hinweise.

Viele Grüße,
Holger

P.S.: Wie kann ich meine Beiträge als [gelöst] markieren?
 
Hallo Holger,

hier gibt es keine Markierung für gelöste Probleme... Meist ist ein Thread auch noch lange nicht fertig wenn er bereits für den OP gelöst ist.
 
Hallo @Rakor,

gut zu wissen. Denn in manch andern Foren gilt es als unhöflich, wenn der Threadersteller Sachen nicht als gelöst markiert, wenn sie für ihn erledigt sind.

Aber Deine Begründung, so etwas nicht zu tun, kann ich gut nachvollziehen.

Viele Grüße,
Holger
 
zu den "gelösten Threads" möchte ich gerne auch noch was sagen, denn bei meinem recht kurzen Aufenthalt bei Ubuntu ist mir das sehr stark aufgestoßen, dass es quasi einen Run auf "Problem gelöst" gibt. Man begreift sich dort als ein "Support-Forum". Die Antworten auf Fragen sind deshalb häufig gezielte Lösungsvorschläge und keine Erklärungen, schon gar keine Diskussionen. Als ob jeder Frager immer nur an einer schnellen Lösung interessiert wäre und als ob es nicht andere Menschen mit ähnlichen Problemen demnächst wieder geben könne.
Ich will nicht ungerecht sein, aber hier bin ich mir nie vorgekommen, wie ein Bittsteller in einem Support-Forum.
Ein Unterschied, der mir FreeBSD so viel lieber macht, ist eben der, dass man hier ernst genommen wird mit seinen Fragen und nicht nicht nur die schnelle Lösung für ein banales Problem gesucht wird.
Die Ratschläge sehen hier auch meist vollkommen anders aus und beinhalten oft nicht ein konkretes Lösungsangebot, schon gar keine vermeintlich verbindliche Anweisung. Ich würde sagen, die Beiträge sind gar nicht Lösungsorientiert sondern eher Problemorientiert und zeigen mögliche Herangehensweisen, die nicht selten ideologisch geprägt sind. Das wird nun hoffentlich nicht falsch verstanden und ich bin bekannt für meine eigene Sichtweise zu OpenSource. Aber sehr oft gibt es mehr als einen Weg, der zu einem Erfolg führen kann und die Entscheidung für den einen oder anderen Weg ist individuell und nicht immer nur technisch begründet.
Eine Diskussion dieser Motive ist in einem Lösungsorientierten Ansatz nahezu unmöglich.
Gerade solche Diskussionen tragen aber erheblich zur Meinungsbildung und damit zur Grundlage der eigenen Entscheidung bei. Denke ich.

Für mich, als unbedarfter Endanwender, stellt sich der technische Unterschied zwischen verschiedenen OpenSource-Lösungen gar nicht dar. Ob FreeBSD oder GNU/Linux unter meinem Desktop liegen, kann ich mit einem kurzen Blick kaum erkennen. Geschweige denn unterschiedliche Lösungen innerhalb des jeweiligen Weges. Technisch funktioniert es bei mir entweder klaglos bis zur Endanwendung oder eben nicht, Details in der Ausführung bleiben mir verborgen.

Bevor ich nun, wie so oft, ins Hoffnungslos philosophische Milieu abdrifte, schnell zurück zu Dateisystemen.
In der praktischen Anwendung, beim täglichen Gebrauch meines Desktops, da merke ich nicht, welches Dateisystem darunter nun seinen Dienst tut. Die große Verbesserung mit Journals (welcher Art auch immer) habe ich auch nie wirklich erleben können. Ich habe niemals ein System mit ext2 oder UFS(1) verloren, weil das keine Journals hatte um das Dateisystem nach einem Crash automatisch wieder herstellen zu können.
Deshalb richtet sich die Frage nach Dateisystemen nach meinem Eindruck eher an der Erwartung aus, nicht an der praktischen Erfahrung.

