München vs. Softwarepatente

phlug

Member
hi all,

hier erstmal ein link dazu: http://www.heise.de/newsticker/meldung/49735

ich finds wirklich zum schaudern :zitter:

ich sehe in den softwarepatenten eine der größten bedrohungen für die gesamte IT-landschaft. man muss hier keinem erklären, dass dies insbesondere opensource-projekten zu schaffen machen wird. es gibt bestimmt schon findige leute, die einen crawler für sourceforge gebastelt haben, so nach der art: "und wieviel projekte finden wir heute?!"...

*gefrustet bin*

gruß, phlug
 
...M$ mußte 500.000.000 $ des eolas patent wegen bezahlen. Es bleibt nur zu haffen, das die Patenämter diese zu meist Trivialpatente zu rücknehmen...
 
Toll. Gaaaaanz Toll.
Die Entscheidung von München ist ganz richtig,
wie stünde denn die Stadt da, wenn sie zur Kosteneinsparung auf Linux migriert und
dann Millionen Euro an Patentgebühren zahlen muß.

Was mich entsetzt ist die Tatsache, daß die Bundesregierung dieses Softwarepatenten
überhaupt zustimmt. Die Leute, die dort die Entscheidungen treffen, müssen wirklich
über alle Maßen unqualifiziert sein.

Aber Deutschland ist noch nicht mittelmäßig genug, wir können noch schlechter werden.

Der Indy, frustiert.
 
jo, stadtverwaltung auf linux umstellen hätte viele kosten erspart, vor allem da das umschulen von irgendwelchen beamten ja auch nichts kostet...
 
EyeDacor schrieb:
jo, stadtverwaltung auf linux umstellen hätte viele kosten erspart, vor allem da das umschulen von irgendwelchen beamten ja auch nichts kostet...

Was auch wieder stimmt. Die Folgekosten, also Anschaffung von neueren Versionen einer Software wie OO.org, wären nur geringer...

Hehe, kleiner geht die sig wirklich kaum, sehr nice wie es ist ;-)
 
EyeDacor schrieb:
jo, stadtverwaltung auf linux umstellen hätte viele kosten erspart, vor allem da das umschulen von irgendwelchen beamten ja auch nichts kostet...
Natürlich kostet es auch nichts, Beamte von Win NT 4.0 feat. MS Office 97 auf Win XP feat. MS Office 2003 umzuschulen. Lach nicht, selbst bei so einer Umstellung sind Schulungen nötig. Dann ist es im Prinzip egal, ob ich auf Win XP oder Linux umsteige.

Was wirklich Geld kostet, ist es, die eigene Software zu migrieren. Wenn ich sehe, daß manche Verwaltungen ihre "Fachsoftware" in Visual Basic programmiert haben, da glaube ich ja fast schon nicht dran, daß die das auf Linux migriert bekommen (scheiß Vorurteile gegenüber Klickibunti-Programmiersprachen ;)).

Dazu kommen dann noch Lizenzkosten und Wartungsaufwand, aber ich denke, wir können hier kaum beurteilen, wie das in München genau aussieht. Ich denke schon, daß die am besten rechnen können, was für sie billiger kommt, also sind Diskussionen darüber eigentlich substanzlos.

Zurück zum Thema: Ich sehe die Vorgehensweise der Stadt als absolut notwendig an. Nur mit solchen Mitteln kann man den Strohköpfen im Bundestag, die für Softwarepatente stimmen wollen, mal zeigen, wohin das führen würde. Immerhin setzen viele Bundesverwaltungen und auch der Bundestag selbst munter Linux ein.

