Optimales Dateisystem für USB-Stick (nicht FAT)

Lance

Well-Known Member
Hey,

wenn ich unter Solaris und/oder FreeBSD einen Stick mit Dateien > 4GB nutzen möchte, den Stick

a) ab und an mal beschreibe

b) ihn als Backup nutze, daher vielleicht ~2x im Monat beschreibe

welches Dateisystem ist dafür optimal? ZFS soll die Sticks ja schnell allemachen. UFS?

VG

Lance
 
Warum nicht exFAT?
Mit exFAT du auch Dateien > 4GB mit beliebigen OS austauschen und mal "eben" an die Backup-Dateien dran kommen

Glaube wird über FUSE realisiert.
Gruß
Markus
 
Die Dateigröße ist aber auf 4GB beschränkt.
Richtig, aber das ist schon eine sehr große einzelne Datei. Doch auch bei der Grenze ist noch nicht alles verloren ;) man kann ja eine z. B. 6 GB große Datei mit 7-Zip in zwei 3 GB Dateien aufteilen usw.

Zum Thema FAT unter Solaris gibt es jede Menge Lesestoff:
http://kign.blogspot.de/2008/05/fat32-file-system-in-solaris-10.html

https://community.oracle.com/thread/1920374

https://sites.google.com/site/chris...32-disk-partition-under-solaris-10openindiana

http://learnonthejob.blogspot.de/2011/08/mounting-msdosfat-filesystems-under.html
 
Das hängt aber doch im wesentlichen davon ab, was Solaris oder sonstige Systeme können, die du auch mit einbeziehen willst. FreeBSD ist ja wirklich flexibel und kann außer FAT auch ntfs (auch über fuse, also ntfs-3g) oder ext2 (ebenfalls über fuse möglich und da sogar mit geringen Einschränkungen bis ext4).
UFS2 ist natürlich aller-bestens geeignet, wenn Solaris das kann und du kein weiteres System zum Austausch brauchst. Früher konnte Linux mal UFS direkt im Kernel, doch inzwischen findet sich das eher nicht mehr, soviel ich letztens gesehen hatte.
Jedenfalls solltest du immer auf Journals und atime-mounts verzichten, wenn du so etwas mit einem Stick vorhast.

Mein Liebling war lange Zeit ext2 (zwischen Mac-OS-X, Linux und FreeBSD), dann kamen Microsoft-Systeme als Ziele hinzu und ich griff nach ntfs. Das geht gut über fuse.
 
Meine kleine exterene Festplatte war mit UFS (weiss nicht ob mit UFS2) formatiert unter Solaris 11. Vor einer Woche steckte ich sie mal in ein testweise installiertes PC-BSD 10.2. Dieses stürtzte ab, machte sofort einen Neustart und seitdem ist die Platte unter Solaris unbrauchbar. ElementaryOS meiner Freundin kann sie zwar noch auslesen aber möglicherweise sind die Dateien fehlerhaft, da ich ne iso brennen wollte und das nicht geklappt hatte.

Ja Mist, dass UFS nicht gleich UFS ist, hatte in der Vergangenheit schon differenzen zwischen Solaris und FreeBSD festgestellt. Das eine konnte jew. das Dateisystem des anderen nicht lesen. Zum K....

Ich denke ich bleibe bei UFS(2) bei den Sticks, habe da bislang keine Probleme, solange ich sie ausschliesslich unter S11 einsetze.
 
Das (2) ist eigentlich Historie, also umgekehrt, UFS2 ist, was heute bei FreeBSD genutzt wird. Weil ich aber nicht wusste, wie andere Systeme das handhaben, wollte ich es sicherheitshalber angeben, denn meine einstigen erfahrungen mit Linux sind da schon so lange her, dass das womöglich noch UFS(<2) gewesen ist.

UFS ist ja afaik die Abkürzung für Unix File System. Jedenfalls sah ich das schon früh auch bei anderen Unix-Systemen dem Namen nach, ohne zu wissen, ob das tatsächlich mit unserem FreeBSD UFS zu schaffen hat. Unterschiede sind denkbar.

