Und ganz unter uns... ich finde, dass Google vertrauenswürdiger ist als Apple (rein subjektiver Eindruck aus Erfahrungen mit den Diensten beider Firmen meinerseits).
Das lässt sich auch leicht begründen. Welche der beiden Firmen verweigert zum Beispiel ihren Mitarbeitern die Teilnahme an Security-Konferenzen etc.
Nein im Ernst, ich kenne ein paar Leute, die bei Google in der Entwicklung tätig sind. Von denen höre ich auch öfter mal, dass sie gewisse Dinge, die die Firma macht moralisch nicht so ganz vertreten können, andererseits muss man dann auch anerkennen, dass die Firma mit Daten ihr Geld verdiehnt und da habe ich nicht zuletzt durch meine bekannten dort den Eindruck, dass Google sich da deutlich mehr Gedanken um Dinge wie Sicherheit und Privatsphäre macht als die Konkurrenz.
[ot]Auch finde ich es toll, wie Google seine Mitarbeiter behandelt. Ihre vielen Freiheiten bei der Arbeit scheinen dort alle als enormen Ansporn gute Arbeit zu leisten anzusehen und das finde ich echt toll. [/ot]
Aber zurück zum Thema. Nach dem Aus der Vorratsdatenspeicherung waren ausdrücklich auch Backups zu löschen. Datenträger auf denen betroffene Daten lagen waren 3x zu überschreiben, Bänder ggf. zu entmagnetisieren wenn sie nichtmehr weiter verwendet werden sollten. Außerdem ist das Speichern von Daten auf Vorrat seitens eines ISP nach $149 Abs. 17 TKG in Deutschland generell illegal, außer wenn er dazu verpflichtet ist. Darunter fällt übrigens auch das bloße verarbeiten solcher Daten. Verschärft wird das ganze nochmal durch TMG $15, worin ausdrücklich steht, dass Daten nur im Rahmen der Inrechnungstellung von Diensten gesammelt werden dürfen. Hier ist übrigens dann auch das Zusammenführen von Daten geregelt und daraus geht Glasklar hervor, dass die Daten die der Provider für sich sammelt und die Daten, die im Rahmen der VDS gesammelt werden seperat gesammelt zu haben werden.
Zum rechtlichen Maß an sich: Das ist nicht nur ein Maß, ab dem ein Verbrechen stattfindet, sondern auch ein Maß, ab dem es für den ISP und damit ggf. für Aktionäre sehr sehr teuer werden kann. Zum einen folgt da ein nicht unbeachtlicher Imageschaden, zum anderen Bußgelder, im schlimmsten Fall für die Firma haftet dann noch ein Vorstand persönlich dafür. Da ISPs außerdem keine Banken sind, gibt es da auch kein all zu großes Gnadenmaß, denn ein ISP ist gott sei dank nicht Systemrelevant.
Was die Nutzlosigkeit der Datenangeht, so habe ich ja schon erwähnt, dass das Sammeln und verarbeiten dieser nach TKG und TMG nicht gestattet ist, darüber hinaus ist der ISP eben nicht Google oder vgl. und verdiehnen auch kein Geld mit Nutzerdaten, sondern mit Daten, die über sein Netz fließen. Das Weiterverkaufen von Nutzerdaten wirst du außerdem hier in Deutschland auch nicht hinkriegen. Da rollen dann schnell ein paar Köpfe und wir sind beim Strafmaß, das Knast beinhalten kann.
Denk einfach mal dran, was für einen Aufstand die deutschen beim Thema Google Streetview gemacht haben, jetzt stell dir einfach mal vor, dass bei irgendeiner Aktionärshauptversammlung (sagen wir T-Mobile) angesprochen wird, dass die Daten ihrer Kunden an Google verscherbeln - da hätten sie nicht nur einen neuen unbeliebtheitsrekord erreicht sondern sicherlich auch eine teure Massenklage und das Bundesministerium für Verbraucherschutz.
Was nun das abfragen deiner eigenen Daten angeht. Das hat es ja vor kurzem ein Politiker der Grünen, Malte Spitz, geschafft. Zur gleichen Zeit fiel ja die VDS, womit die Telekom dann ja auch die Daten rausgerückt hat. Das Problem in diesem Fall ist, dass der Provider diese Daten eben nicht aus einem von TKG oder TMG abgedeckten Zweck sammelt, sondern vom Staat dazu verpflichtet ist sie zu sammeln, damit fallen diese Daten dann auch nicht direkt unter §34 BDSG und es war denen wohl nichtmal ganz klar, ob sie diese Daten überhaupt rausrücken dürfen, denn im Gesetz zur VDS war das afaik so nicht geregelt. Daten, die sie jedoch zu Rechnungszwecken sammeln müssen sie rausrücken (und zumindest bei mir tun sie das auch).