Neueinstieg bei FreeBSD

evgenij

Well-Known Member
Hallo zusammen,

ich würde ganz gerne FreeBSD bei mir auf dem Desktop-PC installieren, aber vorab möchte ich ein paar Fragen klären.

Ich habe bereits ein wenig Erfahrung mit FreeBSD4.7 sammeln können, System/Xorg+Gnome/Kernelanpassen/NVIDIA-Treiber usw. zu installieren habe ich schon mal hin bekommen, das reicht aber noch lange nicht damit ein Systen sauber und aktuell bleibt. Und das ist auch meine Schwäche:
csup zum aktualisieren des Systems ist kein Problem,
was ich nie so richtig verstanden habe ist wie ihr das mit verschiedenen Abhängigkeiten bei der Software macht. :confused:
Wie soll man da am besten vorgehen?
Installiert man lieber fertige Pakete oder lieber aus den Ports bauen?
Lieber Generic-Kernel und Module nachladen, oder doch Kernel anpassen?

Was ich am ende haben möchte ist ein System mit:
- Jails für Websphere
- LXDE
- Office (Libre/Open)
- Flash für den Browser
- NVIDIA-Blob und WINE zum spielen :rolleyes:

Ich hoffe jemand kann mir diese Fragen verständlich beantworten, denn ich steige da bei den vielen Möglichkeiten nicht mehr durch :(

Gruß,
Evgenij

PS: Bin noch nicht richtig wach, deswegen kann es etwas "schwammig" formuliert sein, aber ich hoffe es ist doch noch verständlich.
 
Seit 4.7 hat sich einiges geändert. Eigentlich ist seit dem (intern) kein Stein auf dem anderen geblieben... Aber das würde nun zu sehr ausarten, auch da die meisten Änderungen nur wenig Nutzerauswirkungen haben. Daher kommen wir lieber direkt zum Thema:

1. Das Basissystem kann nach wie vor mit csup und "make buildworld" aktuell gehalten werden. Man kann aber auch Binärupdates per freebsd-update(8) ziehen, ist dann aber auf GENERIC beschränkt. Allerdings ist der GENERIC-Kernel inzwischen ausreichend, vor allem da es technisch keinen Unterschied macht ob ein Modul nun fest eingebaut oder dynamisch geladen ist. Man spart höchstens ein paar hundert Kilobyte Speicher, was heute irrelevant ist.

2. Ob man nun Pakete oder Ports nutzt, ist eine Glaubensfrage und hängt nicht zuletzt davon ab, was man für Ansprüche und für Hardware besitzt. Grundsätzlich sei aber gesagt, dass Pakete inzwischen ebenso nutzbar wie Ports sind, allerdings prinzipbedingt (sie müssen gebaut werden) immer einige Tage hinterhängen. Man nutzt die Ports und pkg_add allerdings kaum mehr direkt, stattdessen hat man einen Wrapper wie "portmaster", der einem die Arbeit abnimmt. Ein paar Beispiele:
Code:
# www/opera installieren
portmaster www/opera

# Das bereits installierte Paket gnutls mit seinen Abhängigkeiten aktualisieren
portmaster gnutls

# Alles aktualisieren
portmaster -a

# mail/sylpheed aus Paketen installieren, Port bauen wenn kein Paket vorhanden
portmaster -P mail/sylpheed

# mail/mutt aus Paketen installieren, Abbruch wenn kein Paket vorhanden
portmaster -PP mail/mutt

Ebenso nutzt man eigentlich kein csup mehr, da es viel zu lange dauert. Stattdessen das beiliegende Tool "portsnap". Einfach "portsnap fetch update" und der Portstree ist wieder aktuell.
 
Moin!

Also zum Installieren von Software ist unter FreeBSD im Allgemeinen das Ports-System zu empfehlen. Ich empfehle für die Verwaltung "portmaster" einzusetzen. Die Abhängigkeiten löst dir das Portsystem eigentlich selbständig auf.

Zum Aktualisieren von Ports gehe ich folgendermassen vor:

- portsnap fetch update <- porttree aktualisieren
- less /usr/ports/UPDATUNG <- nachsehen was es neues gibt seit dem letzten Update und ob was zu Berücksichtigen ist.
- portmaster -L | grep New <- sehen was alles aktualisiert werden soll
- portmaster -a <- alles aktualisieren.