Nun glaube ich, dass man gut daran tut, die Dateisysteme in Gruppen zu unterteilen und da nenne ich als erste Gruppe die klassischen Dateisysteme, die nicht etwa aus FAT hervorgingen, sondern aus UFS. Yamagi hatte letztens sehr schön erklärt, wie alle diese "Unix-Dateisysteme" miteinander verwandt sind. Für mich gab es früher viel mehr Gruppen von Dateisystemen, aber heute würde ich das auf zwei Gruppen beschränken (als Arbeitshypothese, nicht als Gral der Weisheit). Alle klassischen Unix-Dateisysteme haben inzwischen ein Journal und man kann unterscheiden, ob es nur Meta-Daten-Journals sind oder wie die Details aussehen und welche Dateisystem-Tools es jeweils gibt. Doch alle sind ziemlich ähnlich.
Moderne Filesystems indessen -funktieren vollkommen anders und da möchte ich (mangels besseren Wissens) nun nur ZFS und BTRFS hinzu zählen. Was HAMMER(2) in DragonFly genau ist, habe ich nicht verfolgt und würde es vielleicht nicht mal verstehen.
NTFS ist aber definitiv ein klassisches Dateisystem und reiserfs und xfs und ufs und jfs und ext2-4 und so weiter.
Davon unterscheiden sich BTRFS und ZFS gewaltig.

Welches Dateisystem für welchen Zweck am Besten funktioniert oder weshalb nun unbedingt auch BTRFS noch entwickelt werden musste, das sind in meinen Augen letztlich ideologische Motive und es lässt sich nicht einfach eine griffige technische Motivation ableiten. Wie erklärt stehe ich derartigen Motiven sehr offen gegenüber, aber ich verstehe sie nicht immer alle.

Nehmen wir mal NTFS. Das ist veraltet, es gehört zu den Klassikern, es ist proprietär und ich glaube (ich bin nicht sicher), dass ich ein Ubuntu heute trotzdem auf ein NTFS installieren könnte. Und weiter, dass ich das gar nicht großartig bemerken würde.
Ja, NTFS fragmentiert und ein Defrag von Zeit zu Zeit tut ihm gut. Aber ich erlebe auch Rechner im 24x7 Einsatz, die seit Jahren laufen und genau ihre Arbeit machen, mit WNT und altem NTFS und niemals ein Handschlag daran getan wurde. Die laufen seit zehn Jahren oder mehr ohne Defrag und niemand merkt etwas davon!
Kürzlich hatten wir hier den Fall erwähnt, wo ein 20 Jahre altes Win3.1 oder so einen Pariser Flughafen lahm legte, weil keine E-Teile für den PC zu bekommen waren. Nicht, weil das Dateisystem versagt hätte!

Also, nach vielen Jahren mit vielen Experimenten habe ich eine durchaus pragmatische Sichtweise auf dieses Thema entwickelt und lasse mich nicht mehr von hochgelobten Vorteilen für das ein oder andere Dateisystem treiben. Ob man daraus ableiten kann, dass ich mit einem "wirklich guten" Dateisystem zufrieden sein würde, das dann für alle Systeme benutzt werden kann?
Ich glaube, die haben wir in den letzten Jahren schon zu Hauf gesehen und es ist nicht der Unterschied der jeweiligen Technologie, es scheint mir eher ein ideologisches Schisma zu Grunde zu liegen. Mir kommt es vor, als dass wir an dieser Stelle immer noch unsinnige Glaubenskriege führen.
 
Ich möchte meinen PC von Grund auf neu aufsetzen, eine SSD mit MX-Linux, Void Linux und ein paar GNU/LinuxTest-Systemen, eine SSD mit DragonFlyBSD und FreeBSD und eine größere Festplatte mit 1 TB für gemeinsame Dateien.

Hallo Holger,

vielleicht kommt für dich ja zum testen auch pro System eine eigene VM in Frage, sodass du nur ein Betriebssystem auf der Platte hast; dann würde sich die Frage nach dem Dateisystem nicht stellen.

Oder du setzt — falls du nur selten mit anderen Systemen spielst — ein zweites, eigenes System auf, dass die Daten per NFS/rsync/sftp etc. bei Bedarf übers Netzwerk mountet.

Falls du um eine Multibootlösung nicht herumkommst, bleibt ausser ext wohl nichts übrig.

Ich boote meine große Platte mit UFS1 (OpenBSD :() immer read-only und remounte nur bei Bedarf als rw, dann ist in den meisten Fällen nach einem Crash kein fscheck nötig.
 