Wieso PC-BSD da abstürzt, kann natürlich nicht aus der Ferne gesagt werden. Generell gibt es HW, die durch bloßes Anstöpseln an bestimmte Systeme diese zum Absturz bringt. Wenn aber kein solcher HW-Defekt vorliegt, kann im Grunde niemals ein System selbst (wie etwa FreeBSD) dabei direkt abstürzen. Es erkennt ja nur, dass etwas da ist und legt Einträge dafür in /dev an. Dabei werden spärliche Geräte-Informationen von den Kontrollern gelesen, die aber nirgendwo irgendwelche weitergehenden Aktionen auslösen. Erst bei einem mount-Versuch könnte ich mir dann vorstellen, dass es zu Komplikationen kommt, wenn etwa im Header des Dateisystems eine verfängliche Angabe steht. Hier sind ja die Dateisysteme beschrieben und werden auch auf Grund dieser Angaben erkannt. Es erfolgt keine forensische Prüfung der Daten, aus der auf den Dateisystem-Typ geschlossen werden könnte, es wird dieser Information im Header vertraut. Deshalb könnte ich mir vorstellen, dass dabei dann etwas sich aufhängt.
Vermutlich wird das, oder ein weitergehender Schritt, der von irgendeinem Helfer in PC-BSD benutzt wird, mit der Festplatte nicht zurecht, bzw mit dem Dateisystem. Wieso das dann dazu führt, dass eine Platte zerstört wird, ist allerdings etwas mysteriös.
 
Die ersten Unixe in den 1970ern nutzten ein einfaches, tabellenbasiertes Dateisystem mit dem wenig beeindruckenden Namen FS. Anfang der 1980er entwickelte Kirk McKusick in Berkeley dann das Fast Filesystem oder kurz FFS. FFS ist einer dieser selten vorkommenden Geniestreiche, denn es ist auf der einen Seite algorithmisch eher einfach aufgebaut und nutzt feste Positionen für die Metadaten. Dadurch wird es sehr robust. Auf der anderen Seite ist es durch die Ausnutzung von Eigenheiten rotierender Medien sehr schnell, auch fast 35 Jahre später ist es durchaus noch konkurrenzfähig. Entsprechend übernahmen eine Reihe kommerzieller Unixe FFS in ihre Systeme. Die auf BSD basierenden wie SunOS sowieso, aber auch einige SysV-Abkömmlinge. Später entwickelte die Linux-Community dann mit ExtFS eine Familie vereinfachter Abkömmlinge.

Wie immer im Leben entwickelten die einzelnen Nutzer FFS getrennt voneinander weiter. BSD spaltete aus der ursprünglichen, auf drei Layern basierenden Architektur die oberste Ebene heraus und machte sie zu einem generischen VFS. Das Dateisystem wurde umbenannt, FFS blieb die Storageengine, der Dateisystemlayer wurde zu UFS. Später bekam UFS bei FreeBSD Softupdates, bei NetBSD WABL. FreeBSD erweiterte auf UFS2, OpenBSD übernahm es unter dem Namen FFS2. SUN baute Journaling ein und versuchte es später von der Endianess des Hestsystem unabhängig zu machen. NeXT und später Apple optimierten es für den Desktopeinsatz. Sony veränderte es für die Playstation-Konsolen ebenfalls leicht. In der Linux-Welt folgten auf ExtFS Version 2 bis aktuell 4. Und so weiter. Die Folge sind eine Reihe technisch zwar ähnlicher, aber inkompatibler Dateisysteme. Leider teilweise mit gleicher Magic Number.

Wie dem auch sei, auf USB-Sticks nehme ich das gute alte Ext2. Es unterstützt große Dateien, die üblichen Unix-Recht und es gibt Treiber für alle wichtigen Systeme inklusive Windows. Wenn man es synchron mountet, ist es ausreichend zuverlässig. Leider tun die meisten Linux-Distros es in Standardeinstellung aus fragwürdigen Performancegründen bis heute nicht... Und Ext2 kommt ausreichend gut mit dem üblichen Schrott-Flash von Sticks klar.
 
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