Das ganze solltest du regelmässig (wöchentlich oder so) machen damit du dir über längere Zeit nicht mit den Abhängigkeiten ins Gehege kommst.

Evtl interessieren dich auch meine Aufzeichungen (siehe Signatur) für die eine oder andere Sache.

Grüße
 
Danke euch für die raschen Antworten!:eek:
Dann werde ich mir mal FreeBSD in einer Box installieren und
das ganze mal testen.
@Rakor Dein wiki sieht auch sehr nett und für Einsteiger wie mich sehr hilfreich aus, Danke!!

Wenn ich wieder Fragen habe (und die werde ich haben :rolleyes: ) melde ich mich
hier nochmal, den hier wird echt geholfen!

Nochmal Danke an euch!!!

Gruß,
Evgenij
 
Vielleicht willst Du ja auch PC BSD anschauen/ausprobieren?

Das erleichtert IMHO einiges an Konfiguration/Installation, ist aber nichtsdestotrotz ein komplettes FreeBSD...
 
ja, schon...
aber noch eine weitere Paketquelle die verwaltet werden soll...:rolleyes:
Ich habs lieber etwas übersichtlicher ;)
 
ein tipp um Spiele unter FreeBSD zu spielen hab ich schon mal für dich.

Problem ist (ich gehe einfach mal davon aus das du FreeBSD amd64 installierst (Also die 64 Bit Version)) das es keine 64 bit Version von Wine unter FreeBSD gibt.

Gelöst werden kann das Problem in dem man die 32Bit Libarys von FreeBSD installiert und den Wine Port als 32-bit version baut. Das ist für eine "Einsteiger" alles etwas nervig.

Für das Problem gibt es eine schöne einfache Lösung:

http://people.freebsd.org/~ivoras/wine/

Installtion auf dein fertig Installieren Desktop sieht dann so aus.

als user root:
Code:
pkg_add -r http://people.freebsd.org/~ivoras/wine/wine-fbsd64.8-1.3.23,1.tbz
fetch http://people.freebsd.org/~ivoras/wine/patch-wine-nvidia.sh
sh patch-wine-nvidia.sh

Hier gibs noch weitere Info's:
http://wiki.freebsd.org/Wine
 
Hallo,

habe mich gestern ein wenig eingelesen und gesehen dass es die Möglichkeit gibt (mit sysinstall gegeben hat) ein custom-Release zu erstellen, welche bereits alle notwendigen Pakete beinhaltet. Wie sieht es aus mit customizing ab 9.0?
Denn wenn es funktioniert, würde ich ganz gerne so ein Release in eine VM fertig konfigurieren und erst dann auf meinem Desktop Installieren.
Hat jemand Infos/HowTo's wie es gehen soll?

Danke und Gruß,
Evgenij
 
Ja, das funktioniert. Ob nun jemand schon eine vollständige Doku geschrieben hat, weiß ich ehrlich gesagt nicht... Gute Ansatzpunkte sich dort einzulesen sind allerdings:
- "man release" (die neue Fassung in 9.0, derzeit noch nicht online verfügbar)
- Die Doku zu pc-sysinstall (BSDInstall ist für automatische Installationen eher ungeeignet, zudem soll pc-sysinstall in Zukunft als Backend für BSDInstall dienen). Sie liegt im installierten System irgendwo in /usr/share, online findet sie sich im SVN: http://svnweb.freebsd.org/base/head/usr.sbin/pc-sysinstall/
 
LXDE:
habe ich erst kürzlich mal wieder recht intensiv genutzt und es funktionierte ohne Hänger und Abstürze. Das Durchreichen der Openbox-Konfiguration über die eingebaute Konfigurations-GUI funktionierte noch immer nicht, doch damit kann man ja meist trotzdem leben. Weshalb das nicht funktioniert, habe ich nicht erkennen können.
LXDE unter FreeBSD ist nach meiner geringen Erfahrung jedoch vollkommen anders, als du es vielleicht von GNU/Linux-Distros her kennst, die da schon ein fertig konfiguriertes DE anbieten. Genau genommen bietet es außer den recht flotten zusätzlichen Anwendungen (Lefpad, Pacman (=der Dateibrowser, vllt irre ich im Namen, kommt mich nun komisch vor) usw) nicht wirklich viel mehr, als eine einfache OpenBox mit Taskbar auch bietet. Zudem scheint es stark an Linux zu hängen und ohne solches nicht zu laufen, aber Details habe ich mir gar nicht angesehen.