Hallo @drm,

danke für den Hinweis. Bei mir ist es so - was Du nicht wissen konntest - dass ich sowohl FreeBSD, eventuell DragonFlyBSD und auch MX-Linux für meine EDV-Bedürfnisse als ernstzunehmende vollwertige Arbeitssysteme betrachte. Daher habe ich diese Systeme lieber nativ auf meinem PC. Vbox oder aber kvm unter GNU/Linux bieten tolle Möglichkeiten, allerdings immer mit gewissen Einschränkungen gegenüber nativen Installationen. Um "mal kurz" einen Blick auf eine Distribution zu werfen, reichen sie natürlich bei weitem aus.

Viele Grüße,
Holger
 
Kurz mein Senf:

FAT32 habe ich in meiner IT-Laufbahn als bröckelig und unzuverlässig kennengelernt und von der Limitierung her weißt du ja Bescheid.

ntfs: robust, gut von Linux und BSD unterstützt

Stimmt. Ich habe da aber ein nicht genau definierbares, gefühlstechnisches Problem: NTFS ist aus dem Windows-Lager. Hinkender Vergleich: Wenn ich einen Mercedes fahre, habe ich keinen Motor von Opel drin. :D
Dh. ich nutze einfach von jedem OS das ich auf nacktem Blech installiere, das native Dateisystem, welches mir am besten zusagt. Windows=NTFS, Linux=EXT4, FreeBSD=ZFS

Offtopic-Frage in die Runde: Bekommt man bei aktuellen Windosen noch die Möglichkeit der Installation auf FAT32?

eine größere Festplatte mit 1 TB für gemeinsame Dateien

Das habe ich mir im Laufe der Zeit abgewöhnt, weil zuviele Gründe und schmerzhafte Erfahrungen dagegen sprachen:
- Gemeinsame Dateien heißt meistens auch wichtige Dateien. Was machst du, wenn diese Platte den Geist aufgibt? -> Backups kann man nie genug haben und auch hier gilt: auf welches Dateisystem schreibe ich meine Backups? ;) (auf das Dateisystem/OS, mit dem ich mich am besten auskenne bzw. am sichersten in Bezug auf den Umgang fühle)
- Die mit Dateisystem X eingehängte Platte im anderen OS benutzt -> falscher Klick, nicht genau hingeschaut, neu formatiert/initialisiert -> Daten futsch!
- auch nur für reines Erforschen und Rumprobieren wären mir die Daten zu schade bzw. der Zugriff zu riskant.

Zugriff von unterschiedlichen OSen auf gemeinsame Dateien mache ich nur noch per Netzwerk, um die oben genannten Probleme zu umgehen. Es ist nämlich einfacher bei diversen OSen gleiche Netzwerkprotokolle zu nutzen als Dateisysteme.
Bei mir liegen meine heiligen Dateien auf ZFS unter FreeBSD. Dies ist natürlich eine reine Glaubensfrage, Datenverlust kann es bei jedem Dateisystem geben.

Vbox oder aber kvm unter GNU/Linux bieten tolle Möglichkeiten, allerdings immer mit gewissen Einschränkungen gegenüber nativen Installationen.

Evtl. kann man ja die Einschränkungen umschiffen, wenn man ins Detail geht. :)
 
Da ich nur noch Mac und FreeBSD nutze würde mich interessieren ob man

a) HFS+ für BSD und für normale User automountbar (so wie zB UFS oder FAT32) bekommt. So wie es aussieht, wurde ein ehemaliges Projekt aufgegeben. (https://wiki.freebsd.org/HFS)

b) oder für Mac UFS2 bekommt und dieses stabil ist. Soviel ich weiß muss man das ganze selbst kompilieren.
 
HFS unter FreeBSD habe ich aufgegeben, was auch bedeutet, dass ich den aktuellen Stand nicht kenne. Wenn UFS2 für mac überhaupt zu bekommen ist und dann selbst kompiliert werden muss, dann liegt es dort auch nicht im Kernel und insofern würde ich auch zwischen Mac und FreeBSD auf ein ext-System und Fuse setzen (was heißt würde: ich mache das so!)

