"Now that OpenSolaris is dead..."

Ich denke eher, dass FreeBSD seine "Produktpalette" nie wirklich erweitern konnte. FreeBSD spielt heute immer noch da seine Stärken aus, wo es auch in den 90ern oft die erste Wahl war: Als stabiler und performanter Webserver. In vielen Bereichen, die seit ein paar Jahren angesagt sind, hat FreeBSD bisher leider gar nichts zu melden. Stichwort Virtualisierung...

Und Linux.. mein Bruder arbeitet bei der Bechtle AG (die betreuen TAUSENDE Kunden in Europa) und hat auf meine Frage, wie Linux denn ankommt gesagt, dass man mit Ausnahme des Desktops in vielen Bereichen nur noch Linux findet und es problemlos läuft.
 
> FreeBSD wird sich davon "erholen" und steht allgemein auch nicht so schlecht da.

Ich glaube diese Art von Pathos kann man sich für osnews und Co aufsparen.
Das Erholen war deshalb in Anführungszeichen, weil ich es zwar rhetorisch aber eben nicht so meinte, wie du es mal verstanden hat. Mit meinem Post wollte ich eigentlich dem ständigen Gejammer über "BSDs Probleme" (eigentlich keine Probleme, sondern ganz normale Fragen, die sich ein Projekt in diesem Fall stellen muss) entgegenwirken. Deshalb ja dann das Edit.

Abgesehen davon kann man Durchhaltevermögen in den 90ern bzw. Ausdauer im unmittelbaren Postmillenium kaum mit heutigen Zeiten vergleichen. Die Entwicklung ist abermals rasanter, mehr oder weniger "eindimensionale" Anwendungen sind Geschichte, vieles ist eine Art moving target.
Also entweder ist diese Aussage vollkommener Unsinn oder ich missverstehe dich. Ich denke ich weiß was du meinst, aber genau das erfordert doch Durchhaltevermögen, oder?

EDIT: Hab's mir nochmal durchgelesen. War eigentlich anders gemeint. Mit Durchhaltevermögen meinte ich, dass das FreeBSD-Projekt beständig ist und man deshalb nicht nur weil die Zukunft von ZFS nicht so tun sollte, als hätte FreeBSD kein gutes Dateisystem. Ich weiß schon, dass das klar ist, aber so etwas liest sich ja gerade für Neulinge nicht gerade positiv. Klar, der erfahrene BSDler weiß um was es geht, aber es ist nicht jedem klar. Mein Posting war grauenhaft formuliert. Ich hoffe, die Meisten wissen, dass ich kein Demagoge bin (zumindest nicht, wenn es sich um eine ernsthafte Diskussion handelt ;)).
 
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Stichwort Virtualisierung...

Bei Virtualisierung wird sich für Jails einiges tun, worauf ich mich freue. Mir gefällt der Ansatz, den sie dort verfolgen, nämlich die Maschine nicht mit zusätzlicher Verwaltung von Emulationen zuzumüllen.

Jails sind eine Art "lightweight-virtualisation" und einfach nur großartig! Ich spare Ressourcen damit und zusätzlich Installations- und Pflegeaufwand. Ich freue mich schon auf die in der Zukunft versprochenen Features. Das wird viel geiler als alles andere!

Für klobige Virtualisierung, wie das die anderen haben ist VirtualBox sehr geeignet. Aber ich versuche solche Sachen eher umzuschiffen, weil wer will schon auf dem FreeBSD-Server irgendein komisches OS laufen lassen, das sich mit COMPAT nicht emulieren lässt?
 
oenone schrieb:
Und ZFS braucht keine 64-bit inodes?
Nein. ZFS nutzt sowohl unter Solaris als auch unter FreeBSD 32-Bit Inodes. Die maximale Anzahl an Dateien pro Dataset (nicht pro Pool!) ist daher auf 2^32 Stück begrenzt.

EDIT: Wobei Inodes (Sicht des VFS) nicht mit Znodes (interne Sicht) zu verwechseln sind. "df -i" macht das sehr deutlich.
 
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Ähm... Ich denke nicht, dass das Ende von OpenSolaris und Oracle ein Problem für FreeBSD mit ZFS werden kann. Ihr tut immer so, als sei der Code nun plötzlich weg. :) ZFS ist ein ausgereiftes Dateisystem, das in Version 28 kaum mehr Wünsche für Verbesserungen offen lässt. Was da noch fehlt - mit fällt da spontan z.B. ein Defragmentierungstool ein - ist eher wenig. Das ist heute so und das wird in 15 Jahren noch immer so sein. Selbst wenn da von Oracle nun gar nichts mehr kommt, ist der vorhandene Code halt da und das wird uns auch niemand mehr wegnehmen. Und selbst wenn es gar keine Weiterentwicklung mehr geben sollte, wäre das so schlimm? Bugs fixen und Probleme beseitigen kann man auch allein. Vor allem aber machen gerade die Illumos-Jungs da einiges. Sie waren zum Beispiel, die die von Sun eingefügten, ungeliebten Python-Abhängigkeiten wieder entfernt haben...