Trotz einiger Nachteile und vielleicht Bedenken ist es ein schmales und hübsches DE (Geschmacksache) mit vielen Einstellmöglichkeiten, von denen sich etliche auch unter FreeBSD klaglos nutzen lassen und es funktioniert inzwischen auch stabil und kann wirklich genutzt werden.
Zur Installation bietet sich der Meta-Port (x11/lxde-meta) an. Der sollte nicht nur Anwendungen, sondern auch x11-themes/lxde-icon-theme und misc/lxde-common gleichzeitig mit installieren, was wichtig ist.
Eine Installation, die ich auf einem anderen PC vollkommen aus Paketen versuchte, hatte vor einigen Monaten nicht funktioniert. Der Bau aus den Ports ging.

Mit FreeBSD 9x habe ich es allerdings noch gar nicht probiert.
 
Hallo zusammen,

habe den Gedanken eigenes Installationsmedium zu erstellen erst mal sein lassen und eine
normale Installation gemacht.
Alles hat wie gewünscht funktioniert, habe aber einen Fehler bei der Partitionierung gemacht:

Habe 2 * 750GB im Rechner die ich wie folgt partitioniert habe:

-
Code:
---------------------------------------------------------------------
20:05][evgenij@freebsd:]# sudo gpart show -p
=>        34  1465146988    ada0  GPT  (698G)
          34         128  ada0p1  freebsd-boot  (64k)
         162  1455423360  ada0p2  freebsd-ufs  (694G)
  1455423522     8388608  ada0p3  freebsd-swap  (4.0G)
  1463812130     1334892          - free -  (651M)

=>        34  1465149101    ada1  GPT  (698G)
          34   419430400  ada1p1  freebsd-ufs  (200G)
   419430434         128  ada1p2  freebsd-boot  (64k)
   419430562  1044381696  ada1p3  freebsd-ufs  (498G)
  1463812258     1336877          - free -  (652M)

[20:05][evgenij@freebsd:]# more /etc/fstab 
# Device        Mountpoint      FStype  Options Dump    Pass#
/dev/ada0p2     /               ufs     rw      1       1
/dev/ada0p3     none            swap    sw      0       0
/dev/ada1p1     /opt            ufs     rw      2       2
[B][COLOR="Red"]/dev/ada1p3     /home/usr       ufs     rw      2       2[/B][/COLOR]
proc            /proc           procfs  rw      0       0
linproc         /compat/linux/proc      linprocfs       rw      0       0

Und das was rot ist habe ich verbockt... :( eigentlich sollte es /usr/home heißen...
Kann mir jemand sagen wie ich das jetzt am besten "umhänge" oder soll ich es lieber lassen?


EDIT:
Kann ich auf meinem System ZFS nehmen

Code:
[20:23][evgenij@freebsd:]# dmesg | grep memory
real memory  = 4294967296 (4096 MB)
avail memory = 4084641792 (3895 MB)
real memory  = 4294967296 (4096 MB)
avail memory = 4084641792 (3895 MB)
[20:24][evgenij@freebsd:]# sudo sudo sysctl -a | egrep -i 'hw.machine_arch|hw.model'
hw.model: Intel(R) Core(TM)2 Duo CPU     E8400  @ 3.00GHz
hw.machine_arch: amd64

Wird mein RAM für Spielen & ZFS reichen?

Danke vorab und ein netter Gruß,
Evgenij
 
Zuletzt bearbeitet:
Na du kannst einfach in der fstab den Mountpoint ändern... Du solltest nur vorher sicherstellen, dass die Daten am Ende an der richtigen Stelle liegen. Nach einem reboot wird dann in den neuen Mountpoint gemountet... Vorausgesetzt, dass er existiert (wovon ich ausgehe).
Sprich, da du sicherlich unter /usr/home nun schon paar Userdaten liegen hast solltest du diese zuerst (evtl im single-user-mode) auf deine neue Partition schieben, damit später alles am richtigen Platz liegt.
 
