Programmiersprache für Anfänger

Sorry, aber das Herumreiten auf Vergleichen bringt wenig. Ob nun Städteplaner oder Architekt, ein Software Designer hat einen relativ klar umrissenen Aufgabenbereich und damit einhergehend eine etwas andere Perspektive als ein Coder. Natürlich hast du recht, dass beide weite Überdeckungsbereiche der Kenntnisse haben müssen, wobei ich da höhere Anforderungen an den Architekten habe. Sprich, der Coder kann durchaus ein guter Coder sein auch ohne viel von Architektur zu verstehen. Der Architekt aber muss von Programmierung eine ganze Menge Ahnung haben; er muss in der Lage sein, seine Spezifikation mindestens in Pseudocode umzusetzen.
Ein Coder, der keinen Spezifikationen in Psudeocodecode umsetzen kann? Ist das nicht ganz einfach jemand, der gerade beim Programmieren lernen ist?

Ich höre solche Sachen in letzter Zeit öfters, aber für mich klingt das so, als wären das Personen, die nicht selbstständig arbeiten können, wo ich es arg finde, wenn sich jemand Programmierer/Coder nennt. Das klingt, als würde man sich keine Gedanken zu dem Thema und zu Architektur machen (können). Wie will man dann ein guter Programmierer sein? Du bist ja auch kein Autor, Poet, Journalist, etc. nur weil du gelernt hast zu schreiben? Oder kein Koch, nur weil du kochen kannst.
 
@rmoe Was hälst Du denn von Haskell? Brauchbar?
Und wie siehst Du Haskell im Vergleich zu OCaml?

Na ja, das sind ja beide brauchbare und bewährte Sprachen. Das ist also zu einem guten Teil auch eine persönliche Frage. Zu Haskell kann ich mich nicht weitergehend äussern mangels konkreter Erfahrung. Aber OCaml ist für mich eine der Sprachen der engeren Wahl.

Ein Coder, der keinen Spezifikationen in Psudeocodecode umsetzen kann? Ist das nicht ganz einfach jemand, der gerade beim Programmieren lernen ist?

Ich höre solche Sachen in letzter Zeit öfters, aber für mich klingt das so, als wären das Personen, die nicht selbstständig arbeiten können, wo ich es arg finde, wenn sich jemand Programmierer/Coder nennt. Das klingt, als würde man sich keine Gedanken zu dem Thema und zu Architektur machen (können). Wie will man dann ein guter Programmierer sein? Du bist ja auch kein Autor, Poet, Journalist, etc. nur weil du gelernt hast zu schreiben? Oder kein Koch, nur weil du kochen kannst.

Das ist wohl ein Missverständnis. Spezifikationen in Pseudocode umzusetzen hatte ich als unerlässliche Voraussetzung für einen guten Architekten/Designer genannt (nicht für Coder).
Und ja, natürlich hat ein ausgewachsener Programmierer auch eine ganze Menge Ahnung (wenn auch vielleicht nicht formalisiert) von Architektur.

Mir scheint, dass diese (eigentlich für die vorliegende Betrachtung nützliche) Einteilung in Architekten und Coder insoweit in die Irre geführt hat, als sie (ja durchaus gewollt) die Unterschiede beleuchtet und betont hat. Aber natürlich gibt es da in der Realität, oft sogar erfreulich weitreichende, Überdeckungen, natürlich haben die beiden (hoffentlich) einen großen Bereich in dem sie beide bewandert sind.

Ich denke, ein wesentlicher Unterschied liegt in der Frage wo Wissen und Kenntnisse in die Tiefe gehen. "Sich Gedanken machen um Architektur" kann ja so allerlei heissen, wobei nicht immer etwas handfestes und sinnreiches herauskommt. In der Praxis, insofern stimme ich Azazyel zu, sehen sich wohl viele Architekten als Manager und Überflieger, als "Intelligentsia" (gegenüber den Programmier-Handwerkern) oder auch (nicht mal unberechtigt) als Schnittstelle zum Kunden. Oder bei öffentlichen Sachen auch gerne als Chef-Bürokraten.

Letztlich kann man das recht simpel herunterbrechen zu: Der Architekt versteht (hoffentlich) das Anforderungsprofil des Kunden und entwirft ein Lösungskonzept, das hinreichend durchdacht und ausgeführt (siehe Knackpunkt tools) - und sinnvoll mach- und umsetzbar - ist und mit dem Programmierer an die "Fertigung" gehen können.
Ein klassischer Problemherd ist dabei die Schnittstelle bzw. die Einbeziehung der Programmierer. Denn die sind ja keine blöden Tippaffen sondern intelligente Menschen mit einer ganzen Menge eigener Erfahrung.

Ich persönlich sehe aufgrund meiner persönlichen Erfahrung den Schwerpunkt beim Architekten, u.a. weil der ebensogut Bremse und Problemquelle wie auch Multiplikator und Effizienzquelle sein kann und weil er nunmal eine zentrale Rolle spielt. Ein klassisches Problem ist allerdings "woher nehmen?", denn gute Leute sind rar. Meine persönliche Erfahrung ist die, dass man da am besten keine jungen Promovierten nimmt sondern entsprechend erfahrende, ambitionierte und befähigte Programmierer fördert.
 
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