Und das FreeBSD stirbt, abgehängt zu werden droht, etc... Ich bin diese Diskussion inzwischen einfach Leid. Alle 6 bis 12 Monate kommt wieder das alte Thema, dass FreeBSD stirbt weil es $FEATURE oder $HYPE nicht hinterherläuft. Tatsächlich sind BSDler sehr gut mit den Anhängern der Fotofirma Pentax zu vergleichen, das Glas ist immer halbleer:
- Pentax macht Verluste -> "Pentax geht pleite, ich sollte meinen Kram verkaufen, solange er noch was wert ist!"
- Pentax macht Gewinn -> "Die Muttergesellschaft hübscht die Braut nur auf. Pentax wird an die Konkurrenz verkauft und eingestampft, ich sollte meinen Kram verkaufen, solange er noch was wert ist!"
Natürlich läuft die Welt im Moment Linux nach. Aber bis vor acht Jahren tat sie sehr lange Zeit das exakt Gleiche mit Microsoft Windows NT. Linux ist im Moment halt modern. Und irgendwann, vielleicht morgen, vielleicht in 10 Jahren, kommt der nächste Hype. Glaubt ihr, dass FreeBSD nennenswert mehr Benutzer bekommen würde, wenn man den nachrennen würde und selbst das gerade aktuelle $FEATURE implementieren? Das ist naiv zu glauben. Viele Features, da sehe ich in Verkaufsgesprächen immer wieder, werden genutzt weil sie da sind und nicht weil man sie braucht. Bestenfalls noch, weil man meint sie zu brauchen... Natürlich gibt es fast nur noch Windows und Linux. Aber es gibt ja kaum mehr Alternativen. Die alten Unices sind doch längst alle (schein)tot.
Nein, ich sagte es an anderer Stelle schon öfter. In meinem Umfeld hat FreeBSD sein Tal der Versionen 5 und 6 weit hinter sich gelassen und ist wieder ganz gut mit dabei. Es ist recht problemlos FreeBSD an den Mann zu bringen, es wird sogar aktiv nachgefragt. Und wenn man Kunden einmal fragt, wieso sie sich bewusst für FreeBSD entschieden haben und von sich aus gekommen sind, hört man immer wieder das gleiche: FreeBSD sei ein sehr robustes, zuverlässiges System, was wesentlich langfristiger als die beiden Großen denkt. Oder auch: Wir haben nicht jahrelang auf Solaris gesetzt und waren zufrieden, nur um uns nun Linux anzutun. Was zugegeben ein wenig flamig klingt.
Qualität und Tugenden müssen nicht immer nicht immer in Features definiert sein. Tatsächlich ist die Ecke der Featureritis schon sehr eng besetzt und der Platz da entsprechend klein. Es gibt wesentlich größere Lücken, die angenehmer sind. Und sind wir mal ehrlich. Wollen wir wirklich den Erfolg und Hype, den Linux derzeit erlebt? Dann wäre es vorbei mit unserer kleinen, ruhigen Welt hier :)
 
ZFS ist ja schön und gut, aber man sollte nie auf ein Pferd setzen. Das mit 64-Bit-Inodes ist ebenfalls wichtig. Außerdem habe ich nichts gegen HAMMER oder Btrfs. Alles was gut ist und machbar ist, sollte beachtet werden. Ich habe auch nichts gegen Vielfalt von Dateisystemen. Was mir noch persönlich fehlt ist, dass man ein gemeinsames Austauschformat hat und das kann nicht allen ernstes msdosfs sein. Ich warte immer noch bis sich jemand erbarmt und UDF angeht. Wir sind da in der Steinzeit!

Außerdem bzgl DfBSD... ich nehme alles ernst... ich habe zwar keine Zeit, mich damit zu beschäftigen, aber das bedeutet nicht, dass ich das belächle. Wird wohl vielen so gehen. Der FreeBSD-Zweig 4.x ist einer der besten überhaupt! Der 8.x ist wohl der erste, der solche Qualität wieder erreicht hat. Deswegen war die Anmerkung überhaupt nicht bissig gemeint, wobei Matt Dillon hätte schon das ganze friedlicher und diplomatischer lösen können. Er ist ja erwachsen genug (gewesen), um Kinderspielchen zu lassen.
 
Es sagt ja niemand, dass ein 64-Bit ino_t unwichtig wäre. Wie ich schrieb, wird dran gearbeitet. Es gab sogar schon Patches. Es ist aber eben nicht gerade trivial, da knappe 30 Jahre Sourcecode von einem 32-Bit ino_t ausgehen... Da ist einiges an Hirnschmalz nötig, um die Kompatiblität nicht zu brechen. Daher geht sowas nicht gerade über Nacht. :)

Und ZFS... Auch das kann sich natürlich als das falsche Pferd herausstellen und hat es in gewisser Weise auch schon. Aber noch ist es halt nicht tot. Daher sollte man nun nicht schnell und in Panik versuchen den Weg zu verlassen. Wenn ZFS wirklich eine totale Sackgasse werden sollte, bekommt sicher etwas anderes seine Chance. HAMMER wäre dort wahrscheinlich durchaus eine interessante Option.
 
Ich vermute das "modern" sollte eigentlich "in Mode/trendy" ausdrücken, nicht "technologisch fortgeschritten".

thema giant lock oder das komplette thema
hochverfuegbarkeit
Schaut es da unter FreeBSD besser aus? (nein, das war keine Ironie, sondern eine ernsthafte Frage ;-))
 
Ich vermute das "modern" sollte eigentlich "in Mode/trendy" ausdrücken, nicht "technologisch fortgeschritten".


Schaut es da unter FreeBSD besser aus? (nein, das war keine Ironie, sondern eine ernsthafte Frage ;-))


ich sage nur carp den dazu gehoerigen ifstated , hast ,

alles im system enthalten und gepflegt.

nicht irgended welche 3 klassigen hacks ala haertbeat der auf gutduencken von MS und cisco abhaengig ist das die vrrp implementation frei bleibt.

drbd ist ok aber halt nur eine anflanschloesung .

gerade die im kernel stattfindende verzahnung ist der grosse vorteil von freebsd
und openbsd ( wo carp herkommt ).

holger
 
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