Natürlich möchte ich an der Stelle Werbung für FreeBSD machen, ist doch klar. Für mich ist es seit Jahren das liebste System und ich habe gar nicht viel Lust, irgendwas anderes auch nur anzusehen. Wenn ich das aber tue (und ich bin kein Informatiker und PCs oder Betriebssysteme sind für mich kein Hobby), dann finde ich immer wieder dermaßen viel auszusetzen, dass ich nach einiger zeit dann doch wieder zu FreeBSD wechsele.
Die Installation ist einfach geworden.
Wir haben mit pkng ein gutes Paket-System, das den Vergleich mit apt wohl nicht scheuen muss.
Das Grundsystem ist mit dem Installer "halb-grafisch" schnell und einfach installierbar. Das kann jedem gelingen. Zur grundlegen Konfiguration und zum weiteren Ausbau gibt es einige Seiten im Netz und sogar Installationsscripte. Empfehlen möchte ich mal
http://wiki.denkrobat.de/doku.php von
@Rakor. Natürlich auch das Handbuch,
https://www.freebsd.org/doc/en_US.ISO8859-1/books/handbook/index.html
Die Installation, Konfiguration und den weiteren Ausbau des Systems nehme ich für gewöhnlich nicht direkt am PC vor. Ich bevorzuge, einen bereits installierten PC zu nutzen und dann über ssh auf den Installationskandidaten zu verbinden. So kann ich die Dokus lesen und in einem Fenster umsetzen, wobei ich Befehle einfach markieren und einfügen kann und so Tippfehler vermeide. Auf diese Weise kann man Konsole einfach nutzen, ohne damit erst warm werden zu müssen.
Es gibt sehr viel unterschiedliche Meinungen darüber, was ein Desktop-System alles können soll und deshalb ist der Aufwand nicht einheitlich. Bei mir ist es in der Vergangenheit mehrfach so gewesen, dass mir zu viele Dienste lästig gewesen sind und ich mehr Zeit damit verbrachte, diese wieder auszuschalten und los zu werden, als mit FreeBSD ein System neu aufzusetzen. Das kann vollkommen unterschiedlich sein, schon an den Mechanismen für das automatische Einbinden von Speichermedien kann man sich ganz heftig verausgaben.
Es ist natürlich auch eine Frage dessen, was man überhaupt möchte.
FreeBSD kennenlernen, wenn das überhaupt für einfache Nutzer möglich ist, das geht nur über die Konsole und ein selbst zusammengestelltes System. Also zumindest meiner Ansicht nach. Denn ansonsten ist man auf einer Oberfläche, die nichts mit FreeBSD zu tun hat und was man genauso gut ein GNU/Linux drunter laufen lassen kann, ohne einen Unterschied zu bemerken. Ich nutze selbst mehrere GNU/Linux Rechner und darauf die gleichen Anwendungen, wie mit FreeBSD. Es ist wirklich so, dass man keinen Unterschied merkt, so lange man auf der Oberfläche bleibt. LibreOffice arbeitet nicht besser oder anders, wenn es auf FreeBSD oder auf GNU/Linux oder einem Solaris, OS-X oder Windows benutzt wird und es ist ihm auch egal, ob ZFS oder EXT4 oder NTFS oder was immer als Dateisystem genutzt wird. Man sieht das als Nutzer nicht, man spürt es nicht. Deshalb glaube ich nicht, dass man mit TrueOS oder einer anderen Distro etwas von FreeBSD bemerkt oder etwas darüber lernen kann.