NTFS ist (eigentlich) wirklich nur dort interessant, wo Datenträger auch nach Windows mitgeschleppt werden müssen und FAT(xy) ist eigentlich kein Dateisystem und sollte nur dann eine Rolle spielen (denke ich), wenn auf einem Datenträger kleine Dateien gespeichert werden und in unbekannte Systeme verbracht werden sollen. FAT32 kann nahezu jedes System (zumindest nachrüsten) und es ist sehr weit verbreitet, viele Speichermedien werden noch heute vorformatiert (ready to use) mit einem FAT ausgeliefert.

Sehr gut finde ich, dass hier niemand exfat erwähnt hat ;)

Was die Netzwerkdateisysteme angeht (ich sehe das so und setze es selbst auch so um, wie von mr44er beschrieben), sollte man aber auch noch bedenken, dass die Rechte-Situation für Dateien mitunter kurios sein könnte. Zum Beispiel für NFS3, wo Freigaben ja nicht Nutzer-bezogen ausgelegt sind. Die Dateirechte werden dann ja anhand der ID (und GID) des Nutzers gesetzt und ein Nutzer kann in unterschiedlichen Systemen unterschiedliche IDs haben oder unterschiedliche Nutzer gleiche IDs. Bei GNU/Linux-Systemen (bei allen, die ich kenne) werden die IDs default anders gezählt als in FreeBSD, bei OpenBSD und DragonFly oder anderen habe ich da nie nachgesehen.
 
Hallo,

danke, wow, weiteres tolles Feedback zu meiner Frage. Ich bin ziemlich begeistert, was dieses Forum angeht :)
Naheliegend ist ja für mein Vorhaben eigentlich nfs, warum ich da nicht drauf gekommen bin ...

Und die 1TB Platte baue ich aus und hänge sie als Platzerweiterung an unser NAS (und dann diie 1TB aus dem PC meiner Frau auuch raus und als Erweiterung an das WD Backup NAS).

Denn unser NAS mit Debian stellt ja per exports Daten (Fotos, Audios, Videos) in unserem Netzwerk für die Clients zur Verfügung (daneben noch ssh, dlna, remote printing) und da fügt sich auch ein Client mit FreeBSD + DragonFlyBSD + GNU/Linux sehr gut ein, was gemeinsame Dateien angeht (da ist es eher spaßig, wenn ein FreeBSD Client abweichend vom NAS noch nicht auf utf8 steht, was gewisse Umlaute bei freigegebenen Ordnern und Dateien angeht).

Wegen der Dateirechte: Ich verwende auf jedem Client, dem Debian NAS und dem WD Backup NAS (mit Debian) gleiche Nutzernamen mit gleichen IDs und gleichen GIDs, also:
holger(1000):users(5000) (mein Account)
diane(10001):users(5000) (Account meiner Frau)

Ich habe bisher hier viel gelernt, freue mich über die teilweise weit ausholenden Informationen (man muss zwar viel lesen aber hat davon auch viel) und werde mein Vorhaben über nfs umsetzen. Morgen fange ich dann damit an und werde danach hier Rückmeldung geben, ob und wie das alles funktionert hat.

Viele Grüße,
Holger
 
beachte dabei auch, dass FreeBSD die Gruppe "wheel" kennt, die es bei GNU/Linux (default) nicht gibt. Du wirst vermutlich (wenigstens) einen User haben wollen, der zu wheel gehört und damit mittels su zu root werden kann. Allerdings kann man auch für FreeBSD sudo nutzen, das ist also nicht zwingend.
 
Hallo Pit,

von der Gruppe wheel weiß ich, das war eine meiner ersten Erfahrungen mit FreeBSD unter KDE, mal eben Konsole öffnen, su+root Passwort --> Mist, geht nicht :D

Was ich übrigens entdeckt habe: @Rakor hat sich im Wiki ja große Mühe gegeben mit der Dokumentation , FreeBSD als Desktop System zu installieren, da werde ich auch noch häufiger rein schauen. Sehr
empfehlenswert finde ich auch die kurzen HowTos von Warren Block, etwa, wie man eine SSD für eine Installation optimiert.

Viele Grüße,
Holger
 
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