Habe das jetzt gemacht (hab mich nur nicht getraut :) )
Die Daten waren schon unter /home, nach /usr/home gemoved und ein synlink nach / gemacht und schon gehts, danke!
Wie sieht es mit ZFS aus? Wenn ich Performance brauche, soll ich bei UFS bleibenn oder doch auf ZFS schwenken?
 
hab hier ein weiteres Problem:

===>>> Port directory: /usr/ports/print/cups-base

===>>> This port is marked BROKEN
===>>> missing function, see http://www.avahi.org/ticket/303


===>>> If you are sure you can build it, remove the
BROKEN line in the Makefile and try again.

===>>> Update for print/cups-base failed
===>>> Aborting update

Was kann ich machen um aus Gnome, Libreoffice etc auf einem Netzwerkdrucker (Kyocera FS-1800) drucken zu können?

Edit:

Habs jetz, nur avahi-support deaktiviert und schon gings
 
Zuletzt bearbeitet:
cd /usr/ports/print/cups-base
make config
-> DNSSD abwählen
neu bauen könnte funktionieren. Was DNSSD macht weiß ich allerdings nicht. Ob du es brauchst weiß ich auch nicht.
 
DNSSD ist ne DNS basierte Service Discovery. Afaik etwa das gleiche wie Bonjour. Ob man das also braucht... wohl eher nicht.
 
Ok, ich habe jetzt soweit alles installiert und getestet:
spitzen performance, leider gibt es zwei Sachen welche mich etwas stören :grumble: :
  1. NTFS-3G automount unter gnome funktioniert nicht wirklich
  2. Fehlendes wine64 paket

Gibt es zu 1. eine funktionierende Lösung so dass ich meine ICYBOX-HDD im Gehäuse/über USB verwenden kann ohne das Filesystem zu ruinieren? (musste es schon neu formatieren nachdem ich unter freebsd was raufgeschoben habe :mad: )

Bei zweitens habe ich überlegt ein 32-Bit System mit PAE zu installieren, oder spricht etwas dagegen?:confused:
Geht es auch wine in einer 32-bit Jail zu betreiben? Hat das einer schon probiert?

PS: Hat jemand Erfahrung mit installation eines IBM WAS[7,8]-Servers (Linux Version) unter FreeBSD?
 
FUSE ist bisschen wacklig unter FreeBSD; eigentlich gabs ein gsoc Projekt was das weiterbringen sollte, diesen Sommer, aber davon hab ich dann nichts mehr gehoert. Vielleicht weiss jemand anderes was dazu.

Zu wine, du kannst ein 32-bit-chroot installieren und dann im Prinzip dein wine-binary aus dem 64-bit-Host aufrufen. Das steht zB im wiki http://wiki.freebsd.org/Wine unter "Wine on FreeBSD/amd64".
 
- Zu dem GSoC-Projekt habe ich letztens gelesen, dass das neue FUSE im Großen und Ganzen sehr gut läuft, es aber noch ein wenig an Feinschliff fehlt. Leider komme ich nicht mehr drauf, wo es war. Wahrscheinlich auf einer Mailingliste...

- Zu wine auf FreeBSD/amd64 gibt es inzwischen auch vorgefertigte Pakete, die einem die manuelle Installation des Chroot sparen: http://lists.freebsd.org/pipermail/freebsd-emulation/2012-January/009396.html
 
Habe grad in UPDATES folgendes entdeckt:
Code:
20120220:
  AFFECTS: users of graphics/libungif
  AUTHOR: dinoex@FreeBSD.org

  libungif is obsolete, please deinstall it and rebuild all ports using
  it with graphics/giflib.
Portmaster sagt dass ich auch von betroffen bin:
Code:
root@bigtower:/usr/ports> portmaster -L | grep libungif
===>>> libungif-4.1.4_5
Jetzt stellt sich mit die Frage: wie gehe ich da am besten vor?
:(
 
Hi evgeij,

#pkg_info -R libungif-4.... zeigt dir was alles libungif benutzt

du ersetze libungif mit giflib:
# portmaster -o graphics/giflib libungif-4.......

alle oben genannten Ports neubauen -> fertig
 
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