Meiner Meinung nach sitzen im Bundestag viel zu viele Leute, die absolut nicht überschauen können, was ihr Tun für Auswirkungen nach sich zieht. Keiner kann alles wissen, klar, aber man kann sich informieren. Nur wenn Politiker sich nicht freiwillig informieren wollen, dann muß man sie halt mit solchen Methoden wachrütteln. Und ich denke schon, daß man es einem Politiker zumuten kann, sich über etwas zu informieren, für das er abstimmt. Und er sollte auch wissen, ob seine "Informationen" nicht vielleicht doch nur aus irgendeiner Lobby kommen. Nur leider zweifele ich mittlerweile daran, ob Politiker das wirklich können oder überhaupt wollen :(
 
das interessanteste ist ja ausserdem, dass es garkeine rolle spielt ob die behoerde (oder jede beliebige firma) linux, bsd, mac osx oder windows oder sonstwas benutzt. alle heutigen betriebsysteme verstossen gegen diverse softwarepatente. und das betrifft ja nichtmal nur die betriebssysteme, nein auch vielerlei software verstoesst gegen irgendwelche softwarepatente. im falle der behoerden wird es im schlimmsten fall so oder so zur handlungsunfaehigkeit kommen... und dann frag ich mich wer da ueberhaupt was davon hat. 0815Chaot hat vollkommen recht: diese politiker, die sowas entscheiden, die muessten eigentlich alle wegen betrugs am waehler eingesperrt werden.
 
Öhm, was die Schulungskosten anbelangte, lag die Linux-Lösung in München noch unter denen für die neue Microsoft-Umgebung, daher das Kostenargument.

Ich habe nie gesagt, daß es nichts gekostet hätte ;-)

Gruss...

Der Indy
 
Selbst wenn irgendwas mit freier Software Drei mal soviel kostet, ist doch egal, das Geld geht nicht nach Redmond!
Schade nur, dass es in vielen Projekten an andere Amerikanische Großkonzerne geht (z.B. IBM). Aber ich sehe die Chance, dass sich da langfristig auch kleinere deutsche Unternehmen was vom Kuchen abbekommen.
 
> Selbst wenn irgendwas mit freier Software Drei mal soviel kostet, ist doch egal, das Geld geht nicht nach Redmond!
Du zahlst wohl keine Steuern, oder?
Die öffentliche Hand sollte möglichst preiswert arbeiten und darf gar nicht gegen Firmen entscheiden,
nur gegen Angebote.

> dass sich da langfristig auch kleinere deutsche Unternehmen was vom Kuchen abbekommen.
Ja, z.B. über Netzwerke. Das ist eine clevere Strategie, mehrere Unternehmen erstellen gemeinsam ein
Angebot, bleiben aber jeweils bei ihren Kernkompetenzen.

Gruss...

Der Indy
 
Die öffentliche Hand sollte möglichst preiswert arbeiten und darf gar nicht gegen Firmen entscheiden, nur gegen Angebote.
Stimmt schon, nur ist die öffentliche Hand auch angehalten die heimische Wirtschaft zu unterstützen. Oftmals besteht hier ein Widerspruch zum Grundsatz der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit... man fragt sich reglemässig was besser ist:
Soll eine Stadtverwaltung die heimischen Unternehmen bei der Auftragsvergabe bevorzugen und damit über die Gewerbesteuer, Kaufkraft der Mitarbeiter dieses Unternehmens wird im Stadtgebiet ausgegeben, das Unternehmen kann Investieren, etc. auf längere Sicht die Einnahmen "sichern"? Oder sollte die Stadtverwaltung lieber einem auswertigen Unternehmen den Zuschlag geben, weil es einfach das günstigere Angebot vorlegt und die Stadt dadurch sofort Kosten einsparen kann?
 
Zuletzt bearbeitet:
Was mich entsetzt ist die Tatsache, daß die Bundesregierung dieses Softwarepatenten
überhaupt zustimmt. Die Leute, die dort die Entscheidungen treffen, müssen wirklich
über alle Maßen unqualifiziert sein.

l - o - b - b - y
 
> l - o - b - b - y
Ne Lobby reicht für so viel Blödheit nicht.
Das ist wirklich eine Konzentration von Dummheit wie man sie sonst wohl nur innerhalb eines schwarzen Loches finden wird...

Der Indy
 
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